Hallo allerseits!
Da dies (aus gegebenem Anlass) mein erster Beitrag in diesem Forum ist, möchte ich uns kurz vorstellen: "wir" sind Melanie, 22, Studentin, Büroangestellte und "Dosenöffnerin" (nur im übertragenen Sinne...) und Sammy, 7, Terriermix. Zum Haushalt gehört noch - neben anderen menschlichen Familienmitgliedern - die Retriever Hündin Yuma, 1.
Zu diesem Forum sind wir gekommen, da Sammy erhöhte Nierenwert hat und durch das Diätfutter von Royal Canin (renal diet) sich innerhalb der letzten 2 Wochen altbekannte Probleme (Erbrechen, Magenkrämpfe, schlechte Haut, ...) wieder eingestellt haben. Sammys erster Bluttest wurde im März gemacht, die Werte hatten sich 3 Monate später im Juni weiter verschlechtert, was ich auf die zu wenig angepasste BARF-Diät in der Zeit zwischen den Bluttests zurückführe (isb. zu viel Phosphor).
Aus diesem Grund habe ich nun einige Fragen in puncto Zusätze und Futtermengen - ich hoffe ihr könnt mir hier einige Tipps geben: (Hoffentlich ist es in Ordnung, wenn ich Links auf Produkte setze, die ich im Netz gefunden habe, sodass ihr euch dei Zusammensetzung ansehen könnt...)
a) Vitamin E
Häufig wird empfohlen dem nierenkranken Hund Vitamin E zuzufüttern, isb. wenn man Lachsöl gibt. Die biologisch aktivste Form ist das natürliche Vitamin E, das man als RRR-Alpha-Tocopherol bezeichnet. Dieses "natürliche Vitamin E" bekommt man zB bei "Doppelherz " als Produkt für den Menschen zu kaufen (Anm.: was immer "lactosefrei" hier bedeuten mag!). Vitamin E ist online aber auch als "leicht dosierbares Vitamin E Präparat " in Pulverform und im Angebot für Tiere erhältlich. Pro kg enthält so ein Präparat zB:
* 46.000 mg Vitamin E
* 75 mg L-Lysin
* 12 mg Selen
Ist diese Zusammensetzung ähnlich dem natürlichen Vitamin E für den menschlichen Verzehr? Sind L-Lysin und Selen unbedenklich? Oder würdet ihr Präparate für den Menschen in diesem Fall vorziehen?
Ich würde mich mit dem reinen Pulver nämlich fast sicherer fühlen als "nur" mit Ölen oder Nüssen, da ich besser im Griff habe was genau er an Inhaltsstoffen bekommt. Außerdem muss ich ein wenig daran denken, dass ich dem mäkeligen Sammy kaum 25 verschiedene Öle und Nüsse und Pflanzen ins Futter geben kann und er frisst es nachher noch.
b) Kalzium
Da wenig Knochen gefüttert werden dürfen (Phosphorgehalt), ist es nötig den Kalzium-Bedarf anderweitig zu decken. Das kann gegebenfalls über gemahlene Eierschalen passieren oder aber via Kalziumcarbonat oder Kalziumcitrat, die zusätzlich als Phosphatbinder wirken. Das Carbonat soll im Falle von Nierenleiden noch idealer sein.
Hat jemand mit Kalziumcarbonat Erfahrungen? Gerade in der Anfangsphase wäre ich über diese "zusätzliche Sicherheit" froh, da der exakte Phosphatgehalt des Rohfutters ja eher schwierig zu bestimmen ist und die Angaben hierzu auch stark schwanken...
c) Fette
Bei einer Nierendiät soll der Fettanteil des Futters möglichst gesteigert werden. Ich habe nun flüssiges Schafsfett (Inhaltsstoffe: Sonnenblumenöl , Lachsöl, Dextrose [?], Glukose [?] und zusätzlichen Vitaminen [?]) und Schafsfett-Drops mit Sonnenblumenöl (Inhaltsstoffe: Schafsfett, Pansen, Omega 3 Fettsäuren) entdeckt.
Ich könnte alternativ natürlich "pures" Hühnerfett füttern, da Sammy aber Huhn nicht gut verträgt, wäre ich von der Schafsfettalternative sehr angetan. Insbesondere von diesen Drops - was meint ihr?
Was mir insgesamt an Veränderungen in der Fütterung vorschwebt (4 kg, 120 g Tagesration):
1) Tierische Gesamtration (50 %, 60 g):
- Größerer Anteil an Muskelfleisch: 52 g/Tag --> Pferd (Muskelfleisch), Rind (Muskelfleisch + Pansen)
- Weniger Knochen und Innereien: je 4 g/Tag ---> Putenhälse, Innereien vom Schaf + Rind
- zusätzlich Fett (in den 60 g nicht inbegriffen)
2) Nichttierische Proteinquelle (30 %, 36g) *):
- Kartoffeln, (evtl. Weizennudeln o. Ei, Rundkornreis)
3) Pflanzliche Gesamtration (20 %, 24 g/Tag)
4) Zusätze: Lachsöl, Vitamin E, Kalzium, Himalaya-Salz, Ei (1xEi und 1xEiweiß)
Grundsätzliche Überlegungen:
- moderate to high fat
- high quality protein
- low phosphorus
- replace bones with muscle meat, tripe (Pansen) and eggshells
*) Die Notwendigkeit einer starken Proteinreduktion ist ja sehr umstritten, im Zweifelsfall kann sie sogar mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Insofern habe ich hier nur Teile des Fleisches durch pflanzliche Proteinquellen ersetzt.)
Ich habe bislang noch nie so exakt die Mengen für BARF berechnet, bin eher Pi-mal-Daumen an die Sache rangegangen. Deshalb wäre ich sehr froh, wenn ihr mir eure Gedanken zu obigem Diätplan schreiben könntet, insbesondere was die Menge von Innereien und Knochen betrifft.
Die Zusätze möchte ich derzeit im Sinne einer guten Überschaubarkeit aller Inhaltsstoffe so gering als möglich halten und vorerst auch "natur pur" hinter eine schnelle Problemlösung zurückstellen, da ich keine weitere Verschlechterung seiner Werte riskieren, aber so schnell als möglich zu Rohfütterung zurückkehren möchte.
Bin schon sehr gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen,
liebe Grüße,
Melli und Sammy
PS: Noch ein kurzer Nachtrag zu Kalzium: habt ihr "Algenkalk " schon mal gefüttert? (Eigenschaften: hohe Bioverfügbarkeit, Calcium-Gehalt von 34%, Ca:Ph von ca. 420:1, Meeresalge Lithothamnium Calcareum, ca. 6g Algenkalk auf 1Kg Fleisch) Mir schwebt nämlich irgendwo im Hinterkopf, dass Algen dem nierenkranken Hund nicht gefüttert werden sollten...
Da dies (aus gegebenem Anlass) mein erster Beitrag in diesem Forum ist, möchte ich uns kurz vorstellen: "wir" sind Melanie, 22, Studentin, Büroangestellte und "Dosenöffnerin" (nur im übertragenen Sinne...) und Sammy, 7, Terriermix. Zum Haushalt gehört noch - neben anderen menschlichen Familienmitgliedern - die Retriever Hündin Yuma, 1.
Zu diesem Forum sind wir gekommen, da Sammy erhöhte Nierenwert hat und durch das Diätfutter von Royal Canin (renal diet) sich innerhalb der letzten 2 Wochen altbekannte Probleme (Erbrechen, Magenkrämpfe, schlechte Haut, ...) wieder eingestellt haben. Sammys erster Bluttest wurde im März gemacht, die Werte hatten sich 3 Monate später im Juni weiter verschlechtert, was ich auf die zu wenig angepasste BARF-Diät in der Zeit zwischen den Bluttests zurückführe (isb. zu viel Phosphor).
Aus diesem Grund habe ich nun einige Fragen in puncto Zusätze und Futtermengen - ich hoffe ihr könnt mir hier einige Tipps geben: (Hoffentlich ist es in Ordnung, wenn ich Links auf Produkte setze, die ich im Netz gefunden habe, sodass ihr euch dei Zusammensetzung ansehen könnt...)
a) Vitamin E
Häufig wird empfohlen dem nierenkranken Hund Vitamin E zuzufüttern, isb. wenn man Lachsöl gibt. Die biologisch aktivste Form ist das natürliche Vitamin E, das man als RRR-Alpha-Tocopherol bezeichnet. Dieses "natürliche Vitamin E" bekommt man zB bei "Doppelherz " als Produkt für den Menschen zu kaufen (Anm.: was immer "lactosefrei" hier bedeuten mag!). Vitamin E ist online aber auch als "leicht dosierbares Vitamin E Präparat " in Pulverform und im Angebot für Tiere erhältlich. Pro kg enthält so ein Präparat zB:
* 46.000 mg Vitamin E
* 75 mg L-Lysin
* 12 mg Selen
Ist diese Zusammensetzung ähnlich dem natürlichen Vitamin E für den menschlichen Verzehr? Sind L-Lysin und Selen unbedenklich? Oder würdet ihr Präparate für den Menschen in diesem Fall vorziehen?
Ich würde mich mit dem reinen Pulver nämlich fast sicherer fühlen als "nur" mit Ölen oder Nüssen, da ich besser im Griff habe was genau er an Inhaltsstoffen bekommt. Außerdem muss ich ein wenig daran denken, dass ich dem mäkeligen Sammy kaum 25 verschiedene Öle und Nüsse und Pflanzen ins Futter geben kann und er frisst es nachher noch.
b) Kalzium
Da wenig Knochen gefüttert werden dürfen (Phosphorgehalt), ist es nötig den Kalzium-Bedarf anderweitig zu decken. Das kann gegebenfalls über gemahlene Eierschalen passieren oder aber via Kalziumcarbonat oder Kalziumcitrat, die zusätzlich als Phosphatbinder wirken. Das Carbonat soll im Falle von Nierenleiden noch idealer sein.
Hat jemand mit Kalziumcarbonat Erfahrungen? Gerade in der Anfangsphase wäre ich über diese "zusätzliche Sicherheit" froh, da der exakte Phosphatgehalt des Rohfutters ja eher schwierig zu bestimmen ist und die Angaben hierzu auch stark schwanken...
c) Fette
Bei einer Nierendiät soll der Fettanteil des Futters möglichst gesteigert werden. Ich habe nun flüssiges Schafsfett (Inhaltsstoffe: Sonnenblumenöl , Lachsöl, Dextrose [?], Glukose [?] und zusätzlichen Vitaminen [?]) und Schafsfett-Drops mit Sonnenblumenöl (Inhaltsstoffe: Schafsfett, Pansen, Omega 3 Fettsäuren) entdeckt.
Ich könnte alternativ natürlich "pures" Hühnerfett füttern, da Sammy aber Huhn nicht gut verträgt, wäre ich von der Schafsfettalternative sehr angetan. Insbesondere von diesen Drops - was meint ihr?
Was mir insgesamt an Veränderungen in der Fütterung vorschwebt (4 kg, 120 g Tagesration):
1) Tierische Gesamtration (50 %, 60 g):
- Größerer Anteil an Muskelfleisch: 52 g/Tag --> Pferd (Muskelfleisch), Rind (Muskelfleisch + Pansen)
- Weniger Knochen und Innereien: je 4 g/Tag ---> Putenhälse, Innereien vom Schaf + Rind
- zusätzlich Fett (in den 60 g nicht inbegriffen)
2) Nichttierische Proteinquelle (30 %, 36g) *):
- Kartoffeln, (evtl. Weizennudeln o. Ei, Rundkornreis)
3) Pflanzliche Gesamtration (20 %, 24 g/Tag)
4) Zusätze: Lachsöl, Vitamin E, Kalzium, Himalaya-Salz, Ei (1xEi und 1xEiweiß)
Grundsätzliche Überlegungen:
- moderate to high fat
- high quality protein
- low phosphorus
- replace bones with muscle meat, tripe (Pansen) and eggshells
*) Die Notwendigkeit einer starken Proteinreduktion ist ja sehr umstritten, im Zweifelsfall kann sie sogar mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Insofern habe ich hier nur Teile des Fleisches durch pflanzliche Proteinquellen ersetzt.)
Ich habe bislang noch nie so exakt die Mengen für BARF berechnet, bin eher Pi-mal-Daumen an die Sache rangegangen. Deshalb wäre ich sehr froh, wenn ihr mir eure Gedanken zu obigem Diätplan schreiben könntet, insbesondere was die Menge von Innereien und Knochen betrifft.
Die Zusätze möchte ich derzeit im Sinne einer guten Überschaubarkeit aller Inhaltsstoffe so gering als möglich halten und vorerst auch "natur pur" hinter eine schnelle Problemlösung zurückstellen, da ich keine weitere Verschlechterung seiner Werte riskieren, aber so schnell als möglich zu Rohfütterung zurückkehren möchte.
Bin schon sehr gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen,
liebe Grüße,
Melli und Sammy
PS: Noch ein kurzer Nachtrag zu Kalzium: habt ihr "Algenkalk " schon mal gefüttert? (Eigenschaften: hohe Bioverfügbarkeit, Calcium-Gehalt von 34%, Ca:Ph von ca. 420:1, Meeresalge Lithothamnium Calcareum, ca. 6g Algenkalk auf 1Kg Fleisch) Mir schwebt nämlich irgendwo im Hinterkopf, dass Algen dem nierenkranken Hund nicht gefüttert werden sollten...
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