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Barf bei chronischer Niereninsuffizienz

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    Barf bei chronischer Niereninsuffizienz

    Hallo Ihr,
    Ich bin neu hier und auch aus einem nicht so schönem Anlass. Meine Hündin Jiny, 13 Jahre Dackelmix, hat chronische Niereninsuffizienz. Meine TÄ hat gestern angerufen und mir gesagt dass bei ihren Nierenwerten der Harnstoffwert doppelt so hoch wie normal ist, er ist bei 49. Sie sagte dass sie jetzt eine spezielle Nierendiät machen muss und ich auf weniger Phoshpor und Eiweiß achten muss....
    Sie hat mir auch Ipekitine mitgegeben, ein Phosphorbinder....

    Wir barfen wieder seit ca 1 Monat und sie verträgt es auch super weshalb ich eigentlich nicht damit aufhören will. Ich bin jetzt leider etwas ratlos inwiefern ich ihre Ernährung umstellen soll und was für Ergänzungen gut wären. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ihre Nieren sind schon zu 75% geschädigt.

    Hat jemand Erfahrungen mit dieser Krankheit?

    Danke schonmal für die Antworten, ich sitz schon mit Einkaufszettel und Stift vor dem PC

    #2
    Hallo liebe(r).........
    im Alter entwickeln viele Hunde eine Niereninsuffizienz.
    Wir haben diese Diagnose vor eineinhalb Jahren bekommen. Damals habe ich mich hier durchs Forum gelesen. Optimal ist natürlich eine ganz individuell auf deinen Hund und seine Blutwerte angepasste Diät. Da melden sich bestimmt noch die Cracks.
    Wir fahren gut mit einer "Pauschal-Nierendiät" in gemäßigter Form. Unser 23-kg Hund bekommt pro Tag:
    200 g Huhn
    200 g Kartoffeln
    100 g Möhren

    oder:
    200 g grünen Pansen
    150 g Hirse
    100 g Möhren

    oder:
    250 g Kopffleisch
    40 g Leber
    200 g Möhren

    oder eine ähnliche Zusammenstellung - die Bsp stammen ebenfalls hier aus dem Forum.

    Grundsätzlich geht es darum, das Eiweiß in leicht verdaulicher Form zu füttern (Hünhnchen, Fisch, Eier) und die Eiweißmenge insgesamt zu reduzieren. Auch der Phosphorgehalt muss gering gehalten werden (keine Knochen! Ca durch Eierschalen sichern). Dafür solltest du Vit B, A und E eher reichlich füttern.

    Ich hoffe das hilft dir erstmal weiter. Hauptsache, du gönnst der alten Dame ihr Barf...

    Lieben Gruß
    Riek
    "On croit qu'on emmène son chien pisser midi et soir. Grave erreur: ce sont les chiens qui nous invitent à la méditation." Daniel Pennac, La Fée carabine

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      #3
      Ich hab meinen Opi relativ "normal" gefüttert - kein Getreide gegeben und sehr darauf geachtet, das Ca:Ph-Verhältnis immer gut zu halten (also Muskelfleisch nie ohne Calcium gegeben).
      Ipakitine bekam er mehr oder weniger ständig mit kurzen (wochenweisen) Unterbrechungen.

      Er hatte im akuten Zustand nur noch 20% Nierenfunktion, dies besserte sich nach kurzer Zeit auf ein Level, bei dem kein Schaden mehr nachweisbar war (ich meine, man kann Nierenversagen erst aber einer gewissen Stärke nachweisen?).
      Insgesamt hat er noch fast zwei Jahre gut gelebt. Dann fanden wir leider heraus, dass der Grund für's Nierenversagen Krebs war
      (Vielleicht lässt du routinemäßig einfach so mal den Bauchraum schallen, würd ich mit nem älteren angeschlagenen Hund so machen - war nämlich nicht schön, wie mein Hund gestorben ist).
      Gruß von Doro
      mit Käpt'n, Lotti und Brenda auf dem Wölkchen und den Bellos impossibiles Jule , Lena , dem gar nicht unmöglichen Aaron sowie Stief-Jagdsau Gaspar

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        #4
        Danke schonmal, das geht ja hier flott mit den Antworten. Also ich dachte jetzt daran sie so umzustellen( hab grad Bücher gewälzt:BARF Artgerechte Rohernährung und die Barf Senior roschüre -keine Knochen stattdessen Eierschalen -an Gemüse: Brokkoli,Chicoree,Zucchini,Gurke,Chinakohl,Möhren (alles mit wenig Phosphor) -an Obst: Apfel, Birne, Mandarine, Pflaume (auch alles wenig Phosphor) -Milchprodukte zB Buttermilch, Hüttenkäse, Jogurt -Eier 3 mal in der Woche (Mit Eiweiß oder ohne?) - Fischöl statt Pflanzenöl -Leicht verdauliches mageres Fleisch: Geflügel, Lamm, Fisch, Pansen, Blättermagen, ansonsten kein Rind - Honig - Als Ergänzungen: Hagebuttenpulver, Brennesselsamen, Löwenzahn, Braunalgen, Ginko - Was ich noch in der Broschüre gelesen hab war: Conenzym Q10, Cordyceps und Große Klette. Ist das sinnvoll das auch dazu zu füttern? Stimmt es dass man fettarmes Fleisch füttern soll? Hab da jetzt oft gegensätzliche Meinungen gehört. Und wie siehts mit Getreide aus. Bis jetzt füttere ich getreidefrei. Sollte ich jetzt Getreide mitfüttern? Also falls irgendwas falsch ist in meiner Aufzählung dann lassts mich bitte wissen ^^ LG Jenny<br /> <br /> EDIT: Hab auch gelesen dass sie jetzt kleinere Portionen bekommen soll und dass es keine Leckerlies mehr geben darf... stimmt da? ich dachte ich könnte vllt Hühnerherzen trocknen und als Leckerlies geben...

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          #5
          Hallo Jenny,

          ich würde konkret auf den Phosphorgehalt achten bzw. die Phospormenge, die in der Gesamt-Ration verabreicht wird. Ein fortgeschritten nierenkranker Hund sollte lt. Wilfried Kraft "Geriatrie bei Hunden und Katzen" um die 230 mg P/MJ Energie und ca. 12 g vRP/MJ Energie bekommen.

          Ich habe mir für meinen alten, allerdings nicht nierenkranken Hund die Werte zu den jeweiligen Futtermitteln geschrieben, so daß ich niedrige und hohe Gehalte passend kombinieren kann. Ich füttere so um 300-350 mg P/MJ.

          Nicht schlecht ist auch die Rationszusammenstellung über http://www.naehrwertrechner.de/cgi-b...wertrechner.pl da kann man alle Werte schön nachprüfen.

          Herzen sind generell eher phosphorreich, als Leckerchen also eher weniger geeignet.

          Neben hochwertigem Fett sind auch Reis und Kartoffeln phosphor- und proteinarme Energiespender. Weizen, Gerste, Haferflocken würde ich angesichts der relativ hohen Phosphorgehalte und des ungünstigen pflanzlichen Eiweißes weitgehend meiden.

          Eigelb ist gut (aber phosphorreich, nicht zu oft), auf Eiklar würde ich komplett verzichten.

          Kalziumcarbonat als Ca-Quelle hat übrigens einen angenehmen Nebeneffekt als Phosphatbinder.

          Viel Erfolg! Und daß es der alten Dame nutzen möge!

          Grüße von Susanne+Claudio

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            #6
            Hi,
            Und wie rechne ich das aus mit dem Phosphor und den MJ? Und inwiefern soll ich das dann kombinieren?

            LG
            jenny

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              #7
              Hallo Jenny,

              wie steht denn Deine TÄ zum roh Füttern? Wenn sie dafür offen ist und sich mit Ernährung auskennt, kann sie Dir vielleicht auch nen Futterplan zusammenstellen.

              VG

              Claudia

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                #8
                Zitat von Sakura Beitrag anzeigen
                Hi,
                Und wie rechne ich das aus mit dem Phosphor und den MJ? Und inwiefern soll ich das dann kombinieren?

                LG
                jenny
                Du suchst Dir die Werte aus und dividierst sie. Wenn ein Futtermittel z.B. 600 mg P enthält und 1,5 MJ Energie auf 100 g, dann (600/1,5) kommen 400 mg P auf 1 MJ Energie = zuviel für nierenkranken Hund. Wenn das Futtermittel besonders wertvoll ist, Du es also in begrenzter Menge trotzdem geben möchtest, kombinierst Du etwas mit einem ausgerechneten Gehalt um/unter 200 mg P/MJ lt. Deiner Tabelle. Ziel ist, Phosphorspitzen, die nierenbelastend sind, zu vermeiden, ohne auf gesunde Nahrungsmittel, wie Herz und Eigelb, komplett verzichten zu müssen.

                Grüße von Susanne+Claudio

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                  #9
                  Hi,
                  Also sind 300P/MJ in Ordnung?
                  Dann versuch ich mal das so auszurechnen.

                  Ich hab auch noch Brennesselsamen, Löwenzahnkraut, Ginkoblätter und Vitamin B Komplex als Ergänzungen besorgt. In der Barf Broschüre stand dass es gut für die Nieren is. Wie viel sollte sie davon wie oft bekommen?

                  Man sollte ja auf mehr tierische Proteine als pflanzliche achten. Heißt das das Gemüse-Fleisch Verhältnis bleibt gleich oder ändert sich da was`? Ich hab auch teilweise schon gelesen dass man 3:1 Gemüsue: Fleisch füttern soll. Stimmt das oder eher nicht?

                  Milchprodukte füttere ich bis jetzt Jogurt und Buttermilch. Gibts da iwelche Richtwerte wie oft man das füttern soll? Was genau ist Hüttenkäse? Ich hab Feta hier aber der ist ja in Salzlake eingelegt und wohl nicht so gut...

                  Ich hab auch gelesen das Leinsamenöl bei Nierenproblemen besser ist als Sonnenblumen und Olivenöl. Stimmt das?

                  Auf der Seite mit der Nährstofftabelle stehen aber so Sachen wie Hühnerherz und Pansen nicht. Die Seite ist ja für den menschlichen Verzehr gedacht. Gibts da noch iwo eine Seite wo speziell die "Schlachtabfälle" auch aufgelistet sind?

                  Reicht das Calciumcarbonat was in dem Ipekitine drin is oder soll ich da noch was extra dazugeben?

                  In einem anderen Forum wurde Gerste als gutes Getreide bei Nierenproblemen erwähnt. Iwie widerspricht sich einiges in den unterschiedlichen FOren das ist wirklich ziemlich kompliziert jetzt... Wie oft bzw wie viel sollte ich Reis und Kartoffeln füttern? Jiny wiegt 10kg...
                  Roggenflocken hab ich auch noch da... soll ich das verwenden?

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                    #10
                    Ich les gerade sämtiche Threads zu Nierenproblemen durch und bin immer wieder auf diese Billinghurst Diät gestoßen. Ist die zu empfehlen? Da ist das Verhältnis von Fleisch und Gemüse ja auch 1/3...
                    Ich hab hier mehrere Sorten Rindfleisch und bin mir aber icht sicher was davon mager ist und was nicht. Wäre froh wenn mir da jemand helfen könnte. Ich habe : Lefzen, Kopffleisch, Kehlfleisch (wohl Maulfleisch, also es ist kein Knorpel drin)

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                      #11
                      Hi,

                      mit der Billinghurst-Diät habe ich keine Erfahrungen, sorry.

                      Roggen, Weizen, Gerste sind relativ P-reich, also wäre ich damit vorsichtiger.

                      Dein Rindfleisch kommt mir etwas bindegewebig vor, das dürfte relativ schwer verdaulich sein und die Niere mehr belasten als reines Muskelfleisch. Mager braucht das Fleisch aber nicht zu sein, Fett ist gut für die Energieversorgung.

                      Du solltest versuchen, unter 300 mg P/MJ in der Gesamtration zu kommen, die 300 mg nehme ich für meinen Oldie, der aber nierenunauffällig ist. Den Ca-Gehalt von Ipekitine kenne ich leider auch nicht.

                      Feta geht nicht (Salz, Verarbeitung), besser sind Quark, Sauermilch, Joghurt. P beachten!

                      Zu den Nahrungsergänzungen: ich würde nicht alles geben, sondern kurmäßig wechseln.

                      Leinsamen ist wegen der Omega-3 Fettsäuren generell Oliven- und SB-Öl vorzuziehen, wird aber sehr schnell schlecht. Ich gebe fast ausschließlich Lachsöl, welches im Körper außerdem noch entzündungshemmend wirkt.

                      Was Reis und Kartoffeln angeht: muß man austesten, denke ich.

                      Auf jeden Fall solltest Du Deinen Hund gut beobachten, wenn er nach einem Futtermittel pupst, würde ich es nicht mehr geben, das zeugt von Dickdarm-Verdauung, und da entstehen nierenschädigende Stoffwechselzwischenprodukte.

                      Grüße von Susanne+Claudio

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                        #12
                        Ok Danke...
                        Ich hab ihr jetzt mal einen Futterplan erstellt nach dieser Diät. Wie lang bedeutet denn Kurmäßig?

                        Was ist denn beim Rindfleisch gut verdaulich?

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                          #13
                          Generell Muskelfleisch, in Maßen Pansen/Blättermagen, in begrenzten Mengen Leber, Niere, Milz.

                          Kurmäßig.... würde ich vom Hund abhängig machen. Die Kräuter vielleicht einzeln je eine Woche geben, dann wechseln. Vitamin B mehrmals die Woche in kleiner Dosis. Aber da habe ich leider keine Erfahrung, da es bei meinen gesunden Hunden nie eine Rolle gespielt hat.


                          Grüße von Susanne+Claudio

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                            #14
                            Hallo Susanne,

                            die Werte für Protein und Phosphor, die Du aus dem Kraft hast, sind höher als die, mit denen "üblicherweise" (also M/Z oder Hand/Thatcher etc.) gearbeitet wird. Deshalb würde mich interessieren, insbesondere beim Phosphor, weshalb Kraft bei CNI Werte bis 300 mg P pro MJ für vertretbar hält. Magst Du mal schauen, wie er das begründet?

                            LG
                            Silke

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                              #15
                              Huhu!

                              Bei meiner Hündin waren die Harnstoff- und Kreatininwerte ebefalls erhöht, wenn auch nicht doppelt so hoch.

                              Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, Vit. E (z.B. in Weizenkeimöl enthalten) und Vit. K1 (z.B. als KaVit- Tropfen) zu zufüttern.

                              Ich persönlich füttere keine Knochen, ab und an mal ein wenig Hühnerklein. Wichtig ist hochwertigeres und leichtverdaulicheres Muskelfleisch, z.B. Pansen, Herz und Maulfleisch. Dazu Calciumcarbonat, als Phosporbinder. Ebenso ist "helles" Fleisch, wie Huhn, Lamm od. Fisch leicht verdaulich und damit hochwertig.

                              Meine Hündin bekommt fast täglich Kartoffeln, sie sind phosporarm und werden meist gut vertragen. Reis füttere ich sehr selten, da er entwässert und Flüssigkeit bei einer Nierendiät sehr wichtig ist. Alle anderen Getreidesorten füttere ich nicht.

                              Kräuter, wie Brennessel und Löwenzahn wirken u.a. blutreinigend, somit sollten auch sie bei einer Nierendiät nicht fehlen.
                              Liebe Grüße von Steffi mit Shila-Lila.

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