Futterplan: Meinungen gesucht

[Txori]

Seit ca. 5 Wochen wird jetzt gebarft, ich habe ein bisschen rumgebastelt, den Plan erweitert und inzwischen sieht er wie unten aus. Den Bedarf habe ich nach Swanies Broschüre errechnet.

Ronja, kastriert, mäßig viel Bewegung:
28 kg x 0,02 x 0,8 = 450 g x 7 = 3200 g/Woche

Anton, kastriert, mäßig viel Bewegung:
35 kg x 0,02 x 0,8 = 560 g x 7 = 4000 g/Woche

Bei einem Fastentag/Woche und zwei Fütterungen/Tag:
- Ronja 270g/Fütterung und
- Anton 340 g/Fütterung

Ich barfe getreidelos, den Wochenbedarf der einzelnen "Zutaten" berechne ich entsprechend Swanies Angaben.

Die ersten drei Wochen habe ich streng nach Plan gefüttert, inzwischen mache es es eher dem Gefühl nach, aber mit Blick auf die Gesamtgrammzahl (sonst wird's bei mir schnell zu viel, ich kenne mich).

Es sieht ungefähr so aus:

- Tag 1: morgens Muskelfleisch (MF) und Gemüse, abends Rinderleber
- Tag 2: morgens Pansen, abends HüHä
- Tag 3: morgens Herz, abends Gemüse-Obst-Pamp
- Tag 4: morgens MF, abends Blättermagen
- Tag 5: morgens RFK, abends Hähnchenmägen
- Tag 6: morgens Gemüsepamp, abend Gemüse-Obst-Pamp
- Tag 7: nüscht

- Fleischsorten: Frisch bekomme ich hier nur Rind, Geflügel und Pferd und an Innereien nur Leber (weit und breit keine Nieren und keine Milz zu finden). Pferd habe ich noch nicht über mich gebracht zu füttern, also gab's bis letzte Woche nur Geflügel und Rind.
Diese Woche kam die erste Frostfleischlieferung und jetzt bietet die Gefriertruhe auch: Rinderniere, Rinderlunge, Lammfleisch, Wildabschnitte, Wildrippen, Antilope, Känguru.
Reicht es, wenn ich so einmal pro Woche "Exotenfleisch", Lamm oder Wild gebe und sonst Rind, Geflügel (und Pferd irgendwann, wenn ich es schaffe mich zu überwinden ) füttere?

- An Tagen, an denen es keine RFK oder HüHä/PuHä/Hähnchenflügel gibt, kommen gemörserte Eierschalen mit ins Futter.
- Ein- bis zweimal in der Woche gibt's rohe Eier.
- Gemüse und/oder Obst ohne Fleisch werden mit Quark, Hüttenkäse, Joghurt oder Buttermilch ergänzt, sonst mag Anton nicht.
- Zuerst hatte ich nur Oliven- und Rapsöl, inzwischen gibts Vitadermöl zu jeder Mahlzeit.
- Außerdem pro Tag nach Angaben auf der Packung (DHN): Algen&Kräuter, Hagebutten, Spirulina.
- Zukünftig will ich auch noch ca. 3x pro Woche frischen Knoblauch mitpürieren.

Zwischendurch gab's diese Woche zum ersten Mal Wildohren mit Fell. Anton wusste sofort, was man damit macht. Aber Madame Ronja war zwar superbegeistert und hielt es für den größten Schatz, den sie je besessen hatte, zupfte aber bestimmt 30 bis 40 Minuten daran herum, bevor sie sich entscheiden konnte, wie damit zu verfahren sei.

Hat jemand Erfahrung mit ganzen Schafbeinen? Gibt es irgendetwas, was man besonders beachten muss?

Und insgesamt: Ist es so mehr oder weniger in Ordnung? Zu wenig? Zu viel?

Schon mal .

[Shiraa]

Das sieht für mich ziemlich gut aus. Ich persönlich führe keine Fastentage durch, aber das hängt ja vom Hund ab. Bist Du mit dem Gewicht der Beiden zufrieden? Eigentlich sieht man schnell am Hund selbst, ob man genügend füttert

Meiner Meinung nach reicht es auch aus, 1 x pro Woche Wild/Lamm/Exoten zu füttern - ansonsten gibst Du ja auch Rind + Geflügel im Wechsel und Innereien scheinen auch genug zu sein. Ich kann übrigens auch kein Pferd füttert (ich hatte 12 Jahre lang 4 Pferde - es geht einfach nicht).

Außerdem pro Tag nach Angaben auf der Packung (DHN): Algen&Kräuter, Hagebutten, Spirulina.

Warum fütterst Du diese Zusätze täglich? Bei zwei relativ großen Hunden wird das erstens schnell ins Geld gehen und zweitens fehlt den Hunden doch nix, oder?

[Txori]

Das sieht für mich ziemlich gut aus. Ich persönlich führe keine Fastentage durch, aber das hängt ja vom Hund ab. Bist Du mit dem Gewicht der Beiden zufrieden?

Anton ist mit seinen 35 kg bei 70 cm SH meiner Meinung nach perfekt. Bei ihm ist irgendetwas Windhundiges mit drin - da trägt man schlank.
Allerdings war er bisher ein Mäkelfresser, bei dem ich gar nich auf die Menge achten musste. Gefressen wurde sowieso nur so viel, wie unbedingt nötig war.
Seit gebarft wird, ist er mit Begeisterung dabei. Deswegen weiß ich nicht, ob es so einfach bleibt ...

Ronja war zu dünn, als sie vor einem halben Jahr aus dem TH zu mir kam, hat dann bei mir aber zugeschlagen und war dann um Weihnachten herum so ca. 2-3 kg zu schwer.
Ein bisschen zu viel ist es immer noch - die als Berechnungsgrundlage genommenen 28 kg sind mein Wunschgewicht für sie, nicht das tatsächliche, das liegt irgendwo bei 29,5 kg.

Ich kann übrigens auch kein Pferd füttert (ich hatte 12 Jahre lang 4 Pferde - es geht einfach nicht).

Dann bin ich ja nicht die einzige! Eine Freundin guckte mich schon leicht schräg an, weil ich kein Problem mit süßen Lämmchen habe, aber mit Pferden schon.

Warum fütterst Du diese Zusätze täglich? Bei zwei relativ großen Hunden wird das erstens schnell ins Geld gehen und zweitens fehlt den Hunden doch nix, oder?

Ins Geld gehen wird es wirklich ...
Bei den Zusätzen bin ich halt noch etwas unsicher.
Hagebutte: Swanies Argument für mehr Vitamin C, da Großstadthunde erhöhtem Stress und einer größeren Umweltbelastung ausgesetzt sind, kommt mir besonders für Anton (ehemaliger Angsthund, der immer noch mal schneller gestresst ist als ein Das-Leben-ist-toll-und-keiner-hat-mir-je-was-getan-Hund) schon recht sinnig vor.
Algen & Kräuter, Spirulina: Ich bin mir nicht sicher, ob ich alle Nährstoffe. Vitamine, Spurenelemente etc. abdecke. Ich füttere normales Fleisch. Biofleisch ist leider finanziell nicht drin.
Und unsere Standardfleisch ist ja nun nicht so nährstoffreich wie Biofleisch oder Eigenzucht.

Welche Gabe wie oft fändest du denn sinnvoll?

[Shiraa]

Wenn Du einen vernünftigen Obst/Gemüse-Mix fütterst, ist meiner Meinung nach die Zugabe von Vit. C bei einem gesunden Hund nicht nötig. Erstens können Hunde Vit. C selbst "herstellen" und zweitens ist ja im Obst/Gemüse Vit. C enthalten - sollte der Großstadthund nicht genug selbst synthesieren.

http://www.barfers.de/barf_vitamine/vitamin_c.html

Ich gebe auch das Hagebuttenpulver von Swanie - allerdings nur 1x/Woche. Das ist allerdings meine persönliche Vorgehensweise, meine Hunde sind gesund, also handhabe ich es so. Auch die Algen und Spirulina gebe ich ca. 1x/Woche.

Ich glaube, ich gebe die Zusätze ohnehin eher aus Gewissengründen, da ich auch kein Bio-Fleisch füttere. Ich bin mir jedoch gar nicht sicher, ob das Überhaupt nötig ist, denn meine Hunde bekommen ja auch Obst/Gemüse, Eier, Algen, Öle und MiPros. Ich selbst esse auch kaum Bio-Produkte, sondern ernähre mich nach Gutdünken und nehme keine Zusätze zu mir - gesund bin ich trotzdem und mein Blutbild ist immer ok.

Zusammenfassend: gesunde Hunde, die abwechslungsreich gebarft werden, brauchen eigentlich (meiner Meinung nach) keine Zusätze, aber sie schaden nicht, sondern werten die Nahrung auf, weshalb es sie bei mir ab und zu gibt.

[Shiraa]

Ach ja, mir viel grad ein, dass Swanie mal in einem Thread geschrieben hat, was sie ihren Hunden an Zusätzen gibt und sie ist ja die Expertin. Der Thread ist allerdings im Mitgliederbereich, also hier mal als Zitat:

Zusätze
Curly: A & K , Hagebutten oder Spirulina oder Kräutermix, Öl (DHN) 3-4 x Woche, kleine Menge Kollagen Hyd.

Blue: Muschelextrakt, Kollagen, MSM, tägl.
A & K , Hagebutten oder Spirulina oder Kräutermix, Öl (DHN) 3-4 x Woche

Benito: A & K , Hagebutten oder Spirulina oder Kräutermix, Öl (DHN) 3-4 x Woche

Cosmina: A & K , Hagebutten oder Spirulina oder Kräutermix, Öl (DHN) 3-4 x Woche

Clara: Muschelextrakt, Kollagen, MSM, Gelenk-Phyt tägl.
A & K , Hagebutten oder Spirulina oder Kräutermix, Öl (DHN) 3-4 x Woche

Malika: A & K , Hagebutten oder Spirulina oder Kräutermix, Öl (DHN) 3-4 x Woche

Cid: A & K , Hagebutten oder Spirulina oder Kräutermix, Öl (DHN) 3-4 x Woche

Theo: Muschelextrakt, Kollagen, MSM, Gelenk Phyt tägl.
A & K , Hagebutten oder Spirulina oder Kräutermix, Öl (DHN) 3-4 x Woche

Talib: A & K , Hagebutten oder Spirulina oder Kräutermix, Öl (DHN) 3-4 x Woche
Muschelextrakt, MSM, tägl.

Sie füttert also 3-4 x/Woche Zusätze, wobei Öl auch als Zusatz zu werten ist. Außerdem schrieb sie noch:

Dazu bekommen die Hunde immer wieder irgendwelche Kräutermischungen als Kur und/oder Kräuter, die ich sammele im Frühjahr/Sommer/Herbst - auch mal Kräutertees oder Tinkturen, je nach Zustand und Befinden.

Vielleicht hilft Dir das auch noch als Orientierung.

[Bilia]

Ein Fastentag UND zusätzlich noch ein Gemüsetag wären mir persönlich zu viel fleischlose Tagen.

[Txori]

Danke, Shiraa, für die Infos!
Ich denke, ich werd's auch reduzieren und nicht mehr alle Zusätze täglich füttern, sondern 1x oder 2x in der Woche.

Was die zwei fleischlosen Tage betrifft: Wie gesagt habe ich mich an Swanies Broschüre angelehnt, um erst einmal eine Richtschnur zu haben. Als Grund für Fasten- und fleischlose Tage gibt sie an, dass durch das Fasten der Magen-Darmtrakt und die Verdauungsorgange entlastet werden und dass die faserstoffreichen pflanzlichen Mahlzeiten den Darm zusätzlich reinigen.
Deswegen die beiden Tage auch direkt hintereinander.

Meine beiden vertragen es gut, andere Hunde weniger. Und da ich mit einem Dackel groß geworden bin, kann ich bittenden Hundeaugen auch seeeeehr gut widerstehen.

[Shiraa]

Ich finde Fastentage grundsätzlich auch gut, schon weil in der Natur auch nicht täglich Beute gemacht wird. Fleischfreie Tage gibt es bei uns auch. Allerdings kann ich meine beiden nicht so recht fasten lassen, denn mein Großer ist dann ziemlich schlecht drauf und außerdem neigt er zu Untergewicht.

[Lunica]

hallo christiane

mengen u. bedarf habe ich jetzt nicht nachgerechnet.

leber würde ich nicht als ganze mahlzeit füttern. das dünkt mich dann doch ein zuviel !! mit leber sollte man mengenmässig vorsichtig sein.

hagebuttenpulver finde ich sollte nur kurmässig (wintermonate) gegeben werden. ebenso finde ich sollte spirulina auch nur kurweise gegeben werden.

fischmahlzeiten einbauen; am besten 1 x wöchentl. komplette fische verfüttern (zb. sardinen).

lammbeine mit fell und hufe sind ok. aber einfach aufpassen, denn die beinknochen sind röhrenknochen.

knochenmahlzeiten werden morgens besser vertragen. abends ist die verdauung träger und knochen sind schwer verdaulich.

deine frage zur abwechslung (exotenfleisch) kann ich nur mit 'ja' beantworten.
meine hunde haben noch nie antilope gefressen es ist nicht nötig, soviel wie möglich die tierart zu wechseln, sondern, dass man sich bewusst ist, nicht nur einfach jahrein-jahraus tägl. rinderfleisch zu füttern, sondern auch mal huhn, wild, lamm etc.

weiterhin viel spass

[Txori]

Hallo Patricia,

danke für deine Hinweise.

Leber: Keiner von beiden bekommt davon Dünnpfiff. Sie vertragen es wohl gut. Ich reduziere es gerne, wenn das sinnvoller ist. Interessieren würde mich, was denn geschehen kann, wenn man zu viel in einer Mahlzeit füttert.

Fisch: Ach ja, der Fisch! Ich esse selbst sehr gerne Fisch und möchte ihn auch für die Hunde mit einbauen. Bis jetzt ist er etwas zu kurz gekommen, da ich
a) nicht so leicht daran komme (werde ich wohl auch am besten mal online bestellen) und ich ihn
b) bei Anton erst einmal irgendwie versteckt in etwas anderem werde einschmuggeln müssen. Ronja hat keine Probleme mit Fisch, aber Anton würdigt ihn bis dato keinen Blickes. Selbst stinkigen Trockenfisch nicht ...

Knochen: Danke für den guten Hinweis. Die gibt's dann jetzt nur noch nach dem Morgenspaziergang. Dann sind die Herr- und Damenschaften auch erst mal beschäftigt ...

Das Exotenfleisch hatte ich aus Neugier bestellt und weil es preislich keinen Unterschied z. B. zum Wild machte. Allerdings frage ich mich, ob es so toll ist, dass Antilopen- und Kängurufleisch wahrscheinlich schon weiter gereist sind als ich - nur um im Napf von Anton und Ronja zu landen.
So ganz dolle für die Umwelt ist das ja nun nicht ... Ich glaube, die Exoten bleiben die GANZ große Ausnahme.

[Lunica]

Leber: Keiner von beiden bekommt davon Dünnpfiff. Sie vertragen es wohl gut. Ich reduziere es gerne, wenn das sinnvoller ist. Interessieren würde mich, was denn geschehen kann, wenn man zu viel in einer Mahlzeit füttert.

hallo

es geht nicht darum, dass hunde von zuviel leber dünnpfiff bekommen können.
leber enthält vit. A. ein zuviel kann auf dauer schädlich sein.
ausserdem sollte man mit allen innereien sparsam umgehen.
sie sind entgiftungsorgane.

es gibt eine einfache regel. man halte sich an das beutetierschema.
die leber ist ein kl. anteil an fleisch vom beutetier. so auch zb. das herz.
hingegen ist muskelfleisch und knochen der grösste anteil am beutetier.
carnivoren fressen in der regel komplette beutetiere.

beim fisch ist das praktisch. da hat man die ganze palette an nährstoffen bei ganzfütterung. so auch bei eintagesküken etc. (ist aber nicht auf dem speiseplan meiner hunde).