Sinnvoller Futterplan, brauche Hilfe bei Erstellung

[Schnuselnase]

Hallo!

Ich habe vor meine Hunde demnächst auch mit BARF zu ernähren, allerdings habe ich nur theoretisches Wissen.
Mein Rüde ist jetzt ca. 5 Jahre alt, ist 78cm groß und wiegt ca. 63 Kilo.
Er hat einen Herzfehler und hat einen sehr empfindlichen Magen. Alle Versuche ihn mit Fleisch, frischem Pansen und Blättermagen zu füttern, schlugen bis jetzt fehl. Das einzige Futter, was er verträgt, ist das Premium Senioren Futter von Happy Dog. Ich will ihn aber nicht immer mit Trofu füttern.
Vielleicht habt ihr Tipps für mich, wie man bei einem sensiblen Hundemagen mit barfen anfängt.
Und welche Futterzusätze sind sinnvoll und in welchem Maße bzw. wie oft die Woche?
Ich habe schon die Broschüre über BARF und werde mich an Hand der Beispielfutterpläne orientieren, aber mein Hund ist ja noch deutlich schwerer als die Beispiele dort und ich weiß nicht, ob ich auch einfach die Futterzusätze verdoppeln soll.

Würde mich über Tipps und Infos sehr freuen!

Vielen Dank und viele Grüße!

[Shiraa]

Hallo,

also, es kann durchaus sein, dass Dein Hund allergisch auf Rind reagiert oder irgendeine Andere Fleischsorte. Sowas kommt leider vor. Außerdem passiert es bei reinweg TroFu ernährten Hunden auch oft, dass sie kein Fleisch zu vertragen scheinen, weil der Besitzer es zusammen mit dem TroFu füttert. Das geht aber nicht, da die Verdauungszeiten unterschiedlich sind. Es gibt natürlich leicht oder schwerer verdauliches Fleisch. Du solltest bei der Umstellung auf jeden Fall sehr vorsichtig sein, wenn Du solch einen sensiblen Hund hast. In diesem Thread wurde die Umstellung gerade erst diskutiert und auch beschrieben, worauf man achten sollte. Lies den doch mal bitte durch, vielleicht beantwortet das schon viele Deiner Fragen - danach kannst Du natürlich weitere Fragen stellen ;-)

Mein Hund wiegt 46kg und ich habe die Menge der Zusätze einfach entsprechend angepasst. Swanie rechnet, soweit ich weiß, mit 30kg Hunden, also könntest Du einfach verdoppeln. Achte aber gerade bei Zusätzen darauf, dass Du den Hund und sein Verdauungssystem nicht überlastest. Hier wurde auch gerade erst "frisch" diskutiert, was man bei einem Futterplan beachten sollte.

LG, Shi

[Schnuselnase]

Also, ich hab jetzt mal einen Futterplan erstellt.

Mein Hund wiegt ca. 63 Kilo, ist 5,5 Jahre alt und hat einen Herzfehler, demnach bewegt er sich nicht mehr sooo viel.

Habe mich an den Futterplan im Heft gehalten.

Mo.
Morgens: 200g Obst und 200g Gemüse + Joghurt
Abends 500g Gemüse + Kräuter/Algen + Öl + 1 Knoblauchzehe

Di.
Morgens: 600g Pansen + 400g Kehlkopf + 1 Ei
Abends: 400g Herz + 600g Muskelfleisch + Kräuter/Algen + Öl

Mi.
Morgens: 200g Leber + 200g Gemüse + Kräuter/Algen + Öl + 1 Knoblauchz.
Abends: 500g Brustbein + 500g Kopffleisch

Do.
Morgens: 200g Obst + 500g Kronfleisch + Hüttenkäse (Was ist KRONFLEISCH?)
Abends: 200g Nieren + 600g Muskelfleisch + Kräuter/Algen + Öl

Fr.
Morgens: 600 g Muskelfleisch + 200g Gemüse + Kräuter/Algen + Öl
Abends: 200g Leber + 500g Hühnerhälse + 1 Ei

Sa.
Morgens: 200g Gemüse+ 500g Muskelfleisch + Kräuter/Algen + Öl
Abends: 600g Pansen

So.
Fasten


Einge Sachen habe ich umgestellt, weil sonst die Portionen zu groß würden (Magendrehunggefahr).
Sind die Mengen ok? Ist der Plan abwechlungsreich genug?
Was ist Kronfleisch? Welche Dinge kann ich Alternativ füttern?
Jeden Tag Kräuter und Algen oder im Wechsel?
Er bekommt noch Seniorphyt, da ist ja auch schon viel drin.

Freue mich auf eure Anworten und bin dankbar für jeden Tipp! (-:

[Shiraa]

Also, erstmal sieht der Plan für mich schon ganz gut aus. Da Dein Hund ja 1 Tag komplett fastet und 1 Tag fleischfrei bekommen soll, müsste er an den anderen 5 Tagen 1,4 Kg Fleisch/Tag zu fressen, wenn man von der 20:80-Regel ausgeht. Das hast Du ja auch schon genau so aufgeteilt.

Allerdings würde ich z.B. mittwochs die Verteilung etwas umstellen - morgens gibt es 400g und abends dann 1 kg. Es ist nicht schlimm, wenn man Leber und Kopffleisch zusammen gibt. Dann könntest Du sozusagen die Menge noch ein bisschen mehr verteilen, wenn Du Angst vor einer Magendrehung hast.

Was ich etwas bedenklich finde, ist die Knoblauchmenge verteilt auf eine Mahlzeit. Wenn Du z.B. eine ganze Zehe in 200 g Gemüse mischen willst (mittwochs), kann es durchaus sein, dass Dein Hund Dich doof anguckt - das riecht dann nämlich, sehr, sehr intensiv nach Knoblauch. Probier es einfach aus, vielleicht nimmt er es ja auch.

Bist Du Dir sicher, dass Dein Hundi pures Gemüse fressen wird? Montags steht da abends nur was von Gemüse. Es kann sein, dass Du da noch etwas variieren musst.

Warum willst Du täglich Kräuter/Algen füttern? Wegen des Herzfehlers? Ich kenne das Seniorphyt nicht - daher frage ich. Mein großer Hund ist jetzt 9 Jahre alt und bekommt 2-3x/Woche Algen&Kräuter. Aber er hat (soweit ich weiß) keinen Herzfehler.

Herz und Muskelfleisch (dienstags) ist übrigens sehr ähnlich - ein Herz ist ein Muskel. Das ist aber nicht schlimm, wollte nur darauf hinweisen.

Ich sehe bisher Geflügel und (ich gehe mal davon aus) Rind in Deinem Plan. Willst Du da etwas Abwechslung reinbringen? Wenn der Hund nicht allergisch reagiert, kann man auch Wild, Kaninchen, Lamm, usw. füttern.

Hast Du darüber nachgedacht, Fisch in den Plan aufzunehmen? Meine Hunde mögen den nicht, weswegen er nicht enthalten ist, aber vielleicht mag Dein Hund Fisch. Da sind wichtige Omega-3-Fettsäuren enthalten - vorausgesetzt, es ist Seefisch.

Kronfleisch ist übrigens das Zwerchfell. Das, was ich gebe, ist relativ gut mit Fett durchzogen. Du kannst es durch alles Mögliche substituieren. Rippenfleisch z.B. Es ist nicht so wichtig, dass man nun genau Kronfleisch füttert. Bei der Fleischfütterung geht es darum, ein ausgewogenes Verhältnis an Innereien, Muskelfleisch, Knochen und vor allem auch Fett sicherzustellen. Pansen z.B. ist ein Mix aus Muskel und Bindegewebe, wobei er als eher fett gilt. RFK ist wichtig für die Ca-Versorgung und auch zur Zahnpflege. Innereien enthalten wichtige Vitamine. Es ist halt wichtig, dass das Fleisch, was verfüttert wird, auch fett genug ist. Daher schreibt Swanie auch "durchwachsenes Muskelfleisch" in Ihrem Buch. Du kannst das durch alle möglichen Fleischsorten abbilden. Wenn Du z.B. Hühnerbrust mit Haut gibst, dann hast Du dort Muskelfleisch und Fett (da die Haut sehr fettig ist). Du kannst auch reines Muskelfleisch geben (z.B. Herz) und dann Gänse- oder Rinderfett hinzugeben. Hunde vertragen viel mehr Fett als wir Menschen - irgendwo im Forum stand etwas von 25% des Fleischanteils kann ruhig Fett sein.

Nun ist Dein Hund allerdings nicht mehr so aktiv und hat auch noch einen Herzfehler - Du musst aufpassen, dass er dann nicht zu dick wird. Ich würde jedoch eher die Futtermenge reduzieren als den Fettanteil drastisch herunterzufahren. Bezüglich des Herzfehlers und der entsprechenden Fütterung solltest Du aber lieber noch einmal mit Deinen TA Rücksprache halten.

[Schnuselnase]

Kräuter und Algen gebe ich dann besser nur alle zwei, drei Tage.
Das Seniorphyt gebe ich ihm aber am besten jeden Tag.

Anfangs will ich ihn bzw. seine Verdauung nicht überfordern, deshalb will ich erstmal nur Rind, Huhn und später dann Schaf/Lamm füttern. Wenn er alles gut verträgt, dann kann er alles andere empfohlene auch fressen. Wobei er recht empfindlich ist und ich vlt (wenn ich es bekomme) auch Pferd geben würde (auch wenns schwer fällt).

Ist es von den Futtermengen auch ok?
Es kommt mir alles so mega viel vor. Allerdings ist er ja auch ein großer Hund. Werde dann Leber und Muskelfleisch zusammen geben und die Hühnerhälse mit dem Gemüse.

Ich weiß gar nicht genau welches Fleisch jetzt in eine Klasse gehört, also welches Fleisch gegen was austauschbar ist.
Das ist ganz schön kompliziert. (-:

Knoblauch frisst er ganz gern, das ist ok.

[Shiraa]

Ja, für den Anfang würde ich sogar nur mit Huhn anfangen und auch nur ein Gemüse füttern. Gerade, wenn er empfindlich ist. Er bekommt ja jetzt TroFu, oder?

Ich würde folgendermaßen umstellen. Gib ihm abends seine letzte TroFu-Mahlzeit. Am nächsten Morgen würde ich ihm dann gekochtes Hühnchenfleisch mit gedünsteter Möhre geben. Abends das Gleiche. Dann würde ich nach und nach den Grad des Kochens reduzieren und abwarten wie er es verträgt. Wenn es ihm gut bekommt und er es auch frisst, kannst Du als nächstes rohes Rind versuchen und z.B. ein zweites Gemüse oder eine Obstsorte und einen Schuss Öl hinzufügen. Wenn er das gut verträgt, würde ich mich langsam an Knochen herantasten (es kann sein, dass Du also vorher zwei Wochen lang knochenfrei fütterst, also musst Du dann Eierschale füttern, um die Ca-Versorgung zu sichern). Gibt ihm erstmal einen Hühnerhals und schau wie es ihm bekommt. Wenn er Hühä gut verträgt, kannst Du sozusagen den "Schwierigkeitsgrad" erhöhen.

Natürlich erscheint die Ernährung in den ersten Wochen etwas einseitig, aber das ist nicht schlimm. Die Vielfalt kannst Du dann später hereinbringen und so für Abwechslung sorgen. Wichtig ist erstmal, dass der Hund sich langsam daran gewöhnt. Sein Verdauungssystem hat nun über 5 Jahre Fertigfutter erlebt - um rohes Fleisch zu verdauen, muss sich der Körper erst umstellen. Also immer schön langsam. In den ersten zwei Wochen kannst Du Dich also noch nicht an Deinen Futterplan halten. Der ist dann für die Zeit gedacht, nachdem der Hund umgestellt ist.

Die Sache mit den Fleischsorten bekommst Du schon hin. 50% des Fleischanteils sollen ja Muskelfleisch sein. Pansen, Innereien und RFK machen den Rest aus - diese Dinge sind ja sehr leicht zu "erkennen". Das Muskelfleisch kriegst Du dann schon hin. Herz, Magen gilt als Muskel. Kronfleisch, Kopffleisch, Rippenfleisch, usw. Wenn Du vor hast, im Internet Fleisch zu bestellen, dann siehst Du es auch in der Beschreibung.

[Schnuselnase]

Ok, dann werde ich erstmal mit gekochtem Hühnchen anfangen.
Er hat gestern mal einen Ochsenschwanz bekommen als Leckerli und danach viel Wiese gefressen, aber ohne sich zu übergeben. Ist das normal?

Werde am Montag gleich Hühnchen kaufen und es abkochen. Natürlich ohne Knochen. Wird ne endlose Futzelei! (-:

Danke für die Tipps!