Blasensteine - Futterumstellung

[avoidconfusion]

Hallo zusammen,

mein Name ist Moritz, ich bin 30 Jahre alt und leider muss ich Euch mit meinem ersten Beitrag schon mit einer Frage belaestigen.

Eine meiner beiden Englischen Bulldoggen musste vor 3 Wochen operiert werden, da er Blasensteine hatte. Die Laboranalyse der Steine steht noch aus, aber der Tierarzt tippt auf Struvit oder Oxalate.

Nun hat der Arzt mir teures Tierarzt Futter empfohlen von Hills oder Specific. Bitte versteht mich nicht falsch, es geht mir hier absolut nicht ums Geld, ich bin nur kein Fan von Futtern mit kuenstlichen zusaetzen wie z.b. diese Tierarzt Futter.

Ich fuettere meinen beiden Hunden normalerweise Duck, aber ich sehe ein, dass mein Hund nun ein anderes Futter benoetigt.

Meine Idee waere es daher auf BARF umzustellen und meine Frage waere, ob ich in Bezug auf die Steine irgendwelche besondere Nahrung fuettern sollte, ich weiss z.B. dass zu viel Eiweis zum erneuten bilden dieser Steine fuehren kann.

Da ich mich aber mit BARF und Futter im Allgemeinen nicht soooo gut auskenne, dachte ich, ich frag besser hier mal nach.


Vielen Dank im Voraus fuer all Antworten!


Liebe Gruesse
Moritz

[susilke]

Hallo Moritz,

Frischfütterung ist eine sehr gute Idee.
Allerdings weichen die "Vorschriften" für Struvit von denen für Oxalat voneinander ab, so dass man erstmal wissen muss, um welche Sorte es sich handelt, um die Fütterung optimal anzupassen.

Struvit besteht aus Magnesium, Phosphor und Ammonium, einem Abbauprodukt von Proteinen.
Oxalat ist für gewöhnlich Calcium-Oxalat und besteht eben daraus.
Während Struvit relativ einfach über Ernährung und Harnansäurerung in den Griff zu bekommen ist, lässt Oxalat sich über die Ernährung kaum beeinflussen.

Struvit bevorzugt ein alkalisches Milieu im Urin, weshalb die Therapie darin besteht, einen PH-Wert von 5,8 bis 6,3 oder auch 6,2-6,5 (zwei Ärzte, sieben Meinungen) zu erreichen. Die Nahrung soll arm an Phosphor, Magnesium und Protein sein.
Oxalat hat es gerne sauer, weshalb der PH-Wert des Urins zwischen 7 und 7,5 eingestellt werden sollte. Neben der Reduzierung von Kalzium und oxalsäurereichen Lebensmitteln (vor allem Gemüse), sollte Vitamin D nur bedarfsdeckend im Futter vorhanden sein und es sollten keine bindegewebsreichen Produkte verfüttert werden.

Sobald Du weißt, welches Gestein sich in Deinem Hund rumtreibt, bekommst Du hier mit Sicherheit viele gute Tipps, wie Du praktisch füttern kannst.

LG
Silke

[avoidconfusion]

Hallo Silke!

Vielen Vielen Dank fuer Deine schnelle Antwort.

Die Steine gehen heute noch ins Labor und ich hoffe ich habe dann bald einen Befund und kann den kleinen mit besser geeignetem Futter versorgen.

Werde mich in der Zwischenzeit dann schon einmal schlauer machen in Bezug auf BARFen.

[Enza25]

Hallo Moritz,

es kann durchaus sinnvoll sein über einen längeren Zeitraum den PH-Wert des Urins im Auge zu behalten, also zu messen.

LG Susi

[cockerspaniel]

Hallo,
Unser Rüde hat zwei bis drei Blasensteine, gut sichtbar auf dem Ultraschall.

Wir haben Urin abgegeben, dabei wurden beiden Arten im Urin als Kristalle festgestellt: Struwit und Kalziumoxalte (im Verhältnis 1 zu 2) .
Wobei der PH- wert jetzt bei 7,0 lag.
Ich weiß nicht genau was ich jetzt machen soll.
In der Vergangenheit habe ich viel Hähnchenhälse und Karkassen gefüttert.

Bin mit meinem Latein am Ende.
Laut Tierärztin entstehen Steine durch ein zuviel von Mineralien, die von der Niere ausgeschieden werden über die Blase.

Zuviel gutes Futter ???
Ich ernähre meinen Cocker-Rüden seit 8 Jahren zum größten Teil, ausnahmen sind Urlaub unterwegs, ROH.



Bin für jede HILFE dankbar

[E m a]

Hallo,
Unser Rüde hat zwei bis drei Blasensteine, gut sichtbar auf dem Ultraschall.

Wir haben Urin abgegeben, dabei wurden beiden Arten im Urin als Kristalle festgestellt: Struwit und Kalziumoxalte (im Verhältnis 1 zu 2) .
Wobei der PH- wert jetzt bei 7,0 lag.
Ich weiß nicht genau was ich jetzt machen soll.
In der Vergangenheit habe ich viel Hähnchenhälse und Karkassen gefüttert.

Bin mit meinem Latein am Ende.
Laut Tierärztin entstehen Steine durch ein zuviel von Mineralien, die von der Niere ausgeschieden werden über die Blase.

Zuviel gutes Futter ???
Ich ernähre meinen Cocker-Rüden seit 8 Jahren zum größten Teil, ausnahmen sind Urlaub unterwegs, ROH.



Bin für jede HILFE dankbar

Ich fürchte, da mußt Du etwas tiefer in die Materie einsteigen. Es kommt immer auf die Steinart an. Manche Steine "bevorzugen" einen hohen PH-Wert, andere
wiederum einen niedrigen. Entsprechend kannst du das über die Fütterung steuern. Über Struvit-Steine müsstest Du eigentlich etwas finden.

Mein Leo hatte auch Kristalle im Urin, Calcium-Phosphat-Kristalle, aber -Gott sei Dank- noch keine Steine. Bei uns war vermutlich eine Erhöhung der Knochenmenge die Ursache. Ich habe dann 2 Wochen völlig auf Knochen bzw. Kalzium, verzichtet, und die Kristalle im Urin waren verschwunden.
Es ist übrigens nicht so, daß überschüssiges Kalzium immer komplett ausgeschieden wird; darauf sollte man sich nicht verlassen.

Ich habe mich etwas mehr mit diesen Kristallen beschäftigt. Einiges habe ich mir auch aus dem Buch "Ernährung des Hundes" von Meyer-Zentek rausgesucht.

[juppi01]

dabei wurden beiden Arten im Urin als Kristalle festgestellt: Struwit und Kalziumoxalte

Hallo,

ich nenne dir mal ganz kurz ein paar Stichworte ... so hast du schon mal einen kleinen Überblick und die weitere Recherche fällt vielleicht ein bisschen leichter.

Kalziumoxalat:

- viel Flüssigkeit.
- RKF/Kalzium – Zufuhr überprüfen und in den bedarfsdeckenden Bereich bringen. Bedarf = 50-80mg/kg
Hähnchenhälse haben ca. 1500mg Kalzium / 100g und Karkassen 1000mg / 100g
- Milchprodukte und einige Käsesorten sind auch kalziumreich.
- Kein oxalsäurereiches Gemüse verfüttern wie Sauerampfer, Spinat, Rhabarber, Rote Beete u.s.w.
Stattdessen lieber Kopfsalat, Salatgurke, Äpfel, Birnen, Bananen o.ä. Hier ist eine ganz hilfreiche Liste. – Allerdings auf englisch. Fütterst du viel Gemüse …. dann vielleicht mal insgesamt die Mengen ein wenig reduzieren.
- Gibst du Getreide? – Auch hier auf oxalsäurearme Sorten zurückgreifen, wie z.B. weißen Reis.
- Hochwertiges Eiweiß verfüttern (Fleisch), weniger/keine bindegewebsreichen Sachen. (Knorpel, Ohren, Luftröhre und Co.)

Sinnvolle Supplemente:
- gute Öle
- B- Vitamine
- keine Vitamin D- Ergänzungen, wie Lebertran
- Vitamin E
- Kaliumcitrat

Struvit:

- viel Flüssigkeit und Harn ansäuern mit Fleisch, Beeren, oder Vitamin C- Zugaben.
- Knochengaben im Auge behalten, d.h. nicht übertreiben …. wegen den hohen Phosphormengen

Der Harn PH sollte, sofern beide Kristallsorten vorhanden sind, in einem "mäßig sauren" Bereich liegen.

Gruß Juppi

[cockerspaniel]

Danke schon mal für die erste Hilfe.
Ich denke auch ich muss mich näher damit auseinander setzen.
Wir haben jetzt 14 Tage Urlaub und fahren nach Sylt, dort gibt es WLAN, der Laptop kommt mit (und die Hunde natürlich auch) und ich werde hoffentlich viel Zeit haben.
Ihr kennt euch ja gut damit aus.
Ich werde die Begriffe und Namen hoffentlich auch bald genauer verstehen.
Bin sehr froh und Dankbar für die Hilfe von Euch.

[Maya2006]

Hallo,
ich bin in einem anderem Forum aktiv, die gegen einen Beitrag an den Tierschutz spezielle Futterpläne erstellen. Die Erfolge genauer Fütterung sind vorzuweisen !
Wenn es dich interessiert und du Hilfe bei einem Futterplan der genau auf deinen Hund paßt hast, schau einmal hier:
http://boxermaus.forumieren.de/

Wenn du es selber kannst , kein Problem !! lg Marion