Aggressiv durch BARFEN?

[gasolina]

Tryptophan macht Hunde wohl ruhiger. Ne liebe Kollegin hier hat mir den Tipp gegeben Kefir zu füttern. In Milchprodukten ist wohl generell Tryptophan drin, aber in Kefir ordentlich . Goggle mal, da gibts noch mehr Lebensmittel. Wir Barfen erst ein paar Wochen. Wie lange dauert es denn im Schnitt, bis die ruhiger werden?

hab mal nach tryptophan gegoogelt und einen leicht verständliches PDF gefunden. das kann man hier runterladen:
http://www.institut-danone.de/conten...ungsband-i.php
(keine werbung drin...)

kurzgesagt: tryptophan regt die bildung von serotonin im gehirn an. serotonin harmonisiert den gemütszustand und fördert die bildung von melantonin, welches den schlaf-wach-rhytmus beeinflusst.
damit tryptophan ins gehrin gelangen kann, müssen auch fett und/oder kohlenhydrate im essen vorhanden sein.
das ist wohl der grund, warum wir in stress-situationen gern zum schokoriegel oder zur currywurst greifen.
allerdings steigert auch freiwilliges heilfasten die serotonin-wirkung und macht glücklich, während unfreiwilliges hungern aggressiv oder depressiv macht.

danke jedenfalls schon mal für den tipp.

hier noch eine tabelle über den tryptophangehalt in lebensmitteln:
http://www.loewenapo.com/ernaehr/all...XXXF00007.html

[mallow]

Tryptophan an sich macht Hunde nicht ruhig. Es muss ins Gehirn damit es dort in Serotonin umgewandelt werden kann und das macht dann ruhig. Das ist ein großer Unterschied. Tryptophan ist viel in tierischen Produkten enthalten. Tryptophan ist eine der Aminosäuren die auch in Notzeiten im Blut verbleiben und so indirekt für den notwendigen Antrieb sorgen. Ohne Tryptophan und das daraus im Gehirn gebildete Serotonin würden sich hungernde Lebewesen zurückziehen und nicht mehr nach Nahrung suchen.

Dass nicht alle Hunde reagieren, verwundert mich nicht. Auch beim Menschen gibt es genetisch vorbelastete, die auf Tryptophanmangel mit Depressionen reagieren, und andere die kaum auf Veränderungen reagieren. Früher, als Mensch wie Hund noch im Überlebenskampf bestehen mussten und nur die am besten an die jeweilige Lebenssituation angepassten überlebten, spielten solche Unterschiede noch eine große Rolle. Bei einzelnen Linien der so genannten Kampfhunde werden Probleme bei der Serotoninbildung diskutiert und damit verbunden eine gesteigerte Aggression bzw. eine niedrigere Reizschwelle. Das erklärt warum so viele Hunde dieser Rassen so problemlos leben; es betrifft nur wenige Individuen deren genetische Disposition sie für bestimmte Vermehrer interessant macht. Ich habe hier einen Hund mit einer solchen Disposition, der unter kontrollierten Bedingungen ein recht angenehmer Hund sein kann, der aber nach Genuss von Kohlenhydraten ein ganz anderes Bild zeigt.

Bei meinem Dicken dauert es ca. zwei Wochen bis man einen Effekt merkte. Jetzt merken wir schneller wenn er was Falsches gefressen hat, damals fuhr er auf einem so hohen Level dass man überhaupt keine Unterschiede bemerkte, egal was man fütterte. Anfangs hatte er regelrecht Heißhunger auf Kohlenhydrate, heute spuckt er ein gefundenes Brötchen sofort wieder aus.

[gasolina]

zum thema getreide:
als ich mit dem barfen angefangen habe, habe ich ca. 2-3 esslöffel einer gemahlenen und eingeweichten getreidemischung beigefüttert.

da mein terrorpüppchen aber leicht vom fleisch fällt, habe ich den kohlenhydrat anteil erhöht. entweder durch kartoffeln, nudeln, reis oder haferflocken.

denkt ihr haferflocken "stechen" bei hunden genauso wie bei pferden?
ich hatte mal ein pferd, bei dem es einem selbstmordversuch gleichkam, ihm hafer zu füttern. der kannte dann nur noch eine gangart: den gestreckten galopp.

sollte ich also eher den fleischanteil erhöhen oder mehr fett füttern, damit sie mir nicht abmagert.
hab ihr ab und zu schon mal 100g butter beigefüttert... verträgt sie ganz gut.

oder würde es reichen auf getreide zu verzichten. dann blieben mir aber nur noch kartoffeln und bananen für einen hohen kohlehydratanteil, oder?

[Birgit, M+P]

Ich, vielmehr Paul muß auf Getreide verzichten (na gut, fast verzichten). Bekommt er zu viel (und das ist von Hund zu Hund unterschiedliche, wieviel zuviel ist), dreht er ab (so einer wie das von Dir genannte Pferd). Bei Mandy macht es keinen Unterschied.
Deine Frage kann man aber nur dann beantworten, wenn man das Gesamtpaket (Futterplan) kennt. Mach doch einen eigenen Thread auf, in dem Du Deinen Futterplan einstellst und die Frage auch nochmal stellst.

Hier geht es ja eigentlich um Verhaltensveränderungen und nicht um "fettfüttern" - dazu gibt es übrigens schon jede Menge Threads.

[wolfstraum]

Hatte gerade ein sehr heftiges Telefonat mit einer Bekannten.
Sie hat wortwörtlich gesagt: " Spinnst Du, du kannst doch einen Rottweiler nicht barfen wollen, der wird von Fleisch nur blutrünstig und aggressiv!"
Ich hab echt gedacht ich spinne!

Sie nennt sich Hundetrainerin...

Sorry, musste das kurz loswerden.

Hat sich von Euren Hunden einer negativ verändert, seit dem er gebarft wird?



Grüße

Becca (die barfen wird, wenn sie sich richtig eingelesen hat, weil es für den Hund gesund ist!)

mal kurz zum ausgangsbeitrag:

da hat ein bekannter mal einen tollen witz gerissen (er barft auch):
"jaja, heut eine amsel und morgen den ganzen arm!"

hätte bei trockenfutter aber angst, dass mein hund aufgrund des hohen getreideanteils über das stehende korn herfällt und komplett abmäht
oder wäre dann solch ein zusammenhang für solche leute wieder zu weit hergeholt???