Bei einem meiner Hunde wurde vor ca. 7 Wochen ein Leberproblem diagnostiziert. Seit dem darf der Gute statt BARF wieder Trockenfutter fressen, so ein spezielles Diätfutter. Gut, ich strecke es nach Absprachen mit dem TA mit Möhren und Äpfeln, damit der auch satt wird ohne fett zu werden. (Dieses Trockenfutter ist wohl sehr gehaltvoll), aber im Grunde würde ich in absehbarer Zeit gerne wieder Barfen. <br /> Bisher sind die Leberwerte eher schlechter geworden, aber das Allgemeinbefinden besser, versteh ich sowieso nicht.<br /> Meine eigentliche Frage: Was muss ich bei der Zusammensetzung des Rohfutters beachten, damit der geschädigten Leber Rechnung getragen wird?<br /> Nur Geflügel - fehlen da nicht die vielen Mineralien aus dem Pansen und Blättermagen.<br /> Gar kein Fleisch, sondern Frischkäse und Quark in Massen - gleiches Problem.<br /> Wer hat hier Erfahrungen?
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Barfen bei Leberschaden
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Mandy E. RudolfStichworte: -
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Hallo,
kannst Du bitte mal genauer einstellen um WELCHE Form von Leberproblem es sich handelt? Diagnose, Laborwerte (alt und neu), Vorgeschichte, usw.
Wie wird sonst noch behandelt oder soll sich das alles nur mittels Diät wieder festigen?Sabine
3 Australian Shepherds,
1 English Shepherd und 13 Packziegen auf Tour
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Mandy E. Rudolf
Ich hab mal den Befund rausgekramt - auch wenn ich natürlich nicht verstehe, was das alles heißt.
1. Labor (21.08.)
Alkalische Phospatase: 18 U/l (normal)
AST (GOT):46 U/l (normal)
ALT (GPT):168 U/l (um das doppelte erhöht)
GLDH:23,7 U/l (über das doppelte erhöht)
Bilirubin gesamt: 2,51 (normal)
2. Labor (13.10.)
Alkalische Phospatase: 44 U/l (normal)
AST (GOT):87 U/l (normal)
ALT (GPT):320 U/l (auf das vierfache erhöht)
GLDH: 105 U/l (über das zehnfache erhöht)
Bilirubin gesamt: 2,51 (normal)
Die Verschlechterung trotz Diätfutter.
Jetzt bekommt er weiterhin Hills k/d zu Futtern und zusätzlich RESCAVE (Mikronährstoffe für den Leberstoffwechsel)
Ursache der Probleme ist unklar. Wenn in 4 Wochen keine Besserung zu erkennen ist, wird Ultraschall gemacht.
Ich hab schon von Fällen gehört, bei denen Leberprobleme durch Barfen verbessert wurden, bei uns sind sie beim Barfen entstanden. Nun bin ich ratlos und für jeden Tipp dankbar.
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Hallo,
bei dieser Verschlechterung würde ich KEINE 4 Wochen mehr abwarten, sondern entweder die Praxis wechseln (evtl. Tierklinik) oder schon jetzt darauf bestehen, dass eine ordentliche Diagnostik betrieben wird.
ich kopier Dir mal rein, was ich in Kürze zu stark erhöhten GLDH- und AST-Werten gefunden habe:
GLDH:
Die GLDH ist ein Enzym, das bei Energiestoffwechsel in allen Körperzellen
(in den Mitochondrien) beteiligt ist. Erhöhte GLDHWerte
treten jedoch nur bei schwerer Schädigung bzw. beim Untergang von Leberzellen auf. Die GLDHWerte gelten als Maßstab der biochemischen Funktionsleistung des Lebergewebes. Vorübergehende Erhöhungen bis 15 IU/l sind offensichtlich nicht von besonderer pathologischer Wertigkeit. Höhere Werte, die das Dreifache der oberen Grenze des Referenzbereiches überschreiten, deuten jedoch auf eine schwere Leberkrankheit mit Zellnekrose hin.
Tierart IU/l nkat/l
Hund bis 6 bis 100
Erhöhte Werte treten auf bei:
primären und sekundären Hepatopathien mit Zellnekrose
akute Hepatitis
chronische Hepatitis
Gallenstauung
Lebertrauma
akute Pankreatitis
Fieber
akute Druckerhöhung in der Vena hepatica (Herzinsuffizienz) !!!!!
ALT:
Das Enzym kann bei Hund und Katze als leberspezifisch bezeichnet werden. Bei allen übrigen Tierarten (Ausnahme >Primaten und auch der Mensch) ist es
dagegen zur Leberdiagnostik ungeeignet. Bei Hund und Katze sowie bei den
Primaten kann die ALT hervorragende Dienste leisten zur Feststellung, ob die
Leber erkrankt ist oder nicht. Umschriebene Leberveränderungen
(Abszesse, zum Teil Tumore) werden von der ALT dagegen nur unzuverlässig
angezeigt. Die ALT kommt nur im Zytoplasma vor. Sie ist also bereits bei
Membrandesintegrationen erhöht, ohne dass es zu einer Leberzellnekrose
gekommen sein muss.
Tierart IU/l nkat/l
Hund bis 55 bis 917
Die Aktivitätssteigerung bis zum Dreifachen wird als geringgradige, über das
Dreifache als hochgradige Steigerung angesehen.
Zustände und Erkrankungen mit erhöhter ALT:
akute Hepatitis
chron. Hepatitis (Anstieg bei akutem Schub)
Hepatozytendegeneration und nekrose
Leberfibrose, zirrhose (unregelmäßig; Anstieg bei akutem Schub)
Leberabszesse und –tumore (unregelmäßig)
Lebertrauma
akute Pankreatitis
FieberSabine
3 Australian Shepherds,
1 English Shepherd und 13 Packziegen auf Tour
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Hallo Mandy,
bei meinem alten Rüden wurden mit 12 Jahren schlechte Leberwerte festgestellt. Der Grund (außer hohem Blutdruck, der zwar behandelt wurde, die Leberwerte blieben aber schlecht) ist nie so richtig festgestellt worden.
Ich habe den Buben mit einer selbstgemachten Diät gefüttert (Protein nur bedarfsgerecht und sehr hochwertig, Teil der Fleischration durch Milchprodukte ersetzt). Damit ist er 15,5 Jahre alt geworden.
Zur Zusammenstellung der Ration kannst Du hier: http://www.barfers.de/barf_leber_diaet.html schauen.
LG Ulla
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Barack
Unbedingt noch in dieser Woche noch mal zum TA gehen. Der GLDH-Wert wäre schon beim ersten Labor einen US Wert gewesen. Ich weiss nicht, wieso man wartet, wenn man sieht, dass sich trotz Ernährungsumstellung der Zustand noch weiter verschlechtert Glaube nicht, dass das Barfen an dem Zustand deines Hundes Schuld ist.
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einer unserer rüden hatte auch recht schlechte leberwerte (gldh 6,5fach, alt knapp 4-fach und ein paar weitere leicht erhöht) bei ihm wurden die werte allerdings von mal zu mal besser, wenn auch sehr, sehr langsam.
da es bei euch andersrum ist, würd' ich keine 4 wochen abwarten sondern so schnell wie möglich abklären lassen, was los ist.
spezial-fefu hat unser ta damals auch empfohlen, war dann aber doch damit einverstanden, daß wir weiter frisch füttern - halt lebergerecht.
ich hab' nahezu alles an fett rausgenommen, der energiebedarf wurde über kohlenhydrate gedeckt (obwohl ich eigentlich nicht der getreidefütterer bin - in dem fall aber nicht anders machbar).
an fleisch gab's nur noch hochwertiges (und zwischendurch öfter mal fettreduzierte milchprodukte und ei) aber keine sehr großen mengen: mageres rind, huhn, pute und alaska-seelachs (keinen 'richtigen' lachs), ab und an 'ne kleine menge weidebläma mit inhalt. innereien gab's keine bis auf etwas hühnerleber. zusätzlich vitamin k1 und mariendistel.
seine werte haben sich damit langsam gebessert, heute ist er wieder vollkommen gesund. wie es zu dem schaden kam wurde nie herausgefunden, vermutet wurde bei ihm eine vergiftung vermutlich durch etwas schwermetallhaltiges.
liebe grüße
kerstin
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Mandy E. Rudolf
Vielen Dank für die Tipps, danach kann ich mir ja schon mal einen Futterplan zusammenstellen.
Dass ich so lange gewartet habe, hat nichts mit dem TA zu tun, sondern damit, dass sich das Allgemeinbefinden des Hundes nach den 1. Labor deutlich verbessert hat - er ist (auch jetzt) wieder lebhaft und wild, man merkt ihm KEINE Erkrankung an. So sah ich natürlich keinen Anlass, Druck zu machen.
Die Ursache wird wohl ewig unklar bleiben, aber wichtig ist ja, dass es besser wird.
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fussel hatte einen kompletten zusammenbruch, war nicht mehr ansprechbar usw.
beim ta kamen dann die schlechten leberwerte raus. einige andere werte waren ebenfalls sehr schlecht, was auf auf etwas akutes hinwies..
er hatte also bei diagnosestellung die schlechtesten werte, die mit der zeit dann immer besser wurden.
da bei euch die werte schlechter statt besser geworden sind, wär's besser 'ne genauere diagnostik zu machen um andere ursachen auszuschließen, bzw. die dann behandeln zu können.
beim futter ist es ganz wichtig, daß der energiebedarf gut gedeckt ist (kein fett - stattdessen kohlenhydrate) , er nicht zu viel protein bekommt (bedarfsgerecht) und daß das was er bekommt, hochwertig ist.
mehrere kleine mahlzeiten statt wenige große sind auch besser.
topfit war fussel ( außer am tag des zusammenbruchs) auch. man hätte ihm nix angemerkt und er hat auch mit begeisterung gefressen...was unser doc bei den werten schon recht erstaunlich fand.
liebe grüße und gute besserung
kerstin
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Mein Duke hatte auch schlechte Leberwerte, wobei bei ihm bei einem GLDH-Wert von ca. 70 sofort ein Ultraschall gemacht wurde. Dieser blieb o.B., seine Werte verschlechterten sich weiter, wobei sein Allgemeinbefinden immer sehr gut war.
Da 4 Ultraschall-Untersuchungen und eine Biopsie ohne Befund blieben, ich ihm eine spezielle Leberdiät habe zusammenstellen lassen, er Legalon forte in Massen bekam, die Werte allerdings nicht besser wurden, wurde weiter untersucht und "experimentiert" bis die Ursache gefunden wurde ... es gibt immer einen Grund für schlechte Leberwerte!
Und seitdem die Ursache behoben wurde, sind seine Werte wieder im Normalbereich, dennoch bekommt er erstmal noch die spezielle Diät, Legalon in Minimaldosis sowie Hepatosan.
Die Tatsache, dass es Duke auch mit schlechten Werten gut ging, beruhigte mich eigentlich gar nicht, da sich dieses innerhalb von Stunden ändern kann und sich ab einem gewissen Grad auch die Leber nicht mehr vollständig regenerieren kann.
Viele GrüßeUte mit
Duke (altdt. Schäferhund)
Danny (Border Collie)
und Cheyenne (Kangal-Hündin)
__________________
Trage deine Narben mit Stolz, denn selbst wenn du verloren hast, belegen sie, dass du gekämpft hast!
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Hallo Lukas,
bei Duke wurde im Alter von 2 Jahren in einer hier recht renommierten Tierklinik eine Schilddrüsen-UF diagnostiziert, woraufhin er Thyroxine bekam. Die schlussendliche Dosis, auf die er seinerzeit eingestellt wurde, waren 1.200 µg, wobei regelmäßige Kontrolluntersuchungen die Dosis dergestalt bestätigten, dass u. a. sein T4 immer im optimalen 3/4 des Referenzbereiches lag. Regelmäßig nachfolgende Blutbilder zeigten eine leichte Leberschwäche, die homöopathisch gut im Griff zu halten war, doch nach einer 10tägigen Gabe von Previcox aufgrund seines Arthrose-Geschehens verschlechterten sich die Werte rasant und unbeeinflusst von allen Behandlungen. Anfangs war der Pathologe noch überzeugt, die Leberwerte könnten aufgrund der Previcox-Gabe (Regeneration) derart schlecht sein, doch als sie mit der Zeit schlechter und nicht besser wurden, meinte auch er, es müsse andere Gründe haben.
Mein Klinik-TA (andere Klinik als vorher) wertete sämtliche Blutbilder über die Jahre aus und kam zu der Ansicht, dass die SD funktionsfähig sei, nur durch die Masse an Thyroxinen gehemmt würde und dieses den gesamten Organismus belasten würde (obwohl die SD-Werte immer i.O.waren). Wir haben also die Thyroxine langsam abgesetzt, einen TRH-Test gemacht und festgestellt, dass die SD funktioniert!! Zudem hat Duke (für den seelischen Aspekt) sehr viel zusätzliche Aufmerksamkeit, alleinige Spaziergänge usw. bekommen ... wer weiß.
Viele GrüßeUte mit
Duke (altdt. Schäferhund)
Danny (Border Collie)
und Cheyenne (Kangal-Hündin)
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Trage deine Narben mit Stolz, denn selbst wenn du verloren hast, belegen sie, dass du gekämpft hast!
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Just-Tiger,
interessante Geschichte, danke für die ausführliche Antwort.
Den seelischen Aspekt sollte man glaube ich nie aussen vor lassen. Ich merke das gerade an meiner Hündin, seit ich mit ihr wieder mehr alleine mache, wird sie immer munterer (hat ziemliche Knochenprobleme). Ich versuche sie gerade auf getreidefreie Fütterung umzustellen, und beides zusammen funktioniert scheinbar ganz gut.
Gruß
LukasGruß Britta
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