Hoher Eisengehalt; wie gering halten?

[Caro1989]

Hallo,

ich habe mir, nachdem ich jetzt einen neuen Futterplan habe, alle Werte ausgerechnet für den Bedarf meines Hundes, aber irgendwie komme ich mit dem Eisengehalt nicht klar.

In so vielen Sachen ist viel Eisen drin und der Bedarf ist nur so gering.
Haltet ihr euch sehr stark an diese Werte? Oder wie macht ihr das?

Ich bin schon mit 500g Pansen, 400g Hirse, 200g Haferflocken und 200g Rind schon beinahe am Limit, würde aber gerne noch 500g Pansen mehr füttern und die Werte des anderen Fleisches (kein Pferdefleisch, da hoher Eisengehalt) sind noch gar nicht mit drin.

Und wenn man den Wert dehnen kann, wie stark, damit es nicht kritisch wird und zum Überschuss kommt?

[Hanna]

Eisen

Hi

ich kenne des Eisebedarf meines Hunde nicht, stelle aber fest, daß Du halb Tier halb Pflanze fütterst, ist das wegen des Eisens?

Ich richte mich nach dem "Beutetierprinzip", also füttre ungefähr so, wie die Fleischsorten im Beutetier vorhanden sind.
Heißt ca 50% Muskelfleisch, ca 20% Pansen, ca 15% gemischte Innereien und ca 15% fleischige Knochen. Wobei der Pansenanteil auch mal Richtung oben bis zu 50% gehen kann, je nachdem, was da ist.

Und zu dem tierischen Anteil gibts ca 1/3 Gemüse/Grünzeugs und ca 10% Gedreide und auch Milchprodukte, Ei etc.

An Bedarfswerten orientiere ich mich kaum, sind die doch alle nicht an Rohfutterhunden erstellt worden, allerdings hab ich einen gesunden Hund mit hervorragenden Blutwerten.

Zum Eisen fällt mir noch ein, daß nicht alles Eisen ( das betrifft auch die andren Stoffe) verstoffwechselt bzw aufgenommen wird, nur weil es da ist. Beim Menschen war immer das Theater mit der Wertigkeit, also 2- oder 3- wertiges Eisen und nur eins davon kann überhaupt verwertet werden. Dann müssen bestimmte Begleitstoffe ( wie z.B. Vitamine) vorhanden sein, damit es aufgenommen werden kann und es gibt auch hemmende Faktoren.
Man darf nicht rechnen " soviel wie oben reingeht, bleibt auch drin", das wäre ein Trugschluß.

[Caro1989]

Hi Hanna,

nein, das hast du falsch verstanden oder ich habe mich falsch ausgedrückt.
Das was ich oben aufgeführt habe, sind nur die "Eisenbomben"; der Rest des Futters ist gar nicht mit eingerechnet.

Dass die Bedarfswerte nicht an Rohfutterhunden erstellt wurden, wusste ich nicht. Ich habe nach diesen hier gerechnet: http://books.google.de/books?id=49M_...age&q=&f=false
(Darf der Link so hier rein?)

Also kann ein Hund keinen Eisenüberschuss bekommen?

[Hanna]

ach so

Hi

der link ist kein gewerblicher, daher ok und auch noch intressant *danke*

Hm, zur Eisenversorgung/-überschuß kann ich nicht viel sagen, vielleicht meldet sich ja noch jemand. In einem andren thread wird grad diskutiert, daß zuviel Zink die Eisenaufnahme hemmt ( beim Menschen, ist aber nicht auszuschließen, daß das beim Hund auch so sein kann), aber das zeigt mir wieder mal, daß es immer ein Zusammenspiel ist und man viele Faktoren berücksichtigen muß.

Und zur Erstellung der Bedarfswerte, das ist überhaupt die crux, daß die an Fefu-gefütterten Hunden erstellt werden, denn die vielen Erfahrungen hier zeigen deutlich w i e sehr der Stoffwechsel sich verändert, nur weil auf roh umgestellt wird.
Jahrelange Tierarztodysseen finden hier oft ein Ende und auch die Besitzer gesunder Hunde beschreiben tolle Veränderungen.

[kabeel]

Also kann ein Hund keinen Eisenüberschuss bekommen?

ich denk mal, sooo schnell nicht Ich war überhaupt verwundert, denn für meinen CNI-Hund habe ich mit der Nahrung nicht mal diesen geringen Bedarfswert gedeckt bekommen... Wieviel bekommst du denn raus, wenn du das zusammenrechnest?

Was ich aber eigentlich wollte: Lt. M/Z hätte ein 20 Kilo-Hund statt 9,5 mg (wie in deinem Link - bzw. 2 SEiten weiter, erwachsene Hunde) einen Bedarf von 28 mg! ich gehe mal davon aus, daß FeFu seit viiielen Jahren eher in der M/Z-Preisklasse angereichert sind. Soll heißen, ich werfe auch immer einen Blick auf gängige Futter sowie eben M/Z - irgendwo dazwischen wird man sicher in den seltensten Fällen etwas falsch machen.

[Caro1989]

Ja...man lernt nie aus...

@Karin
Ich bin noch nicht so fit (noch nicht so lange dabei) und komme mit den Abkürzungen nocht nicht so mit. Was genau heißt M/Z? (Futtermarke?)

Ich komme bei Aura, 30kg, auf einen Bedarf von wöchentlich 89,74mg Eisen.
Allein 500g Pansen haben ja schon 48mg.
Hoffe mal, dass ich keinen Rechenfehler drin habe...?

[kabeel]

@Karin
Ich bin noch nicht so fit (noch nicht so lange dabei) und komme mit den Abkürzungen nocht nicht so mit. Was genau heißt M/Z? (Futtermarke?)

sorry, zu faul zum ausschreiben gewesen - M/Z steht für Meyer/Zentek (bzw. das Buch "Ernährung des Hundes")

Ich komme bei Aura, 30kg, auf einen Bedarf von wöchentlich 89,74mg Eisen.
Allein 500g Pansen haben ja schon 48mg.
Hoffe mal, dass ich keinen Rechenfehler drin habe...?

Ja, nach der NRC-Tabelle rechne ich dasselbe. Nach M/Z halt wären es 42 mg/Tag oder 294 mg/Woche Da kannst du schon ne Menge mehr Pansen füttern, oder? Wie ich oben schon schrieb - ich denke, wenn man sich irgendwo dazwischen bewegt, ist es sicher nicht falsch/zuviel/zuwenig. Rechnet man dann noch mal ein paar Fertigfutter aus, kommt da bei den meisten Sachen einiges mehr zusammen.
Wie blöd, es geht ja auch einfacher: lies einfach mal selbst HIER im Buch

[bentley]

Es kann doch gar nicht alles aufgenommen werden, was zugeführt wird. Alleine z.B. Calcium hemmt die Resorption von Eisen. (Außerdem u.a., Phosphate, Tannine, Mipros - wg Calcium -). Fütterst Du kein Calcium?

Und dann ist der Organismus (beim Menschen, aber warum sollte das beim Hund anders sein?) in der Lage, die Resorption an den Bedarf anzupassen, d.h. es wird weniger resorbiert, wenn genügend da ist. Der Organismus ist doch viel komplexer und arbeitet nicht nach M/Z-Tabellen. Die Dinge wirken alle zusammen. Eins rauszugreifen und den Kontext außen vor zu lassen ist immer die falsche Fährte. Man muss die ganzen Zusammenhänge kennen oder aber einfach auf die Natur vertrauen.

Lies mal da http://www.lebensmittellexikon.de/e0000180.php

Ich würd mir da keinen Kopf machen. Wenn ein Fleischfresser zu viel Eisen ansammeln würde, das nun mal in Fleisch vorhanden ist, dann hätte Gott einen großen Fehler gemacht. Und davon geh ich mal nicht aus.

Ich wünsche Deinem Hund einen guten Appetit.

[Caro1989]

Das hilft mir alles sehr viel weiter.:-)

Ich wusste nicht, dass nicht alles aufgenommen wird.
Da entzieht sich mir dann der Sinn solcher Tabellen...
Wozu dann solche Werte (also zB Eisen) ausrechnen?

Ich mache mir da im Moment sehr viele Gedanken drum, weil es meiner Hündin nicht so gut ging, nachdem wir zwei Wochen lang zu viel Fleisch gefüttert haben.
(nachzulesen in meinem anderen Thema Futterplan)
Und da Fleisch ja nunmal sehr viel Eisen enthält, dachte ich, dass sich auch das negativ auswirken könnte und nicht nur das mangelnde Calzium bzw. die schlechteren Harnwerte. Aber jetzt ist ja alles wieder im Lot.

Aber gut, dass ihr mich aufgeklärt habt.:-) Danke!
Gibt also eine Extraportion Pansen. Zu Bläma kann mich nix mehr bewegen. bäääääh

[Nemo.]

Also Nemo hatte bei seiner letzten Blutuntersuchung einen erhöhten Eisenwert. Wieviel der höher als "normal" war, weiß ich nicht. Die TÄ hatte es halt nur telefonisch mitgeteilt, war aber mit dem gesamten Blutbild mehr als zufrieden. Die hohen Eisenwerte erklärte sie sich durch die Fütterung, fand das aber nicht bedenklich.

Ich selbst habe ständig zu niedige Werte und mein Doc sagt immer ich solle mal ein anständiges Steak essen.

Ich halte hohe Eisenwerte eigentlich eher für positiv, weiß aber auch nicht, wie sich ein deutliches Zuviel auswirkt. An der Fütterung habe ich deshalb aber nichts geändert.

LG Britta

[Hanna]

jepp

Ich wusste nicht, dass nicht alles aufgenommen wird.
Da entzieht sich mir dann der Sinn solcher Tabellen...
Wozu dann solche Werte (also zB Eisen) ausrechnen?

Hi

das ist eine gute Frage. Sinnlos sind solche Tabellen grundsätzlich sicher nicht, denn eine Stoffwechselstörung kann man so ja u.U. erkennen oder ein grobes Fehlverhalten bei der Fütterung.

Nur was wirklich Sinn machen würde, wären solche Tabellen von frisch gefütterten Hunden. Derzeitig muß man einfach Abstriche bei der Übertragbarkeit machen bzw das im Hinterkopf haben. Also z.B. die Wechselwirkungen der Futterbestandteile von Trofu.