Mäkeligkeit - aufhören oder hungern lassen?

[Sybille&Bonnie]

Hallo ihr,

heute beginnt der dritte Tag, an dem er sein Futter verweigert (Gänsefleisch mit dem üblichen Gemüsebrei).

Wie lange kann ich das eigentlich machen, wenn er einfach nicht frisst?

Ich gehe morgen oder übermorgen mal zum Tierarzt und lasse ihn durchchecken und ein Blutbild machen.

Das ganze belastet mich schon.
Ich habe einfach keine Lust, ihm nach dem Mund das Futter zu richten, deswegen auch der Trick mit dem heißen Wasser: Egal ob Wasser, Sahne, Joghurt, anbraten, etc. - ich WILL diese Tricks nichtmehr, seit Wochen mache ich mit solchen Dingen rum und es hilft eh alles nichts.
Mich macht das ganze auch irgendwie wütend, weil es doch viel Arbeit ist, die ich mir mache. Heute z.B. müsste ich neuen Gemüsebrei machen. Dafür stehe ich mit aufräumen und allem drum und dran zwei Stunden in der Küche.
Dafür, dass ich jeden Tag das Zeug weg schmeiße.
Ich habe gerade gute Lust einfach den billigsten Sack Trockenfutter zu kaufen, dann soll er halt das fressen oder es bleiben lassen.
Aber es ärgert mich, mir die Arbeit für den verwöhnten Wauwau zu machen, den man bei allem hinten rum heben muss.
Wäre er ein Kind würde ich jetzt mal ein Ausflug in ein städtisches Armenviertel mit ihm machen...
Ich weiß, das ist vermenschlichend (vor allem ist ja nicht der Hund schuld, sondern ich - weil ich ihn vielleicht auch viel zu sehr verwöhnt hab), aber der Ärger ist trotzdem da, könnt ihr das verstehen?

Dazu kommt halt auch einfach die Unsicherheit, was jetzt das Richtige ist: Kann ich ihn einfach hungern lassen oder weiß er vielleicht wirklich einfach, was schlecht für ihn ist oder sind das Mätzchen? Soll ich jetzt einfach ganz aufhören mit Barf?
Es ist ja auch ne Verantwortung zu sagen, ich sitze das jetzt eiskalt durch. Keiner sieht seinen Hund gerne wirklich hungern.

Hallo,

in etwa kann ich Dein Dilemma verstehen - Du gibst Dir Mühe, machst Dir Arbeit usw. Aber: was ist denn so schlimm daran, dem Hund das zu geben, was er gerne mag? Vielleicht hat er ja wirklich einen Grund, warum er bestimmte Dinge verweigert, evtl. verträgt er manche Fleischsorten bzw. Fleisch eines bestimmten Lieferanten nicht. Für mich wäre ein Grund übrigens auch "Ich esse das nicht gern" (ich esse auch nicht alles und freue mich, wenn das berücksichtigt wird).

Meine Hündin kann ich auch nur relativ einseitig ernähren - zudem koche ich mittlerweile. Sie verträgt Gekochtes einfach besser und ja, sie mag es auch lieber als roh. Bonnie bekommt meistens Rind oder Pferd; Lachsfilet, Lamm und Hühnchen selten, Innereien kaum und wenn, nur gebraten (roh frisst sie sie nicht bis auf Pansen), Knochen gar nicht. Für Bonnie ist eben diese Art der Ernährung gesünder als vielseitiges BARF.

[wolfstraum]

ich finde eine abgespeckte, dem hund angepasste barfvariante besser als irgendwelches trockenfutter.

denn wenn es wirklich begründet ist und kein mäkeln, dann ist es doch am besten, dass du darauf eingehen kannst.

[Chuva]

Alles Liebe

[kayliz]

Hi Knochenwolf (wie heißt du?),

eine Tierärztin, die nix gegen Rohfütterung hat, wäre Dr. Senn in Plankstadt -- sie war es, die uns nach neunmonatigem Leidensweg in der hiesigen Tierklinik darauf brachte, dass der Hund vllt. einfach kein Fertigfutter verträgt. Sie reagiert auch nicht überzogen, wenn der eine oder andere Wert beim ersten Testen aus der Norm ist.

Liebe Grüße und alles Gute,
Kay

[Sybille&Bonnie]

ich finde eine abgespeckte, dem hund angepasste barfvariante besser als irgendwelches trockenfutter.

denn wenn es wirklich begründet ist und kein mäkeln, dann ist es doch am besten, dass du darauf eingehen kannst.

Du hast natürlich recht, Tine.

Evtl. war mein Posting missverständlich, deshalb: Zwischen "entweder Du frisst das, was ich Dir vorsetze oder Du kriegst (Billig)TroFu" gibt es doch noch einige Möglichkeiten ("tricksen" bzw. aufpeppen, den Hund fressen lassen, was er gern mag, kochen, braten... was auch immer).

[tinkaton]

Ich habe jetzt nicht alle Postings gelesen, aber so weit ich weiß ist es wichtig, dass man, sollte der Hund das Futter nicht nehmen wollen, es sofort entfernt und nicht noch ne Ewigkeit zur freien Verfügung stehen lässt.
Ich wusste das nicht und meiner mäkelte ständig bei Wild und Fisch...seit ich es sofort wegnehme, wenn er nicht direkt zulangt, wird es dann abends wiederaufgetischt plötzlich ganz fix genommen.
Aber vermutlich hast du das auch schon ausprobiert...

[Bille71]

Hallo,
ich habe hier auch so eine mäkelige Fresserin. Sie hat als Welpe auch tageweise nichts gefressen und ich hab alles mögliche ausprobiert. Aber es hat nichts geholfen. Und ich habe zwei Hunde, da war selbst mit Futterneid nichts zu erreichen.
Irgendwann bin ich dann dazu übergegangen meine Hündin etwas seperat zu füttern und zwar so, dass der Futternapf stehen bleiben konnte und das habe ich eine Zeit lang sehr konsequent gemacht. Jetzt frißt sie viel besser. Sie bekommt weiterhin ihr Futter seperat und hat weiterhin wirklich Zeit für ihr Futter. Das war zwar genau das Gegenteil von dem, was so grundsätzlich geraten wird, aber seltsamerweise eben gut. Ich denke mal, dabei habe ich mich auch selber runtergefahren und meine Gedanken kreisen nicht mehr so sehr darum, dass sie genug bekommt. Lustigerweise mag sie wenn ich mir besonders Mühe gebe eher nicht fressen, ich denke mal, da sind meine Erwartungen dann einfach zu hoch und sie merkt das sofort.

Auf jeden Fall ist sie trotz vielem Futterverweigern groß geworden und super fit, trotz nicht allzu abwechslungsreicher Kost, weil sie ja weiterhin nicht alles an sich ran läßt.


Viele Grüße
Sybille

[Knochenwolf]

Hallo ihr,

ich war vorhin beim TA. DIe Tierärztin reagierte erstaunlich tolerant darauf, dass ich barfe. Sie hat seit einiger Zeit eine junge Co- Tierärztin in ihre Praxis aufgenommen, die sehr für BARF ist, ich schätze, die hat sie vielleicht nicht überzeugt, aber zumindest etwas toleranter gemacht :-)

Sie hat Blut genommen und einen Routinecheck gemacht. Emil scheint soweit gesund, aber wir müssen halt noch auf die Blutwerte warten.
Auffallend war nur, dass sehr wenig Druck auf der Vene war, vielleicht hat der Kreislauf nach vier Tagen fasten einfach etwas runter gefahren? Oder es lag an der Aufregung? (Vielleicht hat sie auch einfach ungünstig gestochen...).

Ich habe jetzt mal Trockenfutter bestellt, das brauche ich für Urlaubszeit sowieso.
Sehr hochwertig finde ich Orijen, das verträgt er gut und da ist auch keinerlei Getreide drin.
Vielleicht mache ich einfach mal ein paar Monate BARF- Pause, oder mache nur Teilbarf mit Dingen, die er mag, möglicherweise frisst er danach wieder.

Wenn alles gut geht bekommen wir im Juni sowieso einen zweiten Welpen, der bis dahin nicht gebarft wurde.
Den stelle ich vor unserem Sommerurlaub (einsame INsel in Finnland :-) ) eh nicht um, dort habe ich nicht die Möglichkeit zu barfen. Dann bekommen eben beide erstmal Trofu.

Klar, die unangenehmen Sorten kann ich schon weglassen, weil er sie einfach nicht gerne mag. Aber wenn sich das Problem so ausweitet, dass er nur noch ein oder zwei Sachen frisst, dann macht das alles wenig Sinn, finde ich.

[Black Wolf]

@Knochenwolf
Und, wie sieht's aus, was sagen die Blutwerte?
Frisst er denn das Trockenfutter?
Seid Ihr jetzt gerade im Urlaub?
Fragen über Fragen
Schreib doch mal bitte, sobald Du kannst.

Liebe Grüße
Petra

[Knochenwolf]

Hallo ihr,

die Werte sind völlig in Ordnung.
Das Trockenfutter ist noch nicht da, im Moment füttere ich halt nur die Dinge, die er mag - sprich: Jeden Tag Rindfleisch mit Gemüse.
Gestern habe ich es gewagt, Fisch hoch zu holen, was er immer gefressen hat. Jetzt natürlich plötzlich nicht mehr. Also geht gerade das Spielchen von Vorne los.
Das Ganze tut uns beiden langsam nicht mehr gut, ich werde so ungeduldig und sauer, dass ich ihn heute Morgen als er wieder nicht fressen wollte, angepflaumt und zu seinem Futternapf gezerrt hab.
Das bringt natürlich überhaupt nichts, im Gegenteil.
Deshalb höre ich mit dem allen jetzt einfach mal komplett auf. Soll er Trockenfutter fressen, vielleicht merkt er irgendwann was er eigentlich hatte...

Gruß,
Sonja

[Aprikose]

@ Sonja:
Ich kann gut mitfühlen, dass Du die Mäkeligkeit von Deinem Hund satt hast - ich habe hier auch so ein Exemplar.
Bei meiner Hündin ist es die Zeit ca. 2 Wochen nach der Hitze, wo das ganze anfängt. Bis dahin war rohes Fleisch und Gemüse (was anfangs gar nicht ging), total lecker. Dann von einem auf den anderen Tag plötzlich nicht mehr. Im Moment koche ich meistens das Fleisch kurz, Gemüse lasse ich ganz weg; morgens bekommt sie Trockenfutter (Platinum, das ich noch O.K. finde), damit sie was im Bauch hat, da die Mäkeligkeit morgens besonders hoch ist.
Hungern lassen funktioniert bei meinem Hund gar nicht - nach spätestens 6-7 Stunden übersäuert der Magen und es muss was in den Hund rein, sonst zieht das übelstes Bauchweh/-grummeln nach sich und kann nur durch Futter, was dann aber noch standhafter verweigert wird, behoben werden.
Mach Dir keinen Stress. Irgendwann frisst er wahrscheinlich wieder mit Begeisterung die Sachen, die er sonst auch gefressen hat, da es die dann eine zeitlang nicht gab.
Bei mir ist es auch so: je mehr tamtam ich drum mache, desto schlimmer wird´s - also lass ich`s. Dann wird eben eine zeitlang anders gefüttert als Frauchen das eigentlich geplant hatte .

[kleinerWolf]

Ich kenne das Problem leider auch, wenn auch erst seit kurzem.
Joshi war noch nie der Runterschlinger, aber seit ein paar Wochen gehen viele Dinge, die er gerne mochte nicht mehr..

Problematisch ist alles, was mit Gemüse und Obst zu tun hat. Selbst püriert, untergemischt mit Öl, Ei oder Joghurt, etc. - keine Chance.
Fisch geht nicht mehr,
Leber auch nicht und Fleisch nicht immer
Vorallem über das Nichtfressen von Obst/Gemüse mache ich mir Sorgen.
Er bekommt zwar Zusätze, Algen, etc., aber reicht das?

Füttert ihr Alternativen, wenn er sowas Essentielles verweigert?

LG Conny

[B.Laubach]

Hallo Sonja,
ich habe eine 26Wochen alte IW Hündin, die plötzlich nicht mehr richtig gefressen hat. Beim TA wurde festgestellt, dass sie verwurmt ist. Nach der chem. Entwurmung hat es sich auch nicht gebessert. Sie fraß weder Obst, noch Gemüse und kein Getreide mehr. Fleisch war auch nicht so der Renner. Ich habe vor ca. 3 Wochen eine Propoliskur angefangen und die Futtermenge reduziert ( war vorallem für meinen Kopf..es blieb nicht mehr so viel im Napf übrig)Seit ca. 1Woche frißt sie wieder etwas besser. Mittlerweile geht auch Gemüse und Obst wieder, wenn auch nicht in den ihr zustehenden Mengen. Ich weiß, dass sie gerne Pute frißt, also misch ich Pute ins Rindfleisch. Leider frißt sie immer noch keinen Pansen oder Blättermagen, aber ich hoffe, dass auch das sich wieder bessert. Wenn ich sehe, dass morgens keine Innerei geht, gibt es halt abends etwas was sie richtig gerne frißt. Das funktioniert nicht immer, da heute Herz gut ist und morgen vielleicht ekelig.
Es ist total nervig, wenn ein Hund nicht frißt, aber sonst ein ganz normales Verhalten zeigt. Für mich war es ganz in Ordnung die Portion etwas zu reduzieren, was ihr dann im Napf fehlt bekommt sie über den Tag als Leckerlie.

[Black Wolf]

@kleinerWolf
Wie viel Obst und Gemüse fütterst Du denn pro Tag oder pro Woche? Welche Sorten fütterst Du?
Obst, Gemüse und Pansen finde ich für einen Hund nicht das Wichtigste. Wenn er es in kleinen Mengen zu sich nimmt, reicht das, meiner Meinung nach auch aus.
Du pürierst das Obst/Gemüse und mischt es dann unter das Fleisch mit Öl, Joghurt etc.? Oder nur im Joghurt ohne das Fleisch?
Wenn ein Hund etwas wirklich nicht mag, wie Fisch z.B., dann bekommt er es von mir auch nicht. Ich würde es ab und zu mal probieren, aber wenn er es definitiv nicht mag, dann hat er schon seine Gründe dafür. Hauptsache ist nur er ist gesund! Und wurde von seinem Herrchen/Frauchen nicht zur Mäkeligkeit "erzogen"


@Knochenwolf
Schön zu lesen, dass seine Blutwerte wenigstens in Ordnung sind. Ist er denn sonst fit? Wie ist sein allgemeines Erscheinungsbild?
Und was bekommt er dann jetzt bald an Trockenfutter? Hast Du das schon einmal gefüttert und weißt, dass er das mag? Kann es nicht sein, dass er dann dort weitermäkelt?

Wegen dem Fisch: Meine Hündin mag ab und zu ihren Fisch nicht roh. Warum weiß ich auch nicht. Vllt hat sie ja ihre Gründe Wenn ich sehe, dass sie ihn heute roh nicht will, brate ich ihn ihr kurz in Butter oder Öl an, dann frisst sie ihn immer. Beim nächsten Mal bekommt sie ihn aber immer wieder roh vorgesetzt. Wenn sie ihn so isst, prima, wenn nicht, brate ich ihn halt wieder. Ist ne Sache von 2 Min., stört mich also nicht. Wenn sie das aber mit rotem oder weißen Fleisch auch machen würde, das würde ich ihr nicht kochen/braten! Das ist mir roh wichtiger. Aber das isst sie ja glücklicher Weise auch so Fisch ist mir da halt nicht so wichtig. Da "darf" sie auch mal mäkeln. Würde sie ihr Fleisch nicht essen, würde es halt ab in die Mülltonne wandern.

Und wie schon einmal geschrieben, bevor ich mich frage, warum isst mein Hund dies oder jenes nicht, erstmal den Lieferanten wechseln, vllt stimmt ja was mit dem Fleisch nicht.

Liebe Grüße
Petra

[pinchen]

Weisst Du wenn es Dich so stresst den Hund zu füttern und alles wegzuwerfen dann würd ich auch wieder umstellen. Ich kenne das , Grace war auch so eine Mäkeltante. Wir hatten 3 Hunde und ihr war es shitegal ob jemand das ihre dann auch gefressen hat oder nicht.
Also bekam Grace das was sie wollte. Meist eine hochwertige Dose (in meinen Augen hochwertig), oder gekochtes Fleisch. Ich hab selbst sehr viele Sachen die ich nicht essen kann, deshalb verlang ich sowas auch nciht von meinem Hund.
Wenn Grace keinen Fisch mag, dann gibt es keinen. Wenn sie keine Innereien frisst dann eben in 14 Tagen. Ich seh das echt nicht so eng und die Hunde auch nicht.

Was die Blutwerte betrifft. Ayko ist 12, Grace ist 9 und beide werden schon immer mit rohem Fleisch, gekochtem Gemüse und was von uns übrig bleibt gefüttert. Dazu manchmal ne Dose, als Leckerlies Trockenfutter usw. Beide haben völlig normale Blutwerte. Kein Wert ist da ausser der Norm. Es muss also bei der Rohfütterung nicht zu auffälligen Blutwerten kommen.