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Vorstellung und erster BARF-Plan mit Fragen :)

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    #76
    Also, wenn ich mageres Fleisch habe (Putenbrustfilet gehört z.B. dazu, aber auch Pansen), ergänze ich auch Fett. Wenn ich Gemüse koche, kommt auch ein guter Schuss Butter dazu – eigentlich immer, denn das erhöht die Akzeptanz. Im Allgemeinen bemühe ich mich aber, mittelfettes Fleisch zu füttern und kaufe es auch so ein.

    Darum geht es mir aber wie gesagt gar nicht, sondern nur um die Aussage: bloß keine Energiegewinnung aus Proteinen!

    Daß hochwertige Aminosäuren Nierenprobleme bereiten könnten, erschließt sich mir auch nicht. Nicht beim gesunden Hund! Nicht umsonst wird immer wieder darauf verwiesen, daß die Aminosäuren bei eingeschränkter Nierenfunktion unbedingt hochwertig und leicht verdaulich sein müssen, wenn sie auch nicht alle Nährstoffe liefern können.

    Nierenprobleme kann ich mir eher darin begründen, wenn man Phosphor aus den Augen verliert z.B. bei zuviel Knochenfütterung, aber auch bei zu viel Getreide oder eben auch bei zuviel Bindegewebe. Phosphor aus Knochen und Getreide liefert eine große Ausbeute für den Körper, ob man will oder nicht, Kalzium aus Knochen nicht unbedingt.

    Ich denke auch, es schadet nicht, wenn man bei einem gesunden Hund das so „unwichtige“ Ca:P-Verhältnis im Auge behält. Gerade diejenigen, die keine Knochen füttern, sollten darauf achten, daß genügend Phosphor vorhanden ist. Ohne Knochen und ohne Getreide kann es durchaus eng werden in der Phosphor-Versorgung … wenn man Fett füttert, um die Fleischmenge übersichtlich zu halten (bei fehlenden Knochen) sowieso. Wenn das Ca:P-Verhältnis tatsächlich unwichtig sein sollte, dann nur, wenn BEIDES ausreichend vorhanden ist, nicht nur Kalzium. Wenn man nun mit Eierschale oder Algenkalk substitutioniert, ergänzt man kein Phosphor. Mit Knochenmehl dagegen schon.

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      #77
      Zitat von potschichi Beitrag anzeigen
      sehr schoen, dann hab ich ja wenigstens etwas verstanden ^^


      worueber ich grad nachdenken musste:

      wenn ein hund idealerweise seine energie aus fett gewinnt, und davon nicht genug bekommt, und somit auf proteine zurueck greiffen muss, is das dann in etwa mit dem zu vergleichen wie es ist als mensch nur sehr wenig bis keine kohlenhydrate zu essen?

      ich hab das mal gemacht ^^ und ich sage euch, es ist graesslich...
      man kommt zwar klar, aber man ist deutlich schlapper, alles dauert irgendwie laenger und so "richtig" fit ist man nicht.

      vielleicht ist das ja zu vergleichen...klar geht es, der koerper muss ja darauf vorbereitet sein das es mal zu engpaessen oder aehnlichem kommt...aber optimal ist es eben nicht. auch wenn es theoretisch moeglich ist...

      na ja, ich geh mal ins bettchen und werde morgen weiter lernen ^^

      gute nacht euch allen
      Ich glaube nicht, dass die Hunde sich sofort unbedingt schlapp fühlen. Die Hunde, die hier im Forum Leber- oder Nierenprobleme entwickelten, verhielten sich völlig normal. Was nicht normal war, waren die enormen Futtermengen, die die Hunde brauchten und eben die schlechten Werte. Die Besitzer haben Fotos von dem Fleisch gepostet, was sie füttern und das sah nun einmal immer sehr mager aus. Aus Sicht der Aminosäurenzusammensetzung war das Fleisch sicherlich optimal, weil es super schönes Filet war, aber aus Sicht der Energieversorgung eben nicht. Die Hunde waren übrigens völlig gesund und sobald es mehr Energie gab, waren die Werte auch weider normal.

      Als kleine Orientierung folgendes Beispiel: Hunde brauchen z. B. im Schritt 4,2 kJ pro km pro kg KM im Schritt, 4,2 kJ im Trab und 5,6 kJ im Galopp. Wenn ein 25 kg Hund also 1h trabt und dabei ca. 15 km zurücklegt, dann braucht er dafür 1.600 kJ oder auch 41g Fett zusätzlich zum Grundumsatz.

      Eiweiß soll nun einmal nicht als Energiequelle dienen, weil bei der Verstoffwechselung von Eiweiß Abbauprodukte entstehen. Das ist völlig normal. Wenn der Hund aber überwiegend Eiweiß zur Energieversorgung nutzen muss, dann entstehen zu viele Eiweißabbauprodukte und das überfordert auf Dauer Leber und Nieren, daher die schlechten Werte. Das geschieht unabhängig von der Eiweißqualität. Die Eiweißqualität ist aus anderen Gründen wichtig. Ist sie zu gering, muss man viel mehr von dem minderwertigen Eiweiß füttern und schon belastet man Leber und Nieren wieder ein Stück mehr. Das ist auch der Grund dafür, warum nierenkranke Hunde hochwertiges Eiweiß bekommen sollen, denn dann braucht man nur sehr wenig davon. Aber auch (oder gerade) für nierenkranke Hunde ist eine ausreichende Energieversorgung notwendig. Außerdem hat minderwertiges Eiweiß noch andere negative Konsequenzen (z. B. aggressionsfördernd).
      Liebe Grüße,
      Nadine mit CKCS Alastair & RR Bayo sowie Seelenhund Neo im Herzen

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        #78
        Barf ist wohl doch eher Wissenschaft als "einfach Hunde füttern".

        Bin gerade wirklich am Überlegen, ob ich das Ganze nicht doch einfach bleiben lasse und nach einer Alternative suche. Mir fehlt einfach die Zeit, die Geduld und das ganze Wissen, um die ganzen benötigen Werte, Verhältnisse etc. zu berechnen.

        Aber Danke für Eure Mühe und zahlreichen Antworten. So habe ich doch wenigstens eine Kleinigkeit gelernt.
        Viele Grüße
        Tanja & Diego mit dem unvergessenen Hunde- Rocky im Herzen

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          #79
          Zitat von Sakomo Beitrag anzeigen
          Also, wenn ich mageres Fleisch habe (Putenbrustfilet gehört z.B. dazu, aber auch Pansen), ergänze ich auch Fett. Wenn ich Gemüse koche, kommt auch ein guter Schuss Butter dazu – eigentlich immer, denn das erhöht die Akzeptanz. Im Allgemeinen bemühe ich mich aber, mittelfettes Fleisch zu füttern und kaufe es auch so ein.
          Wie schon gesagt, bieten die meisten Shops nur mageres Fleisch an (gerade das am Stück). Neulich habe ich in einem Shop welches mit einem Fettanteil von 4% gesehen.... insofern haben die meisten Leute ich Probleme an ausreichend fettes Fleisch zu kommen.

          Zitat von Sakomo Beitrag anzeigen
          Darum geht es mir aber wie gesagt gar nicht, sondern nur um die Aussage: bloß keine Energiegewinnung aus Proteinen!
          Das ist ja auch richtig und wichtig, um keine unnötigen Erkrankungen zu provozieren. Siehe Nadines Ausführungen.

          Zitat von Sakomo Beitrag anzeigen
          Daß hochwertige Aminosäuren Nierenprobleme bereiten könnten, erschließt sich mir auch nicht. Nicht beim gesunden Hund! Nicht umsonst wird immer wieder darauf verwiesen, daß die Aminosäuren bei eingeschränkter Nierenfunktion unbedingt hochwertig und leicht verdaulich sein müssen, wenn sie auch nicht alle Nährstoffe liefern können.
          Ja, aber nur den Bedarf deckend. Und die Deckung des Energiebedarfs mit Fett darf man nicht vergessen. Diese Anmerkung sagt nur aus, dass bei Nierenerkrankungen erstmal nicht das Protein reduziert werden muss und diese Hunde eben keine minderwertigen Proteine wie Bindegewebe oder Getreide bekommen sollen. Mit hochwertigem Protein kann ich den Bedarf mit einer geringeren Menge decken, als es z.B. beim Getreide der Fall wäre.


          Zitat von Sakomo Beitrag anzeigen
          Nierenprobleme kann ich mir eher darin begründen, wenn man Phosphor aus den Augen verliert z.B. bei zuviel Knochenfütterung, aber auch bei zu viel Getreide oder eben auch bei zuviel Bindegewebe. Phosphor aus Knochen und Getreide liefert eine große Ausbeute für den Körper, ob man will oder nicht, Kalzium aus Knochen nicht unbedingt.
          Bindegewebe hat nicht viel P. Und das P in den Knochen wird durch den hohen Ca-Anteil wieder ausgeglichen. Und was einen hohen Getreideanteil im Futer angeht.... dazu ist alles gesagt. Getreide ist kein essentieller Bestandteil im Hundefutter......

          Zitat von Sakomo Beitrag anzeigen
          Ich denke auch, es schadet nicht, wenn man bei einem gesunden Hund das so „unwichtige“ Ca:P-Verhältnis im Auge behält. Gerade diejenigen, die keine Knochen füttern, sollten darauf achten, daß genügend Phosphor vorhanden ist. Ohne Knochen und ohne Getreide kann es durchaus eng werden in der Phosphor-Versorgung … wenn man Fett füttert, um die Fleischmenge übersichtlich zu halten (bei fehlenden Knochen) sowieso. Wenn das Ca:P-Verhältnis tatsächlich unwichtig sein sollte, dann nur, wenn BEIDES ausreichend vorhanden ist, nicht nur Kalzium. Wenn man nun mit Eierschale oder Algenkalk substitutioniert, ergänzt man kein Phosphor. Mit Knochenmehl dagegen schon.

          Ich glaube nicht, dass Hund, der frisches Fleisch bekommt, ein Problem mit dem P bekommt
          Mit 2% Futtermenge sollten die meisten mittel- und großen Hunde hinkommen, um ausreichend versorgt zu sein.
          Wenn ich davon jetzt ein Fleisch mit ca 10% Fett habe und dann pro 100g 10g durch Fett ersetze, habe ich im endeffekt das Selbe, wie du, wenn du Fleisch mit 20% Fett hast. Oder etwa nicht? Die Menge an reinem Fleisch ist die selbe
          Aber dadurch, fettreiches Fleisch zu füttern (oder eben die entsprechende Menge durch Fett zu ersetzen), brauchen die Hunde dann nicht mehr 4 oder mehr Prozent vom KG, um fit zu bleiben und ihr Gewicht zu halten. Aber damit wären sie auch an allem hoffnungslos überversorgt.
          LG, Anne mit Joris Jungspund, das alte Trödelmännlein und Lombard sind auf einer Wolke immer mit dabei

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            #80
            Tanja, lass dich nicht ins Bockshorn jagen
            Barf ist einfach nur Hunde füttern..... wenn man ein paar Grundregeln beachtet.

            Weisst du, wie einfach ich es mir mache?
            Ich brauche 1500g Tierisches in der Woche (ja, lächerlich, ich weiß)
            Dann nehme ich Montag eine Packung 500g Muskel oder Pansen, gebe sie über 3 Tage.
            Ebenso nehme ich 100g Innereienmix (selbst gemixt) und gebe es über 3 Tage.
            Dann wieder von vorne.
            An Tag 7 gibts Gemüse in sämtlichen Varianten.
            Knochen gibts ca 3 mal pro Woche irgendwie dazu.

            Dann komme ich insgesamt auf ca 1600g.

            Das ganze variert natürlich. Der Gemüsetag ist nicht zwingend der Sonntag. Kann jeder andere Tag auch sein, wenn gerade etwas von unserem Essen übrig ist. Auch ist der Tag nicht zwingend fleischfrei. Wenn noch eine Portion Innereien vom Wochenkontingent übrig ist, gibts die schon mal dazu. Oder morgens dann nen Knochen und abends Gemüse.
            Es ist nur so, dass ich das Muskelfleisch so besser auf 6 Portionen aufteilen kann.
            Wenn ich etwas vergesse aufzutauen, gibts Hüttenkäse und ne Ei oder auch mal 2 Gemüsetage und in der nächsten Woche keinen.
            Aber im Prinzip ists wirklich ganz einfach.
            LG, Anne mit Joris Jungspund, das alte Trödelmännlein und Lombard sind auf einer Wolke immer mit dabei

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              #81
              Zitat von Tanja&Diego Beitrag anzeigen
              Bin gerade wirklich am Überlegen, ob ich das Ganze nicht doch einfach bleiben lasse und nach einer Alternative suche. Mir fehlt einfach die Zeit, die Geduld und das ganze Wissen, um die ganzen benötigen Werte, Verhältnisse etc. zu berechnen.
              Tanja, dein Plan sieht gut aus. Lass dich nicht verunsichern.
              Liebe Grüße
              Sabrina

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                #82
                Danke, Anne und Sabrina, dass Ihr mich immer so motiviert.

                Ich warte jetzt den morgigen Allergietest einmal ab, hoffe, dass etwas dabei herauskommt. Und dann werden wir sehen, wie es weiter geht und ob ich das Futter umstellen werde...
                Viele Grüße
                Tanja & Diego mit dem unvergessenen Hunde- Rocky im Herzen

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                  #83
                  Ich kann das auch nur bestätigen, Tanja. Man kann aus BARF eine Wissenschaft machen und man kann immer alles auch wissenschaftlich hinterleuchten, aber man muss nicht. Lass Dich nicht verunsichern!

                  Es gibt hier nur einige im Forum, für die das Thema eine Art Hobby geworden ist. Sie belesen sich dazu, vergleichen die Nährwerte mit Trockenfutter und berechnen jeden einzelnen Nährstoff - einfach nur aus Interesse. Ich gehöre auch dazu, habe aber bevor das Thema auch mein Hobby wurde einfach nur gebarft. Ich hatte lediglich die Broschüre von Swanie gelesen und hier im Forum ein paar Fragen gestellt, bevor ich mich Jahre später mit Meyer/Zentek oder irgendwelchen Formeln beschäftigt habe.

                  Ich kann Dir nach allerlei Berechnung und langen Diskussionen hier im Forum sagen: wenn Du Dich einfach an die Vorgaben von Swanie´s Broschüre hältst und nach diesen Angaben fütterst, dann bekommt Dein Hund alles, was er braucht - und zwar auch noch im richtigen Verhältnis! Ohne Berechnung. Naja, nicht ganz ohne, Du musst die normale Futtermengenberechnung durchführen, aber selbst das kann Dir diese Excel auch noch abnehmen.

                  Halte Dich einfach an diese Verhältnisse, achte darauf, dass Du abwechslungsreich fütterst und das Fleisch genug Fett hat (bzw. gib einfach Butter/Schweineschmalz dazu, wenn das Fleisch zu mager erscheint), übertreibe es nicht mit irgendwelchen Zusätzen und es ist alles fein. Wirklich!
                  Liebe Grüße,
                  Nadine mit CKCS Alastair & RR Bayo sowie Seelenhund Neo im Herzen

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                    #84
                    Zitat von Shiraa Beitrag anzeigen
                    ...
                    Eiweiß soll nun einmal nicht als Energiequelle dienen, weil bei der Verstoffwechselung von Eiweiß Abbauprodukte entstehen. Das ist völlig normal. Wenn der Hund aber überwiegend Eiweiß zur Energieversorgung nutzen muss, dann entstehen zu viele Eiweißabbauprodukte und das überfordert auf Dauer Leber und Nieren, daher die schlechten Werte. Das geschieht unabhängig von der Eiweißqualität. Die Eiweißqualität ist aus anderen Gründen wichtig. Ist sie zu gering, muss man viel mehr von dem minderwertigen Eiweiß füttern und schon belastet man Leber und Nieren wieder ein Stück mehr. Das ist auch der Grund dafür, warum nierenkranke Hunde hochwertiges Eiweiß bekommen sollen, denn dann braucht man nur sehr wenig davon. Aber auch (oder gerade) für nierenkranke Hunde ist eine ausreichende Energieversorgung notwendig. Außerdem hat minderwertiges Eiweiß noch andere negative Konsequenzen (z. B. aggressionsfördernd).
                    Nein Nadine, man braucht nicht unbedingt „mehr“ minderwertiges Eiweiß. Minderwertiges Eiweiß ist einfach nicht gut verträglich - auch für gesunde Hunde nicht.

                    So schreiben Meyer/Zentek zu bindegewebsreichen Schlachtabfällen

                    „Eiweißreich, teils problematische Verträglichkeit durch den hohen Bindegewebsanteil“

                    Es ist
                    a) geringer verdaulich (unter 90 %) durch eine kreuzförmige Vernetzung der Eiweißfäden
                    b) noch ungünstigere Mineralstoff und Vitaminausstattung als im Fleisch
                    c) die Anzahl der Clostridien steigt bereits im Dünndarm; im Dickdarm kommt es durch verstärkte mikrobielle Umsetzung zu Verdauungsstörungen

                    Fleisch mit wenig Bindegewebe dagegen wird zu 98 % verdaut, 96 % davon bis zum Ende des Dünndarms, hat eine optimale Aminosäurenzusammensetzung, eigne sich aber nicht als alleiniges Futtermittel, da neben wichtigen Mineralien und Vitaminen schwer verdauliche Komponenten (also Ballaststoffe) fehlen. Der Gehalt an umsetzbarer Energie aus Fleisch wird vom Fettgehalt bestimmt.

                    In einem Artikel der Zeitschrift „Der Hund“ Januar 2009 schreibt Nadine Passlack (Veterinärmedizinerin):

                    „In der Tierernährung erfolgt die Angabe des täglichen Proteinbedarfs immer in Relation zu der aufgenommenen Energie. Erhält der Hund zu wenig Energie über Kohlenhydrate oder Fett, zieht er die notwendige Energie aus den Proteinen. Diese Proteine stehen dem Hund dann jedoch nicht mehr als Proteinquelle zur Verfügung. Daher muss bei einer kohlenhydratarmen Ernährung (überwiegende Verfütterung von Fleisch und Schlachtabfällen) der Proteinanteil in der Ration verdoppelt werden.“

                    Des weiteren schreibt sie:
                    „Bindegewebe setzt sich aus sehr festen Eiweißsträngen zusammen, welche kreuzartig verflochten sind. Eine solche Eiweißstruktur findet sich in Sehnen und Knochen, aber auch in Organen wie in der Lunge oder Milz. Diese Produkte sind schlecht verdaulich und sollten einen nicht zu großen Anteil der Futterration von Hunden ausmachen. Die Säure des Magens und das Enzym Pepsin sorgen für eine erste Zerlegung des Eiweißes. Im Dünndarm erfolgen dann die weitere enzymatische Aufspaltung und auch die überwiegende Absorption der freigesetzten Aminosäuren. Diese gelangen über den Blutkreislauf nun in die Leber und werden dort umgewandelt oder für die Synthese von Gewebs- und Plasmaproteinen freigesetzt. Sind die Futterproteine hingegen für die Dünndarmenzyme schlecht zugänglich, gelangen sie in den Dickdarm und werden von dort ansässigen Bakterien aufgeschlossen. Ein solch bakterieller Eiweißabbau bringt allerdings eine große Menge an „Abfallprodukten“ wie Ammoniak oder Schwefelwasserstoff mit sich. Diese stellen eine Belastung für den Organismus des Hundes dar und müssen in der Leber entgiftet und über die Niere ausgeschieden werden.“

                    Des weiteren schreibt sie:
                    „Ältere Hunde haben häufig Leber- oder Nierenerkrankungen. Dadurch ist die Entgiftungsfunktion im Organismus nicht mehr vollständig gegeben, entsprechend sammeln sich vermehrt Abfallprodukte im Blut an. Um eine zusätzliche Belastung mit leber- und nierenpflichtigen Stoffen zu vermeiden, sollte gerade bei älteren und kranken Hunden auf Produkte mit hoher biologischer Wertigkeit zurückgegriffen werden.“

                    Für Verdauungsenzyme (im Dünndarm!!!) sind gut zugänglich knäuelförmiges Eiweiß wie im Muskelfleisch und manchen Organen.

                    Ich bleibe dabei: es ist immer einfach nur gut, hochwertige Proteine und möglichst wenig bindegewebsreiche Schlachtabfälle (Lunge, Euter, Milz, Därme, Genitalien, Ohren, Sehnen, Knorpel etc.) zu füttern. Diese bieten ernährungsphysiologisch gesehen nur Nachteile.
                    Eine nicht explizit auf den Bedarf angepasste Proteinzufuhr mit hochwertigen Proteinen kann man durchaus aber tolerieren innerhalb des gesteckten Rahmens (Faustzahlen) und ist nicht schädlich bei einem gesunden Hund! Dann ergänzt man eben etwas mehr Fett, wenn im Fleisch nicht genug enthalten ist, um den Energiehaushalt zu unterstützen. Der Hund kann bei einer über Proteinbedarf hinaus gefütterten Fleischmenge von den Dingen, die im Fleisch enthalten sind, in größerem Umfang profitieren, denn Fleisch enthält neben den oben genannten Defiziten durchaus auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Das sollte man nicht vergessen. Schraubt man das wirklich auf den Proteinbedarf runter und ergänzt dafür reichlich Fett zur alleinigen Energiegewinnung, fehlen noch mehr Lebensstoffe (wie Zink, Eisen, B-Vitamine etc.) und man wird noch mehr supplementieren müssen.

                    Ich denke nach wie vor, daß die Probleme der Abbauprodukte von Eiweiß in erster Linie bei der bakteriellen Verdauung im Dickdarm entstehen, was bei der Verfütterung von Muskelfleisch, hochwertigen Organen, Fisch und Eiern nicht in diesen Ausmaßen der Fall ist. Deswegen habe ich da auch keine Bedenken, meinen Hunden diese Dinge nicht „grammgenau nach empfohlenen Protein-Erhaltungsbedarf“, sondern auch für die Energieumwandlung zur Verfügung zu stellen … in Ergänzung zu Fett (wenn es im Fleisch nicht genügend enthalten ist, auch zugefügt), um innerhalb der Faustzahlen zu bleiben.

                    Und das geht auch völlig konform mit der Natur. Was die Industrie aus wirtschaftlichen Gründen propagiert, steht dem dagegen entgegen!

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                      #85
                      Ach, wenn ich gewusst hätte, dass es eine solche Excel-Liste auch als Download gibt, hätte ich mir ja die Arbeit sparen können, mir selbst eine anzulegen.

                      Nicht falsch verstehen, ich ziehe wirklich den Hut vor Euch. Wie Ihr Euch auskennt und wie Ihr Euch mit dem Thema bis ins Detail auseinandersetzt, ist wirklich beeindruckend. Respekt! Aber wenn man das als Neuling so alles liest, kann einem auch ganz schön Angst und Bange werden. Da wächst dann schon die Angst, dass man etwas Wichtiges nicht beachten könnte etc.

                      Ich hatte eigentlich geplant, das Fleisch bei Barfers Wellfood zu bestellen. Da steht in der Beschreibung, dass das normale Muskelfleisch bei denen ca. 20-25% Fett hat. Was ja eigentlich passen würde, wenn ich das Ganze hier richtig interpretiert habe. Aber was ist dann z. B. wenn ich eine Pansenration oder Innereien füttere. Muss ich hier dann zusätzlich Fett hinzufügen? Und wenn ja, wie viel?
                      Viele Grüße
                      Tanja & Diego mit dem unvergessenen Hunde- Rocky im Herzen

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                        #86
                        So, jetzt erstmal Tanjas Fragen beantworten.... darum gehts hier ja schließlich

                        Ja, das würde dann gut passen.
                        -nein, nur das Muskelfleisch sollte so fetthaltig sein. In der Natur geht der Wolf ja auch nicht zum Kühlschrank und holt Butter zur Leber dazu Die Leber (oder andere Innereien) sind halt recht fettarm.
                        Allerdings ist es ja so, dass ein Tier in der Natur nicht die Beute in Einzelteile zerlegt zu sich nimmt und somit immer eine gute Mischung hat.

                        Oft ist es ja so, dass man seinen Futterplan so gestaltet, dass es dann so Tage mit fettreichem Fleisch gäbe und Tage mit fettarmen. Die Gesamtenergiemenge passt dann natürlich über die Woche gesehen. Der Hund braucht aber täglich Energie.
                        Da muss man dann gucken, wie man das aufteilt:
                        entweder Innereien täglich mit zum Muskelfleisch dazugeben, oder, wenn es einzelne Innereienmahlzeiten gibt: Morgens Muskel oder Knochen (meist auch fetthaltig) und abends Innereien.

                        Wenn der Hund es gut vertragen kann, kann man aber auch noch nen Löffel Fett extra zu den Innereien geben.
                        Da ich eh Fett zufüge und an manchen Tagen Pansen statt Muskelfleisch gebe, kommt auch zum Pansen noch Fett.

                        Sooo pingelig sehe ich das auch nicht. Hat das Herz viel Fett, gbts nichts dazu oder ich schneide da mal etwas Fett ab und gebe es am nächsten Tag zum Muskelfleisch.
                        Oder wenn mit vom Essen noch Creme Fraiche übrig haben, dann gibts das zum Fleisch dazu.
                        Ist mal kein Fett zur Hand, gibts nen Schluck Fischöl extra.......
                        Zu Getreide oder Kartoffeln gibts nicht unbedingt Fett.....


                        Fang einfach mal an.... du wirst sehen, es ist eigentlich wirklich einfach und es wird deinem Hund sehr gut tun
                        Am Anfang würde ich eh nicht mit vollem Plan starten, sondern Muskelfleisch nehmen und ihn langsam an das rohe Fleisch gewöhnen. Der Körper muss sich ja auch erstmal umstellen.
                        Mit Knochen würde ich auch erst noch warten, denn der Magen muss sich erst auf Rohfütterung einstellen. Zu früh gefüttert, können die Knochen dann schnell Probleme bereiten.
                        LG, Anne mit Joris Jungspund, das alte Trödelmännlein und Lombard sind auf einer Wolke immer mit dabei

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                          #87
                          Ich würde die Umstellung auf Barf sowieso nach und nach vornehmen. Evtl. hatte ich geplant, erstmal nur eine Mahlzeit am Tag roh füttern (erst Muskelfleisch, dann Pansen) bis mein restliches TroFu aufgebraucht ist. Und erst dann wollte ich die restlichen Sachen nach und nach dazufügen.
                          Viele Grüße
                          Tanja & Diego mit dem unvergessenen Hunde- Rocky im Herzen

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                            #88
                            Zitat von Tanja&Diego Beitrag anzeigen
                            Ich würde die Umstellung auf Barf sowieso nach und nach vornehmen. Evtl. hatte ich geplant, erstmal nur eine Mahlzeit am Tag roh füttern (erst Muskelfleisch, dann Pansen) bis mein restliches TroFu aufgebraucht ist. Und erst dann wollte ich die restlichen Sachen nach und nach dazufügen.
                            Das ist eine gute Idee
                            Liebe Grüße
                            Sabrina

                            Kommentar


                              #89
                              Ja, so kannst du das auch machen. Wobei das finde ich irgendwie ganz schrecklich kompliziert

                              Kauf ihm mal eine Portion Rinderhack und schau, ob er es frisst und ob er dann noch das TroFu frisst....... http://www.wuerziworld.de/Smilies/mx/mx10.gif
                              LG, Anne mit Joris Jungspund, das alte Trödelmännlein und Lombard sind auf einer Wolke immer mit dabei

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                                #90
                                Ich bin gerade auf dem Weg zum Supermarkt. Vielleicht bring ich ihm mal eine Portion Rinderhack mit. Mal sehen, was er dazu meint.
                                Viele Grüße
                                Tanja & Diego mit dem unvergessenen Hunde- Rocky im Herzen

                                Kommentar

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