Hallo Ernährungsexpertinnen und -experten,
vorweg erstmal bitte ich um Entschuldigung für die Länge meines Beitrags, aber um zu helfen, solltet Ihr möglichst viele Fakten wissen:
Ich habe einen 1,5 Jahre alten Deutschen Schäferhund aus Gebrauchshundezucht, der zur Zeit jedoch an Problemen des Verdauungssystems leidet. Dies zeigt sich mit folgenden Symptomen:
- häufiger Kotabsatz (mind. 5-6 Haufen pro Tag), zum Ende hin immer weicher werdend,
- Gewichtsverlust
- schlechter Fellzustand (trockenes, stumpfes Haarkleid, schuppige Haut, verblassendes Pigment)
- erhöhte Nervosität, teilweise schreckhaftes Verhalten
Vorausschicken muss ich, dass er im Februar positiv auf Giardien getestet wurde. Die Behandlung mit 2 Intervallen Panacur war aber erfolgreich.
Der Kotabsatz hat sich danach jedoch nie wieder richtig gebessert, hinzu kam noch frühmorgendliches Schmatzen und Gras fressen.
Er bekam Magensäureblocker (Omeprazol) und gegen Übelkeit MCP-Tropfen verordnet, beides jedoch ohne Erfolg.
Darauf hin wurde noch einmal eine Kotprobe über drei Tage gesammelt, Giardien negativ, andere Parasiten auch negativ.
Leider war jedoch die Untersuchung noch mit folgendem Befund am 11.06.2012:
----------------------------------------------------------------
1. Gram-positive Keimflora:
Mäßiger Gehalt alpha-hämolysierende Streptokokken, geringer Gehalt aerober Sporenbildner
2. Gram-negative Keimflora:
Geringer Gehalt Escheria coli
3. Obligat pathogene Keimflora:
Salmonellen/Shigellen wurden nicht nachgewiesen.
4. Mykologische Untersuchung: negativ
5. Gasbildner (Clostridien): positiv
(ein positiver Befund korreliert mit einer Keimzahl > 1 Mio/g)
6. bakterioskopischer Befund:
Mäßiger Gehalt saccharolytische Keime
7. pH-Wert: 5,8
Befundinterpretation:
Enteropathogene Keime wurden auch nach Anreicherung nicht nachgewiesen.
Die hohe Konzentration nachgewiesener Clostridien ist nicht unbedingt als pathologisch anzusehen. Sie deutet aber im Zusammenhang mit Flatulenzen und Meteorismus auf Dysbakterien hin, die zumindest diätetisch anzugehen sind.
Der Nachweis von saccharolytischen Keimen deutet auf eine saccharolytische Dysbakterie hin.
Zur besseren Nährstoffauswertung, bei Blähungen und Durchfall ist die zusätzliche Gabe von Almazyme oder Enzym Lefax zu erwägen.
------------------------
Bereits bei der Kotprobe zwei Monate vorher waren keine Parasiten mehr nachweisbar, aber ebenfalls wurde bereits eine Dysbakterie festgestellt.
Bereits da stellte ich auf Anraten des TA von Rohfütterung auf spezielles Trofu (RC Gastro Intestinal Moderate Calorie) und gab zusätzlich Symbiopet-Pulver. Zunächst wurden die Symptome besser, wieder fester Stuhlgang, keine Darmgeräusche mehr.
Das Schmatzen blieb jedoch und nach einiger Zeit kam eine regelrechte Fressunlust auf, was ich eigentlich von dem Hund bisher nicht kannte. Im Gegenteil, früher konnte ich den Futternapf nicht schnell genug hinstellen, da hackte er schon in der Luft hinein.
Das hat mir dann richtig Sorgen gemacht und ich bin zur TÄ meines Vertrauens. Sie verordnete sofort Metronidazol wegen der Dysbakterie, ohne Besserung. Nach 4 Tagen dann zusätzlich Amoxycillin, ebenfalls ohne Erfolg. Einzig die Verdauung wurde wieder schlechter.
Nun hatte ich die Nase voll und habe mich an die Online-Sprechstunde von TA Dr. Backhaus (Römische Villa) gewandt, der mir sogleich einen Ernährungsplan zusandte:
3 Wochen lang Trofu "CarePack" von VetConcept + diverse Zusätze zur Darmreinigung und -sanierung. Zunächst klappte alles sehr gut, guter Output etc, nach einigen Tagen mochte er dieses Futter jedoch nicht mehr. Er fraß nur noch unter großem Bitten, tw. nur noch aus der Hand.
So kochte ihm dann Hähnchenkeulen, wovon er nur das Muskelfleisch mit gekochtem Reis bekam. Aber sogar hierauf reagierte er mit heftigem Durchfall.
Nun wusste ich nicht mehr weiter und konsultierte daher einen führenden Gastro-Enterologen für Kleintiere und erzählte ihm die ganze Leidensgeschichte.
Hier ging man dann systematisch vor, mit dem Hauptaugenmerk auf das Refluxsyndrom und dem Durchfall.
Die Ultraschalluntersuchung blieb bis auf eine vergrößerte Milz ohne Befund. Bei der anschließenden Endoskopie mit Histologie der Schleimhäute waren alle Befunde unauffällig, d. h. kein Nachweis von zuviel Magensäure.
Die Blutuntersuchung ergab normales cTLI, cPLI und CRP.
Die extrem sorgfältige parasitologische Kotuntersuchung blieb ebenfalls negativ.
Die abschließende Beurteilung des Experten:
Es bestehen keine auffälligen krankhaften Veränderungen am oberen Verdauungstrakt des Hundes.
Er empfahl mir daher, rein diätetisch vorzugehen und riet mir, den Hund wieder mit selbstgemachtem Futter zu ernähren, da er ja seit der 7. Lebenswoche eigentlich erfolgreich gebarft wurde. Bis eben vor einem halben Jahr.
Er sagte mir, ich solle dem Hund täglich 600 g Rindfleisch (angebraten, mit etwas Wasser kurz köcheln, etwas Salz) und dazu 600 g gekochte und pürierte Kartoffeln sowie 4 gekochte und pürierte Möhren geben.
Alles verteilt auf 3 Portionen.
Auf diese Fütterung reagierte der Hund jedoch abermals mit sehr dünnem Stuhl. Erst die Beigabe von Almazyme sorgte für Besserung, wobei der Arzt hiervon eigentlich abgeraten hat.
DA ICH EIGENTLICH ÜBERZEUGTER NEUBARFER BIN, KÖNNT IHR MIR VIELLEICHT HELFEN, ANHAND DER GENANNTEN FAKTEN MEINEN HUND WIEDER GESUND ZU BEKOMMEN.
Vielen Dank im voraus und viele Grüße
Joachim
vorweg erstmal bitte ich um Entschuldigung für die Länge meines Beitrags, aber um zu helfen, solltet Ihr möglichst viele Fakten wissen:
Ich habe einen 1,5 Jahre alten Deutschen Schäferhund aus Gebrauchshundezucht, der zur Zeit jedoch an Problemen des Verdauungssystems leidet. Dies zeigt sich mit folgenden Symptomen:
- häufiger Kotabsatz (mind. 5-6 Haufen pro Tag), zum Ende hin immer weicher werdend,
- Gewichtsverlust
- schlechter Fellzustand (trockenes, stumpfes Haarkleid, schuppige Haut, verblassendes Pigment)
- erhöhte Nervosität, teilweise schreckhaftes Verhalten
Vorausschicken muss ich, dass er im Februar positiv auf Giardien getestet wurde. Die Behandlung mit 2 Intervallen Panacur war aber erfolgreich.
Der Kotabsatz hat sich danach jedoch nie wieder richtig gebessert, hinzu kam noch frühmorgendliches Schmatzen und Gras fressen.
Er bekam Magensäureblocker (Omeprazol) und gegen Übelkeit MCP-Tropfen verordnet, beides jedoch ohne Erfolg.
Darauf hin wurde noch einmal eine Kotprobe über drei Tage gesammelt, Giardien negativ, andere Parasiten auch negativ.
Leider war jedoch die Untersuchung noch mit folgendem Befund am 11.06.2012:
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1. Gram-positive Keimflora:
Mäßiger Gehalt alpha-hämolysierende Streptokokken, geringer Gehalt aerober Sporenbildner
2. Gram-negative Keimflora:
Geringer Gehalt Escheria coli
3. Obligat pathogene Keimflora:
Salmonellen/Shigellen wurden nicht nachgewiesen.
4. Mykologische Untersuchung: negativ
5. Gasbildner (Clostridien): positiv
(ein positiver Befund korreliert mit einer Keimzahl > 1 Mio/g)
6. bakterioskopischer Befund:
Mäßiger Gehalt saccharolytische Keime
7. pH-Wert: 5,8
Befundinterpretation:
Enteropathogene Keime wurden auch nach Anreicherung nicht nachgewiesen.
Die hohe Konzentration nachgewiesener Clostridien ist nicht unbedingt als pathologisch anzusehen. Sie deutet aber im Zusammenhang mit Flatulenzen und Meteorismus auf Dysbakterien hin, die zumindest diätetisch anzugehen sind.
Der Nachweis von saccharolytischen Keimen deutet auf eine saccharolytische Dysbakterie hin.
Zur besseren Nährstoffauswertung, bei Blähungen und Durchfall ist die zusätzliche Gabe von Almazyme oder Enzym Lefax zu erwägen.
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Bereits bei der Kotprobe zwei Monate vorher waren keine Parasiten mehr nachweisbar, aber ebenfalls wurde bereits eine Dysbakterie festgestellt.
Bereits da stellte ich auf Anraten des TA von Rohfütterung auf spezielles Trofu (RC Gastro Intestinal Moderate Calorie) und gab zusätzlich Symbiopet-Pulver. Zunächst wurden die Symptome besser, wieder fester Stuhlgang, keine Darmgeräusche mehr.
Das Schmatzen blieb jedoch und nach einiger Zeit kam eine regelrechte Fressunlust auf, was ich eigentlich von dem Hund bisher nicht kannte. Im Gegenteil, früher konnte ich den Futternapf nicht schnell genug hinstellen, da hackte er schon in der Luft hinein.
Das hat mir dann richtig Sorgen gemacht und ich bin zur TÄ meines Vertrauens. Sie verordnete sofort Metronidazol wegen der Dysbakterie, ohne Besserung. Nach 4 Tagen dann zusätzlich Amoxycillin, ebenfalls ohne Erfolg. Einzig die Verdauung wurde wieder schlechter.
Nun hatte ich die Nase voll und habe mich an die Online-Sprechstunde von TA Dr. Backhaus (Römische Villa) gewandt, der mir sogleich einen Ernährungsplan zusandte:
3 Wochen lang Trofu "CarePack" von VetConcept + diverse Zusätze zur Darmreinigung und -sanierung. Zunächst klappte alles sehr gut, guter Output etc, nach einigen Tagen mochte er dieses Futter jedoch nicht mehr. Er fraß nur noch unter großem Bitten, tw. nur noch aus der Hand.
So kochte ihm dann Hähnchenkeulen, wovon er nur das Muskelfleisch mit gekochtem Reis bekam. Aber sogar hierauf reagierte er mit heftigem Durchfall.
Nun wusste ich nicht mehr weiter und konsultierte daher einen führenden Gastro-Enterologen für Kleintiere und erzählte ihm die ganze Leidensgeschichte.
Hier ging man dann systematisch vor, mit dem Hauptaugenmerk auf das Refluxsyndrom und dem Durchfall.
Die Ultraschalluntersuchung blieb bis auf eine vergrößerte Milz ohne Befund. Bei der anschließenden Endoskopie mit Histologie der Schleimhäute waren alle Befunde unauffällig, d. h. kein Nachweis von zuviel Magensäure.
Die Blutuntersuchung ergab normales cTLI, cPLI und CRP.
Die extrem sorgfältige parasitologische Kotuntersuchung blieb ebenfalls negativ.
Die abschließende Beurteilung des Experten:
Es bestehen keine auffälligen krankhaften Veränderungen am oberen Verdauungstrakt des Hundes.
Er empfahl mir daher, rein diätetisch vorzugehen und riet mir, den Hund wieder mit selbstgemachtem Futter zu ernähren, da er ja seit der 7. Lebenswoche eigentlich erfolgreich gebarft wurde. Bis eben vor einem halben Jahr.
Er sagte mir, ich solle dem Hund täglich 600 g Rindfleisch (angebraten, mit etwas Wasser kurz köcheln, etwas Salz) und dazu 600 g gekochte und pürierte Kartoffeln sowie 4 gekochte und pürierte Möhren geben.
Alles verteilt auf 3 Portionen.
Auf diese Fütterung reagierte der Hund jedoch abermals mit sehr dünnem Stuhl. Erst die Beigabe von Almazyme sorgte für Besserung, wobei der Arzt hiervon eigentlich abgeraten hat.
DA ICH EIGENTLICH ÜBERZEUGTER NEUBARFER BIN, KÖNNT IHR MIR VIELLEICHT HELFEN, ANHAND DER GENANNTEN FAKTEN MEINEN HUND WIEDER GESUND ZU BEKOMMEN.
Vielen Dank im voraus und viele Grüße
Joachim
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