Erster BARF-Plan - Bitte HILFE von erfahrenen Barferinnen und Barfern

[Herz-Lou]

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich würde mich sehr freuen, wenn mal einige "erfahrene Barfer" über meinen (in Anlehnung an Swanies Barf-Broschüre) erstellten Wochenplan schauen könnten.
Der Plan ist für meine kleine Aimy, 8 kg, Tibet-Mix aus der franz. Tötung. Ich habe sie vor 6 Monaten übernommen und sie kam mit diversen gesundheitlichen Problemen, von denen wir die meisten heute im Griff haben (mit X Tierarzt- und später Tierheilpraktikerbesuchen und ganz viel mitlesen hier im Forum).
Geblieben ist uns derzeit leider noch ein cPLI-Wert in der GRAUZONE (also noch nicht bedenklich erhöht, aber immerhin doch nicht ganz in Ordnung), deshalb möchte ich mich auch an Swanies Futtervorschlägen für Hunde mit Pankreatitis orientieren. Sie hat aber weder Durchfall, noch Erbrechen, aber gelegentlich Bauchweh.
Auf Anraten meiner THP habe ich Aimy jetzt in der Umstellungsphase vorwiegend mit Blättermagen gefüttert (Pansen war zu fettig für BSD, hat sie nicht ganz so gut vertragen). Jetzt möchte ich aber allmählich die "richtige" Umstellung wagen.

Also hier mal meine Rechnung:

Da sie gern langfristig noch etwas zulegen soll habe ich mit 2,5 % gerechnet:

Woche gesamt: 1400
Sollwert
Gemüse: 210 gr.
Obst: 70 gr.
Muskelfleisch: 560 gr.
Pansen/Blätterm: 224 gr.
Innereien: 168 gr.
Knochen: 168 gr.

Istwert (gerundet auf Wochenration)
Gemüse: 250 gr.
Obst: 60 gr.
Muskelfleisch: 550 gr.
Pansen/Blätterm: 340 gr. *2
Innereien: 170 gr.
Knochen: -- (ersetzt) *1

*1 (Knochen möchte ich derzeit aufgrund der möglichen BSD-Problematik noch nicht füttern, möchte substituieren mit Knochenmehl und Eierschalenpulver)

*2 Hier habe ich noch einen Teil der nicht gefütterten Knochen auf den Pansen-/Blättermagenanteil umgelegt. Habe auch bei Swanie gelesen, dass Hunde, die länger unter Magen-Darmerkrankungen gelitten haben, ruhig einen höheren Blättermagenanteil beim Barfen bekommen sollen.

Der Wochenplan würde dann etwa so aussehen (die Zahlen sind immer die Grammangaben:

2 Mahlzeiten pro Tag (evtl. in der Praxis auch 3, da sie kleinere Portionen besser verträgt). Hier aber mal der Wochenplan mit 2 Mahlzeiten:

Mo
Gemüse 60
Obst 30
+ Öl

Gemüse 80
+ Kräuter

Di
Fleisch (Huhn) 100
+ Öl

Pa./Blatt. 100

Mi
Leber 50
Gemüse 50

Fleisch 100
+ Kräuter
+ Salz

Do
Pa/Blätt. 100

Fleisch 100
+ Öl

Fr.
Obst 30
Gemüse 60
+ Kräuter

Fleisch (Huhn) 100
+ Ei

Sa
Fleisch 40
Herz 60
+ Öl

Pa/Blatt. 100

So
Innereien 60
Pa/Blätt. 40

Fleisch 100
+ Kräuter
+ Salz

Aufs Fasten würde ich verzichten, weil Aimy das nicht gut verträgt (Sodbrennen), stattdessen lieber einen Gemüsetag einlegen (Montag).

Weiterhin würde ich wie von Swanie empfohlen Löwenzahn, K1, Katzenkralle über die Tage variiert hinzufügen. Beginnen würde ich mit Geflügel und Rind.

Meine wichtigsten Fragen wären jetzt:
- Ist der Wochenplan so ausgeglichen und o.k.?
- Wieviel Calzium muss ich nun zufüttern, wenn ich auf die Knochen verzichte?
- Sind 50 gr. Leber und 60 gr. Herz/Woche und eine weitere Innereienfütterung mit 60 gr. so o.k? Welches könnte die 3. Innerei sein - Milz? Oder was füttert ihr noch?
Habe gelesen, dass man mit der Leber etwas aufpassen muss, damit Vit. A weder über- noch unterdosiert ist....

Vielen Dank an all diejenigen, die sich bis hierher durchgekämpft haben (bei dem langen Text), würde mich sehr über Tipps/Anregungen/Verbesserungen freuen....

Liebe Grüße
Susanne und Aimy

[Luca2004]

Zu deinen Fragen (muss aber gleich sagen, dass ich mich mit Pankreatitis nicht auskenne):

Da du kein Getreide fütterst, liegt der Calciumbedarf bei ca. 50mg pro kg Körpergewicht.
Das wären bei 8kg Hund ca. 400mg Calcium am Tag bzw. ca. 2800mg in der Woche.

Was die Innereien angeht, finde ich 50g Leber in Ordnung. Du kannst neben Milz auch noch Niere geben.

Ich persönlich gebe jeden Tag eine Prise Salz ins Futter und einen Eßlöffel Öl (bei 25kg).

[Herz-Lou]

Hallo Luca2004,
vielen Dank! Die wichtigsten Fragen sind damit ja schon mal beantwortet!
Hast du die Erfahrung gemacht, dass sich die tägliche Prise Salz auch positiv auf eine Übersäuerung des Magens auswirkt?
Meine THP hat mir Bambussalz gegeben, dass gegen die Übersäuerung helfen soll....

[Luca2004]

Hast du die Erfahrung gemacht, dass sich die tägliche Prise Salz auch positiv auf eine Übersäuerung des Magens auswirkt?

Das ist eine wirklich interessante Frage.
Luca hatte früher immer Probleme mit der Übersäuerung. Ganz extrem am Wochenende, wenn sie auf das "Frühstück" wessentlich länger warten musste. Hatte immer Reiswaffeln auf dem Nachttisch liegen, damit sie nach dem Aufstehen gleich was zwischen die Zähne bekommen hat.

Aber seit ich tägliche eine Prise Salz gebe, hat sie keine Probleme mehr. Ich habe das aber nicht in Zusammenhang gebracht, aber jetzt wo du das schreibst .
Ich gebe Himalaya-Salz.

[khali]

Es muss nicht unbedingt Salz von der anderen Seite der Welt sein, wichtig ist, dass das Salz unraffineriert ist, zB haben wir in Deutschland hier gute Steinsalzvorkommen. Diese Salze enthalten nicht nur Natriumchlorid, sondern auch Magnesium.

Zum Thema Natriumchlorid im Magen: Die Chloridionen werden zur Bildung der Magensäure notwendig (HCl) während die Natriumionen aufgenommen werden und zur Neutralisation der deprotonierten Kohlensäure benötigt werden. Ohne NaCl also keine Magensäure. Wie es nun bei einem Zuviel an Magensäure genau wirkt, kann ich nicht sagen. Gefühlsmäßig würde ich einem solchen Hund ersteinmal kein zusätzliches Salz füttern.

Den Rest deines Planes finde ich super, ich würde auch so füttern. Über kurz oder lang, würde ich mir noch DHN Algen&Kräuter zulegen. Als Öl finde ich das DHN Omega 3-6-9 sehr gut. Ich füttere es allerdings nur alle 2 Tage.

[Anne410]

Die Symptome von "zu viel Magensäure" sind nahezu identisch mit denen von "zu wenig".
Wenn Salz also hilft, wird es eher zu wenig gewesen sein

[Sabrina+Co]

Je nach Alter und Aktivität würde ich bei einem 8-kg-Hund eher mit 3 % Gesamtfuttermenge beginnen.

[Montosc]

und sie frißt dir wirklich Gemüse und Obst so ?
War erstaunt als ich den Montag gelesen habe, lach- meine würden den Kopf wegdrehen und sagen : kannste selber essen

Ansonsten viel Freude beim Frischfüttern ;.-)

[Anne410]

Je nach Alter und Aktivität würde ich bei einem 8-kg-Hund eher mit 3 % Gesamtfuttermenge beginnen.

Würde ich wohl auch.....

Und, du musst sehen, wie du mit der Energizufuhr hinkommst.
Wenn Pansen schon Probleme macht, wegen des Fettanteils, dann ist die Energiezufuhr über das Fett sicherlich zu gering.
Und mit Getreide wäre ich vorsichtig, bei BSD-Problemen.......

Eine kurze Zeit ist es sicherlich nicht schlimm, fettarm und getreidefrei zu füttern, aber auf Dauer ist das schädlich. Da müsste, wenn die BSD therapiert ist, langsam Fett ausgetestet werden.

[Herz-Lou]

Liebe Sabrina und liebe Anne,
da bin ich fast froh, dass ihr uns 3 Prozent empfehlen würdet - als 'Neu-Barfer' erscheint einem die Futtermenge eh winzig .

Anne, heißt das etwa, dass Salz die Produktion der Magensäure eher ANREGT???
Das Problem der fett- UND getreidearmen Fütterung hatte ich schon in einem anderen Beitrag von dir 'mitgelesen' und mich gefragt, wie das in Aimys Fall wohl zu lösen wäre...

Mona, Aimy macht bei Obst und Gemüse ein 'langes Gesicht', aber die Gier siegt dann meistens...

Bin sehr froh, dass ich mich hier angemeldet habe, so schnell so informative Rückmeldungen. Das nimmt einem wirklich viel von der anfänglichen Unsicherheit...

[Anne410]

Nadine hat weiter oben schon mal beschrieben, dass NaCl zur Produktion von Magensäure gebraucht wird:

Zum Thema Natriumchlorid im Magen: Die Chloridionen werden zur Bildung der Magensäure notwendig (HCl) während die Natriumionen aufgenommen werden und zur Neutralisation der deprotonierten Kohlensäure benötigt werden. Ohne NaCl also keine Magensäure. Wie es nun bei einem Zuviel an Magensäure genau wirkt, kann ich nicht sagen.

Ich weiß auch nicht, ob bei viel NaCl im Magen auch viel HCl gebildet wird....aber bei zu wenig NaCl wird eben auch zuwenig Magensäure gebildet und das macht auch Probleme.


Was das Obst und Gemüse angeht, kann das bei BSD-Problemen auch problematisch sein, weil es einfach zu viele Fasern sind, die die BSD belasten können.
Da würde ich auf jeden Fall dünsten und ganz fein pürrieren, wie für Babys oder Saft füttern.


Was die Energie angeht: Laut Swanie ist eher das Getreide für die BSD-Probleme verantwortlich und Fett oft doch in gewissem Maße vertragen wird....
Dieses hier kennst du sicher, oder!? http://www.barfers.de/barf_pankreas.html

[Herz-Lou]

Vielen Dank Anne, ja den Link kenne ich - durch den bin ich überhaupt erst auf das Forum und den Shop gestoßen . Trotzdem herzlichen Dank!
Das Gemüse (Obst bekommt sie noch nicht) füttere ich genau so, wie du es auch empfiehlst, gedünstet und fein püriert.

Nadine, auch dir ein für die Bestätigung meines Barf-Planes und den Tipp mit den Algen/Kräutern, die werde ich uns noch bestellen.

Meine THP möchte noch eine Entgiftung mit Detox machen, hat da jemand von euch Erfahrungen? Habe ein wenig Bammel vor möglichen Entgiftungserscheinungen, weil Aimy erstmalig gerade einigermaßen stabil ist...