Kaninchen selber ziehen???

[Parpar]

Ich habe auch Kaninchen, ein Bock und ein kastriertes Weibchen. Könnte auch kein Kaninchen essen, aber ich verureile auch keinen der Fleisch isst. Und Tier bleibt Tier, ob nun Kaninchen, Geflügel, Rind oder sonst etwas. Meine Hunde bekommen auch Kaninchenohren, aber vom Wildkaninchen. Wir haben im Freundeskreis einen Jäger.

Hab noch eine Idee, fragt doch mal bei Kleintierzüchtern nach. Vielleicht ist da der Kilopreis günstiger. Bei uns steht oft in der Zeitung: "Kaninchen geschlachtet oder Lebend 1,50€ das Kilo." Das sind dann einfach Hobbyzüchter. Tiere die nicht dem Standart entsprechen werden geschlachtet. Die Tiere werden besser gehalten als in den Zuchtfarmen. Das wäre doch eine Alternative.

Sabine

[Kerstin_B]

Hui... sicherlich eine gute Idee, wenn man bedenkt, dass man 100% sicher weiß, was die Kaninchen selbst zu fressen hatten und ein schönes Leben hatten, etc...

Aber ob sich der Aufwand lohnt ist die Frage. Rein geldlich gesehen. Plus, ich könnte sie nicht selber schlachten


Liebe Grüße,

Kerstin

[Gast]

Original geschrieben von Parpar
Hab noch eine Idee, fragt doch mal bei Kleintierzüchtern nach. Vielleicht ist da der Kilopreis günstiger. Bei uns steht oft in der Zeitung: "Kaninchen geschlachtet oder Lebend 1,50€ das Kilo." Das sind dann einfach Hobbyzüchter. Tiere die nicht dem Standart entsprechen werden geschlachtet. Die Tiere werden besser gehalten als in den Zuchtfarmen. Das wäre doch eine Alternative.

Sabine

Hallo Sabine! Leider hatte ich bisher immer nur Ablehnung seitens der Züchter wenn ich ehrlich war. Natürlich wird man gefragt warum man gleich mehrere Nickel haben möchte bzw ob man so häufig Kaninchen essen würde das man so regelmäßig 2 / 3 Stück holen würde. Ich bin der ehrliche Typ, ich sage das ich Hunde haben die Rohernährt werden. Der ältere Schlag unter den Züchtern bittet einen dann schon mal durch die Blume sein Anwesen zu verlassen. Ich habe nun selber inseriert um mir solche Peinlichkeiten zu ersparen...

Zu der Haltung der Tiere (wenn): wir haben eine Scheune am Haus, dort wohnen auch über Winter unsre Meerschweinchen ( Sommer permanenter Auslauf im Garten, Winter Gehege Eigenbau in der Scheune). Dort liesse sich mit wenigen Handgriffen ein weiteres Gehege für Kaninchen bauen. Bzw über Sommer könnten die Tiere vorerst mal ins derzeit leerstehende Meerligehege ( 3 qm) und für den Winter noch was eigenes für die Nickels bauen.

Warum ich den Bock zeitweise von den Weibern trennen würde? Weil ich keine Gebährmaschinen haben will die dauerträchtig sind. Der Bock würde kurz vor der Geburt der Jungtiere rauskommen um ein direktes Nachdecken zu verhindern. In den meisten herkömmlichen Zuchten sitzen Böcke sowie auch Weiber einzeln in kleinen Boxen. Ich hätte also kein moralischen Bedenken "meinen" Bock zeitweise einzeln zusetzen.

Da ich jahrelang Kaninchen (Zwerge) als Haustiere hielt bin ich mir über Bedürfnisse und Versorgungsaufwand bewusst. Mir gehts ja nicht "nur" darum günstig Fleisch für die Hunde zu haben. Die Tiere würden natürlich oderntlich versorgt werden. Gabe guten Futters ( viel Frischfutter und immer hochwertiges Heu) und regelmäßiges Ausmisten verstehen sich von selbst.

Chewie2006 trifft den Nagel auf den Kopf: den Unterschied macht ob ich Kaninchen teuer kaufe oder teuer selber aufziehe. Naja, noch ist die Entscheidung ja nicht gefallen. Sollte ich noch Jemanden finden der mir Karnickel aus annehmbarer Haltung verkauft steht das selber ziehen nicht mehr zur Diskussion. Inseriere nun nochmal in der Tageszeitung. Schliesslich reiße ich mich nicht wirklich drum die kleinen Pelzgesichter zu züchten... Gruß Jenny

[Cushie]

Da habe ich auch schon dran gedacht, nur "müsste" ich die auch irgendwohin bringen wo das Fell abgezogen und der Kopf ab kommt,

jetzt mal eine ganz blöde frage: warum? wieso die tiere nicht ganz geben? küken/mäuse/etc füttert man doch auch komplett? und ja, beim hundebarfen bin ich neu

ansonsten kann ich die überlegung sehr gut verstehen, ich/wir waren kurz davor, mäuse oder rennmäuse selbst zu ziehen als futter. insgesamt war der aufwand aber einfach zu hoch, da wir einen sehr guten reptilienhändler mit großer futtertierauswahl haben

[Andrea&Lisa]

Hi ihr,

ein paar Worte zu den erwähnten Frostfutter Kaninchen die man bekommt:
Diese sind recht teuer, da kommt man locker auf Kilopreise von 8€ und mehr, je nach Anbieter. Dann kommt noch der Versand hinzu der ebenfalls nicht billig ist. Auch sehen die Tiere wie ich aus leidvoller Erfahrung weiß nicht immer besonders gut aus. Ich hatte bei Lieferungen neben gut aussehenden Tieren schon folgendes dabei: abgemagerte Tiere, total verschissene Tiere, mit großen offenen Wunden, mit abgerissenen Ohren, mit ausgebissenen Augen. Das waren immer Gründe den Anbieter zu wechseln.Diese Tiere stammen samt und sonders aus Masenzuchten und sehen ab und ab eben auch genauso aus.
Durch das Aussehen dieser Futtertiere kam ich auf den gedanken Kaninchen selbst zu züchten da ich regelmäßig ganze Kaninchen für meine Tigerpythons benötige.

Der Aufwand ist zwar relativ hoch, dafür weiß man wie die Tiere gelebt haben und was sie zu fressen bekamen.
Der einzige Grund warum ich nicht angefangen habe zu züchten ist mein Nachbar. Dieser Nachbar ist nämlich wie ich herausgefunden habe Kleintierzüchter. Ein paar nette Gespräche geführt ein paar Einladungen zum Kaffee und ich bekomme nun von ihm regelmäßig Kaninchen die nicht dem Zuchtziel entsprechen Je nachdem wie er drauf ist für 2-5 Euro pro Kaninchen. Das abtöten für die Tigerpythons übernimmt er auch, da er einen Sachkundenachweis hat.
Er schlachtet auch selbst und so gibt es ab und an bei uns jetzt auch lecker Kaninchenbraten. Und wenn er schlachtet bleibt immer allerei für meine Hündin über

@Cushie

Genau aus dem selben Grund wie bei den Kaninchen züchte ich meine Mäuse und Ratten selbst. Da weiß ich wenigstens wie sie vorher gelebt haben und was sie zu fressen bekommen haben.

Gruß Andrea

[Gast]

Original geschrieben von Cushie
jetzt mal eine ganz blöde frage: warum? wieso die tiere nicht ganz geben? küken/mäuse/etc füttert man doch auch komplett? und ja, beim hundebarfen bin ich neu

ansonsten kann ich die überlegung sehr gut verstehen, ich/wir waren kurz davor, mäuse oder rennmäuse selbst zu ziehen als futter. insgesamt war der aufwand aber einfach zu hoch, da wir einen sehr guten reptilienhändler mit großer futtertierauswahl haben

Hallo Cushie! Der Grund ist ganz einfach: ich kann keine "kompletten" Kaninchen verfüttern! Ich kanns nicht sehen.

Mäuse und Ratten habe ich lange Zeit selber gezogen (als Reptilienfutter für Freunde und geringen Eigenbedarf) und natürlich ganz gegeben. Da ist aber auch der Unterschied das meine Echsen eine Babyratte im Stück schnappen und weg ist sie. Bzw die Schlangen von Freunden die Tiere ebenfalls im Stück schlingen. Das ist für mich kein großes Problem mehr.

Aber ein ganzes so großes Futtertier geben und dann auch noch dabei bleiben zu müssen (oder Hunde gertrenmnt füttern müssen) und quasi zugucken wie die Hunde das Nickel in Einzelteile zerlegen und ich die Reste dann noch aufsammeln kann...?! Puh, das kostet mich zu viel Überwindung, das geht einfach nicht. Daher "brauche" ich abgezogene und kopflose Kaninchen die ich notfalls selber zerlegen kann. Ob diese nun aus eigener Aufzucht oder vom Kleintierzüchter kämen wäre dann widerrum egal.

Bin halt ein wenig sensibel was das angeht, war selber knappe 10 Jahre strikter Vegetarier, habe mich standhaft geweigert Fleisch und Wurst überhaupt im Haus zu haben. Da war der Schritt in Richtung Rohfütterung schon nicht ganz einfach (obwohl ich seit ca 4 Jahren wieder Fleisch esse...). Mir wurde ja kürzlich sogar bei den Rinderohren mit Fell dusselig *schäm* Gruß Jenny

[Cushie]

ach, ich find das nicht schlimm, hab mich nur gewundert. ;-)

für mich ist es schlimmer, fleisch aus schlechter haltung zu verfüttern als ganze tiere. deswegen bin ich ja uach für das "projekt biomaus", das für uns leider keinen sinn macht. *grummel*

[Bonnybobtail]

ich meinte es nicht so... jedem das seine. wollte damit nur ausdrücken das ich das nie könnte - genauso wie meine ratten verfüttern..

ich persönlich würde sie nie essen, meine bekommen auch pferd. würd ich ihm leben nicht anrühren..

[Sofawolf]

mh also wenn ich das jetzt richtig lese, sind stallungen vorhanden oder zumindestens möglich, du hast jemanden der dir die kaninchen schlachten würde und du hast durch die meeris schon ein bisschen erfahrung in sachen kleintierhaltung und gehst nicht völlig blauäugig an die sache ran ? dann würde ich an deiner stelle einfach nägel mit köpfen machen und mir zb erstmal 2 damen und einen bock oder zb auch nur 2 bereits gedeckte damen kaufen und dann erstmal abwarten wie ihr im kleinen rahmen damit zurecht kommt. jetzt sofort 20 kaninchen anzuschaffen um dann festzustellen, das alles blöde ist, bringst ja auch nicht und 2-3 kaninchen + nachwuchs lassen sich notfalls noch relativ einfach "verwerten" oder behalten

wenn ihr moralisch damit zurecht kommt die tiere zu schlachten, finde ich selbstversorgung wirklich absolut toll

[Gast]

Hallo,

eine Frage habe ich mal so am Rande, vielleicht ist die blöde, aber ich stelle sie mal ungeniert trotzdem :

Oben wurde ja mal erwähnt, dass man theoretisch - abgesehen von moral./ethischen Bedenken oder Ekel - das ganze Kaninchen geben könnte. Meine Frage: Bringt man damit dem Hund nicht auch automatisch das Wildern näher, denn er hätte doch einen noch näheren Bezug zum eigentlichen Wild, als wenn er ein Stück gewolftes Fleisch bekäme. Mich würde das wirklich mal interessieren, was Ihr darüber denkt. Sieht mein Hund beim Spaziergang einen Hasen, dann würde er ihn gerne jagen (darf es natürlich nicht), aber er assoziert es nicht gleich mit seiner Abendmahlzeit. Anders ist es ja bei Hunden, die schonmal gewildert haben.

[Sofawolf]

Original geschrieben von Sabine.68
Meine Frage: Bringt man damit dem Hund nicht auch automatisch das Wildern näher, denn er hätte doch einen noch näheren Bezug zum eigentlichen Wild, als wenn er ein Stück gewolftes Fleisch bekäme.

sicher geht man damit einen schritt weiter, aber ich denke der eigentliche auslöser für den jagdtrieb ist die flucht der beute.

[jackie_d]

Ich denke nicht, dass man einen Hund damit zum Wildern "verführt". Das Fleisch, ob nun ganz oder als "Filet", ist und bleibt ja tot.

Was anderes wäre es sicher, wenn der Hund seinen Hasen im Garten selbst als Mahlzeit töten müsste/sollte - dann lernt er ja quasi, dass das Töten ok ist. Darauf würde ich mich, und ich glaube auch sonst niemand hier, nicht einlassen. Mal abgesehen davon, dass mein Hundi gar nicht wüsste, dass man einen lebenden Hasen eventuell fressen könnte . Kaninchenköpfe hingegen liebt er ...

LG, Jackie & Loki

[Gast]

Hallo,

liegt es nicht auch am ähnlicheren Geruch. Fleisch ohne Fell riecht doch anders, als wenn er das "befellte" Kaninchen vorgelegt bekommt. Vom Wildkaninchen auf der Wiese zum toten Abendessen mit Fell ist doch leichter eine Verbindung zu knüpfen, als zum reinen Fleisch? Oder? (Lasse mich gerne überzeugen, geht ja eh nur um die Theorie... )

[SonjaBenny]

Hallo,

Meine Frage: Bringt man damit dem Hund nicht auch automatisch das Wildern näher, denn er hätte doch einen noch näheren Bezug zum eigentlichen Wild, als wenn er ein Stück gewolftes Fleisch bekäme.

Der Hunde müsste erst mal verstehen, das das was er auf den Feld jagen kann, genauso schmeckt als das was er von dir im Garten bekommt. Da fehlen viele Zwischenstufen um eine Verbindung herzustellen.
(erwischen, töten und fressen)

Noch dazu sind Feldhasen und Karnickel zwei völlig verschieden Tiere/Fleischsorten.

[Gast]

Ich kann nur aus Erfahrung sprechen das viel Grünfutter grad bei Schlachtkaninchen nicht gut kommt!
Ich habe unsere Tiere morgens/abends mit Trockenfutter gefüttert und abends/morgens dann mit Frischfutter (halt immer 12h dazwischen) und mir ist eine Zippe dermaßen abgemagert, das sie die Jungen verworfen hat, alle 10 sind gestorben.
Um Stress zu vermeiden untersuche ich nicht jeden Tag den Ernährungszustand der Tiere und so fiel mir das erst beim Umsetzen auf.

Nun gibt es leider nur noch Trockenfutter und er Ernährungszustand ist in Ordnung.
Leider sind mir zwei Kaninchen trotz Behandlung eingegangen weil mein Freund zuviel frisches Gras verfüttert hat und die das nicht gewöhnt waren.
Er kennt sich da leider nicht so aus und ich wusste nicht, das er so viel Gras verfüttert.

Weiterhin kann ich nur sagen, das bei uns das Karnickelfleisch sehr gut ankommt.
Wir halten die Tiere in Gruppenhaltung, jetzt werden noch Männer von Weiber getrennt (ich habe im gleichen Gehege noch eine Wutzenzucht) und dann ist die Sache geritzt und es wird eine Zuchtpause eingelegt.
Regelmäßig wird der Bock ausgetauscht und die männlichen Tiere werden vornehmlich geschlachtet.