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Barf = Zinkmangel???

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    #76
    Zitat von Shiraa Beitrag anzeigen

    Ich bin eigentlich froh, nichts supplementieren und somit nichts ausrechnen zu müssen. Mir wäre das zu kompliziert, zu beobachten, wann Knochen verdaut ist, um dann Calcium zu geben. Wie stellst Du das eigentlich fest? Der Kot meiner Hunde ist zwar "bunt", aber dennoch kann ich nicht sehen, wann verdauter Knochen rauskommt. Manchmal gibt es hellere Kotteile (ich denke, dass das Knochen ist), die werden dann aber gefolgt von dunklen und wieder hellen.
    Du, es kommt auf die Knochengaben und den Fleischanteil an. Hellere Kotteile gibt es eigentlich nur bei echten Knochen, wenn es wahrscheinlich schon etwas zuviel war. Dann mache ich am Knochentag (da sowieso) und auch am Tag nach der Knochengabe Pause mit Kalziumgaben. Wenn es ein wahrscheinlich von der Calziummenge eher "passender" Fleischknochen war, ergänze ich am nächsten Tag zumindest Algenkalk, um das Ca:P-Verhältnis, was ich trotz neuerer Erkenntnisse versuche zu halten, herzustellen. Wenn es "Karkassen" waren am "Knochentag" darf´s dann am nächsten knochenfreien Tag auch Knochenmehl (mit Phosphorgaben also) sein. Irgendwie nehme ich die Karkassen, Hälse und auch Flügel nicht für "voll" von ihrer Ausbeute an Ca und P her ... ist ein Bauchgefühl, auch wenn ich die Nährwerte natürlich kenne; aber wenn die Hunde sie nicht so lieben würden, könnte ich persönlich auch ganz drauf verzichten. Aber sie lieben wohl gerade auch das Fett daran, tipp ich mal.

    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, daß es mir nicht reichen würde, einen Rinderbrustknochen auf eine Woche zu geben, wie es manche tun, auch bei ausreichendem Calziumgehalt für eine Woche nicht. Was verdauungsmäßig "durch" ist, ist "durch", Überschüssiges ist ausgeschieden, Benötigtes verwertet.

    Leber 1 x in der Woche oder in gar noch größeren Abständen und damit Mengen ... das ginge bei meinen Mädels nur gebraten. Sie mögen einfach nichts "Glitschiges" (auch keine Nieren ... die ganz Kleine zickt sogar bei nicht gewolftem Herz). Rohe Leber muß ich deshalb in kleinen Rationen untermogeln. Größere rohe Mengen an Leber wirken ja auch abführend ... damit ist ja auch keinem gedient.

    Nadine, der Hund überlebt mit aller möglicher Nahrung. Er ist relativ genügsam und anpassungsfähig. Versorgungslücken an sich sind ja auch nichts Unnatürliches ... insbesondere bei Wildcaniden nicht. Die haben aber das Glück, passende Nahrung zu erbeuten/zu finden... echte komplette Beutetiere (mit ganz viel frischem nahrhaftem Blut), Kot anderer Tiere, Pflanzliches zum Selber"pflücken" etc... Ich persönlich aber mag bei der Ernährung meiner Hunde trotzdem nicht auf Versorgungslücken oder auf deren Ungefährlichkeit bauen, nur weil sie vielleicht natürlich sind und sie damit überleben und vielleicht für lange Zeit scheinbar gesund sind. Muß ja auch nicht .... man profitiere doch von den wissenschaftlichen Erkenntnissen einst für die Industrie, wenn das nun für unsere Hunde Sinn macht. Wäre doch blöd, wenn man das nicht nutzen würde, finde ich. Und wenn man das dann möglichst ohne Chemie oder Synthetik mit frischen Nahrungsmitteln macht, ist doch prima für die davon profitierenden Hunde.

    Nunja ... ich bin aber andererseits auch felsenfest davon überzeugt, daß der Hund nicht viel zum Überleben bräuchte, auch wenn er dabei nicht unbedingt langlebig wäre. Zur Arterhaltung reicht es aber. Er hat es ohne Fertigfutter, wissenschaftliche Erkennntnisse und auch ohne Barf geschafft zu überleben, so wie auch Wildcaniden noch existieren unter immer ungünstigern Umweltbedingungen und nicht zu vergessen ... unter Fütterung von "menschlichen Abfällen" wurde er domestiziert - ganz ohne explizite Bedarfszahlen.

    Und dennoch ... ist doch prima, wenn es für ihn heute besser läuft. Verdient hat er´s.

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      #77
      Ach so meinst Du das mit den Knochen. OK, bei uns gibt es RFK schon täglich, auch Innereien gibt es täglich in der entsprechenden Menge. Mal abgesehen von fleischfreien und Fastentagen. Damit haben meine Hunde jedenfalls keine stoßweise Verabreichung bestimmter Nährstoffe, sondern es ist schon so, dass es die meisten Nährstoffe täglich in bedarfsdeckender Menge gibt, auch wenn es z. B. mal einen Übergang gewisser Nährstoffe, am anderen dann ein Defizit gibt. Ein gutes Beispiel wäre da z. B. , dass es an einem Tag Niere, am nächsten Tag Leber als Innerei gibt. Das hat zur Folge, dass man einmal sehr viel Selen und zu wenig Vitamin A und einmal umgekehrte Verhältnisse hat. In Summe ist es aber über die zwei Tage ausgeglichen.

      Daher finde ich, dass es Sinn macht, die Nährstoffe nicht auf Tagesbasis zu berechnen - wenn man schon rechnet - sondern wenigstens von einer Woche auszugehen. Denn die Missverhältnisse, die tageweise entstehen können, gleichen sich letztendlich aus. Betrachtet man die Nährstoffversorgung ganz isoliert für einen Tag und beginnt dann, alles Mögliche zu supplementieren, gerät doch alles aus den Fugen. Wenn man eigentlich über 2 Tage einen guten Durchschnitt erreicht hätte, macht es keinen Sinn, an Tag 1 zu supplementieren, weil man dann an Tag 2 einen enormen Überschuss generiert und der Ausgleich letztendlich fehlt.

      Und natürlich kann der Hund auch überleben, wenn man ihm einfach nur Brot und Milch füttert. Mein Ziel ist es aber, dass der Hund optimal versorgt ist. Ich denke, das ist auch gegeben, wenn man nicht darauf achtet, dass wirklich täglich sämtliche Nährstoffe im immer gleichen Verhältnis täglich vorliegen. Das halte ich sogar für vollkommen unnatürlich. Natürlich fressen wild lebende Caniden nicht wochenlang ausschließlich Knochen (das machen sie nur, wenn es gar nichts Anderes gibt), aber sie nehmen auch nicht täglich die gleiche Menge an Nährstoffen zu sich. Das ist gar nicht möglich, denn vor allem, wenn größere Beutetiere gejagt werden, bekommt nicht jeder Canide von jedem Beutetierteil täglich das gleiche Verhältnis und die gleiche Menge ab. Jeder frisst, was er sich schnappen kann und fertig. Da geht es gebarften Haushunden schon wesentlich besser, denn die meisten Barfer füttern schon so, dass es in einer Woche von allen Grundzutaten (also Fleisch, Knochen, Innereien, Öle, Eier) etwas gibt. Das ist schon eine wesentlich gleichmäßigere Nährstoffversorgung als in der freien Wildbahn.
      Liebe Grüße,
      Nadine mit CKCS Alastair & RR Bayo sowie Seelenhund Neo im Herzen

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        #78
        Zitat von Shiraa Beitrag anzeigen

        Betrachtet man die Nährstoffversorgung ganz isoliert für einen Tag und beginnt dann, alles Mögliche zu supplementieren, gerät doch alles aus den Fugen. Wenn man eigentlich über 2 Tage einen guten Durchschnitt erreicht hätte, macht es keinen Sinn, an Tag 1 zu supplementieren, weil man dann an Tag 2 einen enormen Überschuss generiert und der Ausgleich letztendlich fehlt.
        Das würde aber auch vorraussetzen, daß es an Tag 2 auch wirklich einen Überschuß gibt. Das sehe ich bei Zink eigentlich nicht so unbedingt, aber auf vieles trifft das sicher im Allgemeinen zu, sehe ich auch so.


        Mit den Beutetieren ist das so ´ne Sache, finde ich. Bei großen Beutetieren hast Du sicher Recht. Aber ist es nicht eher so, daß Wildcaniden mehr kleine Beutetiere fressen ... verschlingen mit Haut und Haar und daß "fette" Beute wie Reh und Elch eher selten ist? Die kleinen Beutetiere, die verschlungen werden, sind sicher perfekt für die Wildcaniden von ihrer Zusammensetzung (Anteil Muskelfleisch, Blut, Innereien, Knochen, Fett, Unverdauliches wie Fell etc.). Ist meiner Meinung nach nicht unbedingt so, daß ein Wildcanide in dieser Sache (immer) benachteiligt wäre - je nach Versorgungslage. Das sind dann doch eher unsere Haushunde, weil wir es doch trotz aller Bemühungen nicht so 100 %ig schaffen, alles natürlich nachzustellen. Wie denn auch? Unsere gelagerten Lebensmittel aus Ackerbau und Viehzucht sind nunmal etwas anders gestrickt, da brauchen wir uns nichts vorzumachen ... und was vor allem auch richtig fehlt meiner Meinung nach... ist das frische Blut der Beutetiere. Ich denke, man kann es nur bestmöglich machen mit den Ressourcen, die man zur Verfügung hat.

        Aber das ist allemal besser als eine Tüte aufzureißen, gar keine Frage.

        Gibt es eigentlich irgendwo Analysen von typischen Beutetieren? Die, die in Einem komplett gefressen werden? Das fände ich sehr interessant mal zu sehen im Vergleich zu den gängigen Bedarfszahlen.

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          #79
          Also europäische Wölfe z. B. fressen hauptsächlich Wildschwein, gefolgt von Rothirsch, von Rotfuchs, Haushund und Reh. 75 % der Nahrung wild also offenbar in Form von großen Tieren aufgenommen.

          Zum Thema Analysedaten Beutetier. Swanie hat mal eine Ziege komplett zerlegt und gewogen, zu welchen Teilen sie aus Knochen, Fleisch etc. besteht. Ich finde den Thread aber nicht, indem sie davon berichtet hat. Es ging in dem Thread um Calcium und darum, ob denn die 15 % RFK ausreichend wären.
          Liebe Grüße,
          Nadine mit CKCS Alastair & RR Bayo sowie Seelenhund Neo im Herzen

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            #80
            Das ist aber regional und saisonal sehr unterschiedlich.

            Im Sommer scheinen es im Allgemeinen eher die kleineren Säugetiergattungen zu sein nach meinen Informationen und Vögel, Fische, Insekten, Lurche, Kriechtiere und Obst.

            In der nördlichen Tundra gibt es wenig Huftiere. Die wenigen Wölfe dort ernähren sich fast ausschließlich von Schneehasen.

            In Nordamerika ist es gerne Biber und größere Beutetiere und auch Hase, Kaninchen, Nerz, Bisamratte, Eichhörnchen, Vögel, Eidechsen, Schlangen, Insekten, pflanzliche Nahrung und anderes.

            In Polen sind dann Hischartige mit 76,6 % im Sommer und im Winter 91,3 % Hauptnahrung (nach Hernryk Okarma).

            Ist alles völlig unterschiedlich und sehr vielfältig. Sogar Schildkröten werden gefressen.

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              #81
              Natürlich ist es unterschiedlich. Es gibt Gegenden, da fressen Wölfe über Monate hinweg nur Fische. Und im Wolf Science Center in Österreich fressen die Wölfe manchmal 2 Monate lang fast nur Äpfel... (obwohl dort ja gefüttert wird).

              Caniden sind ganz offensichtlich sehr anpassungsfähig.
              Liebe Grüße,
              Nadine mit CKCS Alastair & RR Bayo sowie Seelenhund Neo im Herzen

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                #82
                Hallo,

                Ich komme mal kurz vom Wolf und dessen mögliche, wahrscheinliche oder fragwürdige Ernährung …. zurück zum Thema.
                Zitat von Sakomo
                Okay, Phytinsäure ist nicht der einzige Faktor, welcher die Bioverfügbarkeit von Zink mindert. Es gibt noch weitere Faktoren laut einschlägiger Literatur, die die Bioverfügbarkeit von Zink reduzieren.
                Ja natürlich, hat ja auch niemand bestritten. Jeder Nährstoff wird von irgendwas anderem beeinflusst und alles kann, als extrem überhöhter Einzelstoff, zu einer Störung im System führen.
                Aber die normalen Interaktionen der Nährstoffe untereinander (einfach weil man nun Mal Lebensmittel und keine isolierten Einzelstoffe füttert) werden bei der Bedarfswertgestaltung ja mit berechnet (Stichwort: Sicherheitszuschlag) und ein darüber hinaus gehendes Problem, also stark überzogene Fütterung eines bestimmten Nährstoffes, sehe ich in meiner Fütterung nicht und auch bei den generellen Barfempfehlungen nicht.
                Zitat von Sakomo
                (…)

                Geben wir mal rein theoretisch heute „Hühnerbrust (ohne Knochen) mit Möhrenmus“ und rechnen wir Zink mal nach, weil es soviel Spaß macht:

                (…)

                … macht in der Summe 5,38 mg Zink

                Wenn wir nun eine 100 %ige Bioverfügbarkeit (die es bei Zink nicht gibt!!!) annehmen, würden wir die Bedarfszahl von 1 mg Zn/kg KW entsprechend reduzieren auf: 0,25 mg Zn/kg KW … das hieße wir bräuchten 5,75 mg für einen 23 kg Hund, haben wir hier in dieser Mahlzeit aber nicht, selbst bei der völlig utopisch angenommenen Bioverfügbarkeit von 100 % bei Zink.
                Dabei lässt du jetzt aber einen ganz wichtigen Faktor weg, nämlich dass auch die Versorgungslage des Körpers und die zugeführte Zinkmenge eine Rolle spielen.

                Davon schrieb ich schon weiter vorne, die absorbierte Menge steigt und fällt mit der zugeführten Menge und ist auch abhängig von der generellen Versorgungslage.
                Vereinfacht:
                Je mehr du gibst, desto weniger wird absorbiert, je weniger du gibst, desto mehr wird absorbiert.
                Je mehr der Körper braucht, desto mehr holt er sich aus der Nahrung, desto weniger er braucht, desto mehr gibt er wieder ab.
                Und somit gab es durchaus Studien, in denen fast bis zu 100% des Zinks absorbiert wurden.

                "So stieg beispielsweise bei einer Zufuhr von 5mg/Tag die Absorption nach einer Adaptionsphase von 4 Wochen von 49% auf 70% an. (Hunt et al. 2008). Bei noch geringerer Zufuhr wurden Absorptionsraten von bis zu 90% berichtet (Krebs 2000, Lönnerdal 2000). Umgekehrt war bei höhere Zufuhr (11-18mg/Tag) die Absorption niedriger (35-24%) und blieb über die Zeit konstant. (Hunt et al. 2008). Die Erhöhung der Absorptionsrate bei niedriger Zufuhr setzt allerdings voraus, dass Zink im Darmlumen in absorbierbarer (bioverfügbarer) Form vorliegt."
                aus:
                Praxishandbuch Nahrungsergänzungsmittel & ergänzende bilanzierte Diäten, 2007
                von E.Meisterernst, E. Loeck, H.F. Erbersdobler
                Kaptitel 4.5, Seite 7


                Das sind nun Dinge, die man nicht wirklich berechnet kann, in den Humanbedarfswert fließen diese Überlegungen aber wohl mit ein.
                Zitat von Sakomo
                wenn der Hund unter "zinkfreundlichen" Bedingungen 50 % des Zinks verwerten könnte, dann bräuchte er in Bezug auf die Zahlen nach Meyer/Zentek und anderen auch nur halb so viel Zink, da diese Zahlen auf einer 25%-Verwertung basieren. So verstehe ich das zumindes.
                Jepp. 50-60% des (normalen NRC-Bedarfes) sind meistens kein Problem.
                Und diese abgesenkten Bedarfswerte erreiche ich, bei meinem groben Fütterungsgerüst, alleine schon durch die tierischen Nahrungsbestandteile.
                Nüsse und Samen kommen auch noch dazu, und enthalten auch noch reichlich Zink, aber natürlich auch wieder ein paar störende Stoffe.
                Zitat von Sakomo
                Ich denke, Barf bedeutet NICHT automatisch einen Zinkmangel … ich behaupte aber, daß es an manchen Tagen eine Unterversorgung geben kann. Entweder man lebt dann mit dem so schön von Dir beschriebenen „Regelwerk des Körpers“ oder man fügt Ergänzendes zu. Das wiederum steht und fällt mit der Einstellung und Sichtweise und auch dem Bauchgefühl des Menschen und aber auch mit seiner Beeinflussung durch Andere.
                Klar, jeder muss da seinen Weg finden. Hier geht es ja auch nicht ums Recht haben, oder zwingendes Überzeugen. Es macht einfach nur Spaß unterschiedliche Ansichten zu diskutieren und dabei eventuell auch seinen eigenen Standpunkt nochmals zu überdenken.
                Und ich habe ja schon erwähnt, dass gewisse Umstände immer dazu führen können, dass eine Ergänzung sogar nötig wird, dass hat mir auch diese Diskussion nochmals vor Augen geführt. Dafür Danke.
                ABER … rein verallgemeinert gesehen:
                Tue ich mir sehr schwer mit dem Gedanken, dass jede Mahlzeit ausgewogen sein muss … oder Nährstoff X täglich in der richtigen Menge zugeführt werden muss … oder mit Bedarfswerten, die nur mit Zufuhr eines synthetischen Produktes erreicht werden können und nicht mit normaler Kost.
                Richtige Nahrungsmittel sind komplex aufgebaut und bestehen nicht nur aus einem isolierten Nährstoff, sondern noch aus zig anderen Begleitstoffen und unser Körper, oder der hündische Organismus, ist ebenfalls komplex, verfügt über Regelmechanismen und übersteht sogar langfristig einseitige Ernährungsformen oder Hungerperioden ...

                Nimm nur Mal das hier viel umworbene Calcium: Da hat der Körper doch einen perfekten Regulierungsmechanismus …. und solange der Nährstoff regelmäßig in adäquater Menge zugeführt wird, sollte es auch bei „nicht-täglichen“ – Gaben, nicht gleich zum „Systemausfall“ kommen.

                Aber jeder der sich mit täglichen Gaben wohler fühlt, egal an welchem Stoff, oder auch mit Supplementen (solange sie im Rahmen bleiben und nicht wahllos gegeben werden), soll es so machen.
                Wenn Frauchen damit beruhigt ist und es Hundi schmeckt und gut geht, ist doch alles ok. Egal, was nun richtiger ist ...

                LG Juppi
                LG Juppi

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                  #83
                  Hallo Juppi,

                  ich lese interessiert, was du schreibst und danke dir, dass du das so gut recherchierst und so komplett verständlich rüberbringst.

                  Super.

                  Ich habe echt was gelernt.
                  Das ist GH Niveau vom Feinsten!
                  LG Heike

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                    #84
                    Zitat von juppi01 Beitrag anzeigen
                    ABER … rein verallgemeinert gesehen:
                    Tue ich mir sehr schwer mit dem Gedanken, dass jede Mahlzeit ausgewogen sein muss … oder Nährstoff X täglich in der richtigen Menge zugeführt werden muss … oder mit Bedarfswerten, die nur mit Zufuhr eines synthetischen Produktes erreicht werden können und nicht mit normaler Kost.
                    Richtige Nahrungsmittel sind komplex aufgebaut und bestehen nicht nur aus einem isolierten Nährstoff, sondern noch aus zig anderen Begleitstoffen und unser Körper, oder der hündische Organismus, ist ebenfalls komplex, verfügt über Regelmechanismen und übersteht sogar langfristig einseitige Ernährungsformen oder Hungerperioden ...

                    Nimm nur Mal das hier viel umworbene Calcium: Da hat der Körper doch einen perfekten Regulierungsmechanismus …. und solange der Nährstoff regelmäßig in adäquater Menge zugeführt wird, sollte es auch bei „nicht-täglichen“ – Gaben, nicht gleich zum „Systemausfall“ kommen.
                    Danke Juppi, Deine Ausführungen beruhigen mich, denn in meinem Plan fehlen ja wie gesagt eigentlich 50 % Zink, trotz viel Fleisch und Samen sowie Bierhefe.

                    Und ich denke auch, dass beim Barfen eine Supplementierung bei einem gesunden Hund nicht nötig ist, es sei denn, man lässt Komponenten ganz weg. Wenn man sich so wohler fühlt, OK. Gerade bei Zink kann man da ja nicht so schnell überdosieren.

                    Es gibt aber auch andere Nährstoffe, die sehr wohl recht schnell überdosiert werden können und dann auch schädlich sind, z. B. Selen. Da sollte man meiner Meinung aufpassen, was man da alles zufüttert.
                    Liebe Grüße,
                    Nadine mit CKCS Alastair & RR Bayo sowie Seelenhund Neo im Herzen

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                      #85
                      Zitat von juppi01 Beitrag anzeigen
                      Hallo,

                      ...

                      Dabei lässt du jetzt aber einen ganz wichtigen Faktor weg, nämlich dass auch die Versorgungslage des Körpers und die zugeführte Zinkmenge eine Rolle spielen.

                      Davon schrieb ich schon weiter vorne, die absorbierte Menge steigt und fällt mit der zugeführten Menge und ist auch abhängig von der generellen Versorgungslage.
                      Vereinfacht:
                      Je mehr du gibst, desto weniger wird absorbiert, je weniger du gibst, desto mehr wird absorbiert.
                      Je mehr der Körper braucht, desto mehr holt er sich aus der Nahrung, desto weniger er braucht, desto mehr gibt er wieder ab.
                      Und somit gab es durchaus Studien, in denen fast bis zu 100% des Zinks absorbiert wurden.

                      "So stieg beispielsweise bei einer Zufuhr von 5mg/Tag die Absorption nach einer Adaptionsphase von 4 Wochen von 49% auf 70% an. (Hunt et al. 2008). Bei noch geringerer Zufuhr wurden Absorptionsraten von bis zu 90% berichtet (Krebs 2000, Lönnerdal 2000). Umgekehrt war bei höhere Zufuhr (11-18mg/Tag) die Absorption niedriger (35-24%) und blieb über die Zeit konstant. (Hunt et al. 2008). Die Erhöhung der Absorptionsrate bei niedriger Zufuhr setzt allerdings voraus, dass Zink im Darmlumen in absorbierbarer (bioverfügbarer) Form vorliegt."
                      aus:
                      Praxishandbuch Nahrungsergänzungsmittel & ergänzende bilanzierte Diäten, 2007
                      von E.Meisterernst, E. Loeck, H.F. Erbersdobler
                      Kaptitel 4.5, Seite 7

                      Juppi, die Sache hat nur einen Haken: eine 100 %ige Verwertung nützt dem Hund nur etwas, wenn auch genügend Zink zum Verwerten da ist.

                      Der Körper lernt nicht, Zink zu vermehren, sondern besser zu verwerten, was scheinbar aber auch ein längerer Prozess ist und nicht von heute auf morgen funktioniert. Es wird in Deinem Zitat eine Anpassungsphase von 4 Wochen erwähnt. Das setzt aber eine dauerhaft geringe Zinkzufuhr voraus, an was soll der Körper sich auch sonst anpassen?

                      Wenn ich also 10 mg brauche, nur 5 mg kommen rein, bleiben es selbst bei 100 %iger Verwertung nur 5 mg ... da mache ich leider nichts dran.

                      Es gibt da ja nun auch keine Speicherreserven, die man mobilisieren könnte (im Gegensatz zu Kalzium, welches aus dem Skelett geholt werden könnte); überschüssiges Zink verlässt den Körper über den Kot.

                      Ich war übrigens erstaunt zu lesen, wieviel Zink im Kot und vor allen Dingen auch im Blut enthalten ist. Wildcaniden, die beides fressen in der Natur, haben damit hervorragende Zinklieferanten, die unseren Haushunden in der Regel doch fehlen. Schitte-fressen bleibt bei uns aber trotzdem weiterhin untersagt .

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                        #86
                        Zitat von Sakomo Beitrag anzeigen
                        Juppi, die Sache hat nur einen Haken: eine 100 %ige Verwertung nützt dem Hund nur etwas, wenn auch genügend Zink zum Verwerten da ist.
                        Warum soll nicht genug Zink in der natürlichen Nahrung enthalten sein?

                        Milliarden von Hunden hätten noch vor ein paar Jahrzehnten dauernd zu wenig Zink gehabt. Und in Ostdeutschland gab es bis zur Wende überhaupt kein Fertigfutter und Mineralstoffmischungen bekam auch nicht jeder Hund. Dann wären wirklich sehr viele Hunde massiv unterversorgt gewesen, denn mit normalem Fleisch, etwas Gemüse und ein paar Haferflocken deckt man nur 50 % des Bedarfs.

                        Müssten Hunde mit Zinkmangel nicht auch versucht sein, z. B. ständig Kot zu fressen, wenn sie zu wenig Zink im Futter haben? Mein letzter Hund lebte mit mir und den Pferden zusammen auf einem Bauernhof. Er hätte z. B. immer Pferdemist fressen können. Hat er aber nicht. Jedenfalls nicht oft. Das war ziemlich selten der Fall.
                        Liebe Grüße,
                        Nadine mit CKCS Alastair & RR Bayo sowie Seelenhund Neo im Herzen

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                          #87
                          Nadine, sicher ist in der natürlichen Nahrung Zink enthalten.

                          Lös Dich mal vom Fertigfutter. Damit habe ich persönlich wirklich schon lange rein gar nichts mehr am Hut (noch nicht einmal als Leckerli unterwegs und auch nicht im Urlaub).

                          Klar wird es sicher viele Hunde geben und gegeben haben, die unter einem sogar massiven Zinkmangel leiden (auch beim Fertigfutter). Nicht umsonst sind so viele nicht mit diesem oder jedem Futter zufrieden und der Hund schaut auch nicht gut aus. Ich gehe aber nicht davon aus, daß es früher überhaupt jemanden interessiert hätte und daß es jemand zu ändern gewußt hätte als es noch Gemüseschalen und dergleichen für den Hund gab, wobei ... die Schlachtabfälle, die vor Ort frisch anfielen, sicherlich von hohem Wert waren in der damaligen Hundeernährung (mehr als unser K3-Fleisch heute).

                          Das mit dem Kotfressen ist allseits bekannt, daß das sehr, sehr viele Hunde möchten und anziehend finden und durch Erziehung daran gehindert werden. Eigentlich ist es für die Hunde aber doch ein ganz normales Verhalten ... heute und damals, das allerdings in das enge Zusammenleben mit dem Menschen nicht ganz passt. Vielleicht kann der Mensch noch mit Kaninchenknödeln leben, mit Kot von Allesfressern dann aber nicht mehr. Meistens wird es aber generell verboten unter dem Grundsatz "draußen wird nichts vom Boden aufgenommen", oder? Und auf dem Bauernhof lebende Hunde stehen sicher nicht unter Dauerbeobachtung, oder? Und wer nicht will, der hat vielleicht schon.

                          Ich bin übrigens ja selber Frischfütterer und ich will auch nichts mies reden, aber ich möchte auch nichts schön reden, denn davon haben die Hunde zumindest nichts.

                          Nun denn ... ich denke, es ist schon viel zu dem Thema gesagt. Irgendwann erschöpft es sich auch ...

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                            #88
                            Zitat von Sakomo Beitrag anzeigen
                            Klar wird es sicher viele Hunde geben und gegeben haben, die unter einem sogar massiven Zinkmangel leiden (auch beim Fertigfutter).
                            Hätte man das nicht sehen müssen in Zeiten, in denen nicht supplementiert wurde? Wie gesagt, mit normaler Fütterung (Schlachtabfälle, Kartoffeln, Getreide, Essensreste), ohne irgendwelche Zusätze, führt man vielleicht die Hälfte dessen zu, was M/Z angeben. Die Hälfte wäre ja deutlich zu wenig und alle Hunde hätten demzufolge ein schlechtes Haarkleid haben müssen oder unfruchtbar sein müssen. Flächendeckend, denn es gab doch gar keine Zinktabletten oder keinen hat das interessiert.

                            Natürlich hat es immer Hunde gegeben, die "schlecht" aussahen, aber ich kann mich noch gut an die Zeiten vor der Wende erinnern (bzw. wenn man sich jetzt mal in Ländern umsieht, in denen noch immer sehr viel Hausmannskost gefüttert wird) und unsere Hunde hier liefen nicht alle mit glanzlosem Fell und unfruchtbar herum, obwohl Zink nicht zusätzlich zugeführt wurde und Schlachtabfälle auch bloß nicht besser waren als das Massentierhaltungsfleisch, was es heute gibt. Damals gab es ja Massentierhaltung bereits in der Form und in der DDR wurde ja auch der Einsatz von irgendwelchen merkwürdigen Chemikalien nicht gescheut (ob nun am Vieh selbsst oder am Futter des Viehs). Und damals achtete auch niemand darauf, dass nun Innereien mit 15 % im Futterplan auftauchen und 50 % Muskelfleisch sind etc.

                            Die Bedingungen waren noch weniger optimal als mit einem BARF Plan, den man heute hat und das hätte man sehen müssen. Und damals wurde auch schon erzieherisch eingewirkt, wenn Hunde Tiermist fressen wollten (den man aber z. B. in Großstädten auch nicht einfach herumliegen sieht).
                            Liebe Grüße,
                            Nadine mit CKCS Alastair & RR Bayo sowie Seelenhund Neo im Herzen

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                              #89
                              Zitat von Shiraa Beitrag anzeigen
                              Hätte man das nicht sehen müssen in Zeiten, in denen nicht supplementiert wurde? Wie gesagt, mit normaler Fütterung (Schlachtabfälle, Kartoffeln, Getreide, Essensreste), ohne irgendwelche Zusätze, führt man vielleicht die Hälfte dessen zu, was M/Z angeben. Die Hälfte wäre ja deutlich zu wenig und alle Hunde hätten demzufolge ein schlechtes Haarkleid haben müssen oder unfruchtbar sein müssen. Flächendeckend, denn es gab doch gar keine Zinktabletten oder keinen hat das interessiert.
                              Wenn die Verwertung höher liegt als bei den Zahlen zugrunde liegenden 25 % durch entsprechende "zinkfreundliche" Fütterung (wenig Getreide und dann vielleicht noch zeitlich versetzt zur Fleischgabe z.B.), muß es doch nicht zu wenig sein, wenn man genügend zinkreiches Fleisch füttert, wozu jetzt aber Hühnerbrust z.B. nicht gehört.

                              Im Übrigen sehe ich auch heute ziemlich selten einen Hund mit wirklich glänzendem Haarkleid. Es ist selten, daß mir einer ins Auge springt diesbezüglich, aber ich bin da auch etwas verwöhnt. Wenn mir aber mal einer ins Auge springt, wird er meistens mit nicht denaturierten Aminosäuren gefüttert .

                              Aber Du hast sicher Recht, die Bedingungen waren früher weniger optimal als heute. Und mit Barf ernährte Hunde haben mit Sicherheit Glück, gerade, wenn man es auch immer wieder kritisch durchleuchtet und optimiert und anpasst. Kann nur Stück für Stück noch besser und etablierter werden ...

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                                #90
                                Zitat von Sakomo Beitrag anzeigen
                                Im Übrigen sehe ich auch heute ziemlich selten einen Hund mit wirklich glänzendem Haarkleid. Es ist selten, daß mir einer ins Auge springt diesbezüglich, aber ich bin da auch etwas verwöhnt. Wenn mir aber mal einer ins Auge springt, wird er meistens mit nicht denaturierten Aminosäuren gefüttert .
                                Das liegt aber am Trockenfutter... und dessen großer Verbreitung. 40 % der Hunde bekommen nie etwas anderes außer FeFu, 87 % bekommen hauptsächlich FeFu. Nur 1,5 % der Hunde bekommen nie FeFu. Das sind dann die Hunde mit dem glänzenden Fell und 1,5 % ist ja nicht gerade viel. Kein Wunder, dass Glanz-Hunde selten sind.

                                Ich habe irgendwie den Eindruck, dass vor allem kurzhaarige, etwas hellere Hunde ganz gruseliges Fell haben. Einen schwarzen Labbi mit glänzendem Fell sieht man recht häufig. Aber z. B. eine graue oder gelbe Dogge oder einen Viszla mit echten Fellglanz - das sehe ich ziemlich selten.

                                Und das kann nicht am Zink liegen, denn das ist im FeFu hoffnungslos überdosiert - wie fast alles, abgesehen von optimal zusammengesetzten Aminosäuren und natürlichen Zutaten.
                                Liebe Grüße,
                                Nadine mit CKCS Alastair & RR Bayo sowie Seelenhund Neo im Herzen

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