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Das hast du klasse gemacht!!Hoffe du konntest dich heute Nacht erholen.
LG
» So etwas wie einen hyperaktiven Hund gibt es nicht - es gibt höchstens Hunde, die viel Bewegung benötigen. « Kim Tinker, competitive skijorer & scooterer
Keiner hat mich gefragt OB ich leben will, also hat mir auch keiner zu sagen WIE ich leben soll!
So, ihr Lieben, jetzt kommt der ausführliche Bericht. Achtung, ist sehr lang...
23 Stunden Horror mit Happy-End
So langsam kehrt bei uns Ruhe ein und ich kann nun endlich wahrnehmen, welche Hilfe und Unterstützung wir erfahren durften.
An dieser Stelle noch einmal unser tiefempfundener Dank an alle die, die mit geholfen haben, das sind ins Besondere:
• Unsere Familien (Reiner & Angelika, Norbert, Feli, Heiko und Erika),
• Kathrin & Karina,
• Silvia-Jule & Claudia B.,
• Claudia aus Hohenlockstedt,
• Silvia, die Tierkommunikatorin,
• Die Norddeutsche Rundschau,
• Heidi vom Sicherheitsdienst
• und all` die, deren Namen wir nicht kennen, die aber Augen und Ohren aufgehalten haben und all` die, die uns unbekannter Weise Trost und Zuversicht zu gesprochen haben
Nach dem Quiesel um Mitternacht weggelaufen ist, haben die Party-Gäste sich auf die Suche gemacht und sind in der kalten Nacht mit Taschenlampen ausgerüstet durch den Orteilsteil Wellenkamp gelaufen oder mit dem Rad gefahren und haben nach Mausie gesucht und gerufen. Die letzte Spur, die nicht Hundertprozent sicher war, kam aus Richtung Wolterskamp/Neue Reihe. Dann kam nichts mehr. Schweigen, Stille, Angst, Hoffnung, tiefste Trauer und Hilflosigkeit machten sich breit. Die Polizei war schon informiert, konnte aber nichts unternehmen. Meine Schwiegermutter Erika, hat bis Nachts um 3 Uhr vor ihrer Haustür (sie wohnt direkt neben uns, Haustür an Haustür) gewartet und gehofft. Ich hatte sie zwischenzeitlich nach Hause gefahren, damit in der Heimat jemand ist, falls sich irgendetwas ergibt.
Mitten in der Nacht habe ich Kathrin eine SMS geschickt, dass Quiesel weg ist und sie womöglich bei ihr in der Nähe gesehen wurde. Kathrin meldet sich früh bei uns und sagte: „Kommandozentrale ist bei uns, sie hat Claudia B. & Silvia-Jule angerufen, sie kommen um Suchen zu helfen.“ Erste Lagebesprechung mit den Suchtrupps gegen 11 Uhr bei Kathrin & Karina. (Vorher waren Männe und ich schon 3 Stunden mit Flugblättern im Wellenkamp unterwegs). Es wurden Gebiete zu geordnet und der nächste Treffpunkt abgemacht. Ausschwärmen in die angrenzenden Gebiete. Am nächsten verabredeten Treffpunkt Infos austauschen. Keiner hatte bis gegen 13 Uhr etwas von unserer Maus gehört oder gesehen. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.
Wieder ausschwärmen in verschiedene Gebiete. Ich bin in die Innenstadt gefahren und habe dort Flugblätter verteilt. Nächster Treff war gegen 14:30 Uhr bei uns zu Hause. Inzwischen haben wir zu Hause und am Weglaufort Futter ausgelegt und unzählige Menschen angesprochen. Zwischendurch haben wir das Telefon zu Hause abgehört, ob irgendein Hinweis eingegangen ist. Nichts, nicht die kleinste Spur. Mausie schien es nicht zu geben. Gegen 16 Uhr wurde von den Suchtrupps eine Pause eingelegt, alle waren durchgefroren, kaputt und tieftraurig. Aber unsere Helfer sprachen uns immer wieder Mut zu: „ sie wird gefunden, sie kommt Heim.“ Ich habe zwischenzeitlich meine Chefin angerufen und um Urlaub am Freitag gebeten. Kein Problem unter diesen Umständen. Ich hatte seit Silvestermorgen nicht geschlafen und ich „funktionierte“ trotzdem.
Dann kam irgendwann eine Info im Gesunde-Hunde-Forum von Claudia aus Hohenlockstedt (Holo). Sie kennt eine Tierkommunikatorin (TK), ob sie die einschalten darf. „Klar, jede Möglichkeit nutzen, nichts unversucht lassen.“ Irgendwann gegen Abend, ein Anruf von Claudia aus Holo: “Quiesel sei rechts vom TÜV, sie hat Angst, ihr ist kalt und sie mag sich nicht bewegen.“ Ich wieder einige Leute angerufen, Infos weitergegeben. Männe ist mit raus, ich hatte Telefondienst. Kann ja sein, dass die TK neue Info hat. Irgendwann konnte ich nicht mehr zu Hause sitzen und bin auch mit raus. Wir haben versucht jedes Grundstück abzuleuchten, fast alles Gewerbegrundstücke, gut eingezäunt und gesichert. Kein Raufkommen. Die Kälte fühlten wir nicht mehr. Kathrin hat ihr Abendbrot für die Mausie dabei, falls wir Quiesel finden, hätte sie gleich ein leckeres Leberwurstbrot bekommen. Aber auch hier nichts. Kein Anhaltspunkt, keine Fellspuren, keine Sichtung. Wir sind wieder abgerückt. Die Traurigkeit wurde größer und die Angst war bei mir und Männe unbeschreiblich groß. In Zwischenzeit war meine Tochter Feli bei Schwiegermutter eingetroffen und rief völlig aufgelöst an, was sie tun kann. Nichts, fürs erste.
Irgendwann kam Schwiegermutter ganz aufgeregt rüber „ Heiko (ihr Sohn) hat Mausie auf dem Familia-Parkplatz gesehen!“ Männe ins Auto, Feli mit. Ich Kathrin & Karina angerufen und Claudia Holo. Claudia hat die TK angerufen. Neue Zwischeninfo von Heiko „Hund ist in Richtung Areal-Tankstelle Nordoe unterwegs. Höhe der Brücke Schulenburg hat er sie angesprochen. Hund hat kehrt gemacht in Richtung Stadt“. Männe & Co. durchforsten den Bereich Schulenburg Familia-Parkplatz. Nichts, keine Spur von Mausie! Die TK lässt ausrichten, „ja es ist Quiesel, die gesehen wurde. Aber sie will nicht auf den Familia-Parkplatz. Sie sieht Schrebergärten“ Ich den Suchleute informiert. Es können die Gärten an der Volkshochschule sein. Also alle Mann auf die andere Seite. Ich habe mit Männe getauscht, er ist nach Hause. Er war fertig, durchgefroren und am Ende seiner Möglichkeiten. Ich immer wieder mit Claudia aus Holo im Telefonkontakt. Die stand immer mit der TK im Austausch. Nix Neues. Kathrin und Feli mit Zanny an der Leine, in der kalten, dunklen Nacht durch die Schrebergärten gelaufen. Die müssen Angst ohne Ende gehabt haben…
Dann eine Info von der TK: „sie sieht Quiesel, die eine Art Knick durchquert. Nicht sehr hell, aber auch nicht wirklich dunkel. Für Autos zu schmal aber gut für Fußgänger. Und Mausie hat Angst, aber sie will nach Hause.“ Keine Ahnung wo das sein könnte. Ich stand immer noch mit laufendem Motor und Futter bei der Volkshochschule, während die anderen irgendwo in der Gegend umher suchten. Claudia aus Holo rief an und sagte, sie macht sich auf den Weg mit ihrem Berner-Hund. Den arbeitet sie im Man-Trail und würde versuchen mit ihrem Hund eine Spur von Quiesel zu finden. Männe war zu Hause. Auf der Terrasse hatte ich auch Futter hingestellt. Männe steht noch einmal an der Terrassentür und macht zusätzlich die Beleuchtung im Garten an. Und dann gegen 23 Uhr…
Männe unter Tränen am Telefon „Sie ist zu Hause“.
Ich habe gleich die Suchenden informiert und Claudia Holo angerufen. Sie war gerade aus Holo raus. Ich habe gesagt: “Komm zu uns nach Hause“. Denn ich wollte sie gerne endlich persönlich kennen lernen.
Quiesel hat sich mächtig gefreut, als sie mich sah. Ich konnte das Glück kaum fassen… Tränen der Erleichterung…Nach für nach kommen alle zu uns nach Hause. Knuddeln ohne Ende, tiefe Freude und Dankbarkeit. Hund in Augenschein genommen. Keine Verletzungen, kein Anzeichen von irgendwas. Nur etwas schmutzig lag sie in unserem Bett und suchte Schlaf und Ruhe.
Den Artikel in der Norddeutschen Rundschau konnte wir für gestern nicht mehr stoppen. Daher dachten gestern noch einige Leute, Mausie ist noch nicht zu Hause.
Die Gefühle, die wir durchlebt haben, kann ich nicht in Worte fassen. Sie reichten von Vorwürfen über Angst bis zur Verzweiflung. Und es gab das Gefühl der tiefen Dankbarkeit. Dankbarkeit an alle, die selbstlos, stellenweise auch übermenschlich, uns zur Seite gestanden haben. Silvia-Jule ist aus Hanerau-Hademarschen nach Itzehoe gefahren. Claudia B. wohnt in Brunsbüttel. Kathrin & Karina, die ohne dass wir fragen mussten gleich zur Stelle waren und organisierten. Neujahrmorgen meldete sich aus einem Itzehoer-Forum einer, der sagte, er kennt jemanden bei der Norddeutschen Rundschau. Und er wird versuchen, dass am Freitag die Suchmeldung in der Zeitung steht. Alle hatten sie eine Silvesterfeier hinter sich und waren bestimmt noch nicht richtig fit. Oder Claudia Holo, ich wusste noch nicht einmal, dass sie im Gesunde-Hunde-Forum angemeldet ist. Sie alle haben uns soviel gegeben. Wir stehen tief in deren Schuld. Wann immer diese Menschen in eine Notlage kommen, wir sind für sie, immer!
Und nicht zu vergessen unsere Quiesel. Sie wohnt erst seit Juli bei uns und sie wollte zu uns, nach Hause. Sie hat so eine Bindung zu uns aufgebaut, die es ihr möglich gemacht hat, diese Strapaze zu überstehen und diesen Alptraum aus eigener Kraft zu beenden.
Es grüßen Claudia mit Bonnie und Emelie sowie Quiesel & Farid und Benny für immer im Herzen ❤️.
Danke, das hast du ganz toll geschrieben, man hatte fast das Gefühl, man wäre dabei....
Ich kenne auch all diese Gefühle, diese Verzweiflung, man friert sich den A... ab, hat aber die Intuition, grade JETZT nich gehen zu dürfen, denn grad jetzt könnte man eine Sichtung verpassen.
GsD war ich nie wegen eines eigenen Hunds auf Suche, aber die Gefühle werden fast gleich sein, weil es immer um ein LEBEN geht, das in Gefahr ist.
Ich bin auch begeistert, dass du so viele Leute gefunden hast, die helfen.
Und du hast einen ganz tollen Hund, der genau weiß, wo er hingehört und da auch unbedingt immer wieder hin will. Das ist auch eine große Beruhigung....
habt Ihr schon die Norddeutsche Rundschau aufgeschlagen???
Ein toller Bericht auf der Seite 10 (Itzehoer Teil) über die Suche von Quisel mit Happy End.....
Viele Grüße von
Claudia mit Henry im Herzen (10.04.2001 bis 08.09.2011)
für all diejenigen, die die Zeitung nicht bekommen.
Liebe Grüße,
Birgit mit Charly und Chico an der Seite und immer im Herzen mein Knopfauge Paul, mein liebes Mäuschen Mandy, die sanfte, ruhige JoJo, die schöne Lisa und mein kluges Pünktchen
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Keiner hat mich gefragt OB ich leben will, also hat mir auch keiner zu sagen WIE ich leben soll!
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