Welche Impfungen

[SchwarzeRiesen]

Hallo,

nachdem ich nun den ganzen Gastbereich abgesucht habe und nicht wirklich fündig geworden bin, stelle ich nun meine Frage hier einfach neu ein

Es geht wie es in der Überschrift ja schon ersichtlich ist um das leidige Thema impfen.

Mein junger Rüde ist 17 Monate alt und hat als Welpe seine Grundimmunisierung bekommen. Alles, soweit es ging, gesplittet und im 4 wöchigen Abstand.

Nun stehen Wiederholungsimpfungen an. Die Tollwut mussten wir machen lassen, da der TA diese nicht als 3- jahres Impfung eingetragen hatte und wir diese für den Hundeplatz benötigen.

Nun möchte mein TA auch die ganzen anderen Sachen impfen. Da habe ich aber nein gesagt. Ich habe mich ja schon schlau gemacht und es heißt überall, dass Staupe und Parvo mind. 10 Jahre hält.

Gut, darauf hat er sich ja nun noch eingelassen. Aber er meinte, wo er gar keine Kompromisse machen würde, dass wäre die Leptoimpfung. Die müsse man im 1/2 Jahresrhytmus impfen.

Ich möchte da aber gar nicht ran. Die Lepto ist ja eh die Nebenwirkungträchtigste und es gibt doch soweit wie ich gelesen haben, so oder so nur 2 Stämme die man impfen kann.

Ich würde nun ganz gern von Euch wissen, wie ihr das so handhabt. Was lässt ihr impfen, was nicht??

Ich für meinen Teil würde nur noch die TW alle 3 Jahre machen lassen. Bin ich da unverantwortlich??

[Colliedog]

Hi,
ich würd auch nur noch alle 3 Jahre TW impfen - ohne alles andere.
Für den Hundeplatz ist das vollkommen ausreichend.
Eine Bekannte von mir hat jetzt den 3. Hund. Alle werden nur von Fleisch u.
Tischresten ernährt u. wurden NIE geimpft. Ihre beiden verstorbenen Hunde
sind beide 20 J. geworden.

LG Anke

[Sofawolf]

der tierarzt ist dienstleister und wenn du etwas nicht willst, hat er das auch nicht zu machen - punkt. wenn er meint mit dir diskutieren zu wollen, kannst du dich natürlich hier schlau machen und versuchen zu argumentieren (in der hoffnung er geht überhaupt darauf ein) oder ihm einfach vor die wahl stellen tollwut oder anderer TA. käme mir aber drauf an, wie ich sonst mit dem TA auskomme.

ansonsten hat der TA insofern recht, dass die lepto tatsächlich nur 6 monate BIS 1 jahr hält. wer also tatsächlich auf den doch ehr zweifelhaften schutz einer leptoimpfung wert legt, müsste alle 6 monate impfen lassen. kompromiss wäre im frühjahr impfen zu lassen und so die infektionshochzeit abzudecken. grundsätzlich ist die wirkung einer leptoimpfung begrenzt und die nebenwirkungen verhältnismäßig hoch und meine hund würde ich daher nicht dagegen impfen lassen.

schau zu das du TW als einzelimpfung mit 3jahres-eintrag bekommst und ein schlechtes gewissen musst du deshalb bestimmt nicht haben

[X-Hank a Chief]

Ich lasse auch nur noch alle 3 Jahre Tollwut impfen, nachdem einer meiner Hunde in jungen Jahren ziemlich starke "Nebenwirkungen" auf eine 5 fach-Impfung zeigte.

Mein damaliger Tierarzt wollte auch alles impfen. Ich bin dann einfach zu einem gegangen, der meinen Hunden das geimpft hat was ich wollte ohne mich für verrückt zu erklären

Mit der 3-Jahres TW Impfung kommen meine Hunde bestens zurecht und sie sind nicht weniger gesund wie Hunde die jedes Jahr 5-fach geimpft werden.

Ein wichtiger Aspekt ist auf der Seite des TA auch immer das Geld. An einem 3-Jahres Patienten verdient er nämlich nichts. An einem der jedes Jahr kommt aber sehr wohl.

Viele Grüße
Lizandra

[Terryble]

auf der Seite www.haustierimpfung.de ist alles wunderbar erläutert. Man kann sich das auch gut ausdrucken und dem TA vorlegen. Je mehr Du informiert bist, desto weniger kann der TA mit Deiner Unwissenheit verdienen!

[Huskybesitzerin]

Hallo,

wir lassen nun nur noch Tollwut impfen -alle drei Jahre. Und ich habe dabei ein gutes Gewissen. Auch bei einem Welpen würde ich nun einiges anders machen, nämlich nur noch TW, Parvo und Staupe impfen.

Unverantwortlich bist du deswegen nicht! Du hast dich informiert und für dich und deinen Hund die bestmöglichste Entscheidung getroffen.

Liebe Grüße

[SchwarzeRiesen]

Hallo,

ich glaube nicht einmal das es dem TA wirklich nur um das Geld geht. Ich weiß von sicherer Quelle, dass er in seine Hunde wirklich jeden Impfstoff jagt, der verfügbar ist. Und er impft jedes halbes Jahr die Lepto.

Wir kennen uns auch privat, deswegen bin ich ja auch so unsicher geworden. Denn, wäre ich nur ne Nummer für ihn, dann hätte ich gar keine Probleme bekommen ihm zu sagen, er solle sich verpfeifen. Aber er ist halt auch noch ein Hundeplatzkollege.

Ich selbst habe schon einen Hund an einer Krankheit mit einem Jahr verloren. Ich möchte, wenn es irgendwie geht einfach keinen Fehler machen oder etwas übersehen.

@Vera: Danke für den Link

[blueeye_2001]

Hallo,

ich habe bisher ALLES jährlich impfen lassen, Tollwut brauchte ich jährlich für die Schweiz.

Ich war letzte Woche beim TA und wollte NUR die 3-Jahres-Tollwutimpfung haben, da ich mehr nicht mehr für nötig halte und ich an der Schweizer Grenze noch nie kontrolliert wurde.

Ich hatte mich schon auf eine mords Diskussion eingestellt, aber oh Wunder der TA war einverstanden und hat widerstandslos die 3-Jahres-Impfung gegeben und das wars dann auch schon.

Im Bekanntenkreis ist das natürlich immer etwas blöd, aber wenn der TA das nicht so macht wie du das möchtest, würde ich fürs Impfen einen anderen TA suchen.

Liebe Grüße aus Stuttgart

Sabine

[zippy]

Ich würde nun ganz gern von Euch wissen, wie ihr das so handhabt. Was lässt ihr impfen, was nicht??

Nur Tollwut nach Bedarf, also alle drei Jahre oder seltener.

Unverantwortlich bist Du ganz sicher aus Sicht vieler TÄ und nicht aufgeklärter Hundebesitzer. Aus meiner Sicht nicht...

@Sabine
Da kannst auch im Dreijahresrhythmus impfen, wenn Du in die Schweiz willst.

LG
Ute

[blueeye_2001]

Hallo Ute,

dankeschön für die Info zum Thema "Tollwut Schweiz", ich habe mich auf deinen Hinweis hin nochmal schlau gemacht und rausgefunden, dass die Schweiz die Impfzeiträume der Impfstoffhersteller (in meinem Fall also die drei Jahre) akzeptiert.
Dank dir ganz herzlich ....

[wolfstraum]

lepto nur aller 6 monate?
das ist unverantwortlich!
hatte gerade den "netten" tipp vom tierarzt bekommen, dass man lepto zum sihceren schutz aller 4 monate impfen müsste.

ich kann dir auch nur www.haustierimpfungen.de und Mos buch empfehlen.
mach dich kundig und dann lässt du impfen.

[Theolino]

*staun*
alle 4 Monate???
Wird da nicht der Sinn jeder Impfung ad absurdum geführt?

[SchwarzeRiesen]

Alle 4 Monate????

Das toppt nun wirklich alles.

Ich werde bei Tollwut bleiben. Alle 3 Jahre und gut ist.

Vielen Dank für Eure Antworten.

[Sofawolf]

Wird da nicht der Sinn jeder Impfung ad absurdum geführt?

eine (menschen-)apothekerin hat mich mal völlig entgeistert angeschaut, als ich ihr sagte, dass hunde jährlich 7-8 impfungen bekommen (können). hat mich doch einigermaßen erschrocken, obwohl mir zu dem zeitpunkt eigentlich schon klar war, warum sie so reagiert.

[vulpusvulpus28]

Bei meinen gab es SHP nur die Grundimmunisierung im 1. Lebensjahr.
Ansonsten impfe ich alle 3 Jahre Tollwut und fertig.
Auf Leptospirose verzichte ich, Zwingerhusten erst recht.

Die Tierärztekollegen in meiner Umgebung machen mich echt fertig.
Mir wurde ein Dackel (männlich, 1,5 Jahre) mit (leider) marginal entferntem Mastzelltumor 2. Grades am Ohrrand vorgestellt. In der Pathohisto war keine Abgrenzung zum gesunden Gewebe. Die Leute wollten eine zweite Meinung. Ich in meiner wohl "Welt-verbessern-wollenden" Euphorie hole weit aus. Berate - neben weiträumiger Nach-OP - zum BARFen, kein Getreide, Kräuter (Himbeerblätter usw.), den Hund bitte erstmal nicht impfen zu lassen (wäre im Mai wieder dran gewesen nach jährlichem Impfschema). Der Hund wurde letztes Jahr bereits 2 malig mit Enduracell 8 "grundimmunisiert", hatte aber natürlich beim Kollegen keinen 3 Jahres-Eintrag bekommen.

Da die Leute gern alles, was möglich ist, machen lassen wollten, habe ich sie noch in die Uni-Klinik Leipzig zur onkologischen Sprechstunde überwiesen. Die sollten einfach nochmal beraten in puncto Nach-OP, Bestrahlung/Chemo.
Ich bin aus allen Wolken gefallen, als die Leute wieder vorstellig worden. Sie sollen doch erstmal abwarten, keine OP, weiter füttern, wie gehabt (Trofu mit viel Getreide) und unbedingt impfen lassen.
Der Dackel wird jagdlich geführt und wenn der Hund so viel im Wald ist, muss er einfach geschützt sein.

Ich habe ihnen gesagt, dass der Hund laut Hersteller mindestens 3 Jahre Tollwut geschützt ist, gegen SHP vermutlich lebenslang.
Die Leute waren so verunsichert, dass sie nun noch eine 4. Meinung einholten. Wieder bloß nicht frisch füttern, der Hund bekommt nicht alles, was er braucht. Und unbedingt impfen. Was den Tumor betrifft, einfach abwarten.

Das Ende der Geschichte. Meine Chefin (eher impfwütig) kam dem Verlangen der Leute nach und hat die 6 fach Impfung reingejagt in den Hund. (Habe gerade Urlaub gehabt.)
Ich bin deprimiert, habe immer weniger Lust mich zu engagieren und frage mich ernsthaft, ob ich den richtigen Beruf gewählt habe. Bin wütend auf die Kollegen und ihre Engstirnigkeit. Alles dreht sich ums Geld, das Tier bleibt auf der Strecke. Es ist sehr schwer für mich, damit klar zu kommen.
Als Assistenzärztin arbeitet man im Sinne der Praxis. Dazu gehört Fefu empfehlen, die Leute zum impfen und entwurmen aufzufordern ...
Bei einigen konnte ich ein Umdenken erreichen, aber das ist ein verschwindend kleiner Teil.
Für eine eigene Praxis fehlt mir das finanzielle Polster, außerdem gibt es hier bereits zu viele TÄ.
Ich befinde mich immer öfter im Gewissenskonflikt. Das halte ich, glaube ich, nicht mehr lange aus.
Sorry, bin total OT, aber musste das los werden.

Manchmal ist das Leben einfach besch...

Ich kann die Tierbesitzer voll und ganz verstehen. Ich hoffe, es werden noch viel mehr, die sich gegen die Impfwut der TÄ auflehnen und freue mich immer, wenn jemand vorstellig wird, der sich informiert hat.

Leider sind die wenigsten dafür offen, selbst wenn ich das Thema Impfintervalle anspreche.