Jagdsaison

[Kirstin69]

Hallo,

kann mir bitte jemand die Regeln für die Jagd in Frankreich oder besser speziell im Elsaß erklären???

Hier wird von früh morgens bis spät abends geschossen - von Montag bis Sonntag...

Ich weiß gar nicht mehr wann ich wohin mit meinem Hund spazieren gehen kann. Zudem rennen die Rehe völlig verängstigt und planlos auf den Feldern herum. Tageszeitunabhängig. Vor Menschen haben sie fast keine Angst. Sehr anstrengend für einen DSH, der so langsam seinen Jagdtrieb entdeckt...

Der einzige Vorteil besteht darin, daß er an Schüsse gewohnt ist und sie ignoriert. Hat ja auch was für sich


Schon mal

Viele Grüße,

Kirstin

[Birlie]

Hallo,

da wendest du dich am besten an die zuständige Jagdbehörde, hier in D-Land wäre das die untere Jagdbehörde bei der entsprechenden Kreis- oder Stadtverwaltung.

[Kirstin69]

Hallo Petra,

danke, ich werde mal auf´s Rathaus gehen. Vielleicht kann man mir dort weiterhelfen.
Damit ich zumindest einen Plan habe, wann wieder Ruhe einkehrt.
Ist schon ziemlich heftig hier!

Viele Grüße,

Kirstin

[Birlie]

...nun, "Ruhe" einkehren wird wohl vorerst nicht, denn die Hauptjagdsaison auf Schalenwild hat ja grade erst begonnen und dauert im allgemeinen bis in den Januar hinein, zumindestens ist das in D-Land so bzw. in der Pfalz, welche ja "neben" dem Elsaß liegt, so.

Aber die Idee mit dem Rathaus ist sicherlich nicht verkehrt

[vizsla]

Hallo,

rund um die Uhr,die ganze Woche...Hmmm...Kopf kratz...
Ich würde nicht nur auf Jäger tippen,sondern auf eine Schreckschussanlage auf den Feldern.

LG,Yvonne

[Waschbaer]

rund um die Uhr,die ganze Woche...Hmmm...Kopf kratz...
Ich würde nicht nur auf Jäger tippen,sondern auf eine Schreckschussanlage auf den Feldern.

Nee, glaub ich nicht. Nach allem was mir eine französische Arbeitskollegin über die Jagd dort erzählt hat ist das in Frankreich ein Volkssport, und wenn die Jagdsaison eröffnet wird ist Jung und Alt sieben Tage in der Woche von morgens bis abends im Wald und knallt. Sie war erstaut wie gesittet es in Deutschland diesbezüglich zugeht.

@Kirstin: Pass gut auf den Kleinen auf. Ist blöde daß er jetzt in dieser Phase in die Jagdsaison geht. Hören tun die Lütten ja noch nicht wirklich in diesem Alter wenn sie etwas anderes interessiert. Und google mal nach dem Begriff "Hurtta Leuchtwesten". Wenn's bei Euch arg schlimm ist könnte so etwas verhindern daß er von den Jägern mit jagbarem Wild verwechselt wird.

Grüße

Antje

[Rubinchen]

Eine gute Bekannte von mir wohnt in der Nähe von Lyon. Sie erzählt mir auch jedes Jahr bei Beginn der Jagdsaison von ihren Problemen beim Hundespaziergang. Mittlerweile fährt sie täglich 20 KM mit dem Auto, weil vor ihrem Haus schon das Jagdgebiet beginnt. Es ist tatsächlich Volkssport in Frankreich und geht mitunter wohl auch feucht-fröhlich zu. Es gibt jedes Jahr unzählige Jagdunfälle in Frankreich.

lg Angelika

[Oekohexe]

Huhu ,


ich muss gestehen das ich da auch immer riesen Bammel habe . Mein Kleiner sieht dann eher aus wie ein Hoppelhase und ich befürchte das die Jäger ihn auch dafür halten könnten .

[Kirstin69]

Hallo,

ich habe wirklich nicht übertrieben. Es ist zum verrückt werden.

Morgens muß ich da irgendwie durch, aber sonst fahre ich sicherheitshalber nach Deutschland rüber (sind ja nur 2 km).

@ Antje
Danke für den Tip!!! Ich werde so eine Weste bestellen, sicher ist sicher!
Gestern hat er seinen ersten Hasen gejagt, er ist quasi darüber gestolpert... Nach ca. 300 m kam er zurück zu mir.
Zum Glück gibt es hier weit und breit keine großartig befahrenen Straßen!
Ich laufe jetzt meistens mit der Schleppleine, da fühle ich mich sicherer und er hat sich schon super dran gewöhnt.

Danke an euch und daß die Jagdsaison bald wieder vorbei ist!!!


Viele Grüße,

Kirstin

[Waschbaer]

Hallo Kirsten,

ich drücke Euch die Daumen daß das möglichst bald rumgeht bei Euch mit der Jagdsaison. Und auch daß sich Jomo's Jagdtrieb nicht so stark entwickelt. Seine Mutter und Großmutter sind bzw. waren in Bezug auf das Jagen ja sehr pflegeleicht. Die Oma war schlichtweg zu faul zum Jagen und Laine sieht die Rehe und Hasen gar nicht weil sie immer nur guckt wo ich bin. Das Wild fanden sie nur ganz am Anfang interessant.

Schleppleine ist gut in dem Alter und solchen Situationen. Ich würde ihn, wenn er Wild gesichtet hat oder etwas anderes was ihn sehr interessiert, für ein anschließendes Herankommen zu mir mit einem Spielzeug bestätigen welches er wirklich gerne mag. Bei den meisten meiner Hunde habe ich auf diese Art das anfängliche Interesse am Wild oder auch an anderen Hunden sehr schnell auf ihr Beuteobjekt (Ball, Beißwurst etc.) umgelegt.

So, nun geht die Jo noch mal raus und dann ins Bett!

Viele Grüße

Antje

[Birlie]

Hallo Antje,

Und google mal nach dem Begriff "Hurtta Leuchtwesten". Wenn's bei Euch arg schlimm ist könnte so etwas verhindern daß er von den Jägern mit jagbarem Wild verwechselt wird.

die nützt in Fronkraich eher wenig, denn da kommt es durchaus nicht unoft vor, daß sogar mit Signalhalsung und Warnweste ausgestattete Jagdhunde den Knall nicht mehr hören

[Waschbaer]

Hallo Petra,

das passiert hier bei uns auch. Habe schon so manchen Jagdhund gesehen den sie in der örtlichen Tierklinik mit Schußverletzung in die Praxis getragen haben. Aber je besser die Hunde als solche gekennzeichnet sind, desto eher werden Verwechselungen mit Wild vermeiden.

Grüße

Antje

[Birlie]

Hallo Antje,

du hast mich da nicht ganz richtig verstanden, Jagdunfälle können passieren, so schlimm es ist, in unserem Nachbarland jedoch wird auf Jagdhunde unter Umständen auch dann gezielt, wenn sie versehentlich (Hunde kennen ja keine Reviergrenzen) in einer anderen "Jagd" auftauchen

[Waschbaer]

Hallo Petra,

das passiert nicht nur im Nachbarland. Hier bei uns schießen sie sich auf Treibjagden auch manchmal gegenseitig die Hunde ab. Das hat etwas mit dem Charakter der einzelnen Menschen zu tun, weniger mit Landesgrenzen.

Grüße

Antje

[Kirstin69]

Hallo,

am Wochenende habe ich mich mal umgehört!!!

Die Bauern (Nichtjäger) raten dazu, mit dem Hund am besten zu Hause zu bleiben, denn den Jägern kann man hier nicht trauen. Ein paar Orte weiter hat ein Jäger seinen eigenen Hund bei der Jagd abgeschossen... Die Begründung bzw. die Antwort auf meine weit aufgerissenen Augen war, daß der ja eh (eina renne het) ein bißchen blöd im Kopf ist...

Der Elsässer selbst sagt, daß es hier nicht normal ist im Gegensatz zu Deutschland.

Gestern Abend hörte ich Schüsse, danach gellende Tierschreie mindestens eine Minute. Immer wieder Schüsse... Ich stand da auf dem Feld und mir sind die Tränen heruntergelaufen, so schrecklich war es.

Tatsache ist, andere Länder - andere Sitten. Und in Frankreich hat das Tier immer noch einen anderen Status (natürlich nicht überall), als in manch anderen Ländern. Hier werden sehr viele Hofhunde noch an sehr kurzen Ketten gehalten. In dunklen Verschlägen, aus denen sie nie herauskommen, oder in Kellerlöchern. Sie sollen ja auch nur anschlagen. Ich habe oft gefragt warum sie nicht mal raus dürfen. Die Begründung ist meist, das der Hund seinen eigenen Herr verbeißen würde. Und so fristen sie vor sich hin und kennen auch keine Tierärzte. Von der Ernährung ganz zu schweigen.
Auch die Pferdehaltung läßt noch sehr zu wünschen übrig.

Jetzt ist aber gut. Trotz allem habe ich mich vor 5 Jahren entschieden ins Elsaß zu ziehen und ich fühle mich sehr wohl hier. Es ist eine sehr dünn besiedelte Gegend und ich kann im Moment kilometerweit über abgemähte Maisfelder und Rübenfelder laufen, bunt angezogen, in der Hoffnung, daß man mich als Mensch erkennt, der mit seinem Hund spazieren geht und nicht als jemand, der mit einem kleinen schwarzen Reh Ball spielt!!!

Diese Situation ist natürlich in erster Linie auf die ländliche Gegend zu beziehen - ganz anders, als in Paris, wo die Madame mit dem pink gefärbten Hündchen in der Handtasche herumläuft...


Genug gemeckert, ich muß eben besonders gut aufpassen!


Viele Grüße,

Kirstin