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Leithundwechsel dulden?

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    Leithundwechsel dulden?

    Moin,
    wir brauche dringend euren Rat.
    Vorweg: Dabei geht es nicht um unsere Stellung, sondern nur um die der Hunde untereinander.

    Mein Mann und ich haben 2 kastrierte Rüden, fast 5 und 3 1/2 Jahre alt. Eigentlich dachten wir, dass der Ältere (sensibel) der "Teamleiter" ist. Wir haben ihn zuerst begrüßt, ihn zuerst gefüttert, eben alles getan, um die Rangfolge einzuhalten.
    Jetzt haben wir bemerkt, dass der Jüngere (temperamentvoll, fordernd) scheinbar das Zepter übernommen hat. Er drängt sich vor dem Älteren durch die Tür, legt ihm die Schnauze auf den Rücken und schränkt dessen Bewegungsfreiraum ein. Der Ältere läßt es geschehen. Ist das "frech" vom Jüngeren, ist der Ältere damit unglücklich?
    Sollen wir die Machtübernahme akzeptieren oder regulierend eingreifen?

    Wir sind ratlos und finden auch in der Literatur nichts darüber.

    Eure Lasko, die doch nur das Richtige fürs Rudel will.

    #2
    Das ist nicht ganz einfach, wir hatten eine Weile lang eine ähnliche Konstellation. Da war der Jüngere auch sehr fordernd. Wir haben aber bei genauem Hinsehen gemerkt, dass der Ältere das Zepter immer noch in der Hand hält, dass er einfach nur ein sehr großmütiger Chef ist, der vieles durchgehen lässt. Aber eben nicht alles. Und das war für uns das Entscheidende. Es gibt immer einen Punkt, an dem versteht der Leithund keinen Spaß, sei es Fressen oder ein bestimmtes Kuschelprivileg etc. Wenn ihr seht, dass sich das geändert hat, hat es auch eine Änderung in der Rangfolge gegeben. Die würde ich dann als Halter übrigens auch akzeptieren. Es nützt nichts, den Älteren in einem Rang zu bestätigen, den er nicht mehr innehat.

    Aber ihr müsst herausfinden, ob das tatsächlich so ist, oder ob nicht einfach der Jüngere testet, wie weit er gehen kann, und der Ältere es gutmütig geschehen lässt. Obwohl er noch immer der Leithund ist.

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      #3
      Hallo Lasko,
      zuhause bei mir habe ich solches schon erlebt.
      Eins vorweg: ich war in jedem Fall der Leithund .
      Die langsame "Machtübernahme" des jüngeren Vierbeiners gegenüber einem älteren Rüden habe ich geduldet, aber aufmerksam beobachtet, damit es nicht zu Übergriffen kam. Mit der Zeit musste auch der Ältere mehr zuhause bleiben, wenn er es gesundheitlich nicht geschafft hätte (z. B. längere Zeit im Kalten). Bei Euch ist der Altersunterschied aber gar nicht so groß.
      War mir die Situation zu heftig, habe ich reguliert. Getrennt, verbal, auf den Platz verwiesen, oder ähnliches.
      Ich denke, ein "Leithund" ist nicht immer vom Alter abhängig, sondern auch von der Fähigkeit, diese Position auszuüben. Irgendwann ist sogar das Alter der schlechte Faktor hierfür oder die Sensibilität deines Älteren. Ich würde es an deiner Stelle erst mal weiter beobachten und regelmäßig deine Stelle als eigentlicher Leithund beweisen. Ich habe zum Beispiel nie deswegen meine Futtergewohnheiten für die Hunde umgestellt, wäre mir aus dem Gefühl heraus (kann es nicht klar begründen) eine Nummer zu viel gewesen. Oder über das regulieren, wie oben beschrieben.
      Viele Grüße,
      Martina

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        #4
        Ich habe ja auch ein Rudel von vier Hunden (10, 7, 3,1 Jahr).

        Eine Machtübernahme sehe ich noch nicht. Der Ältere duldet es, er kennt ja seinen Kumpel. Er merkt, dass er in eine Alter kommt, in dem er austestet, wie weit er gehen kann.
        So schnell erfolgt keine "Machtübernahme". Das ist, wenn die beiden sich gut verstehen, eher ein schleichender Prozeß.

        Ich würde auch sagen, erstmal beobachten und alles beim alten lassen.

        Mary

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          #5
          Mein alter Claudio war noch der mentale Chef, als er fast komplett abgebaut und der Junge sich alle vordergründigen Privilegien stillschweigend erobert hatte. Die langjährige großmütige Erziehung des Jungspundes sicherte ihm im hohen Alter eine unangefochtene Machtposition in den wirklich wichtigen Dingen: FLEISCH und BÄLLCHEN.

          Solange beide Hunde sich mit der Situation arrangieren, würde ich sie gewähren lassen.

          Grüße von Susanne

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            #6
            Zitat von Quarus2002 Beitrag anzeigen
            Mein alter Claudio war noch der mentale Chef, als er fast komplett abgebaut und der Junge sich alle vordergründigen Privilegien stillschweigend erobert hatte. Die langjährige großmütige Erziehung des Jungspundes sicherte ihm im hohen Alter eine unangefochtene Machtposition in den wirklich wichtigen Dingen: FLEISCH und BÄLLCHEN.

            Solange beide Hunde sich mit der Situation arrangieren, würde ich sie gewähren lassen.

            Grüße von Susanne
            Sehr schön geschrieben. Ich finde, das trifft es genau.

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              #7
              Hallo,

              ich habe ähnliches im Sommer erlebt - es zeichnete sich schon im Winter ab, da bin ich jedoch noch eingeschritten, da mir der Jungrüde mit knapp 18 Monaten zu diesem Zeitpunkt nun doch noch zu jung erschien.

              Im Sommer war es dann soweit, er hat mit knapp 2 Jahren dem Altrüden das Szepter aus der Hand genommen und der Alte war nach anfänglichen Umstellungsproblemen doch recht froh darüber, da er so garnicht eine Führungsnatur ist - weich, freundlich, leicht zu beeindrucken. Am meisten machte ihm zu schaffen, dass der Jungrüde sich nun in seine Position aufschwingt - gekränktes Ego - aber das besserte sich, als ich der Situation Rechnung getragen habe und ihm eigene Zeiten mit mir einräumte und, wenn nötig, regulierend eingegriffen habe.

              Mittlerweile haben sich die Animositäten zwischen den beiden fast gelegt und es ist wieder deutlich ruhiger als zu Anfang des Jahres.

              Und, ich hätte es auch garnicht länger verhindern können, da der Altrüde nun eben auch zu erkennen gegeben hat, dass er die Führungsposition nicht länger halten will (war für ihn aus Notwendigkeit geboren, als damals einzigster Rüde unter den Weibern).
              Sabine
              3 Australian Shepherds,
              1 English Shepherd und 13 Packziegen auf Tour

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                #8
                Ich habe es nur bei Hündinnen erlebt, mit Rüden kenne ich mich nicht aus.

                Uns war aber bewußt, dass es bei Hündinnen deshalb zu großen Problemen kommen kann und haben da sehr drauf geachtet.
                Die ältere Hündin (sehr ruhig und ausgeglichen, aber auch sensibel) wurde von uns genauso bestärkt, wie Lasko das beschrieben hat. Sie ließ die Jüngere auch gelassen gewähren. Diese hätte aber irgendwann das Zepter übernommen und das wollten wir der Älteren nicht antun.

                Es schien allerdings zunächst so, dass sie sich "unterbuttern" lässt, was wir sehr bedauert hätten.

                Eines Tages beim gemeinsamen Spiel in der Wohnung, bei dem sich die Jüngere wieder vorgedrängt hatte und die Ältere sich schon zurück gezogen hatte, sprang sie jedoch urplötzlich wieder auf, ging mit scharfem Knurren auf die Kleine los und hat sie vom intensiven Spiel mit meinem Mann weg gejagt. Die Kleine verstand und zog sich zurück.

                Seitdem war es nie mehr eine Frage wer der Chef ist. Sie lebten bis zu ihrem Lebensende in einer bewundernswerten Eintracht. Ohne Kontaktliegen war an Schlafen nicht zu denken.

                Für uns war das sehr lehrreich und interessant zu beobachten, wie sich die Hunde von selbst verständigten.
                LG Christa mit Ronja

                unvergessen bleiben Nina und meine Gordon Mädels Kaya und Cyra

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                  #9
                  Lasst die Hunde machen. Frauchen/Herrchen ist Oberboss. Das ist wichtig. Was die lieben Kleinen unter sich ausmachen, kann euch egal sein. In meinem Dreierrudel ist die Zweiälteste die, die das Sagen hat. Meine Leni (die Älteste) ist keine Führungspersönlichkeit. Bei der anderen Hündin liegt das in der Familie. Da führt der Papa (obwohl er bei weiten nicht der Älteste ist) ein Rudel und die beiden Schwestern auch jeweils Eines. Mein Dritter ist mit seinen 7 Monaten noch nicht mal ansatzweise in der Lage meiner Leithündin das Wasser zu reichen.

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                    #10
                    Moin,
                    vielen lieben Dank für eure schnellen Antworten.
                    Wir werden die Beiden jetzt mit einem besseren Gefühl einfach machen lassen. Mal sehen, ob es sich wie bei "Ronja 1" entwickelt...
                    Sie verstehen sich übrigens prima, spielen wild aber ohne Bürste mteinander und liegen zZt. gemeinsam auf 2 qm Decke vor dem Ofen.
                    Tut bei diesem Wetter auch gut, hier ist es diesig und naß-kalt.

                    Einen gemütlichen Sonntag noch,
                    Eure Lasko von der Küste

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                      #11
                      ...unser Rudelchef (nach uns) ist Balou mit 6 Jahren, seit unsere Püppi bei uns ist (jetzt 1 Jahr) versucht sie schon langsam sich (seeeehhhrrr souverän) den Platz zu ergattern, läßt es aber sein wenn Balou sie "einschränkt".
                      Ich bestärke allerdings Balou, denn Madame ist wirklich noch etwas unerfahren und unreif dafür.
                      Mal schauen was die Zukunft bringt und inwieweit Balou sich das Zepter aus der Hand nehmen läßt, dann werden wir Püppi machen lassen...
                      Chihuahuas sind keine kleinen Hunde-sie sind Konzentrate!
                      Es grüßt Ariane mit der Chaosbande...

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                        #12
                        Hallo,

                        ich würde beobachten, wie von zuvor genannt wurde, ob der Jüngere tatsächlich schon das Zepter in der Hand hat, oder ob es nicht wirklich so ist, dass der Ältere einfach geduldig einiges durchgehen lässt?!
                        Bei meinen 2 Rüden unkastriert, wurde der Kleine in seine Schranken gewiesen, wenns drauf ankam, z.B. wer holt Spielzeug aus dem Wasser ;-) aber der Ältere war doch so lieb, geduldig, wie ich es selbst nicht erwartet hätte. :-)

                        Sollte es wirklich einen Wechsel geben, könnt ihr denke ich nichts machen, dann würde ich es akzeptieren.

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                          #13
                          Kann man denn überhaupt dagegensteuern, und warum sollte man?

                          Ich denke, die machen das unter sich aus, und solange es schleichend geht, ohne das einer wirklich darunter leidet, passt es doch.

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                            #14
                            Dagegensteuern ist wohl der größte Fehler, den man machen kann, dann kommt es zu echten Auseinandersetzungen. Bei dem, was die Hunde unter sich ausmachen, hänge ich mich gar nicht rein. Die Reihenfolge der Fütterung oder ähnliches bestimme ICH - unabhängig von der Rangfolge der Hunde untereinander. Ich habe derzeit 2 Rüden und eine Hündin, dazu im Moment zwei Pflegehündinnen, die natürlich wechseln. Bei jedem Pflegi - Wechsel ist so 2 - 3 Wochen etwas Unruhe und Spannung in der Truppe - hat sich bisher dann immer gut eingepegelt. Dabei weiß ich, dass ich von meinen Hunden echt viel verlange durch die Wechsel.

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