Unmögliche Hundehalter - wie geht ihr damit um?

[Wegwarte]

Ist einfach schade, dass oft das Einfühlungsvermögen fehlt und viele Menschen nicht erkennen, dass es viel wertvoller ist gutes Verhalten zu belohnen, anstatt zu warten bis "Fehler" passieren und die dann abzustrafen.

[Nitsrek]

Jeder kann in diese Situation kommen dass sein Hund Macken zeigt die gerade nicht "en vogue" sind, das bringt einem auch ein Bischen Demut bei. Hundehalter die selbst mal einen Raufer oder Pöbler hatten sind sehr viel offener und toleranter als diejenigen die zufälligerweise mit ihrem ersten Hund (ein Labbi oder Golden) totales Glück hatten und nun zum Hundeexperten mutiert sind.

Ich habe das Glück, als Ersthund einen unkomplizierten Genossen "erwischt" zu haben (übrigens kein Labbi und kein Golden - und solche Pauschalierungen zeugen nachhaltig von wahnsinnig viel Fachkenntnis). Sie hat ihre Macken und Eigenheiten, keine Frage. Aber ich erwarte, das sie niemand anderen belästigt oder gefährdet. Nicht mehr und nicht weniger.


2 Hunde hetzen meinen Hund - sehr gut: der eine baut Druck von hinten auf, der andere kürzt seitlich ab und "beißt" ihr in den Nacken, versucht sie zu Fall zu bringen. HH: die wollen nur spielen!
Die Ar***krampen an HH fanden das auch nur witzig, bis ich "mitgespielt" (keine Angst, ich habe die Hunde nicht berührt) habe und meinen Hund "gerettet" habe.
Eine Frau läßt ihren übergewichtigen Labrador im Herbst Enten an der Isar jagen. Auf meine Bitte, dies einzustellen, meinte sie: "Die Enten seien eh zu dick, die bräuchten ein bißchen Bewegung". Darafhin habe ich ihren Labrador "gejagt". Sie war sehr erbost. Meine Antwort: "Ihr Labrador ist eh zu dick, der braucht Bewegung!"
Eine Freundin hat in ihrer Hundegruppe einen mit Rüden unverträglichen RR. Wir waren im Englischen Garten unterwegs. Uns kommt ein Pärchen mit einen intakten Rüden entgegen, der sofort auf den RR zugesteuert ist - und zwar nicht sonderlich freundlich sonder eher in "wer hat die dickeren Eier"-Laune. Freundin hat das Pärchen gebeten, den Hund ranzurufen. Ridgi war an der Leine, ich hab den fremden Hund zweimal geblockt. 3-4 mal haben wir das Pärchen gebeten ihren Hund von uns weg zu rufen - mit Begründung. Reaktion = 0. Erst als ich nicht mehr blocken konnte, da der Hund sich an mir vorbeigezwängt hat und der Ridge das "selber geregelt" (auch hier ist dem anderen Hund nix passiert) hat, war das Geschrei groß.

Interessanterweise haben mir bisher immer nur diejenigen HH gesagt "der tut nix", "der will nur spielen" oder "die sollen das untereinander regeln", die auf der einen Seite Hunde hatten, die nicht ganz einfach waren und auf der anderen Seite diese nicht handeln konnten. Und genau da hört meine Toleranz auf. Schon alleine um meinen Hund, die eher ängstlich ist und eh gerne mal gemobbt wird, zu schützen!

Nicht das Pöbeln, die Macken, das Aggressionspotential, den Jagdtrieb, den Schutztreib oder was auch immer sehe ich als Problem, so lange der/die Hundehalter/in der Lage ist, den Hund zu "führen"!

Aber zu sagen, jeder kann in diese Situation kommen und sollte ein wenig mehr Demut zeigen - nein! Nur dann wenn es angebracht ist!
Und ganz ehrlich: ich bewundere jede/n HH, der/die einen Hund sicher führen kann, der nicht ganz "alltagstauglich" ist. Hut ab!
Und ich bewundere jede/n HH, der/die sich bemüht und mit seinem Hund arbeitet, um da hin zu kommen.
Alle anderen sind ignorante Subjekte, die meinen Respekt nicht verdient haben.

[Conny-und-Bruno]

[quote=Nitsrek;2603620
und zwar nicht sonderlich freundlich sonder eher in "wer hat die dickeren Eier"-Laune. [/quote]

[Malin&Laika]

Interessanterweise haben mir bisher immer nur diejenigen HH gesagt "der tut nix", "der will nur spielen" oder "die sollen das untereinander regeln", die auf der einen Seite Hunde hatten, die nicht ganz einfach waren und auf der anderen Seite diese nicht handeln konnten.

Und genau das verstehe ich nicht.

Gerade weil ich meinen Hund noch nicht 100% unter Kontrolle hab, weil sie recht stürmisch ist (nicht bösartig, aber in ihrer Freude halt sehr stürmisch), und weil viele Angst vor nem nach Kampfhund aussehenden Hund haben- bleibt meine an der Leine.
Natürlich darf sie auch mal ohne Leine laufen, aber das dann in Gebieten, wo sie niemanden belästigen kann.
Und das sehe ich als selbstverständlich.

Schon aus Absicherung für mich- egal wer angefangen hat, kommt eszur Beißerei ist definitiv meine die mit den fiesen Konsequenzen- EGAL wer angefangen hat...


Unmögliche Hundehalter habe ich aber auch gestern im Einkaufszentrum gesehen- was haben Welpen in Einkaufszentren zu suchen? Warum muss man nen ohnehin überreizten Mali-Mix mit zu H&M nehmen?

[wolkenspringer]

Hi,

Unmögliche Hundehalter habe ich aber auch gestern im Einkaufszentrum gesehen- was haben Welpen in Einkaufszentren zu suchen?

Also Hogan wurde von mir auch an jede Situation herangeführt, auch immer wieder mal in ein Einkaufszentrum, genau wie öffentl. Verkehrsmttel, enge Aufzüge, "Einkaufsmeilen" und und und. Er soll und muss so etwas kennenlernen, damit er, falls es mal unumgänglich sein sollte, dann die Ruhe bewahren kann, eben weil er so etwas dann bereits kennt.

Gruss,

Reinhold

[angie30]

Das habe ich auch so gedacht...
Die Geschäfte waren ja nicht das Problem sondern die Menschen. Die einen hätten ihn platt getreten und die anderen hingen auf ihm drauf als hätten sie noch nie einen Welpen gesehen.
Als ich dann mal eine Flohmarktstraße überqueren wollte hingen plötzlich fünf Mädchen an ihm dran. Ich hätte das nicht gemerkt, da ich damit beschäftigt war einen "Weg" zu suchen, wenn er nicht die Mädels zusammen gebellt hätte. Er hatte an diesem Tag zu allem Übel noch Schmerzen, weil er sich das Bein verdreht hat und wir waren auch auf dem Weg zum TA aber seitdem hat er ständig Leute angebellt noch bevor die ihm zu nahe kamen.
Daher würde ich persönlich nur noch einen Welpen mit in die Stadt nehmen, wenn ich sicher stellen kann, dass nicht plötzlich Kinder, Rentner und Verrückte auf ihm drauf hängen und "nur streicheln" wollen. Das Gedrängel an sich, denke ich, das können die Kleinen hier an einem Wochentag überstehen (am Wochenende allerdings nicht).

[Malin&Laika]

Gut, das ist ja jedem selbst überlassen.


Ich denke, dass Hunde dort nichts zu suchen haben und habe das Glück trotz Stadtwohnung meinem Hund sowas ersparen zu können.
Und mir fällt auch grad kein Anlass ein, wo ich nicht vermeiden kann den Hund mit zu H&M zu nehmen.
Sie darf gelegentlich mit in die Tierhandlung, freut sich auch tierisch drüber, aber danach ist Laika platt. Und da sind wenig Menschen und Gedränge...

Ich würde aber auch ein 10 Monate altes Baby nicht dahin mitnehmen, das kann die Reize auch einfach noch nicht verarbeiten.

[Dracon Ra]

Meine mußten auch mit, wenn auch nciht zu den Stoßzeiten.

Natürlich nicht zum einkaufen sondern speziell um ihnen das zu zeigen, Fahrstuhl zu fahren, Leute gucken und nach ein paar Minuten wieder raus.

Eine gute Übung z.B. für zukünftige Ausstellungshunde damit die auf den Hallenausstellungen nicht die Krise kriegen sondern es als etwas völlig normales ansehen.

[Malin&Laika]

Bei Hunden, die "beruflich" mit solchen Belastungen klar kommen müssen ist das natürlich was anderes. Die werden dann aber auch anders darauf vorbereitet...

Dass bei dem Mali-Mix von heute ein Übungsnutzen für den Hund dabei war... das bezweifel ich stark. Und was übt man bei H&M in der Unterwäscheabteilung?

Ich bin aber trotz Einsicht, dass für einige Hunde sinnvol ist, bewusst zu Übungszwecken in Einkaufszntren zu gehen, der Meinung, dass Hunde dort nicht hingehören.
Genauso, wie beim Pferd das Radio im Stall nicht durchgehend laufen muss.

Und ganz ehrlich? Habt ihr noch nie einen Hund im Einkaufszentrum gesehen, dem es anzusehen war, dass das ganze grad einfach zu viel für ihn ist?

[angie30]

Also ins Einkaufszentrum gehe ich selber nie (weil das auch für mich zu viel ist, zu viel Konsum) aber mein Hund ist sehr beliebt bei den Karstadt-Verkäuferinnen (Schokoladenabteilung) und bei Schröder, wo er immer ein Stück Lyoner bekommt (warum sollte er sonst mit gehen?). Wenn ich von mir zuhause los gehe ist das noch nicht wirklich Stadt, sondern ich streife die Innenstadt quasi nur. Ich gehe auch nur, wenn nicht so viel los ist, also vormittags während der Woche und auch nur, wenn in Frankreich kein Feiertag ist . Natürlich sehe ich auch samstags mal Hunde, die in dem Getümmel überfordert sind. Im H&M war mein Hund jetzt noch nie, da würde der eher stören (zumal ich dort auch sehr, sehr spontan hin gehe). Aber ich habe mit ihm extra Stadttraining gemacht, damit er mal mit in ein Geschäft kann. Wenn ich nämlich in ein paar Monaten mit meinem Studium fertig bin muss ich acht Stunden am Tag arbeiten gehen und wenn ich dann noch was zu erledigen habe, dann will ich den Hund nicht alleine lassen, wenn er mich schon den ganzen Tag nicht gesehen hat.

[doggenchefin]

Und ganz ehrlich? Habt ihr noch nie einen Hund im Einkaufszentrum gesehen, dem es anzusehen war, dass das ganze grad einfach zu viel für ihn ist?

Sicherlich.Sowas sieht man oft. - Ob's eventuell daran liegt,daß diese Hunde nicht rechtzeitig mit solchen Örtlichkeiten und entsprechenden Situationen vertraut gemacht wurden?

Ein WELPE wird von uns auch nicht in Einkaufszentren u.ä. geschleppt.-Ein Junghund schon.Der Zeitpunkt dafür ist abhängig davon,wie weit er im Kopf ist.

Für mich gehört das zur Alltagstauglichkeit dazu.Auch wenn wir im Normalfall ohne Hund einkaufen gehen.-Und sehr ländlich wohnen.

[doggenchefin]

Meine mußten auch mit, wenn auch nciht zu den Stoßzeiten.

Natürlich nicht zum einkaufen sondern speziell um ihnen das zu zeigen, Fahrstuhl zu fahren, Leute gucken und nach ein paar Minuten wieder raus.

Eine gute Übung z.B. für zukünftige Ausstellungshunde damit die auf den Hallenausstellungen nicht die Krise kriegen sondern es als etwas völlig normales ansehen.

Genauso sehen und machen wir das auch.

[Nitsrek]

[quote=Malin&Laika;2604804]Und genau das verstehe ich nicht.

Gerade weil ich meinen Hund noch nicht 100% unter Kontrolle hab, weil sie recht stürmisch ist (nicht bösartig, aber in ihrer Freude halt sehr stürmisch), und weil viele Angst vor nem nach Kampfhund aussehenden Hund haben- bleibt meine an der Leine.
Natürlich darf sie auch mal ohne Leine laufen, aber das dann in Gebieten, wo sie niemanden belästigen kann.
Und das sehe ich als selbstverständlich.
quote]

Ja, ich sehe das auch so. Und es kann auch immer mal wieder was schiefgehen, man kann eine Situation falsch einschätzen, Hund kann sich wieder erwarten anders verhalten...., aber dann entschuldige ich mich und gut is. Das sind auch keine "unmöglichen" Hundehalter/innen.
Unmöglich sind die ignoranten, erziehungsresistenten... HH, die der Meinung sind, alleine im Universum zu leben.

Und zum Thema Kaufhaus:
Meine Hündin und ich leben in München. Sie begleitet mich fast 24 Std. am Tag überall hin. Sie geht auch mit in Kaufhäuser etc.
Aber für sie ist es kein Stress. Sollte ich länger brauchen, lege ich ihre Decke hin und sie schläft.
Doch sie "steht auch gut im Training". Jeden Tag Öffis, Jugendliche in der Arbeit, neue/viele Reize... Allerdings lässt sie sich eigentlich auch nicht richtig "hochfahren". Für Hundesport oder so wäre sie nicht geeignet. Für meinen Alltag ist sie die ideale Begleiterin.
Und ich achte sehr darauf, das ihre keine Fremden zu nahe kommen. Da habe ich echt schon einige saublöde Kommentare abbekommen.

[Nora&Steffi]

Unmögliche Hundehalter....

Wenn meine Kollegin mit ihrem Hundi unterwegs ist und ihr ein Unangeleinter entgegen kommt, verkündet Sie lautstark:"Achtung! Meiner hat Flöhe!"
Dann klappt das Anleinen angeblich schneller, als man gucken kann. *LOL*

Freunde von mir hatten wirklich mal Microspora (also die Hunde) und sie haben deswegen jeden gewarnt, der ihnen ueber den Weg gelaufen ist, weil sie nicht wollten, dass sich andere Hunde anstecken. Hat es was genuetzt? Nicht wirklich.

[Nora&Steffi]

Zum Thema unmoegliche Hundehalter faellt mir doch immer wieder unsere Begegnung in einer Hundezone ein. Nora war damals vier Monate alt und hat mit nem anderen Welpen gespielt. Irgendwann ist ne Huendin dazwischen gegangen und hat die beiden getrennt. Hat sich dann aber wieder getrollt. Ich hab mir gedacht, nu gut, machen ja manche erwachsene Hunde.
Wir sind dann woanders hingegangen und die beiden haben wieder gespielt. Ploetzlich schiesst eben jene Huendin auf unsere beiden zu, trennt sie und jagt Nora durch die Hundezone. Meine Kleine unterwirft sich und fiept, muss aber gleich wieder weiterrennen, weil sie, sobald sie am Ruecken lag, Bisse in den Kopf kassiert hat. Die Halter der Huendin schauen bloed zu und ich war damit beschaeftigt zu Nora durchzukommen. Die Kleine hat dabei einen solchen Hilfeschreiaufstand gemacht, dass sie vier Rueden in der Hundezone mobilisiert hat, die schliesslich die Huendin verjagt haben.
Nora is dann sofort zu mir geschossen und wollte nicht mehr von meiner Seite weichen.
Das Ergebnis von der Sache: sie hat noch immer panische Angst vor Weimaraner Huendinnen. Rueden sind ok. Wir haben am naechsten Tag einen Weimaraner Rueden in der Zone getroffen. Erst hatte sie panische Angst vor ihm, aber er war so suess und hat immer wieder ganz vorsichtig gefragt: willst du sicher, dass du nicht mit mir spielen willst? Nach 20 Minuten hat sie dann mit ihm angefangen zu spielen und seitdem hatten wir auch kein Problem mehr mit Weimaranerrueden. Wenn sie allerdings ne Huendin sieht, bewegt sie sich keinen Millimeter mehr ...