Vor Freude anspringen

[kast2810]

Hallo zusammen,

ich heiße Katrin und bin seit April diesen Jahres stolze Besitzerin eines Aussies aus dem Tierheim. Er ist etwas über ein Jahr alt und eigentlich ein großer (B)engel. Ich habe ein Problem bei dem ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Unser Filou ist ein sehr freundlicher Hund der sich über alles und jeden freut. Seine Freude bringt er nur leider zum Ausdruck indem er schwanzwedelnd auf denjenigen zustürmt- wobei er nicht immer seine Bremse unter Kontrolle hat , und dann an der Person hochspringt um Küsschen zu verteilen. Er weiß ganz genau, dass er das nicht soll da wir versuchen dieses Verhalten mit einem bestimmten "Nein" zu unterbinden. Leider klappt das nur in 5 von 10 Fällen. Vielleicht habt ihr ja ein paar hilfreiche Tipps für mich- ich bedanke mich schon jetzt.

Viele Grüße aus Hessen

Katrin, Steffen und Filou

[Super-Mickey]

Hier in dem Forum geht es wohl mehr um die Gesundheit unserer Hunde und weniger um ihr Verhalten. Du wirst hier nicht viele Ratschläge dazu bekommen...

Nur soviel von mir, "Nein" ist ein schwieriges Kommando, da der Hund oft mehrere Sachen gleichzeitig macht, riecht, wahrnimmt, "denkt", vor hat....

Akzeptier sein Verhalten und belohne ihn dann, wenn es nicht springt. Weise jeden Besuch an sich zur Seite zu drehen und erst den Hund zu begrüssen, wenn der mit allen 4 Füssen auf dem Boden steht und sich zu ihm herunter zu knien. Mehr wird wohl nicht gehen.

[AleaNexus]

Hallo Katrin,
eine Schleppleine kann da hilfreich sein. Laß ihn niemanden anspringen, rufe ihn vorher ab und hole ihn zu Dir und belohne ihn wenn er bei Dir ist. Das geht nicht von heute auf morgen, aber ich denke das Wichtigste ist, ihn nicht an die Menschen zum Hochspringen heran zu lassen. Wenn er sich dann etwas beruhigt hat, dann kann dieses ruhige Verhalten belohnt werden.

Ich weiß ja nicht, ob es Dein erster Hund ist, aber ich würde mir an Deiner Stelle einen Hundetrainer suchen, der Dich unterstützen kann. Aus der Ferne etwas zu beurteilen geht meist daneben und auch Deine Einschätzung der Situation (freuen) kann schon u.U. eine falsche Interprätation des Geschehens sein.

[kast2810]

@ Super-Mickey: Ich weiß das es vorrangig um die Ernährung des Hundes in diesem Forum gibt- ich dachte nur, ich versuche es einfach mal- denn ich bin schon eine Weile eine begeisterte Leserin des Forums und habe den Eindruck das hier sehr viele kompetente Menschen "zu Gange" sind. Und wie ich sehe habe ich ja- auch von Dir- wertvolle Tipps erhalten. Ich besuche bereits schon eine Hundeschule und wie gesagt in 5 von 10 Fällen funktioniert es auch

@AleaNexus: Vielen Dank ich werde es mal versuchen. Ist ein toller Tipp.

[Super-Mickey]

Ja, Du hast absolut recht, hier sind viele Leute, die auch viele Tipps geben können. Das Problem ist, hier gab es in der Vergangenheit sehr viele Auseinadersetzungen wegen Trainingsmethoden, die auch teilweise wohl sehr hässlich endeten.
Im Mitglieder-Bereich gibt es Rubriken dafür und die sind schon länger gesperrt.

Und, ich hab nen Hund, der in 9 von 10 Fällen die Menschen anspringt...

[woodchuck]

Meine Kleine würde auch springen. Ich verhindere es mit einer Leine und belohne Aufmerksamkeit auf mich.

Es liegt auch stark in meinem Interesse, dass sie niemanden belästigt, denn wer weiß, ob derjenige nicht mit einem Tritt oder einem Schlag mit dem Regenschirm reagieren würde. Und dann wär`s schnell aus mit der Menschenfreundlichkeit....

LG
Cordula.

[Malin&Laika]

Hallo!

Ich hatte bei Laika zuerst das gleiche Problem.
Wir haben ein Abbruchsignal eingeführt, ähnlich eurem Nein. Das benutz ich in dem Fall aber nur als Notbremse, da sie es eigentlich inzwischen besser weiß.
Ich lasse sie nur in ruhiger Stimmung zu andren Leuten, das bedeutete zu Beginn, dass sie gelegentlich gar nicht hin kam. Draußen ohnehin nur mit Leine, drinnen musste sie an ihrem Platz bleiben, bis ich sie gerufen habe um dann gesittet Besuch zu begrüßen.
Ich hab sie seit März, mit ungefähr 2 Jahren ohne Erziehung übernommen-- und inzwischen vergesse ich gelegentlich drauf zu achten- weil sie nicht mehr jeden anspringt


ABER!
Es gibt Leute, die sie anspringen darf. Bestimmte Menschen aus ihrer Zeit vor mir zB, mich selbst, meinen Freund, eine meiner besten Freundinnen... Aber diese Menschen gehen auch ganz anders auf Laika zu als bspw Fremde oder meine Großeltern. Das kann Laika gut unterscheiden.

[JanaBabsi]

Akzeptier sein Verhalten und belohne ihn dann, wenn es nicht springt.

Ich würde sein Verhalten nicht akzeptieren sondern ignorieren und den Besuch bitten selbiges zu tun.

Hunde verschwenden Energie nur auf Dinge die ihnen etwas bringen. Und nach 1 Woche merkt Hund, daß es ihm nix bringt wenn er hochspringt weil die Menschen sein Verhalten nicht kommentieren - denn jede Art von Aufmerksamkeit ist vom Hund gewünscht, auch wenn sie negativ ist (Nein).

Ignorieren bedeutet
nicht anschauen
nicht ansprechen
nicht anfassen

An die Außenseite der Türe ein Schild, daß der Besuch den Hund bitte ignorieren möchte - nach 5 Minuten darf er dann begrüßt werden mit den Füßen auf dem Boden - und ich würde wetten, daß nach 1 - 2 Wochen zumindest in Punkto "Besucher begrüßen" das Problem erledigt ist. Allerdings gehört da Konsequenz dazu. Einmal den Hund bestätigt, und alles fängt von vorne an.

In freier Natur den Hund früh genug zurückrufen, so daß er niemanden belästigen kann. Wenn er schon zu weit aus Deinem Einflussbereich raus ist, kannst Du nix mehr machen - also evtl. Schleppleine dran bis das sitzt.

[Betti]

Ignorieren bedeutet
nicht anschauen
nicht ansprechen
nicht anfassen

Das kann ich so unterschreiben, weil meine Hündin auch so ein "ueberschwenglicher" Hochspringer ist.

Nur: Das oben genannte den Besuchern begreiflich zu machen ist bei mir jedenfalls vergebliche Liebesmüh gewesen.
Meine Besucher standen meistens mit auf dem Rücken verschränkten Armen, leicht vornübergebeugt vor dem Hund und sprachen mit beruhigender Stimme auf ihn ein: "Nein, nicht hochspringen! Weisst Du, ich darf Dich nicht beachten..."

Die Erziehung der Menschen ist oft schwieriger...

LG Betti

[Karosa]

Wollte Dir meinen Beitrag als PN senden, um keine Diskussion zu entfachen, finde aber den Button nicht.

Das Anspringen ist kein natürliches Verhalten eines Hundes, irgendwann wurde es also einmal unbewusst aktiv belohnt, z. B. mit Begrüßung oder Beachtung. Dies wäre mein erster Ansatzpunkt, die Begrüßung nicht mehr zuzulassen, dem Hund keine Möglichkeit dazu zu geben und ihm derweil nicht sagen, was er nicht tun soll, sondern sagen, was er statt dessen tun soll, d.h. kein Nein verwenden, sondern z. B. Hier und Sitz.

Zweiter Ansatzpunkt für mich wäre, Deinen Hund, der Menschen möglicherweise noch vor Dir begrüßt, insgesamt mehr in den Hintergrund zu bekommen, denn er ist weder Chef noch der Nabel der Welt und sollte von Dir gelernt bekommen, dass Du als Rudelchef die Menschen zuerst begrüßt. Das wäre eine wichtige Aufgabe für Dich, wie verhalte ich mich als guter Rudelchef, denn das ist nicht autoritär, streng oder laut, aber doch tonangebend und souverän.

Wir lieben alle unsere Hunde sehr und lassen sie das sehr spüren, und so schließen sie automatisch darauf, dass sie wichtig sind und deshalb anspringen dürfen. Im Grunde wäre das selbst als Begrüßungsritual unter Hunden geradezu unhöflich und aufdringlich, und hier würde ich ansetzen bei meinem eigenen Verhalten. Behandle Deinen Hund weniger als Familienmitglied, sondern werde Du mehr zum Hund.

[Heike/Meggie]

Ich würde sein Verhalten nicht akzeptieren sondern ignorieren

Ignorieren bedeutet
nicht anschauen
nicht ansprechen
nicht anfassen

Hi Jana,

beim Border Collie habe ich die Erfahrung gemacht, dass manche Angewohnheiten selbst dermassen selbstbelohnend sind, dass mit Ignorieren es nicht getan ist.

Beim Aussie kenne ich das auch. Deshalb kann das sehr fatal sein, hier zu ignorieren.

Ich würde eher verhindern und einwirken. Je nach Hundecharakter.

LG Heike

[JanaBabsi]

Meine Besucher standen meistens mit auf dem Rücken verschränkten Armen, leicht vornübergebeugt vor dem Hund und sprachen mit beruhigender Stimme auf ihn ein: "Nein, nicht hochspringen! Weisst Du, ich darf Dich nicht beachten..."

In dem Fall könnte man aber gezielt Leute einladen auf die man sich in dieser Sache verlassen kann.


@Karosa

Das Anspringen ist kein natürliches Verhalten eines Hundes...

Natürlich ist Anspringen ein natürliches Verhalten des Hundes.

Es leitet sich ab aus dem Hochspringen an der Mutterhündin um ihr die Mundwinkel zu stupsen - erst nach diesem Impuls kotzt die Mutterhündin ihr Futter aus.

Daß wir keine Mutterhündin sind die das Futter vorkotzt wissen die Welpen nicht wenn sie zu uns kommen. Von daher versuchen sie das gleiche Verhalten an den Tag zu legen wie sie es auch bei Muttern getan hätten um satt zu werden.

Und dann erst ändert sich dieses Verhalten in ein belohntes und somit anerzogenes Verhalten - denn der Welpe bekommt von uns kein Futter sondern Aufmerksamkeit, wenn auch oft in negativer Form.

Was aber würde die Mutterhündin machen wenn der Zwerg gar zu sehr nevt? Sie steht auf, legt sich an einen anderen Platz und ignoriert das Tierchen (oder sie sagt ihm ziemlich rüde daß er das jetzt lassen soll).

Der Hund geht also erst mal einer instinktiven Handlung nach - die dann von uns umgeleitet wird, das ist richtig.

Ich hab meine Hündin 1 Woche lang ignoriert und bin 100 x am Tag aus der Türe raus und wieder rein - mit Besuch und ohne, mit Taschen in der Hand und ohne. Und dann war das Thema Anspringen gegessen.

Es gehört jedoch Konsequenz dazu, keine Frage. 1 x anfassen/anschauen/ansprechen und man fängt wieder bei Null an.

[JanaBabsi]

Beim Aussie kenne ich das auch. Deshalb kann das sehr fatal sein, hier zu ignorieren.

Bei den 2 Aussies meiner Freundin klappt das sehr gut und auch bei den Welpenleuten die ich in meinen Kursen anleite.

Natürlich ist nicht jeder Hund gleich, aber bei 90% der Hunde funktioniert es. Für die anderen muss man dann eben ne andere Lösung finden.

...beim Border Collie habe ich die Erfahrung gemacht, dass manche Angewohnheiten selbst dermassen selbstbelohnend sind, dass mit Ignorieren es nicht getan ist.

Der bekäme dann von mir - zumindest zu Hause - ne Auszeit verpasst indem ich alleine die Besucher an der Türe begrüße.

[Heike/Meggie]

Hunde springen auch an, um den Menschen zu stoppen, um ihn dazu zu bewegen anders langzugehen, um Spielzeug/Leckerchen zu bekommen, um zu imponieren.


Und manche einfach aus purer Energie und und und....

Bei den 2 Aussies meiner Freundin klappt das sehr gut und auch bei den Welpenleuten die ich in meinen Kursen anleite.

Wenn man das dem Welpen beibringt ist es natürlich von Vorteil.

Ich kenne Hunde, die sehr falssch eingeschätzt werden vom Halter. Anspringen komplett fremder Personen auf dem freiene Feld würde beim Aussie gut zum "Beschützerinstikt" passen.

Und das ist nicht ohne. (aber dieser Aussie aus dem TH kann ja auch ein ganz feines Mäuschen sein, was nicht böses im Schilde führt und sich tatsächlich nur freut......diese Hunde sehe ich aber leider selten)

LG Heike

[JanaBabsi]

Hunde springen auch an, um den Menschen zu stoppen, um ihn dazu zu bewegen anders langzugehen, um Spielzeug/Leckerchen zu bekommen, um zu imponieren.
Und manche einfach aus purer Energie und und und....

Auch die würden bei mir ins Leere springen.