Hund mit „Streunerblut“

[Lasko]

Hallo Ihr Lieben,

ihr habt mir früher schon tolle Tipps gegeben, daher wollte ich mal wissen, ob eine/r von Euch Erfahrungen mit „Hunde-Auffinde-Möglichkeiten“, ich dachte an GPS-Sender o.ä., hat?

Einer unserer Hunde hat „Streunerblut“. Seine Familie war seit Generationen Straßenhunde in der Türkei, seine Mutter ist trächtig importiert worden, er wurde hier geboren. Er ist 7 Jahre alt, seit langem kastriert und gutmütig.

Seit gut 2 Jahren geht er im Sommer beinahe wöchentlich auf Wanderschaft. Er ist sehr findig beim Aufbiegen des Holztores, quetscht sich durch die dünnsten Spalten und kann sehr hoch springen.
Natürlich haben wir den Zaun erhöht, von einem Stromzaun haben wir u.a. wegen des komplizierten Grenzverlaufes und des anderen Hundes abgesehen.

Der Hund legt anschl. große Strecken zurück, gerne auch über die viel befahrenen Hauptstraßen.
Gestern ist er das erste Mal von der nahen Hundewiese abgehauen (sonst immer aus unserem großen Garten), mein Vater, den er sehr mag und unsere andere Hund waren dabei.

Die ganze Familie setzt sich dann auf Räder und sucht die Gegend ab. Er ist nie zu finden und sucht sich immer neue Wege.

Meist wird er nach Stunden von der Polizei wieder eingefangen, die nun langsam ungehalten sind, was ich gut verstehe. GsD hat der Hund noch keinen Unfall verursacht oder erlitten und ich musste noch keinen dieser Polizeieinsätze bezahlen.

Zu meiner Frage zurück: Hat eine/r von Euch Erfahrung mit technischen „Auffindegeräten“? Sie sind ja recht teuer und wenn sie dann nicht alltagstauglich sind oder nicht funktionieren…..

Wir wären dankbar für Eure Hilfe,
Eure Lasko

[pekingente]

Es gibt tolle technisches Hilfsmittel, nennen sich "Leine", "Schleppleine", und "nicht unbeaufsichtigt in den Garten"

Nein, jetzt mal im Ernst. Wenn der Hund ein bekannter Streuner ist und dann noch so ein Halsband tragen würde, wäre es bei einem Unfall Vorsatz und eure Hundehaftpflicht würde keinen Cent zahlen. Bei einem Unfall an der Hauptstraße mit Personenschäden kann das leicht in die tausende und hunderttausende gehen, an sowas sind schon ganze Existenzen gescheitert. Deine Priorität darf keinesfalls das Auffinden sein, Prio 1 bis 10 muss das verhindern sein, und wenn er alleine nur nochb im Haus bleibt oder ohr einen Teil des Gartens ausbruchssicher für ihn einzäunt.

[mogli+bonsai]

Mein Streunerpflegi ist, nachdem er ein Tag und eine Nacht unterwegs war und auch nachher noch etliche Male aus dem Garten abgehauen ist, an einer ca. 16 Meter Leine auf der Terrasse festgebunden und unterwegs nur an der Schleppe! Ich für mein Teil hab keine Lust ständig dem "Streuner" nach zu laufen! Außerdem läuft er, laut Polizei beim ersten "Ausflug", im Zickzack über die Landstraße. Ich möchte nicht, dass jemand, oder auch nur der Hund in Gefahr kommt, nur weil ich den Hund nicht sichere! An der Leine kann er sich im Haus und Garten halt im Rahmen bewegen, das muss reichen!

[Bullebu]

Jup, Leine dran, IMMER. Fertig.

[SonjaBenny]

Hallo,

kann mich den anderen nur anschließen. Leine dran und mit dem Hund vernünftig und nett arbeiten, z.B. übers Clickertraining.

Ein mir bekannter Hund wurde früher häufig im Tierheim abgeholt, bis der Besitzer angefangen hat, mit seinem Hund zu nett, mit viel Spaß zu arbeiten.
Seit dieser Zeit ist dieser Hund NIE wieder streunen gegangen.

[Gill08]

Sichern, sichern, sichern. Und für den Fall das die Leine reißt, der Karabiner aufgeht oder sonstiges vielleicht ein Halsband mit Telefonnummer. GPS-Halsbänder gibt es für Jagdhunde, Kostenpunkt ca 350-400€!

[Tora2]

Im Grunde haben meine Vorschreiberinnen absolut recht .... wie auch immer geartete Sicherung des Hundes geht vor (von Technik unterstützter) Auffindung.
Auch der Einwand, dass die Hundehaftpflicht bei Vorsatz nicht zahlt (wobei so ein GPS-Gerät eben diesen Vorsatz beweisen würde), sollte beachtet werden.

Mich irritiert jetzt allerdings, dass der jetzt 7jährige Hund seit 2 Jahren (erst) streunert. Was war vorher? Kein Streunen, bessere Sicherung, bessere Auslastung des Hundes? Das ist jetzt kein Angriff, nur eine Frage


Dennoch .... mit den Streunern ist das so eine Sache, ich hatte ja auch einen. Diese Hunde können sehr erfinderisch sein bzw. nutzen jede kleine Nachlässigkeit aus.

Wir haben uns damals den "GPS Tracker" besorgt (ca. 40,- € plus Prepaid-Karte), ich habe ein Geschirr genäht mit Halterung für das Teil, Schutz vor Feuchtigkeit durch einen "Finger" eines Einmalhandschuhs.


http://up.picr.de/15973841gf.jpg



Im Urlaub war der Hund damit ausgestattet, allerdings kam es erfreulicherweise nicht zum Einsatz.

[Piate]

Aus diesem Grund musste mein Hund 7 Jahre an der Schleppe laufen. Es ging halt nicht anders.......leid hats mir auch getan, aber ich wollte nie schuldig an irgendeinem blöden Unfall sein, bei dem mein Hund verletzt wird und erst recht nicht an einem, bei dem Personen die Leidtragenden sind.
Mittlerweile läuft er frei, wir haben aber auch lange Zeit gehabt um zu üben

liebe Grüße Beate

[Sofawolf]

grundsätzlich ist es natürlich eine zusätzliche sicherungsmaßnahme, wie Tora2 schon schrieb eben für den absoluten notfall. es gibt schon bezahlbare geräte unter 100 euro, aber idR funktionieren die per handykarte und orten den hund anhand der funkmasten. man kann also sagen der hund befindet sich "irgendwo" zwischen funktmast a, b und c und das ist nicht allzu genau. auf offenem feld wenn der hund auf zuruf kommt, mag das reichen.

ansonsten ist es absolut wichtig den hund zu sichern und zu beschäftigen. notfalls 3-beiner-geschirr und doppelte leine / karabiner ans halsband ohne zugstop. das soll selbstverständlich nicht zum normalen führen genommen werden, aber ein (zu weit gestelltes) zugstop-halsband ist auch nicht 100%ig ausbruchssicher. für den garten gibt es seilbahnleinen, also eine lange leine zwischen zwei bäumen oä und daran eine kürze laufleine. so hat der hund einen recht großen bereich ohne sich ständig zu verheddern.

strupp war anfangs übrigens auch so: ableinen, bissl schnuffeln und irgendwann weg nach dem motto "wart mal, ich hab da eben noch ein zwei stunden was zu tun". es ging also wirklich ums streunen und nicht ums jagen oä. er ist sehr lange nur an der leine gelaufen und irgendwann hat er dann eingesehen, dass ich das nicht wünsche. er kam aber auch aus einem haushalt, wo er nur nebenher gelaufen ist und ein junger, intelligenter hund sucht sich dann halt seine beschäftigung. streunen ist übrigens genauso selbstbelohnend wie jagen, die alternative muss daher schon was richtig tolles sein

[Theolino]

ich meine, Gabi hätte damals erzählt, über den Tracker sind die Koordinaten zu bestimmen.....

[Sofawolf]

ich meine, Gabi hätte damals erzählt, über den Tracker sind die Koordinaten zu bestimmen.....

ja schon, aber wie genau sind die ? in bewohntem, dicht besiedeltem gebiet oder unzugänglichen gelände mit vielen versteckmöglichkeiten sind
100 m schon ziemlich übel. daher ja: auf offenem feld oder wenn der hund auf zufruf (also hörweite) kommt, wäre das ja kein problem.

[Theolino]

keine AHnung, wie genau die sind - ich werde Gabi mal bitten, das Teil mitzubringen, wenn sie in drei Wochen kommt, und dann testen wir das mal
Die GPS-Geräte sind ja fast metergenau.

[Sofawolf]

keine AHnung, wie genau die sind - ich werde Gabi mal bitten, das Teil mitzubringen, wenn sie in drei Wochen kommt, und dann testen wir das mal
Die GPS-Geräte sind ja fast metergenau.

aber die gibts meistens noch nicht für 40 euro oder doch schon ?

[mopstoni]

für den garten gibt es seilbahnleinen, also eine lange leine zwischen zwei bäumen oä und daran eine kürze laufleine. so hat der hund einen recht großen bereich ohne sich ständig zu verheddern.

So läuft der Hund von meiner Cousine auf dem Hof herum. Das funktioniert sehr gut, der Hund ist völlig entspannt und das hat nichts mit Kettenhaltung o.ä. zu tun.

[Silke_R]

es gibt für 70-100€ Tracker, die recht genau sind (allerdings nicht wasserdicht, falls Hundi auf seinen Ausflügen auch baden geht). Aber nichts desto trotz wäre das auch für mich max. eine absolute Notfallabsicherung zusätzlich zur Schlepp, keine Einzelmaßnahme nach dem Motto- ich weiß zumindest, WO er streunert.