Ich habe eine Frage. Wir haben einen Labradorschäfermischlingsrüden von 3 Jahren aus dem Tierheim geholt. Heuer wird er im März 4 Jahre alt. Seit vorigem Jahr - seit er vermehrt am Hundeplatz mit Herrchen trainiert - hat es insgesamt 3 Vorfälle mit anderen Rüden gegeben, wobei 1 harmlos und zwei eine Bisswunde waren, welche vom Tierarzt behandelt werden müssen. Bei der letzten behandelbaren Bisswunde hat der Tierarzt den Besitzern mitgeteilt, dass Tierheimhunde sowieso einen Schaden haben und wenn sie einmal andere Rüden beissen, auch Menschen beissen können. Ich muss dazu sagen, dass unser Hund den Beisshemmungstest bei mir immer besteht (mein Test ist sehr unüblich und sehr auf das Vertrauen von unserem Hund aufgebaut: Ich nehme mir ein Stück Wurst in den Mund und gebe ihm das Kommando "abbeissen"; dann nimmt er es mit den vorderen Zähnchen ganz langsam heraus; dabei ist mir noch nie irgendetwas passiert.) Er schnappt nicht bei kleinen Kindern sonder beschützt sie - unsere 4 Neffen lieben ihn heiss. Dann habe ich das altkluge Argument gehört "Lass ihn kastrieren - dann wird alles besser". Kann mir jemand einen Rat geben, ob das stimmt oder ob das Blödsinn ist. Für einen guten Rat bin ich sher bankbar.
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Hallo!
Kastration ist immer ein heißes Thema.
Ich hab mir bei meinem Rüden permanent einen Kopf drüber gemacht. Soll ich oder soll ich nicht. ab 1000 verschieden Meinungen gehört und war noch mehr verwirrt.
Es war die schwierigste Entscheidung für mich bisher.
Ich habe ihn kastrieren lassen, als er ein Jahr alt war.
Der einzige Grund weswegen ich es machen ließ war, weil er nur noch hinter heißen Hündinnen her war. Er war überhaupt nicht mehr ansprechbar, ist Spuren hinterher gerannt, hat nichts mehr gefressen (und das wo er eh immer schlecht gefressen hat), hat gejammert. Und zu guter letzt ist er über eine Straße abgehauen.
Ich mache mit ihm Hundeschule, Unterordnung, beschäftige mich viel mit ihm. Aber zu dem Zeitpunkt war alles vergessen.
Angefangen hat das bei ihm schon mit 6 Monaten.
Ich wollte ihm und mir weiteren Stress ersparen, da bei uns viele Hündinnen sind die unterschiedlich heiß werden.
Seit der Kastration ist er viel entspannter, lässt sich problemlos abrufen und das trainieren klappt besser. Alles stressfreier....
Trotzdem hat er ab und an Machtkämpfchen mit anderen Rüden.
Ich weiß nicht ob dir das hilft, aber eine Kastration beseitigt denke ich nur sexuell bedingten Stress der auch schonmal in Agressivität gegenüber einem Konkurrenten umschlägt.
Normale Machtkämpfchen schaltet man damit nicht aus.
Ist meine Meinung, aber ich bin nicht allwissend
LG CarmenGruß
Carmen & Rico
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Hallo,
also erstmal finde ich es völlig schwachsinnige, zu glauben, das eine Kastration auf einmal einen "Rüdenfreundlichen" Hund ruasbringt- ein Hund kennt seine "Feinde" und daran wird -meiner Meinung nach- auch eine Kastration nichts ändern. Es kann u.U. sogar noch zu mehr Problemen kommen, weil ein kastrierter Rüde seinen "Rüdengeruch" verliert und dann vielleicht sogar Gemobbt wird. Ich glaube aber nicht, das sich ein Verhalten durch eine Kastration grundlegend ändern wird. Bei besonders triebigen Rüden kann einen Kastration dieses Verhalten mildern- aber dennoch wäre das für mich kein Grund kastrieren zu lassen. Eine Kastration hat für mich eben auch viele "Gefahren": nämlich das nicht zu unterschätzende Narkoserisiko, evtl. Inkontinenz-gerade bei großen Hunden. Du merkst also: ich halte nichts von Kastration, weder bei Hündin noch bei Rüden- schon gar nciht aus solchen "Gründen"! Laßt euch nicht verunsichern, sondern arbeitet an dem Verhalten eures Hundes. Es gibt nunmal Rüden, die andere Rüden nicht mögen- genauso wie es Menschen gibt, die andere Menschen nicht mögen (und die werden ja schließlich deshalb auch nicht "kastriert" )Liebe Grüße
Naddel mit den Sheltiejungs Momo , Merlin & James
"Wenn wir behaupten,der beste Freund unseres Hundes zu sein, müssen wir die Art von Freund sein, den wir selbst gerne hätten" (Suzanne Clothier)
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Gast
Kastration
Hallo,
Nachweise oder fachliche Auskünfte kann ich Dir auch nicht geben. Aber vielleicht Beobachtungs-oder Erfahrungswerte.
In langjähriger ehrenamtlicher Tierheimarbeit ist mir wieder aufgefallen, dass Rüden, die andere Rüden anstänkern oder auch aggressiv in die Leine gehen, und dann kastriert werden, in zwei Kategorien einzuteilen sind.
Waren die Hunde jünger als 2 oder 4 Jahre hat es sich meist gebessert, Waren die Hunde aber gar schon älter als 5 Jahre, änderte sich daran gar nichts. Ich denke, das Verhalten ist dann schon sehr gefestigt und verändert sich auch nicht mehr.
Es sind aber immer auch folgende Dinge zu beachten. Riecht ein mir entgegenkommender Rüde einen intakten Rüden, baut er sich vielleicht schon völlig anders auf. Das wiederum kann bei meinem Rüden der Aggressionsauslöser sein. Bei einem kastrierten Rüden bauen sich sicher einige Rüden gar nicht mehr auf und daher empfindet mein kastrierter Rüde es auch nicht als bedrohlich und verhält sich ruhig.
Ich bin auch nicht dafür Hunde kastrieren zu lassen, weil die Erziehung vernachlässigt wurde (meiner war schon kastriert, als ich ihn übernahm). Allerdings würde ich es machen lassen, wenn ich dadurch einen entspannteren Umgang meinem Hund für die Umwelt gönnen könnte.
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Also ich bin ja absolut kein Gegner was Kastrationen betrifft - aber wegen Raufereien mit anderen Rüden? Nein das ist für mich kein Argument, solange der Hund ansonsten keine Aggressionsprobleme hat. Rüden untereinander mögen sich nun mal nicht besonders - daran ändert auch die Kastration nix.
Das einzige wa shier helfen wird - ist konsequente Erziheung, damit er zumindest neutral reagiert bei Rüdenbegnungen und die natürlich an der Leine.
Viel Erfolg
LG KerstinLG Kerstin mit Cleo (*2007),Mäxchen (*2016) , Kasimir(*09),Artuszwergi, Traumhund Angel, Cindymiez,Schnuffi,Dando, Balou,Boss,Seelenhund Jenny über der RBB für immer im Herzen
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Kastration....
Hi,
wie gesagt, sollte abgeklärt sein, aus welchen Gründen Dein Rüde "rauft" .....
Rauft er aus Unsicherheit heraus....
So quasi, ich mach den 1. Biss, dann passiert mir nix...
oder aber, weil er n Höhenflug hat aus welchen Gründen auch immer...
Eine Kastration könnte unter Umständen helfen, wenn seine "Stänkereien" sich um sexuell gepolte Machtspielchen handeln, also wer bekommt die heißen Hündinen... bzw... wer kommt zum Zug, wenn es so weit ist...
Ansonsten hilft eine Kastration herzlich wenig....
Wenn ein Hund nicht hypersexuell ist, oder eine andere "wichtige" medizinische Indikation besteht, sehe ich keinen Grund für eine Kastration...
Die Hunde, die vor einer Kastration Probleme machen, raufen auch danach noch..
Oft sogar verstärkt, je nach dem...
Wurde aus Unsicherheit gehandelt, wird die Sache gefährlich, denn der Kastrat, muss nun auch noch psychisch das aufbringen, was ihm nun geruchlich fehlt.
Dann kommt auch noch hinzu, das der Hund 3 Jahre ist.
D.h. er wird sich vielleicht nicht damit abfinden wollen, nun nicht mehr richtig für voll genommen zu werden...
#Ich würde mir diesen Schritt eifrig überlegen.
Probiers doch mal chemisch?
Habs nie probiert, aber vielleicht kannst Du Dir ja dann ein Bild machen...
Die Hunde, bzw. Rüden, die wegen ständiger "Geilheit" kastriert werden, denen sieht man die plötzliche Entspannung ins Gesicht geschrieben....
D.h. hier hat es wirklich Sinn...
Habe selber auch einen großen intakten Rüden, er rauft auch, wenns denn sein muss , aber hört auf, wenn ich es sage, oder wenn ich mich einschalte.......
Zumahl er auch kein asoziales Arsch ist; ich ihn also auch mal machen lassen kann.
Er macht viel mit Gewicht, also eher Bodycheck ... etc..
Viel Glück bei der Entscheidung...
Was sagt denn die Hundeschule/Verein dazu?
LG~*~°°° Frieda & Rudel °°°~*~
...................... eiN lEbEn OhNe hUnDE iSt wiE eRDbEEreN AUs dER dOSe.......................... :ipieks:
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....
ach ja, hätt ich beinahe vergessen...
ich kann Dir auf der Stelle mindestens 10 "leidenschaftlich" raufende kastrierte Rüden aufzählen.....
Und ebenso viele friedliche (mir normaler Agressivität anderen Rüden gegenüber) Buben aufzählen......
Also Hormone sind mächtig, aber auch nicht allmächtig
Gibts bei Euch auch so etwas wie eine Hundespielgruppe?
LG~*~°°° Frieda & Rudel °°°~*~
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Hallo,
mein Rüde ist seit 2 Jahren kastriert und er hat sich verändert, aber erst die letzten Monate!
Kastriert wurde er aber nicht wegen Agressivität, sondern weil er jeder Hündin hinterher war! Und jetzt kann er mit ´ner läufigen Hündin in eine Box und zeigt keine Reaktion!
Er ist auch viel souveräner im Umgang mit anderen Rüden, sie werden nicht gleich gnadenlos nieder gemacht. Er beobachtet die Sache erst aus der Ferne und lässt sich leichter ablenken! Er hat aber immer noch seine drei Erzfeinde!
Ich finde, es war eine gute Entscheidung, ich hätte es nur schon früher machen sollen, nicht erst mit 5 Jahren!
LG
Anna+BerryTiere sind meine Freunde und ich essse meine Freunde nicht.
Georg Bernhard Shaw
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Re: kastration ja oder nein
Original geschrieben von Unregistered
Bei der letzten behandelbaren Bisswunde hat der Tierarzt den Besitzern mitgeteilt, dass Tierheimhunde sowieso einen Schaden haben und wenn sie einmal andere Rüden beissen, auch Menschen beissen können.
Das Ganze auch noch mit TH-Hunden in Verbindung zu bringen, ist meiner Meinung nach ein Durcheinanderwerfen von vielen verschiedenen Faktoren/Vorurteilen und Panikmache.
Ich kenne viele TH-Hunde, die zum einen sehr gut mit Artgenossen klar kommen und auch mit Menschen. Oder aber mit Artgenossen und nicht mit Menschen. Oder aber mit Artgenossen nicht, dafür aber mit Menschen. Oder weder mit Menschen, noch mit Artgenossen.... oder, oder, oder
Jeder Hund ist ein Individuum mit seiner eigenen Vergangenheit und sollte so auch angesehen werden. Wenn dein Hund bisher zu dir und deiner Familie lieb war, warum sollte sich das ändern? Lass dich nicht verunsichern.
Ich habe übrigens einen TH-Hund, der mit Rüden gerne mal rumstänkert, obwohl er kastriert ist. Andererseits hat er keine Ahnung davon, dass man Menschen beissen kann.
Mein anderer kastrierter Hund (auch TH) rauft nicht mit anderen Hunden, würde jedoch nicht zögern einen Menschen zu beissen, wenn er sich bedroht fühlt....
LG von BettinaLiebe Grüße von
Bettina
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Tigerschmerle01
Hi,
meinen habe ich mit etwas über 3 Jahren kastrieren lassen. Er kam immer weniger mit anderen Rüden zurecht und war zudem völlig weggetreten wenn er meinte den Duft einer Hündin in der Nase zu haben *schäum, klapper, sabber*.
Er hat jedoch niemals eine Rauferei angefangen indem er auf andere losging sondern diese scheinbar so subtil provoziert dass sie ihm gern mal unfreundlich ihre Meinung sagen wollten. Und wenn sie dann auf ihn los sind hat er sich übertrieben heftig "gewehrt"... das war schon ziemlich anstrengend.
Die Kastration ist nun 8 Wochen her und man konnte nach 2 Wochen schon bemerken dass er nicht mehr ganz so übertrieben aufbrausend reagierte wie sonst. Er findet Rüden zwar immer noch nicht toll, aber die reagieren komischerweise auch nicht mehr so "explosiv" auf ihn. Das lässt viele "Hab-Acht"-Situationen schon mal entspannter ablaufen. Außerdem wirkt meiner als wäre er "dickfelliger" geworden, er schafft es sogar nur mal zu brummeln und dann abzudrehen... mit einem "rutsch-mir-doch-den-Buckel-runter"-Gesicht .
Aber was uns am meisten nach vorn gebracht hat: er lässt sich - auch wenn er schon ziemlich sauer ist - sofort abrufen. Das allein ist Gold wert, denn so kann ich ihn kontrollieren was vorher als er sich im "Ausnahmezustand" befand nur über Stimme gar nicht mehr möglich war. Ich musste immer dazwischen und die Hunde trennen - jetzt reicht ein "is nich" und er dreht ab... schon bevor es eskaliert.
Das waren die angenehmen Seiten seiner Kastration. Die unangenehme ist dass er fellmäßig obersch... aussieht und trotz Diät aufgeht wie ein Hefekloß
Ich hoffe dass sich das noch an der Umstellung liegt und sich in den nächsten Wochen vielleicht wieder einpendelt *seufz*
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Vielleicht könnte man bei euch je erst mal mit einer chemischen Kastration testen ob eine Senkung des Testosteronlevels überhaupt etwas bringt? Das könnte doch vielleciht eine Entscheidungshilfe sein.
Ich habe davon allerdings nur gehört, keine persönlichen Erfahrungen damit.
LG, EveLG, Eve
Ich belle nur, beiße eher selten...
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kastrieren
Hi
ein mir bekannter Rüde wurde erstmal chemisch "kastriert" und weil das angebliche "Erfolge" erzielte, dann auch "richtig."
Nach wie vor verteidigt er sein Frauchen gegen andre Rüden, Pferde und alles, was ihm als gefährlich erscheint.
Daß es ein reines Verteidigen seines Frauchens ist, wurde leider nie so gesehen und das Ende vom Lied war dann der Teletac.
Hm, ich finds aus der Ferne sehr schwierig, das alles zu beurteilen.
Ghrüßchen
hannaGHrüßchen
Hanna
Du warst als Hund der beste Mensch,
den man zum Freund haben konnte.
In stillem Gedenken https://www.youtube.com/watch?v=g6EbiJd3dhs
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Original geschrieben von Tigerschmerle01
Die Kastration ist nun 8 Wochen her und man konnte nach 2 Wochen schon bemerken dass er nicht mehr ganz so übertrieben aufbrausend reagierte wie sonst. Er findet Rüden zwar immer noch nicht toll, aber die reagieren komischerweise auch nicht mehr so "explosiv" auf ihn.
dann scheint es bei Deinem Rüden hormonell bedingt gewesen zu sein, da der Testosteronspiegel sofort nach der Kastration sinkt.
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