Hallo Ihr,
erstmal ein dickes *Daumenhoch!*, dass ihr euch so rührend um "Forums-Gäste" kümmert. Ich stöber nur hier und dort mal in diversen Foren und hab da schon ganz andere Reaktionen lesen dürfen : ). ("Stell dich erstmal vor, schreib ein Dutzend Beiträge und verinnerliche erstmal sämtliche bereits vorhandene Themen ... DANN darfste auch wat fragen!")
So, ich hoffe um Nachsicht, wenn ich eure Plauderfreudigkeit nun mal schamlos ausnutze ...
Leute, ich hab mich beim Schreiben so verzettelt *rotwerd*, dass ich das eigentliche Problem mal vorwegnehme, näheres zu Fau Hund findet ihr weiter unten (mit welchen ich beim Schreiben brav begonnen hatte ...) :
Nun denn, folgendes Problem:
Ich habe seit 3 Monaten eine extrem unsichere (nicht grundlegend ängstlich oder scheue!) Hündin. Bardino-Mix, knapp 3 Jahre alt.
Mein alter, sehr souveräner aber eben auch doll auf mich fixierter RR-Rüde (Rangordnung im Positiven absolut geklärt) "behindert" alleine durch Anwesenheit das Herankommen und die-Motivation-im-Allgemeinen der Hündin. Oder bin ich es? DAS ist hier die Frage ... ! Untereinander verstehen die sich supergut, spielen wie blöd usw..
Nachdem ich mein Verhalten immer wieder hinterfragt habe (Verzweiflung! *irrewerd*) habe ich es ausprobiert...
Rüde dabei: Er drängelt sich gerne in den Vordergrund (souverän! ist einfach nur "da", hat noch nie geknurrt o.ä.), Hündin hält "Sicherheitsabstand", befolgt Kommandos oder Spielaufforderungen von mir eher gequält, unterwürfig, lustlos - "muss ja sein"* ... oder - wenn ich nicht aufpasse - resigniert und trollt sich. (peinlich, ich weiss : ()
***Nein, ich strafe nicht bzw. wenn nötig doch aber eben nicht "althergebracht-böse" und schon gar nicht in alltäglichen Lern- und Spielsituationen!
Das größte Problem ist der "Sicherheitsabstand" beim Heranrufen. Mein Herr Hund kommt sowohl auf Pfiff (normal) und auf ein - schon recht nachdrücklich gebrülltes - "Hiiiier ... heeer!" freudig angaloppiert, setzt sich neben mich und fertisch. Frau Hund parkt sich generell 'n paar Meter weiter wech.
Das 2. Problem:
Wenn ich ein "Hier" einsetzen muss, habe ich bei ihr eh schon teilweise verspielt (trotz Brüller-Schönfüttern mit Wurst!). Mir ist ihr Verhalten schon klar, türlich wirkt das abschreckend aber ich kann ja nicht erst warten bis Madame auf Pfiff bei mir ist und dann erst dem Herren das um Welten besserwirkende "Hier" um die Ohren schmettern : (
Fakt ist außerdem, dass ich "Zubehör" wie Hundepfeifen absolut verweigere, ich aber im Stress (muss halt manchmal alles sehr schnell gehen) keinen eindringlich-lauten Pfiff rausbekomme und Herr Hund eben wahnsinnig gut darauf hört, wenn ich ihn nur rechtzeitig verbal erwische. Außerdem reagieren beide dummerweise auch auf andere Pfiffe (rennen natürlich nich wie blöde hin, sondern gucken und laufen manchmal irritiert zu mir : )) ... egal an einem "Original-Frauchen-Brüller" führt im Ernstfall bei Herrn Hund also nix vorbei.
So, und selbst wenn ich dann beide Flitzpiepen bei mir habe, sitzt mein Rüde wie angewurzelt an meiner Seite und Fräulein wahrt Abstand. Vor ihm! Eindeutig! Wenn ich Glück habe, bleibt se halt auch so einzwei Meter von uns entfernt sitzen oder lässt sich ins Platz ablegen (unterwürfig!) ... aber ich kann mir nie sicher sein : (
Es ist echt peinlich aber wenn ich Pech habe fängt sie an zu "zocken" (einen Meter vor-zwei Sprünge zurück-dat ganze klangvoll mit Kläffen untermalt ... Ausgang offen! Bin mir über ihren Zwiespalt durchaus bewusst) aber wat um Himmels Willen kann ich da machen? Mein Rüde verhält sich ihr gegenüber tadellos, wirklich ... andererseits kann ich ja von der Süßen nicht verlangen, dass sie sich "mal eben so" über die hündische Rangordnung hinwegsetzt, oder etwa doch? Wie soll ich das denn bitte positiv verstärken?. Gut, den Abstand zu Herrn Hund erlegt sie sich ja selber auf und ist da leider auch recht hartnäckig. Es ist auch nicht so, dass dat so gar nicht klappt, ich kann sie beide neben mir ins Sitz, Platz ... wat auch immer bringen ... sie befolgt meine Kommandos auch aber eben nicht freudig (auch teilweise nicht beim Spielen!), man sieht, dass es ihr total unangenehm ist "ich will doch dicht heran aber siehst du nicht, dass das gerade völlig unangebracht wäre?"
Wie gesagt, mit etwas Zeitbonus und Ruhe (einzwei Minütchen) geht das durchaus aber a) gibt es halt Situationen in welchen es mir wohler wäre, wenn ich beide gleich zu fassen kriege und b) stört mich der Konflikt welchen ich ja anscheinend bei der Hündin verursache.
Momentan helfe ich mir Draußen mit Schleppleine über die Runden (lasse sie im Abstand sitzen und trete halt drauf. Auf die Leine! : )), Zu Hause wird das "Nebeneinander" geübt, klappt auch manchmal schon etwas freudiger aber absolut nicht zuverlässig. Der Knaller ist, wenn ich beide nebeneinander an der Führleine habe, hat sie – bis auf wenige Ausnahmen - erheblich weniger Probleme mit der Nähe, ist neugierig, freudig, nimmt Leckerchen und „Tätscheln“ als Belohnung an!
Nun erwäge ich, aus reiner Verzweiflung, die Seiten zuzuteilen ... einer auf Zuruf IMMER links - einer rechts ... ich als Plööödi inne Mitte. Find ich aber nicht wirklich toll, weil ... dat machen meine Nerven nich mit! Ich bin (trotz guter Quote) bei meinem Rüden jedesmal heilfroh, wenns wirklich brenzlig war und er angeflogen kommt - nein! DAFÜR bekommt er was, ich "klinke ihn ein" und DANN sach ich ihm auf welche Seite ... Außerdem isser doch schon so alt (irgendwas umme 11 Jahre), lernt noch wie bekloppt aber ich mag nicht nochmal irgendwas umschmeissen, wat gut funktioniert und was wir uns heftig erarbeiten mussten. Versteht mich nicht falsch, ich bin durchaus flexibel und Herr Hund auch aber gerade am Herankommen rumzudoktern *schauder* ... Außerdem wär der Erfolg mit Frau Hund ja alles andere als "sicher". Nachher habe ich 2 Hunde welche nicht zuverlässig ... tiefdunkelschwarzmal.
Um das ganze nun abzukürzen: Wie gesagt, habe ich mir dat Hirn zermartert ob ich ihr evtl. nicht das Vertrauen vermittel, was sie eigentlich haben sollte ... manchmal befolgt sie (sichtlich unangenehm berührt, im Zwiespalt) meine Kommandos obwohl der Rüde dabei ist, ebensooft fängt sie halt an zu zocken (Bellen - krieg mich - eine ihrer beliebtesten Übersprungshandlungen : )), pflanzt sich meterweit wech hin und „überlegt“ aus der sicheren Entfernung oder oder ... .
Das „Hasch-mich-Spiel“ habe ich nie mitgespielt aber sie hat halt schon öfter Erfolg mit dem „Aussitzen“ einer solchen Situation. Hatte ne zeitlang immer eine Leine an Frau Hund bammseln aber die verheddert sich halt böse beim Spielen (im Auslauf! Draußen bis auf genehmigte Spielattacken und Baden immer mit Schlepp!). Auch wenn ich sie dichter heran haben wollte, half kein Frohlocken und die Leine schon gar nicht.
Nun Frage ich mich aber, da ich beim Herankommen ausschließlich mit positiver Bestärkung arbeite (nicht nur dort aber in diesem Fall muss ich das nochmal peniebelst betonen) ... aus welchem Grund überwindet sie sich dann und wann? Meideverhalten kann es nun unmöglich sein. Die Arme ist zeitweise so gestresst, dass sie "unmöglich“ in der Nähe des Rüden ein Leckerchen essen kann, Liebkosungen und Lob werden in einer solchen Situation auch eher misstrauisch beäugt.
Puuuuh - sorry - aber is halt schwer das alles so zu beschreiben also *Mut zur Lücke*:
Mit Frau Hund alleine oder anderen Hundekumpels funktioniert alles einwandfrei! *heeeuuuuel* Spielen, Üben, Heranrufen, Sitzen dicht-an-dicht, Futteraufnahme, Kuscheln ... Aufmerksamkeit generell.
Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht! Himmelt mich an "Los! Sag-mir-wat-wir jetzt machen!" ...
Hmmmm, also sie sieht ja z.B. auch, dass mein Rüde durchaus auch Gasthunde nahe an mich ranlässt (nicht wirklich gerne aber mit Schönfüttern klappt dat) und wenn ihr wat so gar nicht passt, weiss die sich auch durchaus zu wehren (auch Herrn Hund gegenüber!, welcher sofort akzeptiert)
Vorgeschichte:
Die Hündin kam als Welpe aus Spanien, 2 Jahre lang bei Besitzern welche mit ihrer Unsicherheit (dazu gehört auch das Verbellen von Menschen. "Neugier/Schiss - vorne Angriff/hinten Flucht") nicht klarkamen bzw. diese durch ihr Verhalten noch bestärkt haben.
Nach 2 Jahren gaben die Erstbesitzer sie nun in eine Pflegestelle (der damals vermittelnde Organisation) zurück. Dort war sie ganze 5 Monate bevor sie endgültig zu uns kam. Die Pflegestelle ist völlig in Ordnung gewesen, Frau Hund ist Artgenossen gegenüber gut sozialisiert (lebte dort mit weiteren Hunden und Katzen) ... nur konnte man dort natürlich nicht individuell auf dat Mäuschen eingehen. Will sagen: Madame "arangiert" sich recht schnell, fasst auch durchaus Vertrauen zu einzelnen Bezugspersonen aber ... *nichauffnpunktbekomm* ... mir kommt es vor als ob die grundlegende Unsicherheit unverändert bleibt. Ich kann das echt nicht beschreiben und warte bestimmt nicht auf den "großen Wandel" innerhalb kürzester Zeit ... evtl. habe ich ja Paranoia aber ich werde das ungute Gefühl nicht los, dass unsere "Fortschritte" (die es unbestritten gibt!) nicht der Unsicherheit zu Leibe rücken sondern dat Hundi nur lernt sich (sozusagen gezwungenermaßen) noch schneller zu arrangieren, anzupassen, aus der Not eine Tugend zu machen ... nenne man dat, wie man will. : (
Ich weiß wohl, wie Hundis lernen; dass sich langbewährte (aus Hund-Sicht!) Verhaltensweisen nicht "mal eben so" umkrempeln lassen usw.
Erklärt mich für verrückt aber ich zerbrösel mir meinen Kopp, ob die Fortschritte* trügerisch sind. Gibt es so was überhaupt?
*(Vertrauen zu uns, zu Fremden geht auch immer schneller ... wird neugierig und geht auf Besuch zu, verbellen/knurren kann ich mit Kommando super unterbrechen - sie nähert sich daraufhin in freundlicherer Haltung oder bleibt bei mir also lässt die Leute in Ruhe, gut abrufbar ... blabla)
Um Missveständnissen vorzubeugen (alles kann ich nicht "eindeutig" formulieren, sonst schreib ich hier morgen noch):
Ich nehme mir raus ihr das Anbellen und Anknurren von Menschen (auf die sie von sich aus aus einem Zwiespalt von Neugier-doch-Schiss krieg' - Anmaßung von Handlungsbedarf etc. losgeht) zu verbieten. Das klappt einwandfrei. Marke "Meine Sache!" entweder du verhältst dich freundlich oder du mischt dich bitteschön gar nicht erst ein." Ich achte natürlich schon darauf, dass sie nicht "bedrängelt" wird (dann darf und soll sie ruhig knurren), ist definitiv kein Angstbeißer ... wenn ich eine Situation und deren Beteiligten nicht absolut gut einschätzen kann immer mit Schlepp gesichert.
Fakt zum Thema Fortschritt ist z.B. definitiv, dass es mit Besuch im Haus null Probleme mehr gibt, im Auslauf ebenfalls erheblich weniger und in "freier Wildbahn" ist - je nach Situation alles möglich (vom freundlichen Andocken an völlig Fremde bis zum - zugegeben - Stellen harmloser Spaziergänger ... abrufen kann ich sie sofort aber daher sicherheitshalber die Schlepp und Rundumleuchte!)
So! Nu hab ich die Hälfte vergessen (is halt auch nich einfach, wenn man sich nicht kennt) und vor allem jaaa, ich mache mit ihr das "Normalprogramm" ... viel über positive Bestärkung, ignorieren von Ünerwünschtem (bis auf einige Ausnahmen), Verhalten umlenken, desensibilisieren, Versuch durch Motivation und kleine Erfolge Schritt für Schritt "Selbstvertrauen aufzubauen" usw. usw. (ich mag diese ganzen Schlagworte nicht - sorry)
Wie gesagt, alleine mit Frau Hund funktioniert dat wunderbar, mit ihr plus anderen Hunden auch ... aber mit Herrn Hund inne Nähe .... eben nich! Zumindest nicht so gut!
Waaaaas bitte mache ich falsch? Ich hab echt schon überlegt ob Herr Hund in Fräuleins Augen "Chefe" ist ... dat kann aber nicht wirklich sein!
Doch eines noch, ganz wichtig:
Bei meinem Mann oder anderen "Vertrauenspersonen" dockt mein Rüde nicht so an und siehe da ... Frau Hund ist gelassener und nüscht is mit Sicherheitsabstand : (. Wie gesagt, Herr Hund hat da dann auch weniger "Präsenz" bzw. Ambitionen der "Erste" zu sein. Gut dachte ich mir, bin ich halt nich "Erste Geige", haste halt wat falsch gemacht ... ABER: Wenns enge kommt, rennt Madame zu mir (! Warumwiesoweshalb?), holt sich für jeden Pups die "Erlaubnis" bzw. sichert sich ab (bei mir is das kurzes Augenzwinkern und ggf. ein "okay").
Herrn Hund hab ich, wat das Drängeln oder Geltungsbedürfnis angeht, im Griff. Will sagen: er darf nicht unbegrenzt oder ungefragt drängeln, macht er auch nicht (würde aber gerne : ))aber et reicht schon, wenn er friedlich neben mir sitzt. Er guckt sie dabei noch nicht mal an, sondern mich ... trotzdem hindert sie irgendwas am "locker werden" (das kann sie nämlich auch sobald Herr Hund außer Sicht ist!). Ich halte mich da schon an die "Reihenfolge" beim Füttern, Begrüßen etc. aber ich weiß dass Herr Hund eben auch Grenzen akzeptiert ... sonst hätte ich keine 4 Katzen mehr und Gasthunde wären auch nicht drin. Nur scheint das Madame alles nicht sonderlich zu beeindrucken ...
Zur Hülf! Ich rechne mit allem ... sacht mir, dat ich nicht von 12 bis Mittag denken kann und überhaupt lieber keine Tiere halten sollte ... : ) Mach ich mich verrückt? Bin ich zu eilig? Frau Hund hat alle Zeit der Welt aber ich habe echt Angst ihr Unrecht zu tun, mich zu verrennen, weil ein paar Synapsen fehlen usw.
Ein besonderes "Dankeschön" für jeden welcher sich durch den Text gequält hat.
Liebe Grüße
Caro
erstmal ein dickes *Daumenhoch!*, dass ihr euch so rührend um "Forums-Gäste" kümmert. Ich stöber nur hier und dort mal in diversen Foren und hab da schon ganz andere Reaktionen lesen dürfen : ). ("Stell dich erstmal vor, schreib ein Dutzend Beiträge und verinnerliche erstmal sämtliche bereits vorhandene Themen ... DANN darfste auch wat fragen!")
So, ich hoffe um Nachsicht, wenn ich eure Plauderfreudigkeit nun mal schamlos ausnutze ...
Leute, ich hab mich beim Schreiben so verzettelt *rotwerd*, dass ich das eigentliche Problem mal vorwegnehme, näheres zu Fau Hund findet ihr weiter unten (mit welchen ich beim Schreiben brav begonnen hatte ...) :
Nun denn, folgendes Problem:
Ich habe seit 3 Monaten eine extrem unsichere (nicht grundlegend ängstlich oder scheue!) Hündin. Bardino-Mix, knapp 3 Jahre alt.
Mein alter, sehr souveräner aber eben auch doll auf mich fixierter RR-Rüde (Rangordnung im Positiven absolut geklärt) "behindert" alleine durch Anwesenheit das Herankommen und die-Motivation-im-Allgemeinen der Hündin. Oder bin ich es? DAS ist hier die Frage ... ! Untereinander verstehen die sich supergut, spielen wie blöd usw..
Nachdem ich mein Verhalten immer wieder hinterfragt habe (Verzweiflung! *irrewerd*) habe ich es ausprobiert...
Rüde dabei: Er drängelt sich gerne in den Vordergrund (souverän! ist einfach nur "da", hat noch nie geknurrt o.ä.), Hündin hält "Sicherheitsabstand", befolgt Kommandos oder Spielaufforderungen von mir eher gequält, unterwürfig, lustlos - "muss ja sein"* ... oder - wenn ich nicht aufpasse - resigniert und trollt sich. (peinlich, ich weiss : ()
***Nein, ich strafe nicht bzw. wenn nötig doch aber eben nicht "althergebracht-böse" und schon gar nicht in alltäglichen Lern- und Spielsituationen!
Das größte Problem ist der "Sicherheitsabstand" beim Heranrufen. Mein Herr Hund kommt sowohl auf Pfiff (normal) und auf ein - schon recht nachdrücklich gebrülltes - "Hiiiier ... heeer!" freudig angaloppiert, setzt sich neben mich und fertisch. Frau Hund parkt sich generell 'n paar Meter weiter wech.
Das 2. Problem:
Wenn ich ein "Hier" einsetzen muss, habe ich bei ihr eh schon teilweise verspielt (trotz Brüller-Schönfüttern mit Wurst!). Mir ist ihr Verhalten schon klar, türlich wirkt das abschreckend aber ich kann ja nicht erst warten bis Madame auf Pfiff bei mir ist und dann erst dem Herren das um Welten besserwirkende "Hier" um die Ohren schmettern : (
Fakt ist außerdem, dass ich "Zubehör" wie Hundepfeifen absolut verweigere, ich aber im Stress (muss halt manchmal alles sehr schnell gehen) keinen eindringlich-lauten Pfiff rausbekomme und Herr Hund eben wahnsinnig gut darauf hört, wenn ich ihn nur rechtzeitig verbal erwische. Außerdem reagieren beide dummerweise auch auf andere Pfiffe (rennen natürlich nich wie blöde hin, sondern gucken und laufen manchmal irritiert zu mir : )) ... egal an einem "Original-Frauchen-Brüller" führt im Ernstfall bei Herrn Hund also nix vorbei.
So, und selbst wenn ich dann beide Flitzpiepen bei mir habe, sitzt mein Rüde wie angewurzelt an meiner Seite und Fräulein wahrt Abstand. Vor ihm! Eindeutig! Wenn ich Glück habe, bleibt se halt auch so einzwei Meter von uns entfernt sitzen oder lässt sich ins Platz ablegen (unterwürfig!) ... aber ich kann mir nie sicher sein : (
Es ist echt peinlich aber wenn ich Pech habe fängt sie an zu "zocken" (einen Meter vor-zwei Sprünge zurück-dat ganze klangvoll mit Kläffen untermalt ... Ausgang offen! Bin mir über ihren Zwiespalt durchaus bewusst) aber wat um Himmels Willen kann ich da machen? Mein Rüde verhält sich ihr gegenüber tadellos, wirklich ... andererseits kann ich ja von der Süßen nicht verlangen, dass sie sich "mal eben so" über die hündische Rangordnung hinwegsetzt, oder etwa doch? Wie soll ich das denn bitte positiv verstärken?. Gut, den Abstand zu Herrn Hund erlegt sie sich ja selber auf und ist da leider auch recht hartnäckig. Es ist auch nicht so, dass dat so gar nicht klappt, ich kann sie beide neben mir ins Sitz, Platz ... wat auch immer bringen ... sie befolgt meine Kommandos auch aber eben nicht freudig (auch teilweise nicht beim Spielen!), man sieht, dass es ihr total unangenehm ist "ich will doch dicht heran aber siehst du nicht, dass das gerade völlig unangebracht wäre?"
Wie gesagt, mit etwas Zeitbonus und Ruhe (einzwei Minütchen) geht das durchaus aber a) gibt es halt Situationen in welchen es mir wohler wäre, wenn ich beide gleich zu fassen kriege und b) stört mich der Konflikt welchen ich ja anscheinend bei der Hündin verursache.
Momentan helfe ich mir Draußen mit Schleppleine über die Runden (lasse sie im Abstand sitzen und trete halt drauf. Auf die Leine! : )), Zu Hause wird das "Nebeneinander" geübt, klappt auch manchmal schon etwas freudiger aber absolut nicht zuverlässig. Der Knaller ist, wenn ich beide nebeneinander an der Führleine habe, hat sie – bis auf wenige Ausnahmen - erheblich weniger Probleme mit der Nähe, ist neugierig, freudig, nimmt Leckerchen und „Tätscheln“ als Belohnung an!
Nun erwäge ich, aus reiner Verzweiflung, die Seiten zuzuteilen ... einer auf Zuruf IMMER links - einer rechts ... ich als Plööödi inne Mitte. Find ich aber nicht wirklich toll, weil ... dat machen meine Nerven nich mit! Ich bin (trotz guter Quote) bei meinem Rüden jedesmal heilfroh, wenns wirklich brenzlig war und er angeflogen kommt - nein! DAFÜR bekommt er was, ich "klinke ihn ein" und DANN sach ich ihm auf welche Seite ... Außerdem isser doch schon so alt (irgendwas umme 11 Jahre), lernt noch wie bekloppt aber ich mag nicht nochmal irgendwas umschmeissen, wat gut funktioniert und was wir uns heftig erarbeiten mussten. Versteht mich nicht falsch, ich bin durchaus flexibel und Herr Hund auch aber gerade am Herankommen rumzudoktern *schauder* ... Außerdem wär der Erfolg mit Frau Hund ja alles andere als "sicher". Nachher habe ich 2 Hunde welche nicht zuverlässig ... tiefdunkelschwarzmal.
Um das ganze nun abzukürzen: Wie gesagt, habe ich mir dat Hirn zermartert ob ich ihr evtl. nicht das Vertrauen vermittel, was sie eigentlich haben sollte ... manchmal befolgt sie (sichtlich unangenehm berührt, im Zwiespalt) meine Kommandos obwohl der Rüde dabei ist, ebensooft fängt sie halt an zu zocken (Bellen - krieg mich - eine ihrer beliebtesten Übersprungshandlungen : )), pflanzt sich meterweit wech hin und „überlegt“ aus der sicheren Entfernung oder oder ... .
Das „Hasch-mich-Spiel“ habe ich nie mitgespielt aber sie hat halt schon öfter Erfolg mit dem „Aussitzen“ einer solchen Situation. Hatte ne zeitlang immer eine Leine an Frau Hund bammseln aber die verheddert sich halt böse beim Spielen (im Auslauf! Draußen bis auf genehmigte Spielattacken und Baden immer mit Schlepp!). Auch wenn ich sie dichter heran haben wollte, half kein Frohlocken und die Leine schon gar nicht.
Nun Frage ich mich aber, da ich beim Herankommen ausschließlich mit positiver Bestärkung arbeite (nicht nur dort aber in diesem Fall muss ich das nochmal peniebelst betonen) ... aus welchem Grund überwindet sie sich dann und wann? Meideverhalten kann es nun unmöglich sein. Die Arme ist zeitweise so gestresst, dass sie "unmöglich“ in der Nähe des Rüden ein Leckerchen essen kann, Liebkosungen und Lob werden in einer solchen Situation auch eher misstrauisch beäugt.
Puuuuh - sorry - aber is halt schwer das alles so zu beschreiben also *Mut zur Lücke*:
Mit Frau Hund alleine oder anderen Hundekumpels funktioniert alles einwandfrei! *heeeuuuuel* Spielen, Üben, Heranrufen, Sitzen dicht-an-dicht, Futteraufnahme, Kuscheln ... Aufmerksamkeit generell.
Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht! Himmelt mich an "Los! Sag-mir-wat-wir jetzt machen!" ...
Hmmmm, also sie sieht ja z.B. auch, dass mein Rüde durchaus auch Gasthunde nahe an mich ranlässt (nicht wirklich gerne aber mit Schönfüttern klappt dat) und wenn ihr wat so gar nicht passt, weiss die sich auch durchaus zu wehren (auch Herrn Hund gegenüber!, welcher sofort akzeptiert)
Vorgeschichte:
Die Hündin kam als Welpe aus Spanien, 2 Jahre lang bei Besitzern welche mit ihrer Unsicherheit (dazu gehört auch das Verbellen von Menschen. "Neugier/Schiss - vorne Angriff/hinten Flucht") nicht klarkamen bzw. diese durch ihr Verhalten noch bestärkt haben.
Nach 2 Jahren gaben die Erstbesitzer sie nun in eine Pflegestelle (der damals vermittelnde Organisation) zurück. Dort war sie ganze 5 Monate bevor sie endgültig zu uns kam. Die Pflegestelle ist völlig in Ordnung gewesen, Frau Hund ist Artgenossen gegenüber gut sozialisiert (lebte dort mit weiteren Hunden und Katzen) ... nur konnte man dort natürlich nicht individuell auf dat Mäuschen eingehen. Will sagen: Madame "arangiert" sich recht schnell, fasst auch durchaus Vertrauen zu einzelnen Bezugspersonen aber ... *nichauffnpunktbekomm* ... mir kommt es vor als ob die grundlegende Unsicherheit unverändert bleibt. Ich kann das echt nicht beschreiben und warte bestimmt nicht auf den "großen Wandel" innerhalb kürzester Zeit ... evtl. habe ich ja Paranoia aber ich werde das ungute Gefühl nicht los, dass unsere "Fortschritte" (die es unbestritten gibt!) nicht der Unsicherheit zu Leibe rücken sondern dat Hundi nur lernt sich (sozusagen gezwungenermaßen) noch schneller zu arrangieren, anzupassen, aus der Not eine Tugend zu machen ... nenne man dat, wie man will. : (
Ich weiß wohl, wie Hundis lernen; dass sich langbewährte (aus Hund-Sicht!) Verhaltensweisen nicht "mal eben so" umkrempeln lassen usw.
Erklärt mich für verrückt aber ich zerbrösel mir meinen Kopp, ob die Fortschritte* trügerisch sind. Gibt es so was überhaupt?
*(Vertrauen zu uns, zu Fremden geht auch immer schneller ... wird neugierig und geht auf Besuch zu, verbellen/knurren kann ich mit Kommando super unterbrechen - sie nähert sich daraufhin in freundlicherer Haltung oder bleibt bei mir also lässt die Leute in Ruhe, gut abrufbar ... blabla)
Um Missveständnissen vorzubeugen (alles kann ich nicht "eindeutig" formulieren, sonst schreib ich hier morgen noch):
Ich nehme mir raus ihr das Anbellen und Anknurren von Menschen (auf die sie von sich aus aus einem Zwiespalt von Neugier-doch-Schiss krieg' - Anmaßung von Handlungsbedarf etc. losgeht) zu verbieten. Das klappt einwandfrei. Marke "Meine Sache!" entweder du verhältst dich freundlich oder du mischt dich bitteschön gar nicht erst ein." Ich achte natürlich schon darauf, dass sie nicht "bedrängelt" wird (dann darf und soll sie ruhig knurren), ist definitiv kein Angstbeißer ... wenn ich eine Situation und deren Beteiligten nicht absolut gut einschätzen kann immer mit Schlepp gesichert.
Fakt zum Thema Fortschritt ist z.B. definitiv, dass es mit Besuch im Haus null Probleme mehr gibt, im Auslauf ebenfalls erheblich weniger und in "freier Wildbahn" ist - je nach Situation alles möglich (vom freundlichen Andocken an völlig Fremde bis zum - zugegeben - Stellen harmloser Spaziergänger ... abrufen kann ich sie sofort aber daher sicherheitshalber die Schlepp und Rundumleuchte!)
So! Nu hab ich die Hälfte vergessen (is halt auch nich einfach, wenn man sich nicht kennt) und vor allem jaaa, ich mache mit ihr das "Normalprogramm" ... viel über positive Bestärkung, ignorieren von Ünerwünschtem (bis auf einige Ausnahmen), Verhalten umlenken, desensibilisieren, Versuch durch Motivation und kleine Erfolge Schritt für Schritt "Selbstvertrauen aufzubauen" usw. usw. (ich mag diese ganzen Schlagworte nicht - sorry)
Wie gesagt, alleine mit Frau Hund funktioniert dat wunderbar, mit ihr plus anderen Hunden auch ... aber mit Herrn Hund inne Nähe .... eben nich! Zumindest nicht so gut!
Waaaaas bitte mache ich falsch? Ich hab echt schon überlegt ob Herr Hund in Fräuleins Augen "Chefe" ist ... dat kann aber nicht wirklich sein!
Doch eines noch, ganz wichtig:
Bei meinem Mann oder anderen "Vertrauenspersonen" dockt mein Rüde nicht so an und siehe da ... Frau Hund ist gelassener und nüscht is mit Sicherheitsabstand : (. Wie gesagt, Herr Hund hat da dann auch weniger "Präsenz" bzw. Ambitionen der "Erste" zu sein. Gut dachte ich mir, bin ich halt nich "Erste Geige", haste halt wat falsch gemacht ... ABER: Wenns enge kommt, rennt Madame zu mir (! Warumwiesoweshalb?), holt sich für jeden Pups die "Erlaubnis" bzw. sichert sich ab (bei mir is das kurzes Augenzwinkern und ggf. ein "okay").
Herrn Hund hab ich, wat das Drängeln oder Geltungsbedürfnis angeht, im Griff. Will sagen: er darf nicht unbegrenzt oder ungefragt drängeln, macht er auch nicht (würde aber gerne : ))aber et reicht schon, wenn er friedlich neben mir sitzt. Er guckt sie dabei noch nicht mal an, sondern mich ... trotzdem hindert sie irgendwas am "locker werden" (das kann sie nämlich auch sobald Herr Hund außer Sicht ist!). Ich halte mich da schon an die "Reihenfolge" beim Füttern, Begrüßen etc. aber ich weiß dass Herr Hund eben auch Grenzen akzeptiert ... sonst hätte ich keine 4 Katzen mehr und Gasthunde wären auch nicht drin. Nur scheint das Madame alles nicht sonderlich zu beeindrucken ...
Zur Hülf! Ich rechne mit allem ... sacht mir, dat ich nicht von 12 bis Mittag denken kann und überhaupt lieber keine Tiere halten sollte ... : ) Mach ich mich verrückt? Bin ich zu eilig? Frau Hund hat alle Zeit der Welt aber ich habe echt Angst ihr Unrecht zu tun, mich zu verrennen, weil ein paar Synapsen fehlen usw.
Ein besonderes "Dankeschön" für jeden welcher sich durch den Text gequält hat.
Liebe Grüße
Caro
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