Hallo,
in dem gelöschten Thread wurde ja von einigen nachgefragt, warum eigentlich bei einigen Hunden die Schwänze kupiert wurden. Ich habe darüber folgendes in dem Buch "Dogwatching" von Desmond Morris gefunden:
"....an den Haaren herbeigezogen, dennoch mit Nachdruck und Ernst vorgebracht worden ist die Behauptung, daß verschiedene Gebrauchshunde mit spezifischen Funktionen - wie beispielsweise Jagdhunde - sich ihren Schwanz verletzen könnten, wenn sie durch das Gehölz streifen. Veterinärmediziner haben diese Stellungnahme als "blanken Unfug" abgestempelt und damit eine aufgeklärte Gesinnung bewiesen, denn dieses Argument hat eine lange Geschichte. Früher, als unsere Hunde ihren "Lebensunterhalt" noch weitgehend durch Arbeit "verdienen" mußten, hat man tatsächlich angenommen, ein Schwanzstummel sei für das Tier nur von Vorteil. Terriern, die zu den am häufigsten kupierten Rassen gehören, wollte man damals beim Einsatz zur Schädlingsbekämpfung schmerzhafte Rattenbisse ersparen. Auch diese Begründung entstammt, wie viele andere, dem Reich der Fantasie, konnte sich aber dennoch über einen langen Zeitraum halten.
Da Nutzhunde- im Gegensatz zu Hunderassen, die man zu sportlichen Zwecken eingesetzt hat - zeitweilig nicht besteuert wurden, mußte so manch unglückliches Tier aus fiskalischen Gründen seinen Schwanz opfern. Damals gab es in den meisten ländlichen Gebieten sogar einen dorfeigenen Kupierer, der gegen ein geringes Entgelt den Welpenschwanz mit seinen Zähnen abbiß.
Heute ist kaum mehr feststellbar, wer zuerst auf die reichlich exzentische Idee kam, Hunden den Schwanz zu amputieren. In den meisten Berichten, die sich mit dem Thema befassen, heißt es, die wahren Ursprünge "verlören sich im Dunkel der Geschichte". Das ist jedoch zum Glück nicht der Fall. Als man nach dem ältestn Hundebuch der Welt suchte, hat man entdeckt, daß sein Verfasser ein römischer Agronom namens Columbella war, der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts lebte. Er empfahl darin, vierzig Tage alten Welpen den Schwanz abzubeißen und die Sehnen herauszuziehen, um sie vor Tollwut zu schützen. Diese Vorsichtsmaßnahme beruhte auf der falschen Vorstellung, daß Tollwut durch im Hund angsiedelte Würmer verursacht würde. Wenn einem Hund ein Stück Schwanz abgebissen wurde, sahen die freigelegten Sehnen wie ein Bündel weißer, glänzender Würmer aus. Diese äußerst verdächtig aussehenden Sehnen waren schuld daran, daß in späteren Jahrhunderten Millionen von Welpen den Schwanz einbüßten. Im Verlauf der Zeit erfand man immer neue Rechtfertigungen, die mehr oder weniger überflüssig waren, weil sich zu diesem Zeitpunkt die Praxis des Kupierens bereits eingebürgert hatte. Wie so viele überlieferte Sitten und Gebräuche blieb dieser Ritus auch dann noch erhalten, als der ursprüngliche Sinn schon lange in Vergessenheit geraten war."
Briddy
in dem gelöschten Thread wurde ja von einigen nachgefragt, warum eigentlich bei einigen Hunden die Schwänze kupiert wurden. Ich habe darüber folgendes in dem Buch "Dogwatching" von Desmond Morris gefunden:
"....an den Haaren herbeigezogen, dennoch mit Nachdruck und Ernst vorgebracht worden ist die Behauptung, daß verschiedene Gebrauchshunde mit spezifischen Funktionen - wie beispielsweise Jagdhunde - sich ihren Schwanz verletzen könnten, wenn sie durch das Gehölz streifen. Veterinärmediziner haben diese Stellungnahme als "blanken Unfug" abgestempelt und damit eine aufgeklärte Gesinnung bewiesen, denn dieses Argument hat eine lange Geschichte. Früher, als unsere Hunde ihren "Lebensunterhalt" noch weitgehend durch Arbeit "verdienen" mußten, hat man tatsächlich angenommen, ein Schwanzstummel sei für das Tier nur von Vorteil. Terriern, die zu den am häufigsten kupierten Rassen gehören, wollte man damals beim Einsatz zur Schädlingsbekämpfung schmerzhafte Rattenbisse ersparen. Auch diese Begründung entstammt, wie viele andere, dem Reich der Fantasie, konnte sich aber dennoch über einen langen Zeitraum halten.
Da Nutzhunde- im Gegensatz zu Hunderassen, die man zu sportlichen Zwecken eingesetzt hat - zeitweilig nicht besteuert wurden, mußte so manch unglückliches Tier aus fiskalischen Gründen seinen Schwanz opfern. Damals gab es in den meisten ländlichen Gebieten sogar einen dorfeigenen Kupierer, der gegen ein geringes Entgelt den Welpenschwanz mit seinen Zähnen abbiß.
Heute ist kaum mehr feststellbar, wer zuerst auf die reichlich exzentische Idee kam, Hunden den Schwanz zu amputieren. In den meisten Berichten, die sich mit dem Thema befassen, heißt es, die wahren Ursprünge "verlören sich im Dunkel der Geschichte". Das ist jedoch zum Glück nicht der Fall. Als man nach dem ältestn Hundebuch der Welt suchte, hat man entdeckt, daß sein Verfasser ein römischer Agronom namens Columbella war, der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts lebte. Er empfahl darin, vierzig Tage alten Welpen den Schwanz abzubeißen und die Sehnen herauszuziehen, um sie vor Tollwut zu schützen. Diese Vorsichtsmaßnahme beruhte auf der falschen Vorstellung, daß Tollwut durch im Hund angsiedelte Würmer verursacht würde. Wenn einem Hund ein Stück Schwanz abgebissen wurde, sahen die freigelegten Sehnen wie ein Bündel weißer, glänzender Würmer aus. Diese äußerst verdächtig aussehenden Sehnen waren schuld daran, daß in späteren Jahrhunderten Millionen von Welpen den Schwanz einbüßten. Im Verlauf der Zeit erfand man immer neue Rechtfertigungen, die mehr oder weniger überflüssig waren, weil sich zu diesem Zeitpunkt die Praxis des Kupierens bereits eingebürgert hatte. Wie so viele überlieferte Sitten und Gebräuche blieb dieser Ritus auch dann noch erhalten, als der ursprüngliche Sinn schon lange in Vergessenheit geraten war."
Briddy
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