Hund abgeschossen - Anzeigepflicht?

[IsiAussie]

Liebe Foris, gerade habe ich zu meinem Entsetzen erfahren, dass der Hund einer lieben Freundin abgeschossen wurde. Er hatte ein Reh "gestellt", und der Jäger "wußte sich nicht anders zu helfen", als den Hund abzuschiessen.... Es handelte sich um einen kleinen spanischen Rato Nero, so etwa 35 cm Schulterhöhe.... Nun hat die Freundin herausgefunden, dass der Jäger zu diesem Abschuss berechtigt war, da der Hund sich außerhalb ihres Einwirkungsbereichs befand. So weit so schlimm. Was jedoch noch die zusätzliche Härte ist: der tote Hund wurde einfach ins Gebüsch geworfen (weil der Schütze keine Zeit hatte, ihn wegzuschaffen...) und meine Freundin hat erst nach langem rumfragen auf Umwegen von dem Vorfall erfahren. Der Hundekörper war am nächsten Tag nicht mehr auffindbar (wahrscheinlich Füchse). Sie möchte jetzt wissen, ob der Jäger den Abschuss nicht irgendwo hätte melden müssen. Weiß hier jemand die Antwort?
Mit traurigen Grüßen im Gedenken an Cispa.
Barbara

[Gast]

unfassbar, immer wieder....

ohne jetzt die näheren Umstände zu kennen (wer hats noch gesehen, was hat der Hund wirklcih gemacht, was ist das für ein Jagdfuzzi, woher weiss man davon, wenn keiner dabei war, da kann ja nicht jeder rumballern etc.), fallen mir mal spontan ein : Verstoss gegen Tierkörperbeseitigungsgesetz?!

Und ich würde auf jeden Fall den Kontakt zu einem fähigen Anwalt suchen, damit - sollte es auch nur einen klitzekleine Möglichkeit geben - so einem das Handwerk gelegt wird, sprich Berechtigung entzogen.

Traurige Grüße
Anita

[wembley]

Was soll das bringen? Es macht den Hund auch nicht wieder lebendig, wenn der Jäger jetzt belangt würde, weil er den Hund nicht gemeldet hat (ich wüsste nicht wo?). Auch wenn es ein kleiner Hund war und so traurig das alles ist, aber der Jäger war berechtigt zu schießen. Deine Freundin macht sich wahrscheinlich eh selbst die meisten Vorwürfe, weil sie nicht besser aufgepasst hat.

LG

Manuela

[Nicoronja]

Ich würde versuchen dagegen etwas zu unternehmen!!!!
Auch rein menschlich gesehen ( mal abseits der Gesetzeslage) sollte jeder Jäger ( selber Hundfehalter) mal über Folgen für den Besitzer ( psych. Art etc) nachdenken!

Mag einfach noch daran glauben das es Jäger mit Herz gibt ( auch wenn ich viel gegenteiliges erlebt habe)!!!!

[Tilljacker]

Also, so leid es mir für die Freundin und natürlich den Hund tut- es ist unwiderruflich geschehen und nichts wird den Hund zurück bringen .

Ich kann aus der Ferne das Verhalten des Jägers nicht beurteilen- lediglich äußern, dass ich es unmöglich finde, dass Tier einfach so liegen zu lassen.

Aber mal ganz ehrlich, in der letzten Zeit treffe ich hier immer mehr Leute in den Wiesen und im Wald, die ihren Hund/ihre Hunde ganz bewusst Wild hetzen lassen. Ganz nach dem Motto: Sie kriegen es ja doch nicht!

Selbst in der Brut- und Setzzeit ist das so...

Ich werde mich niemals davon ausnehmen, das nicht einer unserer Terrier auch einmal ein Tier hetzt und jagt- aber ich bin nicht auch noch stolz darauf und arbeite im Gegenteil sehr hart daran, dass ich die Hunde gut unter Kontrolle habe.

Schade, dass ein Hund die Uneinsichtigkeit von 2 Menschen mit dem Leben bezahlen muss. Auch der Jäger hätte vielleicht ja auch erst einmal eine Verwarnung aussprechen können...
Niemand wird sich mehr Vorwürfe machen als deine Freundin...

Liebe Grüße
Anja

[Sandi_Daxi]

Der Jäger darf nur schießen, wenn er sich in "seinem" Wald befindet (also in dem Wald in dem er das Jagdrecht hat.)

Ich will mich nicht zu sehr auslassen über seine Vorgehensweise. Ich finds sehr daneben. Man weiß doch, dass irgendwo ein Besitzer wartet.

LG
Sandra

[bonnyangel]

Hallo,

ich habe letztens erst in der Zeitung ein Urteil gelesen, bei dem es hieß: nur ein B e r u f s j ä g e r darf auf ein Haustier, da es kein Jagdwild ist, schießen, wenn es wildert. Und auch dann liegt es noch im ermessen des Jägers, ob er überhaupt schießt.

Trotzdem ist für den kleinen Hund zu spät. Aber vielleicht wird ja so einem schießwütigen Pächter die Lizens entzogen, wenn er angezeigt wird. Ist vielleicht eine winzig kleine Genugtuung.

Liebe Grüße
Christa

[Gast]

...aber man weiß doch auch, dass hunde nicht hetzen dürfen, weder im wald noch auf dem feld!

auch auf die gefahr hin, dass ich mir hier jetzt keine freunde mache, aber wer seinen hund nicht entsprechend im griff hat, sollte ihn anleinen oder wenigstens ne schleppleine im wald usw. nutzen. ich habe selbst zwei molosser, da laufe ich nicht wirklich gefahr, die beiden interessiert es so überhaupt nicht. ABER: sollte einer meiner hunde beim jagen/hetzen vom jäger abgeschossen, so muß ich die schuld bei mir selbst suchen und nirgendwo sonst. natürlich kann es sein, dass der hund nicht wirklich gejagt hat, aber er war definitiv nicht im einwirkbereich des besitzers. das wäre mir persönlich schon viel zu gefährlich, ich lasse meine hunde nicht allein im wald rumrennen. wir gehen häufig "quer feld ein" aber ich achte immer darauf in keine schonung zu kommen und dass meine dicken in sichtweite bleiben. zur not werden sie auch mal rangerufen.

bitte nicht falsch verstehen: ich finde das schicksal deiner freundin wirklich traurig, und ich bin kein freund der jäger, ganz bestimmt nicht...nur hier ist doch offensichtlich was falsch gelaufen und nun wird der schwarze peter weiter gegeben. und das geht so nun auch nicht...

lg
nadine

[IsiAussie]

Hallo und Danke für eure Meinungen. Es ist schon richtig, ein Hund sollte so unter Kontrolle sein, dass so was gar nicht erst passieren kann. Und Cispa war sicher kein Musterbeispiel an Gehorsam, und natürlich macht M. sich größte Vorwürfe, dass sie nicht sofort gründlich gesucht hat. (Der Hund ist von ihrem Nachbar-Bauernhof aus verschwunden, wo beide gerade waren, und da es dort immer ne Menge zu schnüffeln und entdecken gibt, hat sie sich nicht so viel dabei gedacht. Aber da stand wohl irgendwo das Reh im Gebüsch...). Und auch wenn der Jäger berechtigt war, den Hund abzuschiessen, das kann ich sogar noch irgendwie verstehen. Aber sollte er nicht versuchen, den Besitzer ausfindig zu machen??? Den toten Hund einfach im Gebüsch liegen zu lassen, ohne irgendwo Bescheid zu geben, das ist doch schrecklich. Kann er sich doch wohl denken, dass irgendwo ein Mensch verzweifelt nach seinem Vierbeiner sucht! Also nochmal die Frage: gibt es für so einen Fall eine Meldepflicht des Jägers??? LG Barbara

[Lynnie]

Ich bilde mir ein daß der Jäger das bei der Polizei anzeigen muss, bin mir aber jetzt nicht sicher. Bitte einfach mal google benutzen, ich schaffs grad nciht sonst würd ichs selber machen. Aber müssteste was finden.

[Wolfsspitzmix]

Deine Freundin sollte den Jäger auf jeden Fall anzeigen, schon im Interesse aller anderen Hundebesitzer. Ich möchte nicht, daß so einer in meiner Gegend wohnte und ungestraft davon kommt, ohne jegliche Konsequenz, nicht mal eine Anzeige???? Man darf so etwas nicht einfach hinnehmen!

Wenn sich keiner wehrt, wird der Jäger es vielleicht öfter machen. Zeigt sie ihn an, sollen die Gerichte klären, was Recht ist.

Dagmar

[Wolfsspitzmix]

Du kannst Dich hierhin wenden: ijh

[Gast]

Leider ist

das einzige, was juristisch belangt werden kann, in diesem Fall ist die nicht erfolgte Tierkörperbeseitigung.

Oder, Deiner Freundin sind Augenzeugen bekannt und benannt, die ein unrechtmäßiges Vorgehen beobachtet haben.

Armes Kerlchen...

[Doberlein]

also das Verhalten des Jaegers finde ich unmoeglich.

Und nur mal angemerkt, ich weiss, dass es nicht ok ist, wenn Hunde Wild jagen, aber dafuer die Todesstrafe zu verhaengen, ein klares Nein von mir.

Wann wird Wild denn gejagt? Nur noch durch Jaeger, das soll keine Entschuldigung sein, nur eine Feststellung. Dass dieser dann den 35cm Hund abknallt und wegwirft, finde ich mehr als daneben.

Hier ist das Gottseidank verboten. Wenn ein Hund wirklich Wild reisst oder Schaden verursacht, dann muss der Halter dafuer aufkommen und wird schadenersatzpflichtig. Das nimmt hier jedoch niemand als Freischein!

Ich wuerde den Jaeger grundsaetzlich auch anzeigen, egal, ob was dabei rumkommt, aber die gesamte Vorgehensweise sollte sich nicht wiederholen. Vielleicht denkt er dann das naechste Mal ein wenig nach.

Naja und die Halterin wird wohl nie wieder unachtsam sein

[Lutio]

Der Jäger darf den Hund abschießen, wenn dieser das Wild ernstlich gefährdet. Bei einem 35cm Hund dürfte das schwer zu begründen sein. Ändert nichts mehr dran, aber ist trotzdem sehr merkwürdig und überflüssig. Tut mir sehr leid.

Ob es eine Meldepflicht gibt. Ich kenn mich im Jagdrecht nicht aus, aber ich würde doch stark annehmen, dass zum einen versucht werden muss den Halter ausfindig zu machen, zum anderen der Abschuss protokolliert werden muss. Wir sind doch in D, da wird schließlich jeder Furz in Statistiken gebannt und ausgewertet. Wenn das in diesem Fall anders sein sollte, würde ich mich sehr wundern... Erkundigt euch bei der zuständigen Jagdbehörde.

LG
Yna