Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Hallo aus Hamburg

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hallo alle miteinander,

    ich habe eigentlich nicht richtig Zeit, mich in diese Diskussion einzuklinken - aber eine Sache kann ich aus Erfahrung beisteuern.

    Ganz kurz noch mal - ich weiß nicht, ob Euch Antons Geschichte bewusst ist:

    Anton (Goldie - diese Woche 6 Jahre alt geworden *jubeljubeljubel!*) wurde in seiner Welpen- und Junghundezeit extrem mit Impfungen vollgestopft. In seinem ersten Lebensjahr bekam er 3 Komplettimpfungen + 3 zusätzliche TW-Impfungen. Anton ist - wie uns eine TCM-TÄ gut erklärte - von Geburt an mit nur mit einer wackeligen Lebensenergie gesegnet - diese Impfungsorgie plus der zusätzlichen Parasitenprophylaxen, etlichen AB- und Cortison-Behandlungen, mit denen die durchweg heftigen Folgen der Impfungen behandelt wurden - all dies führte zu einer völligen Überlastung seine noch jungen und nicht ausgereiften Leber - dies hätte ein stabilerer Organismus vielleicht kompensieren können, Anton konnte es nicht: Er ist seit seinem 2 Lj. Epileptiker und wie wir feststellen hat er unzählige Unverträglichkeiten ggü. Nahrungsmitteln, Pflanzen, Blüten....

    Und jetzt zu Eurer Diskussion

    Einem Hund die vegane Ernährung anzubieten, bedeutet keinen Zwang für das Tier

    Stimmt nur, wenn der Hund die Wahl hat. Was müßte er tun, um klarzustellen, daß er lieber Fleisch hätte? Essen verweigern? Wenn das so einfach wäre, gäbe es keine Fehlernährung.



    Bevor Anton epi-bedingt auf vegane Kost gesetzt wurde, zeigte er tatsächlich schon monatelang vorher tatsächlich an, dass er in best. Lebenssituationen kein Fleisch mehr wollte - er hat also umgekehrt die Fleisch-Nahrung verweigert bzw. wenn er sie mit langen Zähnen gefressen hatte, unmittelbar wieder erbrochen. Hätten wir auf ihn damals gehört, hätten wir ihm das Leben erleichtern und vielleicht sogar die gesundheitliche Eskalation verhindern können - aber bei uns kam es umgekehrt zu einer Fehlernährung, weil wir ihn weiter barften.
    Ich will damit zeigen, dass ein Hund tatsächlich deutlich machen kann, was er braucht. Ich habe mir damals geschworen, ab jetzt immer auf Anton zu hören, wenn er mir etwas andeutet. Aber bei musste erst die schlimmste Anfallsserie eintreten, die er jemals hatte und an der er fast gestorben wäre, bevor wir erkannten, was er uns schon lang vorher gezeigt hatte: er verträgt keine Tierprodukte mehr.

    Sie stehen nicht morgens auf und wollen getötetes Tier
    Sie stehen morgens aber auch nicht auf und rennen zum Gemüsebeet, oder


    Anton hat uns damals dezidiert klar gemacht, dass er z.B. Bananen wollte -er rannte zum Obstkorb und zeigte aufgeregt mit der Nase darauf. Fand er im Gebüsch Wurstbrote, Fleischstücke, Currywurstreste, hat er mich geholt und dort hingeführt und die Dinge gezeigt statt sie zu fressen. Als wir Knall auf Fall auf vegan umstellten, war er regelrecht begeistert von matschig gekochtem Reis mit Kartoffeln! Er hat das wochenlang mit Wohlbehagen in sich reingemampft.


    Würden sie diese Nahrung nicht essen, auch sämtliche Geschmacksvariationen ignorieren, dann würden wir natürlich dies auch nicht erzwingen.

    Bei Anton sind wir nun an diesem Punkt angelangt - er hat immer mehr vegane Mahlzeiten verweigert.
    Wir konnten durch Austesten feststellen, dass er inzwischen auf der einen Seite einige früher als pos. getestete pflanzl. Nahrungsmittel nicht mehr verträgt, dafür aber wieder fit für z.B. Huhn ist.
    Seine Konstitution hat sich also geändert, seine Leber hat sich im Verlauf der klass. hom. Behandlung offensichtlich erholt - damit haben sich seine Bedürfnisse geändert und dies zeigt er an, indem er wieder "mäkelt" und unterwegs nicht mehr zuverlässig gefundene Wurstscheiben, Grillhähnchen etc. ignoriert.



    Lange Rede - kurzer Sinn: was Anton mich lehrt, ist auf seine Bedürfnisse zu hören und auf sie einzugehen. Ich habe ihn im Verlauf seiner Krankheit als außerordentlich klug erlebt - auch wenn er manchmal Dinge mag, die nicht gut für ihn sind, hat er doch bei allem wirklich Wichtigen das richtige Gefühl für sich und kann dies auch deutlich machen - wir mussten nur erst lernen, ihn zu verstehen, statt von "Mäkeln" zu sprechen und unseren Stiefel durchsetzen zu wollen.

    Ich weiß nicht, ob alle Hunde so feinfühlig sind und so ein gutes Gefühl für sich haben - das müsste man sich eben von Tier zu Tier angucken (obwohl ich es schon allen zutraue!).

    ich will damit also weder für vegane, noch für vegetarische oder Barf-Kost für Hunde Stellung beziehen, sondern sehe einfach die Wichtigkeit zu gucken, was das Tier möchte und was ihm gut tut.

    Liebe Grüße

    Claudia mit Anton
    Claudia mit Engel Anton und Spaßvogel Banek

    Unvergessen: Pluszak

    Kommentar


      #17
      Hallo Claudia,

      wie ich schon geschrieben habe - bei kranken Hunden sieht die Sache anders aus. Ich kenne auch einen Goldenen der Vegan ernährt werden muss weil er auf alles andere höchst Allergisch reagiert (dank jahrelangem schlechtem TroFu und überimpfen).

      Aber ein gesunder Hund wird das wohl in den meisten Fällen nicht machen Mein Natas sortiert wenn es ihm möglich ist feinsäuberlich das "ekelige" Gemüse aus und sieht mich an als ob ich ihn gerade vergiften würde wenn die Pampe unter den Fleischmix gemischt wird (weil er natürlich auch Bestandteile, Vitamine die in dem Gemüse enthalten sind braucht).

      Natas kann ja nur roh ernährt werden, von TroFu oder ähnlichen wird er krank, bekommt bei den meisten sofort Durchfall etc. Er frisst auch nur genau das wo er weiß das es ihm bekommt und - er ist nicht verfressen - frisst auch nur soviel wie er braucht.
      Aber beim Gemüse kämpfen wir immer - da sind ihm Blättermagen und Co. schon viel lieber

      Natürlich - wenn man merkt das eigene Tier möchte aber nur Gemüse und Co. fressen - dann wird hier auch jeder darauf hören (gehe ich jetzt einfach davon aus) und sich aber auch überlegen warum das plötzlich so ist.
      Aber so wie ich das verstanden habe wird diesen Hunden ja keine alternative geboten - sie müssen fressen was auf den Tisch kommt und das genau finde ich eben bedenklich (wenn schon die ganze Zeit von einer alternative gesprochen wird).

      Ich wünsch dir und Anton alles liebe.
      Liebe Grüße
      Bine und Natas (der gerade am Terrassentisch steht und wartet das der böse Pansen auftaut)

      Achja was mir noch einfällt Es gibt ja auch z.B. genügend Hunde die TroFu viel besser vertragen oder gemischt gefüttert werden (also halb halb) weil sich eben die Besitzer wirklich gedanken machen und eben herausgefunden haben das für Ihre Tiere der Weg am besten ist. Ich finde das ist das wichtigste aber ein Tier sollte es seinem Menschen zeigen können was es möchte

      Kommentar


        #18
        Hallo Bine,



        Aber ein gesunder Hund wird das wohl in den meisten Fällen nicht machen
        nein, das denke ich auch nicht - Anton hatte zwar von Anfang an klare Präferenzen für Obst und Gemüse - aber er war eben auch von Anfang an nicht der Stärkste, was seine Gesundheit anbelangt.

        Er hat außer dem Magnusson Krav kein TroFu vertragen und ich weiß noch, wie sein Gesichtchen immer aufleuchtete, als es dann Frischkost gab! Es hat mir so das Herz aufgeschlossen! Diese Freude am Fressen!
        Aber es war ihm eben immer wichtig, einen pflanzlichen Ausgleich dazu zu bekommen.
        Oder er hat jede Fleischmahlzeit stehen lassen für Nudelauflauf mit Kartoffeln!

        Ich war damals nur nicht in der Lage, dass richtig einzuordnen.

        Und selbst, wenn jetzt noch ein gesunder Hund dazu käme, würde ich aus unserer schmerzhaften Erfahrung heraus immer wieder alles anbieten, um möglichst auch wechselnde Bedürfnisse zu befriedigen.


        Mein Natas sortiert wenn es ihm möglich ist feinsäuberlich das "ekelige" Gemüse aus und sieht mich an als ob ich ihn gerade vergiften würde wenn die Pampe unter den Fleischmix gemischt wird
        Anton geht manchmal an unsere Rohkost-Salatteller und sortiert dort auch nach seinem Gusto herum *grins*: er kann auch geraspelte Möhre akribisch aussortieren und den Rest verputzen.



        Natürlich - wenn man merkt das eigene Tier möchte aber nur Gemüse und Co. fressen - dann wird hier auch jeder darauf hören
        das hoffe ich sehr, sehr, sehr!


        Ich wünsch dir und Anton alles liebe

        Danke schön - drückt ihm mal die Daumen, dass wir nun eine wichtige Schwelle überschreiten werden und sich etwas für ihn positiv ändert!

        ich verstehe auch Lindas und Nettis Gedanken zum Schutz der Nutztiere - und ich finde es auch wichtig für alle Seiten einen verträglichen Weg zu finden.

        Liebe Grüße und allen ein schönes Wochenende (und Natas eine leckere Pansenmahlzeit :-) )

        Claudia mit Anton
        Claudia mit Engel Anton und Spaßvogel Banek

        Unvergessen: Pluszak

        Kommentar


          #19
          Ciao Zusammen,
          wir haben auch die Erfahrung gemacht das sich eine Fellschnauze schon zuiemlich genau ausucht was er zu sich nehmen will. Unser damaliger Cocker ein sogenannter Allesfresse, fing irgend wann an alles zu erbrechen was er zu sich nahm, nach etlichen TA Besuchen, es war schon die Rede von bösartigen Tumor und einschläfern, dann bekam Winston von einer TA in Belgien Spritzen und Aufbaupräperate, Sie war der Meinung es wäre eine Vergiftung gewesen. Unser Winston hat dann auch eine ganze Zeit lang kein Fleisch, Trofu und Dosenfutter zu sich genommen, Kinderbrei, Obst und Gemüse.
          Nach ca 6 Monaten verweigwerte er diese Nahrung und wollte wieder Fleisch, das gaben wir ihm dann auch, zwar anfangs nur winzige Portionen aber irgendwann hat er wieder normal gefressen. Allerdings kein Frischfleisch mehr das hat er verweigert aber Trofu mit Gemüse und Obst und Käse und und und.
          !!!Hunde sind die besseren Menschen!!!
          In diesem Sinne viele Grüße aus Italien Helga und Ihre zwei Männer.

          Kommentar


            #20
            Hunde vegan ernähren

            Hallo zusammen, wir noch mal:

            Um Eure Kritikpunkte und Gedankengänge aufzugreifen hier noch einmal ein paar Aspekte.

            Die "alternative Ernährung" bedeutet, eine Alternative schaffen zur üblichen Ernährung die nicht auf dem Leid unzähliger anderer Tiere begründet ist.
            Dabei geht es nicht um die Alternative die der Hund selbst wählt, sondern um eine Alternative zur Tiertötung und Tierquälerei für die Ernährung des Hundes, und um eine Alternative zu üblichen Herkunft wichtiger Aminosäuren und weiterer Bausteine der Nahrung des Hundes.

            Wenn diese Ernährung dem Hund geschmacklich Anreize bietet und ihm alles sichert was er benötigt, was spricht dann dagegen?
            Unsere Hunde sind genauso fit und munter wie Eure Hunde. Sie haben ein glückliches und ausgefülltes Leben, und mal ganz ehrlich, wer lässt seinen Hund jagen, damit er sich von eigener Beute ernähren kann....

            Wie schon festgestellt wurde, ist der Hund ein Beutetieresser. Ein Mischköstler, der sowohl pflanzliche als auch tierische Bestandteile in seiner Nahrung erhält. In unserer Nahrung für den Hund sind die Eiweißquellen anderer Natur, aber bei sorgfältiger Zubereitung nicht minderwertiger. Der Hund benötigt die Zufuhr von Aminosäuren wie jedes andere Lebewesen auch. Die Zusammensetzung der Nahrung spielt bei der Proteinzufuhr die entscheidende Rolle.
            Nahrungsmittel, denen eine oder mehr dieser essenziellen Nährstoffe fehlen, werden als unvollständige Proteine betrachtet, und als unvollständige Nahrungszusammenstellung.

            Mit der richtigen Kombination kann der Proteinbedarf des Hundes mit pflanzlichen Quellen allein gedeckt werden, solange Mahlzeitenkombinationen so gewählt sind, dass keine Aminosäure eingeschränkt wird.
            Auch wenn angenommen wird, dass pflanzliche Proteine schlechter verwertbar als tierische Proteine sind, stimmt das nur in dem Maße, dass bei ungünstiger Zusammenstellung eine oder mehr essenzielle Aminosäuren fehlen.

            Die einzelnen Aminosäuren aus Pflanzenquellen sind mit denen aus tierischen Quellen identisch, Bsp: Tryptophan ist Tryptophan, ganz gleich woher es stammt.
            Gleiches gilt für:

            • Histidin
            • Lysin
            • Leucin
            • Isoleucin
            • Valin
            • Threonin
            • Tryptophan
            • Arginin
            • Methionin (teils durch Cystein ersetzbar)
            • Phenylalanin (teils durch Tyrosin ersetzbar)

            Sojaprotein ist so vollständig wie die meisten Varianten aus Tierquellen aufgrund des Reichtums an allen essenziellen Aminosäuren in Soja.
            Linsen und Tofu werden zu vollständigen Proteinen, wenn sie zusammen in ausgewogener Kombination zugeführt werden.


            Kein Hund ist in der Lage zu wissen, was genau er jeden Tag essen muss um gesund zu bleiben. Auch Barfer wenden viel Umsicht auf, um dem Hund eine vollwertige Ernährung zu erstellen. Auch diese besteht nicht nur aus einem Stück toten Tier. Das allein würde ihn nicht gesund erhalten.
            Nicht anders wird bei der veganen Ernährung vorgegangen. Die Zusammenstellung der Nahrung erfolgt nach denselben Grundprinzipien der Ausgewogenheit an Eiweiß-Kohlenhydrat- und Vitamin-usw. Gehalten.

            Nicht der Hund soll in die Lage versetzt werden pflanzliche Bestandteile so zu verzehren, wie sie die Natur hervorbringt. Sondern seine Nahrung wird so zubereitet, dass sie der Hund verwerten kann.
            Dass dies kein Ding der Unmöglichkeit ist, sondern sehr wohl im Bereich des Machbaren liegt soll von unserer Seite aus bestätigt werden, damit auch mal der Blick in die Richtung gerichtet werden kann, in der sich diejenigen befinden, die für das Wohl des Hundes leiden müssen.
            Der Hund ist eine Spezies, die der Mensch erst erschaffen hat und weiter vermehrt und mit dieser er den Mord an zahllosen unschuldigen "Nutz"tieren begründen will.

            Das ist nicht notwendig, wie unsere und die Erfahrungen anderer Tierrechtler beweisen, in deren Obhut vegan ernährte Hunde leben.
            Solange die Grundregeln beachtet werden und der Hund eine umsichtige Fürsorge zuteil wird, kann die alternative Ernährung mehr als nur ein Zeichen setzen.
            Sie kann eindrucksvoll untermauern, das Tierleid und Tierglück nicht zwangsläufig miteinander verbunden sein müssen.

            Der vegan ernährte Hund hat natürlich nicht die Wahl. Es stehen keine 2 Näpfe vor ihm aus denen er wählen kann. Aber wer von Euch stellt vor seinen Hund eine herkömmliche und eine korrekt erstellte vegane Nahrung? Oder eine Chappidose neben die Barfnahrung. Was geschieht wohl, wenn der Hund dann doch lieber Pedigree oder Chappi mag? Er wird dennoch nach Eurer Ansicht so ernährt, wie Ihr es für richtig halten werdet. Auch dann wenn er lieber Hills, Royal canin oder Trovet oder die Dose aus dem Aldi nehmen würde.

            Das Mitbestimmungsrecht des Hundes wird von Euch in den Vordergrund geschoben. Ein Mitbestimmungsrecht, das der Hund so nicht haben kann. Er kann nicht selbst in Feld und Flur seine Beute erlegen, wie dies die Katze kann.
            Der Hund in menschlicher Obhut muss letztlich immer das annehmen, was der Mensch im vorsetzt. Konsequenterweise müssten dies eigentlich erlegte ganze Hasen, Rehkitze und anderes Beutetier sein. Allerdings nicht als Filetstück, sondern ganz und gar mit Haut und Haaren. Stattdessen bekommt er Rindfleisch einer Kuh die überzüchtet und ungesund gelebt hat, und nicht einmal vor seinem Jäger entfliehen konnte. Diese Tiere haben überhaupt keine Wahl.

            Welcher Hund, bzw Wolf hält sich seine zukünftige Nahrung vorher in Gattern, mästet diese um sie anschließend mit einem Bolzenschuss zu erlegen?

            Diese Art der vermeintlichen Konsequenz bringt auch keine ethische Lösung zustande. Hunde sind nun mal Bestandteil der Gesellschaft, aber nicht jede Gewohnheit ist nur deshalb gut, weil sie auf lange Tradition zurückzuführen ist. Immerhin sehen wir die ständige Vermehrung von Hunden nicht als positiven Akt, sondern einen, der auch viel Leid über andere Tierarten bringt und dem Hund als Zuchtobjekt erst recht Eigenständigkeit und Selbstbestimmung abspricht. Für uns als Tierrechtler ist die Zucht von Hunden inkonsequent solange immer noch traurige Hunde in Tierheimen sitzen und kein Zuhause haben können.
            Auch in Eurem Forum finden sich Unmengen von Vermittlungsgesuchen für Welpen, die ein Zuhause finden müssen.

            Vielmehr Bedeutung liegt darin, den Hunden aus Tierheimen oder anderweitig in Not geraten, ein gutes Leben zu ermöglichen, statt weiter Welpen zu produzieren zu deren Ungunsten andere Hunde in Tierheimen keine Vermittlung finden weil der Markt neben den aussortierten Hunden auch vermeintlich perfekte Hunde zu bieten hat. Perfekt im Sinne einer menschlichen Anschauung, die gleichzeitig in keinster Weise verhindern kann, dass die Flut in den Tierheimen ein Ende finden könnte. Und sie alle müssen ernährt werden, zu Lasten anderer Tiere, die nicht ihrem Beuteschema entsprechen, und die umweltbelastend gezüchtet, produziert und in Unmengen vermehrt werden.

            Ein Umdenken ist notwendig. vor allem wenn man erkannt hat, das das Töten von Tieren Grausamkeit bedeutet. Getötete und mißhandelte Hundewelpen löesen einen entrüsteten Aufschrei aus. getötete Kühe, Kälbchen, junge Gänse etc... nicht?

            Der Hund ist kein reiner Fleischesser, er ist vielmehr ein Mischköstler, der sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung verwerten kann.
            Wie dies möglich ist habe ich hier und in meinem Vorstellbeitrag bereits erklärt.

            Bemängelt werden von Eurer Seite die Supplemente in der veganen Ernährung.
            Beim Barfen ist es jedoch ähnlich.
            Borretschöl, Seealgen, Grünlippmuschelextrakt, Rotalgenmehl, Spirulina, Lachsöl, Getreideflocken, Mineralstoff-und Vitaminmischungen und Calciumpräparate usw. sind nicht gerade Substanzen die der Hund auf natürliche Weise finden könnte.
            Auch Milchprodukte wie Hüttenkäse und Joghurt wäre dem Hund in der Natur nicht verfügbar. Milch ist für kein Tier in der Natur eine Nahrung im Erwachsenenalter. Die Produktion der dafür notwendigen Laktase endet mit dem Beenden der natürlichen Stillzeit.
            Die Teile der Tiere, die der Hund über seinen Versorger erhält, sind alles andere als natürlich. Kein „Nutz“-tier ist irgendwie noch natürlich, sondern verzüchtet, auf schnelles Wachstum und rasche Schlachtung getrimmt.

            Natürlich hat weder der vegane Hund, noch der gebarfte Hund eine Wahl. Wer stellt von Euch vor den gebarften Hund, optimal erstellte vegane Mahlzeiten um zu sehen, ob der Hund diese auch mögen würde?

            Der vegan ernährte Hund hat diese Wahl natürlich auch nicht. Er ist genauso wie jeder andere Hund darauf angewiesen, was ihm sein Versorger an Nahrung zugedacht hat.
            Vorteil jedes gebarften oder vegan ernährten Hundes ist jedoch, das sich intensiv damit auseinander gesetzt wird, welche Nahrung er erhält und das viel Zeit, Wissen und Energie in die Zusammenstellung aufgewandt wird um ihm alle notwendigen Nährstoffe zukommen zu lassen. Nur das eben, für die vegane Ernährung keine Massentierhaltung, kein Tierleid in tierverachtender Weise nötig ist.

            Den Jagdtrieb als natürliche positive Eigenschaft anzuführen ist ein wenig irrational, da sich im selben Forum darüber unterhalten wird, wie man den Hund am besten davon abhalten kann. Die Jägerzunft nutzt diese natürliche Eigenschaft auch nicht um die Eigenversorgung des Hundes sicherzustellen sondern benutzt lediglich seine Eigenschaft um die Jagd durchzuführen.
            Dieses Jagdargument in unserem Falle gegen uns anzuführen ist unlogisch, da der Hund seine Nahrung nicht selbst erlegt. Das am Waldesrand gefundene Mäuseaas verwehren wir dem Hund auch nicht, wenn er es finden und essen sollte. Doch selten habe ich dies beobachtet.
            Nachbars Katze, Hühner, Gänse sind auch nicht potentielle Beute, die sie zu erlegen versuchen, weil vielleicht jemand annehmen mag, das unsere Hunde geradezu nach Fleisch gieren….

            Zusammenfassend möchte ich noch einmal darauf hinweisen, das die vegane Ernährung den Hund gesund erhält ohne das abgewertete Tierarten degradiert und ihres Lebensrechtes beraubt werden müssen.

            Wenn das für tierliebe Menschen keine anzuerkennende Möglichkeit der friedlichen Hundeernährung sein kann, dann bin ich mir nicht sicher, ob Tierliebe in Euren Augen nicht doch nur eine kurzsichtige und oberflächliche Angelegenheit für „Kuscheltiere“ ist.

            Wir sind weit davon entfernt zu erwarten dass diese Möglichkeit der Ernährung sofort aufgegriffen und umgesetzt wird. Zu fest ist die Annahme verankert, das Hunde Fleisch benötigen um ihren Bedarf an Aminosäuren zu decken. Traditionelles Denken lässt oftmals wenig Raum sich zu öffnen und sich neuen Wegen zuzuwenden.

            Wer jedoch aufmerksam mitgelesen hat, dem sollte bewusst sein, das Nahrung eine Zusammenstellung von Bausteinen ist, die in ihrer Ausgewogenheit Vollwertig oder minderwertig sein kann.. Sind alle Bausteine in verwertbarer Weise vorhanden, und erfüllt die Nahrung den Anspruch komplett und gut verwertbar zu sein, dann ist es gleich woher diese Bausteine gewonnen wurden.

            Nach diesem Prinzip ist es möglich Hunde vegan zu ernähren, auch dann, wenn der Mensch immer noch annehmen mag, das es rechtens sei, Tiere gefangen zu halten und zu missbrauchen.
            Tierliebe sollte nicht beim Hund beginnen und beim Kälbchen schon wieder enden.
            Was macht den Hund besser und zu einem höher wertigen Tier? Ist das Kälbchen wertlos, oder weniger leidensfähig? Hat es keine Bindung zur Mutter, darf es diese nicht haben? Fühlt es keinen Schmerz und kein Verlassensein, wenn es in einem Aufzuchtsgitter fern der Mutter und von den Geschwistern getrennt, Ersatzmilch aus einer Plasteflasche erhält? Kam es nur auf die Welt um für den Menschen als Produkt zu dienen und lange vor seiner Zeit ermordet zu werden? Wäre diese Vorgehensweise mit Hundewelpen korrekt?

            Ist es nicht verständlich das Menschen dieses Leid um des Hundes Willen nicht vertreten und nicht verantworten möchten?
            Ist die erfolgreiche Suche nach einer alternativen Ernährung nicht ein guter Weg um im Einklang mit den anderen Tierarten dem Hund Liebe und Fürsorge entgegen zu bringen?
            Sollten Tierrechtler lieber die Hunde in den Tierheimen versauern lassen und sie übersehen?

            Die vegane Ernährung des Hundes ist der Weg, dem Hund liebevolle Versorgung zu bieten und gleichzeitig dem ausgebeuteten Tier Achtung und Respekt entgegenzubringen um ein Zeichen zu setzen, das Tierliebe und Tierausbeutung nicht miteinander verbunden sein müssen.
            Ein gedanklicher Weg den man nicht vorschnell verwerfen sollte, sondern durchaus in die komplexe Betrachtung der Umwelt mit einbeziehen kann, auch wenn der Weg althergebrachte gedankliche Muster nicht verfolgt, sondern eine Neuorientierung bedeutet.
            Neue Wege, die den Hund in keinster Weise beinträchtigen, aber das Leid so vieler unschuldiger Tiere verhindern können.

            In diesem Sinne
            Liebe Grüße
            Netti
            Tilo und mondgöttin


            Unter Euren Beiträgen stehen ganz interessante Signaturen:
            z.Bsp.
            „Keine Beleidigung träfe mich so hart wie ein misstrauischer Blick meiner Hunde“

            Das ist wohl wahr... Und ein ängstlicher gequälter Blick eines Kälbchens im Transporter zum Schlachthaus trifft mich ebenso hart.

            „Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen! „Oscar Wilde

            Richtig. Deshalb gebe ich der Versuchung, mehr noch dem inneren Antrieb, das Unrecht gegen unschuldige Tiere zu bekämpfen, auch nach und bleibe Veganer.

            „Wenn die meisten sich schon armseliger Kleider und Möbel schämen, wieviel mehr sollten wir uns da erst armseliger Ideen und Weltanschauungen schämen.“ Albert Einstein

            Auch hier stimme ich zu, und schäme mich für eine Gesellschaft die tausendfache Tötung von leidensfähigen Geschöpfen in Auftrag gibt, ohne ihren Tod tatsächlich zu benötigen.

            Kommentar


              #21
              Moin, veganetti,

              deine Antwort ist sehr umfangreich, vermutlich fundiert und für mich gar nicht überprüfbar, weil ich von den Bestandteilen der Nahrung, wie ihr sie auflistet, rein gar nichts verstehe, sorry. Anscheinend habt ihr euch aber lobenswerter Weise damit beschäftigt, was ein Hund so alles benötigt. Und das soll er auch kriegen. Find ich ja gut. Aber was ist mit den Sachen, die er nicht braucht, aber auch essen muß, um durch die von euch angebotene Nahrung seinen Bedarf zu decken. Vielleicht habe ich es schon erwähnt: Ich kenne einen vegetarisch ernährten hund, der täglich 10% seines Körpergewichtes essen muß, um sein Gewicht, welches immer noch recht niedrig ist, zu halten. Die übermäßige Arbeit seiner Verdauungsorgane kann ich mir recht gut vorstellen. Der Hund muß große Mengen verdauen und schietert große mengen wieder aus. Viel Arbeit für den Hund.
              Und 10% seines Gewichtes täglich zu sich zu nehmen, kann irgendwie nicht ganz gesund sein, denke ich.
              Wie groß sind denn die Rationen eurer Hunde so?

              Da ich selber kein Getreide vertrage, mich nach dessen Genuß schwer und müde fühle, und mir die Gelenke weh tun, fragte ich eine Bekannte, die eine umfassende Ernährungsberatung genossen hat: Das Getreide ist zeitgeschichtlich wohl als letztes Hauptnahrungsmittel in die menschliche Ernährung gekommen. Vorher gab es hauptsächlich Beeren, Wurzeln und ab und an Fleisch. Aus Grassaaten wurden durch Kultivierung unsere heutigen Getreidesorten, und der menschliche Verdauungsapparat musste sich auf dieses Nahrungsmittel als letztes einstellen. Deshalb klappt es leider auch nicht immer. Wie bei mir eben. Der Hund als Kulturfolger machte diese Entwicklung mit, notgedrungen. Ob es ihm gutgetan hat? Wohl auch nicht immer. Und das Verdauen großer Mengen für ihn definitiv unverdaulicher Ballaststoffe möchte ich meinem Hund nicht zumuten.

              Ich könnte mich sicherlich, rein Nährstofftechnisch, von Astronauten- oder Sondennahrung ernähren. Mach ich aber nicht, denn das sensorische Erlebnis ist für mich ein guter Teil des Essens. Deshalb gönne ich das unseren Hunden auch. Sie bekommen ihr Fleisch nicht gewolft. sondern können nagen, zerren, knurpscheln, und das manchmal recht lange. Danach sind sie, nach meinem Empfinden, zufrieden und gesättigt.

              Das Fleisch für unsere Hunde beziehen wir von unserem regionalen Schlachter, von Tieren, die nicht weit transportiert wurden. Eure Meinung zum Tiertransport teile ich ebenso wie die anderen GH-Foris, da bin ich mir sicher. Ganz zu vermeiden wäre ein Transport nur durch Hausschlachtungen, wobei auch diese die Schlachtung nicht unbedingt sicherer oder angenehmer für das Tier macht.

              Fleisch für unseren eigenen Bedarf gibt es nur von einem Freund, der Fleischrinder extensiv hält, sodaß ich die von euch zu Recht angeprangerte Massentierhaltung auf keinen Fall unterstütze.

              Inzwischen halte ich eigene Schafe, die momentan ein Jahr alt sind und im Herbst das erste Mal gedeckt werden sollen. Die Lämmer sind dann zur Schlachtung vorgesehen. Das wird dann nicht beim regionalen Schlachter erfolgen, sondern bei einem noch kleineren Schlachtbetrieb bei mir um die Ecke, der nur nach Bedarf noch Kleintiere schlachtet, das heißt: wenn ich meine Tiere hinbringe, sind sie die einzigen da und es gibt keine ansteckende Angstpanik oder ähnliches.

              Es ist mir klar, daß euch diese Argumente allesamt nicht akzeptabel erscheinen können, da euer Weg ein anderer ist.

              Ich wollte euch aber aufzeigen, daß auch Leute mit euch vielleicht unlogisch erscheinenden Sinnsprüchen den gequälten Blick eines Kälbchens nicht geringer einschätzen als den ihres Hundes.
              Nur ist meine Realität eine ganz andere als eure: Ich sehe die Welt als einen Kreislauf an, in den auch die Tiere hineingehören. UNGEQUÄLT, natürlich.


              Des Weiteren wächst mit fortschreitender Erforschung von Fauna und FLORA die Erkenntnis, daß auch Pflanzen agieren und reagieren können, wenn auch langsamer als viele Tiere. Irgendwann kommt vielleicht der Tag, an dem wir uns ernsthaft fragen müssen, WAS wir denn essen dürfen, da wir erkannt haben werden, daß nichts unbeseelt ist.
              Und dann?
              Nur noch Nahrungsmittel ohne Augen, weil die uns ja nicht angucken können?
              Oder ohne Stimmben, weil die dann ja nicht schreien können? Oder wir es zumindest nicht hören?
              Lange Zeit dachte man ja auch, daß Fische als Kaltblüter keine Schmerzen empfinden. Heute weiß man, wie falsch das war.

              Ich plädiere in diesem Sinne für einen guten und sorgsamen Umgang mit allen Pflanzen und Tieren, ob sie uns Nahrung sind oder nicht.

              Meine Hunde werden täglich nach meinem besten Wissen und Gewissen gefüttert.


              Nachdenkliche Grüße, Birgit+4beiner
              Birgit + 4beiner


              Keine Beleidigung träfe mich so hart wie ein mißtrauischer Blick meiner Hunde

              Kommentar


                #22
                Hallo Birgit,

                deine Antwort ist sehr umfangreich, vermutlich fundiert und für mich gar nicht überprüfbar, weil ich von den Bestandteilen der Nahrung, wie ihr sie auflistet, rein gar nichts verstehe, sorry. Anscheinend habt ihr euch aber lobenswerter Weise damit beschäftigt, was ein Hund so alles benötigt. Und das soll er auch kriegen. Find ich ja gut.
                Für den Hund oder den Menschen ist es von essentieller Bedeutung, das eine Nahrung auch die Nährstoffe enthält, die benötigt werden.

                Aber was ist mit den Sachen, die er nicht braucht, aber auch essen muß, um durch die von euch angebotene Nahrung seinen Bedarf zu decken.
                Bei logisch durchdachter Ernährung entsteht kein Überschuss eines Nährstoffes oder eines bestimmten Nahrungsmittels um eine Ration vollwertig zu gestalten.

                Die Aufspaltung von Kohlenhydraten ist für den herkömmlich ernährten Hund ebenso von Bedeutung. Bei Barfen erhält der Hund über das rohe Fleisch genügend Enzyme. Wie gleichen dies aus in dem der Hund rohe Obst und Gemüseanteile in geringeren Mengen mit erhält und natürlich Verdauungsenzyme. Auf einer Zuchtlinie des Aspergillus oryzae kultivierte Dr.Edward Howel diesen Pilz auf Nahrungssubstraten aus Weizen oder Soja, unter Zugabe einiger Mineralien.Diese Nahrungssubstrate produzieren die verschiedenen Enzyme wie Amylase, Protease, und das Fett spendende Enzym Lipase. Die Auszüge der Enzyme werden in einem Vakuumverfahren getrocknet um ein geschmackloses Pulver zu erhalten.
                Dieses enthält:Protease, Amylase , Lipase, Zellulase , Laktase , Maltase , Oxidase , Peroxidase, Invertase , Phosphatase

                Die Dichte dieser Enzyme entspricht derjenigen, die normalerweise in den Verdauungssäften vorhanden ist.
                Diese Enzyme funktionieren in der saueren Umgebung des Magens. Werden sie mit vorab erhitzter, verarbeiteter Nahrung aufgenommen, muss der Körper diese nicht mehr selbst produzieren. Pflanzliche Lipase aus natürlichen Pilzkulturen ist stabil und entfaltet ihre Wirkung bereits im Magen. Außerdem ist sie, im Gegensatz zur tierischen Lipase, in der Lage ein größeres Spektrum von Fetten zu spalten.

                Idealerweise sollte ein Tier, das sich nicht mittels seiner natürlichen rohen Nahrung selbst versorgt, die beim Zubereiten der gekochten Nahrung zerstörten Enzyme, zusätzlich erhalten.Dies erspart dem Körper die Mühe, Verdauungsenzyme herstellen zu müssen, wobei viel Energie für die Erhaltung anderer lebenswichtiger Prozesse verloren geht.
                Enzyme sind chemisch sehr empfindliche Stoffe und werden bei Temperaturen ab ca. 40 °C zerstört
                Die modernen Herstellungsmethoden und das Überhitzen vernichten die natürlich vorhandenen Enzyme in der Nahrung zu fast 100%. Sogar Rohkost enthält heutzutage weniger natürliche Enzyme, bedingt durch Umweltverschmutzung, ausgelaugtem Boden und Konservierungsmethoden. Der Organismus versucht dieses aufzuwiegen, indem er mehr Verdauungsenzyme produziert.
                Auch die konventionelle Fertignahrung mit tierischen Anteilen enthält meist zu wenige Enzyme. Auch mit dieser Ernährung wird die Bauchspeicheldrüse über Gebühr belastet. Nur die natürliche Beutenahrung kann genügend Enzyme liefern.

                Vielleicht habe ich es schon erwähnt: Ich kenne einen vegetarisch ernährten hund, der täglich 10% seines Körpergewichtes essen muß, um sein Gewicht, welches immer noch recht niedrig ist, zu halten. Die übermäßige Arbeit seiner Verdauungsorgane kann ich mir recht gut vorstellen. Der Hund muß große Mengen verdauen und schietert große mengen wieder aus. Viel Arbeit für den Hund.
                Bei dieser Ernährung deines speziell erwähnten Hundes, läuft ganz sicher etwas schief. Unsere Hunde essen mengenmäßig im Vergleich zu früher nicht mehr. Sie haben auch nicht mehr Kotabsatz, der darauf hinweisen könnte, dass die Nahrung nicht ausreichend verwertet wurde.
                Unsere Hunde sind ziemlich gut beieinander. Kompakt mit guter Muskelmasse. Frag doch mal den „Halter“ des Hundes ob er Enzyme verwendet um die Nahrung optimal zu verwerten. Kleiner Einsatz mit guter Wirkung. Deutlich verdauungsverbessernd wirkt sich auch der Umstand aus, das die pflanzliche Nahrung gut zerkleinert angeboten werden sollte, bzw, Trockennahrungen gut mit Flüssigkeit eingeweicht wurde.
                Vielleicht habe ich für die Ernährung des von Dir benannten Hundes noch einige wertvolle Tipps. Du kannst gern meine @mail Adresse weitergeben:veganetti@gmx.de


                Und 10% seines Gewichtes täglich zu sich zu nehmen, kann irgendwie nicht ganz gesund sein, denke ich. Wie groß sind denn die Rationen Deiner Hunde so?
                3 mal am Tag ca 150 g Trockenmasse für einen ausgewachsenen Schäferhund. Das ist in etwa genauso viel an Trockenmasse wie sie bei einem höherwertigen Fertigfutter bsw von Royal canin erhalten müssten. Der Rüde wiegt 45 Kg, die Hündin 38Kg. (Schäferhunde). Bei ordentlich Bewegung am Tag kommen sie auf ca 500g in einer Tagesration.
                Dazu etwas frische Obst und Gemüseanteile, ein paar vegane Leckerchen und Kauartikel.
                In der Regel haben sie 2 mal am Tag Kotabsatz, manchmal auch 3 mal am Tag.
                Sie sind weder dick, noch dünn, sondern optimal in ihrer Körpermasse, recht groß gebaut, ordentlich proportioniert und muskulös.Gesunde vegan ernährte Hunde sind nicht übergewichtig , oder dünn und schwächlich weil ihnen die Nahrungszufuhr fehlt.Mängel durch die Ernährung, die sich bei Deinem Beispiel zeigen, könnten in einem Stoffwechselproblem begründet sein, oder falscher Nahrungswahl und fehlerhaften Kombinationen.

                Da ich selber kein Getreide vertrage, mich nach dessen Genuß schwer und müde fühle, und mir die Gelenke weh tun, fragte ich eine Bekannte, die eine umfassende Ernährungsberatung genossen hat: Das Getreide ist zeitgeschichtlich wohl als letztes Hauptnahrungsmittel in die menschliche Ernährung gekommen. Vorher gab es hauptsächlich Beeren, Wurzeln und ab und an Fleisch. Aus Grassaaten wurden durch Kultivierung unsere heutigen Getreidesorten, und der menschliche Verdauungsapparat musste sich auf dieses Nahrungsmittel als letztes einstellen. Deshalb klappt es leider auch nicht immer. Wie bei mir eben. Der Hund als Kulturfolger machte diese Entwicklung mit, notgedrungen. Ob es ihm gutgetan hat? Wohl auch nicht immer. Und das Verdauen großer Mengen für ihn definitiv unverdaulicher Ballaststoffe möchte ich meinem Hund nicht zumuten.
                Solange großen Mengen schwer verdaulicher Bestandteile in den Hund gelangen ist dies sicher richtig.
                Wertvolle kohlenhydratreiche Nahrungsmittel sind solche, die möglichst weit naturbelassen sind und an denen wenig industrietechnisch manipuliert wurde: z.B. Vollkorn, Haferflocken, Grieß.
                Sie führen durch nicht zu schnelle Freisetzung der Energie zu einem gleichmäßigeren Stoffwechselverhalten und enthalten dazu noch wertvolle Spurenelemente, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.
                Weniger wertvolle kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel sind Weißmehlbrotprodukte, die weder Vitamine, noch Spurenelemente, Eiweiß oder die für die geregelte Verdauungstätigkeit unentbehrlichen Ballaststoffe enthalten.

                Bei Überversorgung hemmen Kohlenhydrate die Proteinverwertung. Dies ist äußerlich an Übergewicht erkennbar, da Glucose nicht in unbegrenzten Mengen eingelagert werden kann und nicht eingelagert zu Fett umgebaut wird.

                Stärkereiche Nahrungsmittel wie Getreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchten (und zum Teil in Obst) bestehen aus komplexen Kohlenhydraten. Der Körper muss diese zunächst in einfache Kohlenhydrate zerlegen und von den Enzymen in der Dünndarmschleimhaut in
                einfache Kohlenhydratmoleküle aufspalten,, bevor sie vom Organismus verwertet werden können. Mehrfachzucker benötigt eine längere Zeitspanne als Einfachzucker und ermöglichen dafür einen anhaltenden Sättigungseffekt. Komplexe Kohlenhydrate enthalten zudem Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe.
                Polysaccharide werden in mehreren Schritten zu Monosacchariden abgebaut und gelangen dadurch kontinuierlich ins Blut.
                Daraus resultieren die verschiedenen Wirkungen der Kohlenhydrate der Nahrung auf diverse Stoffwechselprozesse. (z. B. der längere Sättigungswert, Ballaststoffgehalt, Geschwindigkeit der Energielieferung.
                Kohlenhydrate sind gute Energielieferanten, jedoch ist die Verträglichkeit und Verwertbarkeit einiger Kohlenhydratquellen begrenzt. Der leicht verdauliche Reis und andere Getreide wie Mais und Weizen liefern diese Kohlenhydrate. Die enthaltene Stärke muß gut dextrinisiert sein(erhitzt und aufgespalten)


                Der Stärkeanteil einer Tagesration, gemessen an Trockensubstanz,
                sollte 50 -60 % nicht überschreiten, der Zuckeranteil nicht über 18 % liegen.



                Kohlenhydrate in ausgewogenem Verhältnis werden vom Hund gut angenommen und sind gute Energielieferanten. Ein Kohlenhydratüberschuss kann jedoch zu Verdauungsproblemen führen. Deshalb sollte der Mensch auch nicht einfach irgendwelche pflanzlichen Produkte wahllos für den Hund zusammenstellen, sondern sich an bereits erarbeitete logische Nahrungsmittelkombinationen halten.

                Ich könnte mich sicherlich, rein Nährstofftechnisch, von Astronauten- oder Sondennahrung ernähren. Mach ich aber nicht, denn das sensorische Erlebnis ist für mich ein guter Teil des Essens. Deshalb gönne ich das unseren Hunden auch. Sie bekommen ihr Fleisch nicht gewolft. sondern können nagen, zerren, knurpscheln, und das manchmal recht lange. Danach sind sie, nach meinem Empfinden, zufrieden und gesättigt.
                Auch ohne dieses herbeigeführte Verhalten der Zerkleinerung eines imaginären Beutestückes sind unsere Hunde glücklich und zufrieden. Das Zubereiten ihrer Nahrung löst bei ihnen ebenso einen Speichelreflex in freudiger Erwartung aus. Sie nehmen diese Nahrung gern und voller Freude zu sich.
                Ein Kauartikel verschafft ihnen ebenso Nage-, Knurpschel und Knabbervergnügen.

                Das Fleisch für unsere Hunde beziehen wir von unserem regionalen Schlachter, von Tieren, die nicht weit transportiert wurden. Eure Meinung zum Tiertransport teile ich ebenso wie die anderen GH-Foris, da bin ich mir sicher. Ganz zu vermeiden wäre ein Transport nur durch Hausschlachtungen, wobei auch diese die Schlachtung nicht unbedingt sicherer oder angenehmer für das Tier macht.
                Was ist daran angenehm für das Tier? Sollte es tatsächlich etwas humaner aufgezogen worden sein, wird der Schlachtvorgang zu einem schockierenden und grauenvollen Erlebnis. Das Tier kann sehen, riechen, hören und fühlen was ihm bevorsteht. Die vielleicht liebevollere Behandlung vor der Schlachtung wird nun brutal und barbarisch beendet.

                Fleisch für unseren eigenen Bedarf gibt es nur von einem Freund, der Fleischrinder extensiv hält, sodaß ich die von euch zu Recht angeprangerte Massentierhaltung auf keinen Fall unterstütze.
                Das Halten eines Tieres zum Zwecke der Erwirtschaftung von Erträgen ist an sich kein Akt der Tierliebe. Auch in diesem Betrieb muss das Tier lange vor seiner Zeit getötet werden. Auch diese Tiere leben nicht in einem natürlichen Verband. Auch diese Tiere sind dem Halter und dem Schlachter völlig ausgeliefert. Auch ihr Leben ist gebunden an einen wirtschaftlichen Zweck. Das lehnen wir ab, nicht nur die Massentierhaltung allein.

                Inzwischen halte ich eigene Schafe, die momentan ein Jahr alt sind und im Herbst das erste Mal gedeckt werden sollen.
                Einjährige Schafe sind bereits verplant und ohne jeden Anspruch auf Eigenständigkeit. Es gibt keine Selbstbestimmung, ihr Leben ist klar abgegrenzt. Sie haben lediglich das Glück nicht sofort zu sterben, sondern erhalten eine Galgenfrist um ihren verzüchteten Körper hinzuhalten damit der Mensch von ihnen Wolle, Milch und schlachtfähiges Lämmchenfleisch gewinnen kann.Tierliebe ist das nicht. Ihre verzögerte Tötung ist eine vermeintliche "Nettigkeit "gegenüber dem Tier, wohl wissend, wann der Tötungstermin kommen wird.Das Tier ist zur Ware degradiert, es ist ein Produkt und ein Produzent mit dem Zweck einen Ertrag zu erbringen. Wir empfinden dies als Grausamkeit gegenüber dem Tier.

                Die Lämmer sind dann zur Schlachtung vorgesehen.
                Junges erwachendes Leben ist zur Schlachtung vorgesehen. Tierkinder, die nie Leben erleben dürfen, denen das Recht auf Leben und Entdeckung ihrer Umwelt, Spielen mit Artgenossen und das Reifen ihres Körpers genommen wird.Noch bevor es das Leben erleben kann und seine Umwelt entdecken und begreifen lernen kann wird es schon getötet. Es ist noch so jung, es hätte das Leben noch vor sich.Auch für ein Lämmchen das geboren wird, gibt es nur diese eine Chance auf Leben. Es ist nicht wiederholbar oder austauschbar. Dieses Leben endet unwiederuflich beim Schlachter.

                Ein Hundekind, das einer Krankheit erliegt, der wird bedauert und Menschen leiden mit ihm, weil sein Leben so früh endete.Sie tragen ihn vielleicht zu Grabe und sind untröstlich, das er sein Leben nicht erleben durfte.Er hatte sicher einen Namen und sein Andecken wird in Ehren gehalten.Seine Hundemutter spürt sicher sein Fehlen, sofern sie in seiner Nähe lebte....

                Das wird dann nicht beim regionalen Schlachter erfolgen, sondern bei einem noch kleineren Schlachtbetrieb bei mir um die Ecke, der nur nach Bedarf noch Kleintiere schlachtet, das heißt: wenn ich meine Tiere hinbringe, sind sie die einzigen da und es gibt keine ansteckende Angstpanik oder ähnliches.
                Was hältst Du von dem Menschen der seinen Lebensunterhalt oder seinen Nebenerwerb damit verbringt, unschuldigen Tieren das Messer an die Kehle zu setzen? Ihnen beim Sterben zuzusehen und in ihrem Blut seine Hände badet? Es sind kleine Lämmchen, Tierkinder, die Du bei ihm ablieferst und sie der Tötung überlässt. Hattest Du keine Beziehung zu ihnen? Gibst Du Dir Mühe sie nicht in Dein Herz zu lassen, weil es schwer fallen könnte sie umbringen zu lassen? Oder stehen Sie Dir nicht nahe weil es Tiere zweiter Klasse sind? Hat Dein Hund nur Glück gehabt Tier erster Klasse zu sein, und das Lämmchen Pech?
                Würdest Du auch Hunde halten die zur Schlachtung vorgesehen sind? Wäre diese Haltung von Hunden ethisch korrekt, wenn der Schlachtbetrieb nur um die Ecke ist....
                Glaubst Du tatsächlich das Schaf läuft fröhlich ins Messer um Dir und Deinen Hunden als Nahrung zu dienen? Sind denn diese Tiere nicht am Leben interessiert? Würden sie nicht gern noch weiter die Wiese genießen, ihre Nachkommen aufziehen und Herden bilden, sich selbst versorgen....


                Es ist mir klar, daß euch diese Argumente allesamt nicht akzeptabel erscheinen können, da euer Weg ein anderer ist.
                Du hast recht. Ein Weg, der gleich welcher Art die Tötung von Tieren in Kauf nimmt, ist moralisch bedenklich. Auch die so genannte biologische Tierzucht ist, wenngleich "besser" als die Massentierhaltung, weit davon entfernt, ein leidensfreies Leben und Sterben der Tiere zu gewährleisten. Dies vor allem deshalb, weil das primäre Ziel dieser Form der Tierzucht ja nicht darin besteht, die Tiere glücklich zu machen, sondern darin, sie umzubringen. Das somit biologisch gewonnene Fleisch erhöht den Verkaufswert, nicht den Wert des Tieres seiner selbst ,sondern nur zweckgebunden an den Ertrag.
                Eine solche Vorgehensweise mit diesem Hintergrund ist eine Verschleierung der Tatsache, das ein Tier mit seiner Geburt entweder auf der Seite der Kuscheltiere steht oder auf der degradierten Seite der Sklavenhaltung. Ein Tier in der „Viehzucht“ wird geboren um zu sterben.


                Ich wollte euch aber aufzeigen, daß auch Leute mit euch vielleicht unlogisch erscheinenden Sinnsprüchen den gequälten Blick eines Kälbchens nicht geringer einschätzen als den ihres Hundes.
                Nun, ein Lämmchen zu streicheln, mit dem Wissen es töten zu lassen zeigt, das es sehr wohl geringer steht als der Hund.


                Nur ist meine Realität eine ganz andere als eure: Ich sehe die Welt als einen Kreislauf an, in den auch die Tiere hineingehören. UNGEQUÄLT, natürlich.
                In Deiner Realität ist es normal, die einen zu streicheln und die anderen zu verdammen. In meiner Realität habe ich diesen erschaffenen Kreislauf durchbrochen, weil er nicht notwendig ist.Ich möchte keine Tiere unterteilen in dem ich sie auf die Srteichel-Kuschel- und Lebenswert-Seite schiebe und andere dafür auf die Seite des Todes.
                Das Wissen um die Alternativen schuf den Weg, das es auch für Hunde nicht notwendig ist den Tod von überzüchteten und unfreien Tieren in Kauf zu nehmen. Der natürliche Kreislauf der freien Natur ,von Fressen und gefressen werden, ist damit nicht durchbrochen, denn das freie Tier handelt nach seiner Möglichkeit effektiv an Nahrung zu kommen.
                Der Hund kann nicht selbst effektiv an Nahrung kommen, also habe ich die Wahl ob ich mit seiner Ernährung andere Tiere die unfrei ihr Dasein fristen müssen mit gefährde oder nicht. Eine solche Frage kann ich für mich ganz klar beantworten. Ich wähle den Weg einer Ernährung die leidfrei gestaltet werden kann. Für mich und auch für den Hund.

                Des Weiteren wächst mit fortschreitender Erforschung von Fauna und FLORA die Erkenntnis, daß auch Pflanzen agieren und reagieren können, wenn auch langsamer als viele Tiere. Irgendwann kommt vielleicht der Tag, an dem wir uns ernsthaft fragen müssen, WAS wir denn essen dürfen, da wir erkannt haben werden, daß nichts unbeseelt ist.Und dann?
                Je nach Tierart werden bis zu 10 kg Getreide zur Herstellung eines einzigen Kilogramms Fleisch benötigt. Andere Quellen gehen sogar von bis zu 16 Kg aus . Das Essen von Fleisch bedeutet daher eine globale Nahrungsverschwendung in höchstem Ausmaß.
                Und, sollte Dein Argument der empfindende der Pflanze standhalten, so ist doch mit der Herstellung von Fleisch weit mehr „Pflanzenleid“ geschehen. Fällt der Umweg der Nahrungsbeschaffung über das Tier weg, und werden diese Pflanzen für den Menschen direkt genutzt, dann ist auch weniger „Pflanzenleid „notwendig.
                http://www.vegan.at/warumvegan/umwel...l_fleisch.html



                Nur noch Nahrungsmittel ohne Augen, weil die uns ja nicht angucken können?
                Richtig. Nahrungsmittel, die so wenig wie möglich Leid über andere Lebewesen bringen. Gezielte Schadensbegrenzung, weil der Mensch keine Herrenrasse auf diesem Planeten darstellt, sondern nur ein Teil eines Ganzen ist. Ausgestattet mit einer Intelligenz und einem Weitblick, der es ihm ermöglichen sollte nicht speziesistisch zu agieren.
                Denkende Geister haben bereits gute Worte dafür gefunden:

                »Gibt es nicht Nahrungsmittel,
                ohne dass man Blut gebraucht?
                Heißt es nicht die Menschen zur Grausamkeit ermutigen,
                wenn man ihnen gestattet,
                den Tieren das Messer in das Herz zu stoßen?«
                Denis Diderot, franz. Enzyklopädist (1713-1784)

                »Es wird ein Tag kommen,
                an dem die Menschen über die Tötung eines Tieres
                genauso urteilen werden,
                wie sie heute die eines Menschen beurteilen.
                Es wird die Zeit kommen,
                in welcher wir das Essen von Tieren ebenso verurteilen,
                wie wir heute das Essen von unseresgleichen,
                die Menschenfresserei, verurteilen.«

                »Ich habe schon in jüngsten Jahren dem Essen von Fleisch abgeschworen, und die Zeit wird kommen, da die Menschen wie ich die Tiermörder mit gleichen Augen betrachten werden wie jetzt die Menschenmörder.« Leonardo da Vinci, ital. Maler und Universalgenie (1452-1519)

                »Für mich ist das Leben eines Lamms nicht weniger wertvoll als das Leben eines Menschen. Und ich würde niemals um des menschlichen Körpers willen einem Lamm das Leben nehmen wollen. Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto größer ist sein Anspruch auf menschlichen Schutz vor menschlicher Grausamkeit.«

                »Ich fühle zutiefst, dass geistiges Wachstum in einem gewissen Stadium uns gebietet, damit aufzuhören, unsere Mitgeschöpfe zur Befriedigung unserer leiblichen Bedürfnisse zu schlachten.« Mahatma Gandhi, Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, Nobelpreis 1913 (1869-1948)

                »Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes. Dem Tier gegenüber sind heute alle Völker mehr oder weniger Barbaren. Es ist unwahr und grotesk, wenn sie ihre vermeintliche hohe Kultur bei jeder Gelegenheit betonen und dabei tagtäglich die scheußlichsten Grausamkeiten an Millionen von wehrlosen Geschöpfen begehen oder doch gleichgültig zulassen. Können wir uns wundern, dass diese sogenannten Kulturvölker immer mehr einem furchtbaren Weg des Abstieges entgegengehen? Dieselbe Strecke Landes, welche als Wiese, d.h. als Viehfutter, zehn Menschen durch das Fleisch der darauf gemästeten Tiere aus zweiter Hand ernährt, vermag, mit Hirse, Erbsen, Linsen und Gerste bebaut, hundert Menschen zu erhalten und zu ernähren.« Alexander Humboldt, Begründer der wissenschaftlichen Erdkunde (1769-1859)

                Oder ohne Stimmbein, weil die dann ja nicht schreien können? Oder wir es zumindest nicht hören?
                Dieser Gedankengang ist mir fremd und erschreckt mich zutiefst. Wenn man die Stimmen der Tiere nicht hören kann, ihr Leid nicht an unseren Ohren ankommt, dann ist Tierleid erträglich für den Beobachter und Nutznießer?

                Lange Zeit dachte man ja auch, daß Fische als Kaltblüter keine Schmerzen empfinden. Heute weiß man, wie falsch das war.
                Aus diesem Grunde lehnen wir durch unseren gelebten Veganismus auch die Tötung von Fischen ab, und schließen ebenso Muscheln und Krebstiere mit ein.

                Vielleicht mögen ja einige von Euch noch denken, das Säugetier sei empfindungslos und nicht fähig Schmerzen, Verlassensein,oder Verluste und Traurigkeit zu empfinden? Oder Zuneigung zu Artgenossen, freundschaftliche Verbindungen, Freude am wärmenden Sonneschein..? Alle dem Hund zugesprochen Empfindungen, Äußerungen der Freude und des Leides, sind keine Eigenschaften die sogenannte Tiere zweiter Klasse nicht empfinden. Die Tatsache, das man sich mit den Gefühlen des Hundes auseinanderstezt bedeutet nicht, das sie zwangsläufig bei anderen Tierarten nicht vorhanden sind.

                Ich plädiere in diesem Sinne für einen guten und sorgsamen Umgang mit allen Pflanzen und Tieren, ob sie uns Nahrung sind oder nicht.
                Dies ist ein Widerspruch. Sorgsamer Umgang und Tötung beim Schlachter sind nicht vereinbar. Der Schutz des Lebens auf der einen Seite mit dem Fazit, das augenscheinlich behütete und ahnungslose Leben hinterrücks zu ermorden ist keine Lösung.

                Meine Hunde werden täglich nach meinem besten Wissen und Gewissen gefüttert.
                Wie ist das eigentlich mit den Lämmchen? Hast Du sie auch schon selbst mit getötet? Bist Du anwesend und kannst Du dabei zusehen? Oder bist Du nicht dabei und holst dann nur die essbaren Teile des Tieres ab…Kannst Du diese essen, obwohl Du es kanntest und es vielleicht sogar gern mochtest? Oder haben Lämmchen nichts liebeswertes an sich?

                Mich stimmt nachdenklich, wieso jemand dazu in der Lage ist, der doch eigentlich mit „netten“ Haltungsbedingungen das Wohl des Tieres im Auge hat. Deine Hand hat doch sicher das ein oder andere Mal das Köpfchen des Lämmchens gestreichelt. Tat Dir nie leid, das es gezielt und von harter Hand sterben soll?

                Ich stelle die Frage noch einmal: Was macht das Lämmchen zu einem minderwertigen Tier? Oder andersherum: Was hebt den Hund auf eine lebenswerte Stufe?

                Ebenfalls nachdenkliche Grüße

                netti

                Kommentar


                  #23
                  Hallo Birgit,


                  schade, das ein paar Antworten Deinerseits ausgeblieben sind, hätte mich interessiert....

                  Auch in Bezug auf den vegetarisch/vegan ernährten, von Dir angesprochenden Hund, hätte ich gern wissen wollen, ob ich vielleicht mit einigen Ratschlägen helfen könnte.

                  Liebe Grüße
                  netti

                  Kommentar


                    #24
                    Ich habe mich gerade hier durchgestöbert...

                    Der Hund ist ja vom Menschen gezüchtet worden, hat aber alle natürlichen Merkmale wie ein Wolft in der Freien Natur auch.

                    Instinktive Triebe:

                    Jagdtrieb
                    Wehrtrieb
                    Beutetrieb

                    Da er Wolf durch seine Jagd sich Beute reißt und unter anderem auch mal Wurzeln oder Grünzeug frisst, warum sollte ein Hund in unserem Zeitalter nur vegan leben?
                    Warum gegen das arbeiten, was die Natur vorgeben hat?
                    Falls der Hund eine Alternative zwischen Fressnapf mit Gemüse und Fressnapf mit Fleisch hat, für was würden sich eure vegan ernährten Hunde entscheiden?
                    Es geht ja nicht darum ob gut oder schlecht, sondern was das Tier HUND eigentlich ausmacht.
                    Sorry, aber ich hab selten einen Wolf gesehen, der ins Getreidefeld rennt oder der eher auf einer Schafweide sich das Gras statt das Schaf holt.
                    Tierrecht in dem Sinne hin oder her. Alles soll in seinem Verhältnis in der Natur bestehen, das heisst jeder hat seinen Platz in der Nahrungskette und der Fleischfresser wie Wolf bzw. Carnoide stehen nun mal oben.

                    LG
                    Ines

                    Veranwortung dem Hund gegenüber heisst für mich auch, seine Lebensweise zu respektieren und zu achten, in dem Sinne ihm das zu geben (Natur) was der Hund zum fressen braucht.

                    Kommentar


                      #25
                      Moin Veganetti,

                      habe in meiner email heute erst die Benachrichtigung über deine Antwort bekommen, datiert vom 13.5., also Sonntag. (Bin nicht regelmäßig online...)

                      Sorry, sonst hätte ich mich wohl schon früher gemeldet.

                      Also:
                      Wie schon gesagt, die sicherlich fundierte Auflistung dessen, was eure Hunde an Mineral- und anderen Stoffen bekommt, kann ich nicht überprüfen, mangels Wissen meinerseits.
                      Daß ein Hund Enzyme bekommt um seine Nahrung verdauen zu können, fällt für mich in den Bereich der Medikation, nicht der Ernährung. Bräuchte mein Hund das ständig, ohne ein Krankheitsbild zu zeigen, wäre in meinen Augen die Nahrung falsch.

                      Ich denke schon, daß sorgsamer Umgang mit Tieren und Tötung beim Schlachter vereinbar sind. Für mich sieht die Welt eher so aus, daß ein Wesen vom anderen lebt.

                      Tier erster und zweiter Klasse, wie du das nennst - klar, das ich auch das anders sehe.
                      Haustiere und Nutztiere nenne ich das, wobei ich dir zustimmen möchte, daß diese Aufteilung sicherlich kulturell unterschiedlich ausfällt.

                      Nur mache ich schon einen Unterschied zwischen Nutzen und Ausnutzen, auch wenn du das sicherlich nicht so akzeptieren kannst. Leicht wird es mir sicherlich nicht fallen, wenn die Lämmer zum Schlachter gehen, aber ich habe den Anspruch zu wissen, daß es ihnen in ihrem Leben gut ergangen ist. Bis zu ihrem Tod. Das klingt die vielleicht wie Hohn und Spott in den Ohren, aber ich meine das ganz ehrlich. Wenn du mich deshalb für unmoralisch hältst, ist dir das natürlich freigestellt.

                      Meine Schafe degradiere ich auch nicht zur Wirtschaftsware, sondern sehe sie als Teil meines Lebens hier auf dieser Erde an. Was ich esse, möchte ich nicht anonymisieren.

                      In meiner Realität ist es normal, die einen zu streicheln und die anderen zu streicheln und zu essen. Nicht zu verdammen.
                      Daß es ein Lämmchen ist, macht es nicht zu einem minderwertigen Tier, auch in meinen Augen nicht.
                      Im Gegenteil, da es mich ernährt, ist es sehr viel wert, und ich schätze das sehr hoch ein. Deshalb auch meine Anstrengungen, es artgerecht zu halten.
                      Ich kann es streicheln und trotzdem essen, denn es ist auch Teil dieses großen Kreislaufs. Ich trampel schließlich auch nicht in meinem Gemüsebeet herum, und am Anblick der Äpfel am Baum freue ich mich, wohlwissend, daß ich sie essen werde.

                      Was den Hund auf eine lebenswertere Stufe hebt? Wohl nur unsere kulturelle Vorgeschichte. Ein Chinese sähe das wahrscheinlich schon wieder ganz anders...

                      Der ehemals vegetarisch ernährte Hund bekommt inzwischen auch Fleisch und hat sich gut gemacht. Trotzdem werde ich deine email-Adresse gerne weitergeben, dann kann der Besitzer selbst entscheiden.

                      So, netti, ich werde wohl nie ernährungswissenschaftlich so schlau sein wie du oder ihr. Meine Weltsicht ist eben anders als deine. Solange deine Hunde gesund sind (und das sind sie ja wohl), ist es eben, wie es ist. Deine Lebensart - sicher nicht einfach- erkenne ich gerne an. Nur ist meine eben anders.
                      Ernährung durchrechnen zu müssen um Defiziten vorzubeugen wird nie meinen Vorstellungen vom Leben auf dieser Welt entsprechen, solange ich durch abwechslungsreiche Kost Gesundheit herstellen oder erhalten kann.
                      Das gilt für meine Hunde, meine Schafe, die Ponies und mich.

                      Und ich fühle mich moralisch deshalb auch nicht schlecht.
                      Nur anders als du eben.

                      Der Apfel, das Schaf, der Hund oder ich - in meinen Augen sind wir alle Teile des Ganzen, und nicht mehr oder weniger wert.

                      Friedliche Grüße, Birgit+4beiner
                      Birgit + 4beiner


                      Keine Beleidigung träfe mich so hart wie ein mißtrauischer Blick meiner Hunde

                      Kommentar


                        #26
                        Hallo Birgit,

                        Dass ein Hund Enzyme bekommt um seine Nahrung verdauen zu können, fällt für mich in den Bereich der Medikation, nicht der Ernährung. Bräuchte mein Hund das ständig, ohne ein Krankheitsbild zu zeigen, wäre in meinen Augen die Nahrung falsch.
                        Ein kleiner Zusatz mit großer Wirkung. Zumal Enzyme keine Medikamente sind, sondern natürlich vorkommende Substanzen. Diese kleine Hilfe sichert dem Hund Gesundheit und beispielsweise dem Lämmchen sein Leben.

                        Ich denke schon, dass sorgsamer Umgang mit Tieren und Tötung beim Schlachter vereinbar sind. Für mich sieht die Welt eher so aus, dass ein Wesen vom anderen lebt.
                        Nur in der Natur, in dem sich ein Tier ein Beutetier verschafft. Auch wenn es Dir nicht plausibel erscheint: Der Mensch muss nicht vom Tier leben. Und der Hund auch nicht. Es gibt die Wahl, bei deren Entscheidung man sich für das Leben der anderen Lebewesen entscheiden kann.
                        Auch Biobauern versuchen zu beteuern, welch gutes Verhältnis sie zu ihren Tieren haben. Die Bilder von Bauern, die ihre Tiere "liebevoll" streicheln, kennen wir auch alle. Und dann finden sich diese Tiere auf einmal in der Hölle wieder, umgeben von Menschen, die ihnen die ungeheuerlichsten und grauenhaftesten Dinge antun. Brutal das Leben nehmen, von dem auch sie nur das eine haben.
                        Was ist mit der Tatsache, das gerade der Mensch nicht von anderen Wesen leben muss und damit reichlich todbringende Tierhaltung vermieden werden könnte?

                        Tier erster und zweiter Klasse, wie du das nennst - klar, das ich auch das anders sehe.Haustiere und Nutztiere nenne ich das, wobei ich dir zustimmen möchte, daß diese Aufteilung sicherlich kulturell unterschiedlich ausfällt.
                        Es gab auch einmal ganz gesetzmäßig Menschen erster und zweiter Klasse. Man nannte diese „Sklaven“. Mit der Entwicklung des sozialen Bewusstseins ist dies heute nicht mehr mit gesunder Verantwortlichkeit und Würde dem Leben gegenüber vertretbar.
                        Gegen die Vorstellung von „Nutz-menschen“ und Haus-menschen würde sich jeder moralisch denkende Mensch wehren. Gegen das Nutztier nicht, weil die Gesellschaft erst wenig neuen Wege bietet, aber veganer und Tierrechtler, die ihre Entscheidungen auf moralischer und ethischer Ebene überdenken sind durchaus präsent. Ein Fortschritt, wie ich meine. Die Komplexibilität und Flexibilität des Menschen nutzen und neue Wege beschreiten in der Weiterentwicklung, und dabei moralisches Handeln gegenüber jedem Leben praktizieren.


                        Nur mache ich schon einen Unterschied zwischen Nutzen und Ausnutzen, auch wenn du das sicherlich nicht so akzeptieren kannst. Leicht wird es mir sicherlich nicht fallen, wenn die Lämmer zum Schlachter gehen,
                        Allein dieser Satz zeigt, dass unter der Oberfläche, tief drinnen, ein Gewissen verborgen ist, was sich leicht aber dennoch bemerkbar meldet. Eine sichere Intuition für Rechts-und Unrechtsbewusstsein.

                        aber ich habe den Anspruch zu wissen, dass es ihnen in ihrem Leben gut ergangen ist.
                        Ist denn das ein Grund, sie jetzt abzuschlachten? Das ist, als wenn sich ein Mörder damit rechtfertigen würde, dass er bei der Wahl seines Opfers streng darauf geachtet habe, dass es ein "glückliches Leben" gehabt hat.
                        Das Leben eines Lämmchens, das nicht mal erwachsen werden durfte, hatte doch das Leben in dem es ihm hätte gut gehen können noch vor sich…. Für Tierkinder ist diese Behauptung reiner Hohn.

                        Bis zu ihrem Tod. Das klingt die vielleicht wie Hohn und Spott in den Ohren, aber ich meine das ganz ehrlich. Wenn du mich deshalb für unmoralisch hältst, ist dir das natürlich freigestellt.
                        Ganz ehrlich: Es klingt nach Herzenskälte und Verdrängung jeglichen Gefühls für das Tier. Eine solche scheinbar "ideale" Fleischproduktion könnte nur mit wahren menschlichen “Unmenschen“ funktionieren! Denn: Einerseits müssten die Menschen, die mit den Tieren umgehen, die Tiere liebevoll behandeln. Damit steht und fällt eine "humane" Fleischproduktion. Andererseits wüssten diese Menschen aber, dass diese liebevolle Behandlung ausschließlich auf das - völlig unnötige - Umbringen der Schutzbefohlenen hinausläuft! Absurdität und Abwegigkeit, oder naives Wunschdenken und irrationale Romantisierung?

                        Psychologische und moralische Absurdität kommt deutlich zum Ausdruck in der eklatanten Diskrepanz zwischen der liebevollen Pflege der Tiere einerseits und dem eigentlichen und ausschließlichen Ziel dieser Pflege andererseits. Dies ist ein fundamentaler und extremer Widerspruch, eine permanente seelische Zerreißprobe die ein Mensch nur unter totaler Verdrängung seines Mitgefühls für das Tier realisieren kann. Eine erstrebenswerte Tugend in der kulturellen und ethischen Entwicklung des Menschen?

                        Eine "humane Schlachtung" gibt es ebenso wenig wie eine "sanfte Vergewaltigung" oder eine "humane Hinrichtung". Fleischproduktion ist Tötung.. Fleischproduktion ist Gewalt an Unschuldigen. Gewalt kann nicht "verbessert" oder "humanisiert" werden.

                        Meine Schafe degradiere ich auch nicht zur Wirtschaftsware, sondern sehe sie als Teil meines Lebens hier auf dieser Erde an. Was ich esse, möchte ich nicht anonymisieren.
                        Was ändert es für das Tier,ein wenig nettere Sklaverei? Ganz bewusst wird das Tier auch bei Dir degradiert und seine Lebenszeit noch vor der Geburt bestimmt und datiert bis zum Tod. Scheint es Dir unmöglich ein Lämmchen zu mögen um seiner selbst willen? Oder muss sein Leben zwangsläufig einen Nutzen für Dich haben? Den Nutzen Dir Nahrung zu sein?

                        In meiner Realität ist es normal, die einen zu streicheln und die anderen zu streicheln und zu essen. Nicht zu verdammen.
                        Was ist denn das Töten: Es ist doch die Beendigung eines Lebens in dem es noch sehr viele schöne Jahre hätte haben können. Bringst Du es vorher um, hast Du es zum Tode verurteilt, also verdammt. Gegen das Leben.

                        Daß es ein Lämmchen ist, macht es nicht zu einem minderwertigen Tier, auch in meinen Augen nicht.Im Gegenteil, da es mich ernährt, ist es sehr viel wert, und ich schätze das sehr hoch ein. Deshalb auch meine Anstrengungen, es artgerecht zu halten.
                        Ich kann es streicheln und trotzdem essen, denn es ist auch Teil dieses großen Kreislaufs.
                        Das zeigt, wie hartherzig in vielen Menschen das Bewusstsein und die Empathie für andere Lebewesen verloren gegangen ist.
                        Ein kleines Fünkchen schlechten Gewissens wird sofort wieder in die Versenkung gebannt um den scheinbaren Begründungen für den Tod eines Tieres Platz zu schaffen. Ist Dir eigentlich bewusst, das Du es verzehrst, obwohl Du es für Dich überhaupt nicht zwingend benötigst? Die pflanzliche Natur bietet alles was der Mensch benötigt um gesund und vital zu bleiben. Du verzehrst Tiere letztlich für einen anerlernten Genuss, von dem Du glaubst, das diesen nur ein blutjunges Lämmchen in gebratenem Zustand befriedigen könnte. Nach 10 Minuten oder einer halben Stunde ist der Genuss auch schon vorbei. Den Nährwert könnten auch andere ebenso wohlschmeckende Nahrungsmittel bieten.

                        Der Kreislauf, den Du meinst, ist bei externer Tierhaltung, fern des natürlichen Lebens nicht mehr vorhanden. Die Tiere sind gezüchtet, das allein ist schon ein Eingriff in den natürlichen Kreislauf. Nichts von dem, was eine natürliche Herde ausmachen würde ist noch vorhanden. Der Kreislauf des Lebens beinhaltet auch das ein Muttertier seine Nachkommen beschützt und sie begleitet, bis sie sich allein versorgen können, und sie in der Lage sind, sich in die Herde einzubringen. Auch dies ist bei Deiner Haltung nicht mehr natürlich, denn das Lämmchen wird der Mutter entrissen und völlig übergangen, das sie darunter leidet.
                        Den Wert als Nahrung, den das Lämmchen für Dich hat, ist keine Größe, die dem Lämmchen bewusst ist. Im Gegenteil, es vertraut Dir geht eine Bindung zu Dir ein, findet Deine Nähe und Deine streichelnde Hand angenehm und wird dennoch von gleicher Hand zum Tode verurteilt. Gleiches gilt für die Mutter, die Dir vertraut und ihren Nachwuchs von Dir streicheln lässt. Und anschließend ist es die gleiche Hand die ihr Kind zum Schlachter führt. Dieses Vertrauen, das das Tier in Gefangenschaft dem Menschen entgegen bringt, weil es keine Wahl hat, wird ausgenutzt um für den Menschen einen Vorteil zu erzwingen.


                        Ich trampel schließlich auch nicht in meinem Gemüsebeet herum, und am Anblick der Äpfel am Baum freue ich mich, wohlwissend, daß ich sie essen werde.
                        Der Apfel besitzt kein Nervensystem, das es ihm ermöglicht zu leiden. Das wäre auch nicht sinnvoll, da z.B. Schmerzempfindung sich evolutionär entwickelt hat, um schädlichen Einflüssen zu entgehen (ein gebrochenes Bein schmerzt, wodurch es nicht so stark belastet wird; es gibt Menschen, die an einer Krankheit leiden, die sie schmerzunempfindlich macht, was ihr Leben sehr erschwert). Ein Kind, das durch schmerzhafte Erfahrung gelernt hat, keine heiße Herdplatte anzufassen, wird in Zukunft diese Gefahrenquelle meiden. Ein Tier flieht vor seinem Jäger. Wiesenblumen können jedoch nicht vor grasenden Kühen fliehen.
                        Lassen wir den Apfel am Baum und wenden wir uns lieber dem Tier zu, dessen Leiden offensichtlich sind. Eine "Humanisierung" etwa der Schlachtung ist ein ebensolches Unding wie eine "Humanisierung" von Sklaverei oder Folter oder die Zulassung von "sanfter Vergewaltigung".



                        Was den Hund auf eine lebenswertere Stufe hebt? Wohl nur unsere kulturelle Vorgeschichte. Ein Chinese sähe das wahrscheinlich schon wieder ganz anders...
                        Nein, jeder einzelne selbst verursacht diese Unterteilung. Gut oder schlecht. Liebenswert oder nicht. Das ist keine alleinige Frage der Kultur, sondern eine Frage an den einzelnen persönlich. Jeder Bürger ist in der Lage diese Ungerechtigkeit gegenüber den verschiedenen Tierarten zu ändern oder weiteres Töten und versklaven von Tieren zu fördern. Niemand ist verpflichtet alte Traditionen zu Lasten anderer Lebewesen zu fördern. Das Umdenken und die Neuorientierung sind ebenso Bestandteil einer denkenden und fühlenden Gesellschaft und ihrer Kultur.

                        So, netti, ich werde wohl nie ernährungswissenschaftlich so schlau sein wie du oder ihr. Meine Weltsicht ist eben anders als deine. Solange deine Hunde gesund sind (und das sind sie ja wohl), ist es eben, wie es ist. Deine Lebensart - sicher nicht einfach- erkenne ich gerne an.
                        Ein Einwurf meinerseits ist wichtig:
                        Unsere Ernährungsform ist einfach, simpel und effektiv. Die komplexe vegane Lebensweise ist ebenso einfach. Zielsicher und treffgenau werden nur jene Produkte verwendet die keine tierischen Inhaltstoffe und Tierversuche beinhalten. Genauso zielsicher werden Produkte verwendet die fair gehandelt sind und ökologisch produziert „fair trade“. Der Bedeutung des Menschen kommt eine ebenso hohe Stellung zu. Uns ist es wichtig, dass Produkte aus dem Ausland den betreffenden produzierenden Menschen Nutzen und Verbesserung der Lebensbedingungen verschaffen, und keine Ausbeutung unterstützt wird.
                        Menschen- und Tierrechte bilden eine untrennbare Einheit. Wer konsequent für Menschenrechte eintritt, bezieht auch Tierrechte mit ein, denn Tierrechte sind nichts anderes als die logische und notwendige Konsequenz aus Menschenrechten. In beiden Fällen geht es darum, moralische Diskriminierungen aufgrund moralisch belangloser Merkmale zu erkennen und zu überwinden. Wir haben erkannt, dass die Hautfarbe belanglos ist, dass die Geschlechtszugehörigkeit belanglos ist und jetzt erkennen immer mehr Menschen auf der ganzen Welt, dass auch die Artzugehörigkeit moralisch belanglos ist: Warum soll man jemanden quälen und töten dürfen, weil er zu einer anderen Art gehört? Die Ausbeutung und Diskriminierung aufgrund der Art, aufgrund der Spezies, der Speziesismus, ist genauso falsch wie Rassismus.

                        Nur ist meine eben anders.Ernährung durchrechnen zu müssen um Defiziten vorzubeugen wird nie meinen Vorstellungen vom Leben auf dieser Welt entsprechen, solange ich durch abwechslungsreiche Kost Gesundheit herstellen oder erhalten kann.
                        Du wirst sicher keinem Hund nur ein Stück totes Tier geben und sonst gar nichts. Ganz sicher ist es notwendig, das auch dieser Hund Kohlenhydrate und Mineralstoffe, esssentielle Fettsäuren usw. erhalten kann. Ein reiner Fleischesser kann der Hund nicht werden. Auf Dauer kann er damit nicht gesund bleiben. Eine gut durchdachte Ernährung für den Hund liegt in der Verantwortung des Menschen. Das Stückchen getötetes filetiertes Lämmchen stellt weder für den Menschen noch für den Hund eine alleinige ausgewogene Nahrung dar.

                        Das gilt für meine Hunde, meine Schafe, die Ponies und mich.
                        Ich gehe mal davon aus, das auch die Ponys nicht um Ihrer selbst willen bei Dir leben. Meist kann man doch diese Tiere gut zum Reiten verwenden oder vermieten, sie züchten, oder anderweitig eine Verwendung finden…?

                        Und ich fühle mich moralisch deshalb auch nicht schlecht.
                        Sicher. Nur sind andere Denkweisen nicht wertungsfrei, aus diesem Grund habe ich Deine Einstellung zum Leben auch bewertet und beurteilt. Als Gegenargument zu Deiner Bewertung meiner Lebensweise und Ernährungsweise der bei mir lebenden Hunde.
                        Ganz objektiv aus Sicht der Gleichberechtigung jedes Leben auf diesem Planeten und aus Sicht der tatsächlichen Notwendigkeit für das Tun jedes Einzelnen habe ich eine traditionelle Denkweise hinterfragt. Und genau dies unterscheidet uns von den Tieren. Die Fähigkeit zu moralischen Bedenken. Und wenn diese anderen Lebewesen helfen können, in dem gedankliche Ideen neu entstehen und in die Praxis umgesetzt werden, so ist dies ein Dienst an den Tierarten, die lange genug für den Menschen gezüchtet, ausgerottet, und wieder neu vermehrt wurden ,getötet, gemästet und der Natur entfremdet.

                        Unter dem Mantel des Tierschutzes und der Tierliebe werden Tierkinder der Mutter weggenommen und mit streichelnder Hand dem Schlachter zugeführt.
                        Eine weitere Steigerung an Herzlosigkeit und Unmoral im Umgang mit Tieren ist schwer vorstellbar. Da werden die Tiere zuerst mit einfühlsamem Kuschelverhalten konditioniert, gestreichelt und „geliebt“ um anschließend von brutalen Hilfsarbeitern und entmenschlichten Schlächtern im Schlachthaus zerstückelt. Diese Vorgehensweise bedarf dringend der Überarbeitung. Ist es eines modernen und sozial entwickelten Menschen würdig, derart grausam gegenüber Tieren zu sein?

                        Bei Deiner vermeintlichen Konsequenz wäre es doch nahe liegend, den endgültigen und letzten Schritt der Tötung auch selbst auszuführen, plädierst Du doch für eine harmonische Tierhaltung mit „leidfreier Tötung“? Ist dies für Dich vorstell- und durchführbar?

                        Der Apfel, das Schaf, der Hund oder ich - in meinen Augen sind wir alle Teile des Ganzen, und nicht mehr oder weniger wert.
                        Objektiv betrachtet hat von dieser Wertigkeit doch nur derjenige etwas, der diese Definition auch überleben darf. Und das ist der Hund und der Mensch. Das Schaf fällt aus dieser Wertigkeit, denn es hat nur den Wert anderen zu Nutzen zu sein. Einen Wert um seiner selbst willen ist darin nicht enthalten.
                        Deine Philosophie entrechtet das Tier in seinem Willen auf Leben und dieser ist deutlich und klar ersichtlich. Denn es stirbt nicht Dir zu Gefallen, sondern muss Deiner Lebensweise zum Opfer fallen, obwohl eine Notwendigkeit nicht gegeben ist. Es hatte nicht im Geringsten eine Chance auf Schutz und Fürsorge durch den Menschen, denn dieser will nur seinen Tod. Ein Ganzes kann nur als Ganzes bezeichnet werden, wenn jedem Teil darin gleichermaßen Respekt und Achtung entgegengebracht wird.

                        Ethik und Moral ist die Überwindung des Egoismus. Der Eigennutz des Menschen ist sein liebstes Hobby. Das Streben nach dem besten Stück Fleisch fällt auch darunter. Ziel ist es nicht, das Tier zu behüten, sondern auf diesem Wege an besseres Fleisch zu kommen. Was wiegt schwerer: das Interesse Leiden zu vermeiden, oder das Interesse, einen kurzen Gaumenkitzel zu haben?

                        „Für einen Bissen Fleisch nehmen wir einem Tier die Sonne und das Licht und das bisschen Leben und Zeit, an dem sich zu erfreuen, seine Bestimmung gewesen wäre.“ (Plutarch)

                        Das Motiv, "biologische" Tierzucht zu betreiben, ist ja keineswegs ein ethisches, sondern ein ökonomisches, nämlich das Füllen der Marktlücke in Bezug auf "biologisches" Fleisch.
                        Scheinargumente wie "Recht des Stärkeren" und pseudowissenschaftliche Wortschöpfungen "Kreislaufdenken" die in die Diskussion gebracht werden verhindern, dass der Mensch an seine eigene Moral und an sein Gewissen appelliert. Gerade wenn sich eine Scheinwelt von oberflächlicher Tierliebe errichtet wurde, ist es äußerst unangenehm, wenn Stimmen laut werden, die diese scheinbare Tierliebe ad absurdum führen.

                        Friedliche Grüße, Birgit+4beiner
                        Frieden mit dem Tier ist keine Illusion, sondern realisierbar.
                        Eine Ernährung die ohne Tötung auskommen kann, ist gerade deshalb eine unverzichtbare moralische Lösung, weil Tiere zu essen, einen ununterbrochenen KRIEG gegen Tiere bedeutet. Wer Fleisch isst, nimmt Teil an einem tagtäglichen grauenhaften, ungerechten und überflüssigen Krieg gegen Unschuldige und Wehrlose. Solange es Schlachthäuser gibt, sagte Leo Tolstoi, wird es auch Schlachtfelder geben. Denn rohe Gewalt am Tier überschreitet eine moralische Grenze.Die Grenze, an der das Leben an sich, für wertvoll erachtet wird.

                        In diesem Sinne natürlich ebenfalls friedliche und gewaltfreie Grüße

                        netti

                        „Der Mensch ist nicht einzigartig, weil er etwa als Lebewesen zu leiden vermag – der Mensch ist einzigartig durch das Leid, das er hervorbringt.” (www.soylent-network.com)

                        Kommentar


                          #27
                          Hallo Ines,

                          Ich habe mich gerade hier durchgestöbert...
                          Ich hätte es toll gefunden, wenn Du nicht nur mal drüber gestöbert wärst, sondern intensiv gelesen hättest...

                          Der Hund ist ja vom Menschen gezüchtet worden, hat aber alle natürlichen Merkmale wie ein Wolft in der Freien Natur auch.
                          Hat er nicht mehr. Der Hund ist kein Wolf mehr. Er ist ein Hund. Vom Menschen gezüchtet , geformt, konstruiert und wie Puppen in den unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich.

                          ....Instinktive Triebe….
                          Jagdtrieb:

                          -der ihm nach Möglichkeit mit unendlich vielen Mitteln auch in diesem Forum möglichst abgewöhnt werden soll. Welcher Hund kann diesen, wenn intensiv vorhanden, denn noch ausleben, und seine Beute selbst erlegen, die er auch dann verspeisen darf, und von der er ausschließlich leben kann?

                          Wehrtrieb:

                          -Wehrtrieb? Im Zusammenhang mit seiner Ernährung?

                          Beutetrieb:

                          -siehe Jagdtrieb


                          Da er Wolf durch seine Jagd sich Beute reißt und unter anderem auch mal Wurzeln oder Grünzeug frisst, warum sollte ein Hund in unserem Zeitalter nur vegan leben?
                          Um die Tiere zu verschonen, die gar nicht seine natürliche Beute sind, und auch nicht sein können.
                          Und natürlich auch, weil in unserem Zeitalter längst erkannt worden ist, das ausgewogene Nahrung nicht mit dem Leid der Tiere verbunden sein muss, die ganz unnatürlich explizit für die Tierernährung misshandelt und getötet werden müssen.Tiere die ebenso Verzüchtungen sind, wie er selbst.

                          Unser Zeitalter beinhaltet auch, das Menschen sich Gedanken machen, wie und auf welche Weise man das eine Tier ernähren kann, ohne Unmengen von anderen Tieren zu entrechten.

                          Fortschrittliches Denken in unserem Zeitalter bedeutet auch Lösungsvorschläge aufzuzeigen ohne dass die Tierart Hund in irgendeiner Weise benachteiligt wird.


                          Warum gegen das arbeiten, was die Natur vorgeben hat?
                          Die Natur hat den Hund nicht vorgesehen. Der Mensch hat den Hund geschaffen und während seiner Entwicklungen mit dem Menschen kann heute detailliert klar ausgesagt werden, welche Nährstoffe er benötigt und auf welche Weise er diese auch alternativ erhalten kann.
                          Derzeit bestehen keine Bemühungen den Hund wieder auszuwildern und ihn zum Wolf zurückzuentwickeln. Er ist ein Hund, der ohne ausgelebten Jagdtrieb und Beutetrieb zufrieden zu leben vermag.

                          Falls der Hund eine Alternative zwischen Fressnapf mit Gemüse und Fressnapf mit Fleisch hat, für was würden sich eure vegan ernährten Hunde entscheiden?
                          Das habe ich nun schon ausreichend in meinen vorherigen Beiträgen erläutert. Kann also gern nachträglich nachgelesen werden.

                          Aber ich gebe an denkende Wesen hier gern eine Gegenfrage zurück:
                          Wenn Du für Deinen Hund eine spezielle Nahrung vorgesehen hat und der Hund möchte doch lieber täglich die Mülltonne leeren, für was entscheidet sich der Hund und vor allen Dingen, für was entscheidet sich der „Halter“?

                          Es geht ja nicht darum ob gut oder schlecht, sondern was das Tier HUND eigentlich ausmacht.
                          Es ist eine oberflächliche Denkweise wenn sich nur darauf beschränkt wird, was der Wolf essen würde. Denn wenn sich daran orientiert würde, dann muss der Hund selbständig zur Beutejagd geschickt werden. Denn vorgefertigte Nahrung ist in der Natur nicht vorgesehen.

                          Der HUND sollte nicht nur auf seine Ernährung reduziert werden, sondern auch als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft wahrgenommen werden. Und als solches, nicht frei entscheidendes Wesen, ist er immer der Ernährungsweise unterworfen, die der dazugehörige Mensch dem Hund angedacht hat.
                          Nur, es macht einen gewaltigen Unterschied, ob der Mensch mittels der Ernährung des Hundes weitere unschuldige Tiere vernichtet, ausbeutet und degradiert. Das ist die Verantwortung gegenüber anderen Lebewesen, die der Mensch zu tragen hat, wenn er ein Tier wie den Hund hervorbringt.

                          Und natürlich geht es ganz klar um gut oder schlecht: Die vegane logisch durchdachte Ernährung ist gut für den Hund. Was ebenso wichtig ist: sie ist auch gut für die potentiellen Tiere die in der Dose für meinen Hund landen würden. Ihr Leid befindet sich nicht im Essen meiner Hunde. Und das ist nicht ganz unwesentlich für den Hund. Der Leidensweg des verzüchteten Tieres, vom gewaltsamen Entreißen der Mutter, über unnatürliche Haltungsbedingungen und stumpfsinnigem Dasein, über Mastfutter mit Zusätzen die sich auch in der Hundedose wieder finden, bis hin zum Schlacht-Transport über Ängste und Panik zum Bolzenschuss, stellen keine Nahrung dar, die für den Hund noch irgendwie natürlich bezeichnet werden können.
                          Das ist soweit vom Beutetier und zum dazugehörigen Wolf entfernt, das man nicht mehr von Natur und Kreislauf sprechen kann.

                          Sorry, aber ich hab selten einen Wolf gesehen, der ins Getreidefeld rennt oder der eher auf einer Schafweide sich das Gras statt das Schaf holt.
                          Ich habe noch keinen Hund gesehen, der ganze Kühe vertilgt oder sich Hühner in Verschlägen hält, denen er vorher die Flügel stutzt. Es geht auch kein Hund in den Supermarkt und holt sich eine Stiege Hundefutterdosen. Wenn Du den Hund als Wolf sehen möchtest und ihn so natürlich versorgen möchtest, dann lass ihn früh raus und seine Nahrung per Beutezug erlegen.

                          Tierrecht in dem Sinne hin oder her.
                          Gibt es akzeptables Tierrecht und unakzeptables Tierecht, ganz im Sinne von rechtmäßig lebenswertes Leben und lebens-UN-wertem Leben? Tiere die keine Rechte haben dürfen, weil zugehörig zu einer bestimmten Art oder Rasse sind? Oder richtet sich ein angewandtes Tierrecht nach den Fähigkeiten der betreffenden Tierart? Dürfen manche Tierarten dann kein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben?

                          Alles soll in seinem Verhältnis in der Natur bestehen, das heisst jeder hat seinen Platz in der Nahrungskette
                          Die Nahrungskette des Hundes, und sein Platz in dieser, wurde unterbrochen als der Wolf zum Hund wurde und die Nahrung des Menschen annahm. Heute ist der Hund ein Begleiter des Menschen, der sich nicht mehr auf alte Beuteschemen besinnt und auch nicht besinnen muss. Erfolgreich hat er gelernt, dass er bei guter „Führung“ Nahrung über sein neues Alphatier erhält und nicht mal bei der Beschaffung zugegen sein muss. Ein Hund hat dies ganz ohne Probleme akzeptiert und fährt auch gut damit, sofern der Mensch sein Wohl im Auge hat.
                          Alles was führ ihn zählt ist, das der Teller möglichst reichlich gefüllt ist, und das er mag was er erhält. Ob dies immer den Hund auch gesund erhält, ist Sache des Betreuers. Dieser Sachverhalt ist für meine vegan ernährten Hunde optimal realisiert.

                          ....und der Fleischfresser wie Wolf bzw. Carnoide stehen nun mal oben.
                          Werden kleinere oder Schwächere Menschen misshandelt, dann halten wir das zu Recht für ungerecht. Der Aspekt, dass ein Mensch stärker als der andere ist, kann nicht als alleiniges Kriterium für die Inbesitznahme des Rechtes gelten. Das „Recht des Stärkeren“ ist weder eine demokratische Entscheidung noch ein Mittel für eine juristische Entscheidung. Es ist in der menschlichen Gesellschaft moralisch bedenklich wenn der Stärkere sein Recht mittels Gewalt gegen den Schwächeren durchsetzt.

                          Das "Recht des Stärkeren" ist eine Notwendigkeit in der freien Natur und dient dem Überleben. Dieser freien Natur gehört der Hund nicht mehr an. Seine Möglichkeit Fleisch oder pflanzliche Nahrung zu sich zu nehmen, ist für den Kreislauf der freien Natur nicht von Belang, weil er in dieser nicht agiert.

                          Der Wolf dagegen,hat nicht viele Alternativen, sich zu ernähren, er nimmt was er erlegen und finden kann. Der Hund ist jedoch kein Wolf mehr. Wenn man den Hund hier einreihen möchte, dann steht er unter dem Menschen, sowohl in der Hierarchie als auch in der Nahrungsbeschaffung.

                          Der Hund hat in der Nahrungsbeschaffung keine freie Wahl mehr, diese wurde ihm ja nachdrücklich untersagt. Er beschafft sich keine Nahrung selbst. Weder Dein Hund noch mein Hund.
                          Als Zugehöriger zur Spezies Mensch verfüge ich über die Fähigkeit meine Entscheidungen nach Moral und Ethik, nach Nutzen und Notwendigkeit abzuwägen. Wir haben als Menschen die Wahl, ob wir weiter Tiere ausbeuten, oder sie neben uns als gleichwertige Wesen betrachten.

                          Tiere die sich nicht mehr selbst versorgen können, sind nicht automatisch dem Menschen als Sklaven Untertan. Was für den Hund als behütetes Wesen gilt, sollte auch für andere Spezies gelten. Ich maße mir nicht an, die Kuh und ihr Kälbchen zu degradieren und sie einer Ernährungsform zum Opfer fallen zu lassen, die ich ohne weiteres tierleidfrei gestalten kann. Eine Erkenntnis die auf den Hund übertragen werden kann. Er muss nicht zwangsläufig der Grund sein, damit Tiere weiter ausgebeutet werden.

                          Davon weiß der Hund nichts, und es ist ihm auch egal. Wenn ich gerechterweise dem Hund die Wahl lassen möchte das müsste ich mich ab sofort mit Auswilderungsprojekten für den Hund befassen. Ihr allerdings auch, den der Art gerecht, wäre im Falle des Hundes, nur die natürliche selbstständige Beuteernährung. Was allerdings niemand ernsthaft möchte, denn der Hund würde seinen gesellschaftlichen Status verlieren, der es ihm ermöglicht so nah am Menschen zu leben. Würde er wildern und jagen gehen können, würde er auch nicht mehr geachtet und toleriert.

                          In diesem Sinne werde ich meine Hunde weiter ernähren, das es ihnen an nichts fehlt, und gleichzeitig dafür eintreten das es nicht notwendig ist, explizit für den Hund andere Tierarten auszubeuten und ihres Lebens zu berauben.


                          Veranwortung dem Hund gegenüber heisst für mich auch, seine Lebensweise zu respektieren und zu achten, in dem Sinne ihm das zu geben (Natur) was der Hund zum fressen braucht.
                          Auch das habe ich mehrfach ausgeführt. Der Hund braucht in erster Linie eine vollwertige und ausgewogene Nahrung, ganz gleich worin diese ihren Ursprung hatte, der Nährwert, die Verdaulichkeit und die Vollständigkeit ist entscheidend, und auch ob diese Herkunft, Leid und Tod über andere Lebewesen brachte.

                          Die Lebensweise des Hundes ist eine Menschengewollte und vom Menschen erschaffene Lebensweise. Im Grunde besteht die Lebensweise des Hundes in seiner Eigenschaft dem Menschen zu folgen, ihm sich anzuschließen. Auf seine Nahrung hat er keinen Einfluss. Es liegt ganz allein in der Verantwortung des Menschen im eine solche möglichst ausgewogen zusammenzustellen. Grundlegendes Wissen über seine verdauungsphysiologischen Abläufe sind dafür Grundvoraussetzung und Bedingung bei der Gestaltung seiner Nahrung. Wenn dies rein pflanzlich optimal möglich ist, dann spricht nichts dagegen, aber eine Menge dafür, wenn man den Blick auf diejenigen richtet, die vernichtet werden um in einer Hundefutterdose zu landen.

                          Wenn Dich die Frage beschäftigt, was genau meinem Hunden fehlen könnte, dann lass mich wissen, welcher Nährstoff , oder sonstige Defizite Dir Sorgen bereiten. Lies dazu bitte zunächst meine Ausführungen in meinem Vorstelltbetrag, oder alle Beträge in diesem Thread.


                          L.G.
                          netti

                          Kommentar


                            #28
                            Moin netti,

                            ich akzeptiere deinen Standpunkt und kann nachvollziehen, wie du deine Argumentation aufbaust.
                            Meine Anschauung ist anders.

                            Was mich ein wenig stört ist deine -nach meinem Empfinden- selbstgerechte Haltung; du schätzt dein eigenes Verhalten als moralisch hochwertiger ein als das Anderer. Es sei dir zugestanden, das denken ja viele. Richtiger wird es nicht dadurch.
                            Für mich erhebe ich diesen Anpruch nicht - bin ja nur ein Mensch, mit Fehlern und Macken.
                            Vielleicht verändert sich meine Einstellung ja im Laufe der Jahre, mit den Erfahrungen, die ich so mache. Entwicklung passiert ja ständig. Missioniert werden möchte ich allerdings nicht, und so ein wenig bekomme ich diesen Eindruck schon bei dir. Daß du natürlich hehre Ziele hast und viele Anhänger dafür gewinnen möchtest, finde ich logisch. Aber ich denke, ich habe deine Argumente verstanden, akzeptiert und für mich persönlich als nicht zutreffend erkannt.

                            Deine email Adresse habe ich dem erwähnten vegetarischen Hundebesitzer angeboten, er wollte sie erstmal nicht. Ich habe ihm angeboten, daß er jederzeit darauf zurückkommen könne. Ich hoffe, das ist so okay für dich.

                            So, netti, ich denke, das wars erstmal von mir. Deine Ideologie ist nicht meine, und die Argumente wiederholen sich.
                            Auch meine.

                            Friedliche Grüße, Birgit
                            Birgit + 4beiner


                            Keine Beleidigung träfe mich so hart wie ein mißtrauischer Blick meiner Hunde

                            Kommentar


                              #29
                              Hallo Birgit,

                              ich akzeptiere deinen Standpunkt und kann nachvollziehen, wie du deine Argumentation aufbaust.Meine Anschauung ist anders .Was mich ein wenig stört ist deine -nach meinem Empfinden- selbstgerechte Haltung; du schätzt dein eigenes Verhalten als moralisch hochwertiger ein als das Anderer.
                              Im Grunde gebe ich Deinem logischen Schluss recht: Es ist höher zu bewerten das Leben zu schützen, als es zu vernichten. Dabei sind die Menschen, die das Leben unabhängig von ihrer Spezies achten, respektieren und es verschonen, gütigere Menschen, als im Vergleich zu denjenigen, die es töten bzw. töten lassen. Wer eine gewaltsame Tötung von Tieren durchführt oder veranlasst, handelt grausam und hartherzig.
                              Eine rühmliche Eigenschaft ist diese Herzenskälte nicht.

                              Eine Unterstellung der „Selbstgerechtigkeit“ am rücksichtsvollen und Lebensschützenden Handeln des Tierrechtlers dient wohl eher meist dazu die moralischen Absichten zu diskreditieren und vermeintliche Schwächen in der Argumentation zu suchen.


                              Für mich erhebe ich diesen Anpruch nicht - bin ja nur ein Mensch, mit Fehlern und Macken.
                              Das bedeutet im Umkehrschluss, dass auf Grund von Fehlern und Macken(?) gewaltsame Handlungen gegenüber Tieren doch nicht so richtig sein können. Denn mit dieser Aussage wird ein das eigene Handeln quasi entschuldigt, wohl wissend das es überdenkenswert wäre, wenn man seine eigenen Fehler erkennen könnte.

                              Vielleicht verändert sich meine Einstellung ja im Laufe der Jahre, mit den Erfahrungen, die ich so mache. Entwicklung passiert ja ständig.
                              Vielleicht, aber bis dahin könnte Dein Weg ein blutiger Pfad sein, gepflastert mit den Leichen getöteter Lämmchen.
                              Ernstgemeinte Veränderungen wünsche ich Dir, Selbsterkenntnis und ein offenes Herz, nicht nur für das Lämmchen, sondern auch für Dich.

                              Missioniert werden möchte ich allerdings nicht, und so ein wenig bekomme ich diesen Eindruck schon bei dir.
                              Missionieren ist stark negativ mit dem christlichen Glauben behaftet(Missionsbefehl-Taufe.). Und um Glauben oder nicht, ging es hier wohl weniger, sondern um die Tatsache dass das Leben eines Tieres einzigartig ist, und das Streben dem Tod zu entgehen, jedem Lebewesen gegeben ist. Das bei einem Gespräch Fakten, Argumente und weiterführende Betrachtungen vertiefend hinzukommen, macht ein Gespräch noch lange nicht zu einer Mission.

                              Steht hinter der Furcht "missioniert" zu werden, vielleicht auch die Furcht, dass der andere doch nicht ganz Unrecht hat? Oder ist vielmehr die Tiefe der Thematik zu nah in die Privatsphäre gelangt und könnte die sorgfältig errichtete Verdrängung berühren...

                              Daß du natürlich hehre Ziele hast und viele Anhänger dafür gewinnen möchtest, finde ich logisch
                              Nein, ich befinde mich nicht auf einem religionsgleichen missionarischen Feldzug und sammle auch keine Anhänger um mich. Ich habe den Kritikern dieses Forums Stirn und Wort geboten, schließlich wurden mein Handeln und meine Lebensweise in Frage gestellt.
                              Dass diese Fragen der gründlichen Beantwortung bedürfen, versteht sich von selbst.

                              Aber ich denke, ich habe deine Argumente verstanden, akzeptiert und für mich persönlich als nicht zutreffend erkannt.
                              Und weil dies so ist, wird auch ein Lämmchen nach dem anderen den Tod finden. Interessiert war ich vor allem daran, was den Menschen ausmacht, der genau dieses dem Lämmchen antun kann. Der Einblick in Dein Wesen war aufschlussreich und hat meine Fragen beantwortet.

                              Deine email Adresse habe ich dem erwähnten vegetarischen Hundebesitzer angeboten, er wollte sie erstmal nicht. Ich habe ihm angeboten, daß er jederzeit darauf zurückkommen könne. Ich hoffe, das ist so okay für dich.
                              Natürlich, völlig in Ordnung.

                              So, netti, ich denke, das wars erstmal von mir. Deine Ideologie ist nicht meine, und die Argumente wiederholen sich.
                              Vielleicht liegt das weniger an den Wiederholungen, sondern eher daran, dass sie unliebsame Äußerungen darstellen, die an den Rand des Bewusstseins verdrängt werden sollen.

                              Vorurteile gegen Tiere, und die damit verbundene scheinbare Ausnutzbarkeit der Tiere, sind eng mit Traditionen, Religionen und politischen Denkmodellen verknüpft. Ein Speziesübergreifendes Bewusstseins für die Leidensfähigkeit der Tiere bedarf eines Sprachrohrs, Vorreitern und ethisch engagierten Menschen um Aufklärung herbeizuführen und die emotionalen Intelligenz der Gesellschaft zu Tage zu bringen. Das Individuen, als Produktivkräfte oder als Ware für die Gewohnheit des Fleischessens missbrauchbar sind, ist kein Argument für deren Umsetzung. Das man den Planeten Erde mit ein paar Atombomben völlig demolieren "könnte", ist auch kein Argument dafür es auch tatsächlich zu tun.


                              Aber herzlichen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.

                              L.G.
                              Netti

                              Kommentar


                                #30
                                Guten Morgen, Netti!

                                Nein, ich möchte mich der Diskussion nicht anschließen, würde Dich nur um eins Bitten wollen:

                                Wie genau sieht der "Speiseplan" Deiner Hunde aus (viell. 2 Tage), wie viele Mahlzeiten/Tag erhalten sie, welche Zugaben?

                                Und Dein eigener (ich pers. komme mit Tofu gar nicht klar und bei Soja habe ich immer den Eingriff in meinen Hormonhaushalt vor Augen )? Nimmst Du selber diese Ebzyme ebenfalls, woher bezieht man diese?

                                Vielen Dank!

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X