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Bindung bei TH-Hund aufbauen

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    Bindung bei TH-Hund aufbauen

    Hallo zusammen,

    unser vierbeiniges "Monster" hat uns heute mal wieder erschreckt - bzw. genaugenommen Nachbarn.

    Zur Vorgeschichte: er ist 4 Jahre alt, lebt seit 3 Monaten bei uns und hat schon zwei TH-Aufenthalte hinter sich. Einen wohl vom Erstbesitzer und den zweiten, weil jemand ihn zu sich genommen hat, ihn dann aber nach zwei Wochen wieder abgegeben hat...

    Er ist vom Wesen anderen Hunden gegenüber sehr dominant. Uns gegenüber ist er freundlich aber distanziert - er ist einfach noch nicht bei uns angekommen.

    Jedenfalls bin ich heute aus der Wohnung auf die Straße gegangen um beim Ausladen des Autos zu helfen und habe Paul dabei leinenlos mitgenommen - sozusagen als Test auf sehr kleinem Raum.

    Erst hat er meinen Freund auch begeistert begrüßt, aber wie üblich hielt das nicht lange an und dann war anderes spannender. Leider war dieses "andere" in dem Fall eine offene Haustür in der Nachbarschaft zu der er schnurstracks reinmarschiert ist ohne sich von Rufen meinerseits beeindrucken zu lassen und die innewohnenden Bewohner gründlich erschreckt hat.

    Die haben es zwar nicht übel genommen (was ich ihnen hoch anrechne) aber die Situation war trotzdem nicht lustig.

    Daraus schließe ich, dass die Bindung zwischen ihm und uns noch sehr locker ist (falls überhaupt vorhanden) und frage mich nun, ob wir mit vertrauensbildenden Maßnahmen irgendwelcher Art noch helfen können.

    Mir ist klar, dass das Zeit braucht. Aber nur an der Leine laufen ist sowohl für ihn doof als auch für mich lästig. Und ich denke wir könnten zumindest in manchen Situationen schneller dahin kommen, dass wir darauf verzichten könnten, wenn wir ihm irgendwie Sicherheit vermitteln könnten, dass das hier wirklich für den Rest seines Lebens sein Rudel ist.

    Naja, Meinungen, Tips, Ratschläge... was auch immer... her damit

    Melanie
    Grüße von Melanie mit Paul und Ella

    #2
    für strupp war ich am anfang nur ein lästiges gewicht an der leine, zuhause war er etwas anhänglicher, aber spätestens draußen war ich abgeschrieben. ableinen und wegrennen war eins - frauchen ist schon noch da wenn ich in 10 min wieder komme.

    ich hab dann eine hundeschule gefunden die mir gefällt (hatte ich sowieso vor) und ich muss sagen das hat sehr geholfen. irgendwie hat es richtig "klick" gemacht und strupp hat gemerkt das ich was von ihm will. unter ablenkung ist er immer noch nicht 100%ig zuverlässig abrufbar, aber ansonsten ist er wirklich super.

    anfangs wirst du nicht ohne leine nicht auskommen - allein als sicherheit für deinen hund. wie du schon schreibst, hattet ihr viel glück das eure nachbarschaft so cool geblieben ist.
    grüßle
    Susanne

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      #3
      Ich schätze Ihr müsst einfach am Grundgehorsam feilen. Ein Hier oder ähnliches Kommando positiv besetzt einüben damit ihr ihn immer in jeder Situation abrufen könnt.
      Das Verhalten eures Hundes hat meines Erachtens nur wenig mit Bindung oder nicht Bindung zu tun. Er ist neugierig, vermutlich recht selbstständig und kennt das Rückrufkommando nicht in jeder Situation.
      Bind kommt mit der Zeit und der Beschäftigung mit dem Hund ganz von selbst. Im Gegensatz zum Gehorsam
      Viele Grüße
      Andrea mit der Männerfreundschaft Dexter und Jackson

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        #4
        Hallo, Melanie,

        ohne der große Experte zu sein, kann ich nur empfehlen, immer (!), wenn Du den Hund ableinst, ein Leckerli in der Tasche zu haben und es ihm immer (!), wenn er zu Dir kommt, sei es auf Ruf oder von selbst, zu geben.

        Ich möchte mit diesem Posting selbstverständlich nicht den Eindruck erwecken, Hunde seien auch nur im mindesten bestechlich!

        Darüber hinaus kann ich nur zu Geduld, Geduld und nochmals Geduld raten. Außerdem wirst Du Geduld brauchen.

        Unser Notfallhund Rudi ist jetzt seit fast einem Jahr hier und gerade dabei, sich an uns zu gewöhnen. Damit möchte ich keinesfalls den Eindruck erwecken, Hunde hätten auch nur im mindesten eine lange Leitung , aber diese vermaledeiten &%§§$%$&%$ verlieben sich manchmal leider nicht so schnell und heftig wie unsereiner!

        Liebe Grüße von Holger
        Ein Leben ohne Schäferhunde ist möglich - - - aber nicht für mich!

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          #5
          Hallo Melanie,

          ich finde deine Erwartungshaltung an den Hund recht groß. Bedenke doch, dass du einen Hund mit einer, mit Sicherheit nicht schönen, Vergangenheit hast und absolut nicht einschätzen kannst, mit was er in den vegangenen 4 Jahren seines Lebens fertig werden mußte.

          Du schreibst selbst, dass er noch nicht angekommen ist, möchtest aber seinen Gehorsam"testen" .

          Denn ich denke mit Bindung hat dies wenig zu tun. Wenn einer meiner Hunde dort in die Haustür gewollt hätte, dann wäre er auch gegangen..und meine Hunde haben Bindung zu mir. Aber Bindung heißt für mich nicht, dass ein Hund nicht auch mal gegen meinen Willen seine Neugier befriedigen kann. Weiß man, welch leckeren Gerüche dort gerade geströmt kamen.. oder vielleicht hat sich früher niemand dafür interressiert, wenn er so etwas getan hat...
          (War der Vorfall eigentlich in einem Hof oder vor dem Haus?)

          Lass deinem Hund doch einfach "Zeit". Schraube deine Erwartungshaltung bitte noch ein wenig zurück. Gib ihm die Zeit, die er braucht um zu verstehen, was du von ihm erwartest.

          Drei Monate sind keine Zeit für einen Hund aus dem Tierheim mit zwei Vorbesitzern.

          Grüße

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            #6
            Moin Melanie,

            ich denke auch, das der Vorfall wenig mit Bindung zu tun hatte. Solche Sachen können auch mit Hunden passieren, die man von Anfang an bei sich hat.
            Manchmal siegt halt die Neugier.

            Einen genauen Rahmen für den Bindungsaufbau kann dir keiner nennen, bei Arno hat es auch sehr lange gedauert bis er draußen zuverlässig war (6 Jahre alt als er kam, ein Vorbesitzer bei dem er aus Langeweile öfter allein unterwegs war).
            Du kannst letztlich nicht mehr machen als Geduld aufzubringen und ihn entweder nur in einem eingezäunten Gebiet oder mit einer Schleppleine laufen zu lassen wenn er sich draußen noch nicht an euch orientiert.
            Sicherheit ist halt erstmal wichtiger als die große Freiheit.

            Ich bin mit Arno in den ersten Monaten auch bewußt dort gelaufen wo man kaum Menschen und Hunden begegnete, also erstmal Training ohne große Ablenkung.
            Zusätzlich zur Schleppleine bekam er auch einen Teil seines Futters draußen.
            Anfangs sogar fast das gesamte Futter weil ich ansonsten draußen Luft für ihn war.

            Das sind dann natürlich alles nur Bausteine, letztlich bringt es einfach die Zeit und die Situationen, die man zusammen erlebt. Erzwingen kann man es einfach nicht.
            Gruß aus dem Norden
            Wilma mit dem Seelenpflaster Yaron (immer begleitet von Fellow, dem Dr. Dr. Arno und der Rumänenhyäne Levi)

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              #7
              Huhu,
              ich würde solche Experimente erstmal lassen und Deinem Hund keine Gelegeheit geben, sich selbständig zu machen. Solange er noch nicht angekommen ist halte ich das für total kontraproduktiv, wenn der *die lustigsten Sachen* alleine macht. Vielleicht könnt Ihr einfach ruhige gemeinsame Spiele machen, mit clickern o.ä. anfangen, so dass Ihr zwar gemeinsam etwas macht und damit die Bindung stärkt, aber der Hund nicht durch zuviel neue Eindrücke und Erwartungen überfordert ist.
              (Btw... als sie klein war, hatte Amy auch eine Vorliebe für die immer offene Terassentür unserer Nachbarn, weil die ganztags Chappie im Napf ihres Hunde hatten ) Aber eine Leine half da Wunder *gg*
              Liebe Grüße Silke mit Emma, Don & Sam
              & Darko, Amy, Pitt und Betty im Herzen

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                #8
                hallo,

                mach neben den üblichen Übungen für den Grundgehorsam vor allem Sachen, die Dir mit dem Hund Spass machen, lange Spaziergänge, Tellington Touch, Fährten- und Suchspiele, Agility oder was Dir dabei einfällt. Denn der Hund merkt genau, ob Du Freude mit und an ihm hast, ob Du mit ihm lachst und herumalberst. Vor allem weil er soviele Besitzerwechsel in letzter Zeit hinter sich hat. ist es für ihn so wichtig, das Gefühl zu bekommen, willkommen zu sein. Und, solange er noch nicht bei Euch angekommen ist, kannst Du ihn zu seiner eigenen Sicherheit auch noch nicht loslassen.

                lg Roswitha

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                  #9
                  Danke für die Bestärkung. Im Prinzip ist mir das alles klar - aber wenn man dann regelmäßig von anderen Hundehaltern regelrecht angegangen wird, warum "das arme Tier" denn immer noch nur an der Leine laufen darf, dann macht man sich halt doch so seine Gedanken.

                  Zum Rest: zu TroFu-Zeiten hat er den Großteil seines Futters draußen bekommen - seit wir roh füttern, habe ich es noch nicht so ganz raus, wie ich das geschickt anstelle. Ich habe zwar mal Fleisch gekocht und das mitgenommen, aber das hält sich eben nicht lange. Trockenfleisch zu machen habe ich bisher noch nicht geschafft (und mich schreckt auch der Stromverbrauch ein wenig).

                  Ich erwarte gar nicht so viel von ihm. Ich bin froh und zufrieden, wenn er schwanzwedelnd an der Schleppi rumrennt und davon absieht mich beim ersten Eichhörnchen quer durchs Gebüsch zu schleifen. Aber andere Hundehalter haben (wenn ich das mal so böse sagen darf) erstaunlich wenig Verständnis für noch nicht perfekt erzogene Hunde.

                  Was ich mir allerdings tatsächlich vorwerfen muss: mich nervt die Leine Besonders am Wasser oder in dichteren Waldbeständen, wo Paul dann ganz gern mal "Leinenhäkeln" veranstaltet.
                  Grüße von Melanie mit Paul und Ella

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                    #10
                    Original geschrieben von Chaotica
                    Zum Rest: zu TroFu-Zeiten hat er den Großteil seines Futters draußen bekommen - seit wir roh füttern, habe ich es noch nicht so ganz raus, wie ich das geschickt anstelle. Ich habe zwar mal Fleisch gekocht und das mitgenommen, aber das hält sich eben nicht lange. Trockenfleisch zu machen habe ich bisher noch nicht geschafft (und mich schreckt auch der Stromverbrauch ein wenig).
                    DAS Problem habe ich auch mit meinem ehemaligen Tierschutzhund! Sie lebt jetzt seit 7 Jahren bei uns.
                    Wenn ich nichts Leckeres in der Tasche habe, ist jeder Mülleimer und jedes Kaninchen interessanter als ich!

                    Ableinen selten möglich, weil sie obwohl wir in einer Großstadt leben, nie Verkehrssicher geworden ist. Wenn sie auf der anderen Straßenseite einen Hund sieht, den sie mag, rennt sie einfach rüber - da kann ich rufen und locken wie ich will - sie nimmt mich in solchen Augenblicken einfach nicht mehr wahr.

                    Noch tückischer sind Kaninchen oder Eichhörnchen, die haben es manchmal drauf über 200 m bis über die nächste Straße zu laufen, der Hund hinterher, als ob sie drauf spekulieren würden, dass der Hund überfahren wird.

                    Mir fehlen seit Umstellung auf roh die Trockenfutterbröckchen in der Tasche ...

                    Jetzt versuche ich es mit selbst gebackenen Leckerchen und werde heute Leberkekse backen , die tollen Erdmandel-Carobkekse sind alle, produziere ich auch noch heute nach.

                    Mit solchen Leckereien in der Tasche, habe ich wieder einen Hund, der sich darauf freut, etwas mit mir zu unternehmen.

                    Liebe Grüße
                    Jutta
                    Liebe Grüße
                    Jutta mit Bienchen + dem Einzelkatzenduo: Gina + Flame + Tinka als Sternenhund

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                      #11
                      Ist zwar nicht so supergesund, aber für unterwegs tun es auch kleingeschnittene Bockwürstchen, Käsewürfel und kommerzielle Leckerlein.

                      lg Roswitha

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                        #12
                        Original geschrieben von Chaotica
                        Danke für die Bestärkung. Im Prinzip ist mir das alles klar - aber wenn man dann regelmäßig von anderen Hundehaltern regelrecht angegangen wird, warum "das arme Tier" denn immer noch nur an der Leine laufen darf, dann macht man sich halt doch so seine Gedanken.
                        Dieselben Leute, die das bemängeln, werden die ersten sein, die sich beschweren, wenn etwas schief läuft. Es ist egal, was die Leute sagen - Du trägst letztendlich die Verantwortung und wirst auch zur Rechenschaft gezogen, wenn etwas passiert. Da musst Du Dir ein dickeres Fell zulegen.

                        So lange hast Du den Hund ja noch nicht - bei unserem dauerte es ca. 1 Jahr, bis er angekommen war und auf einem Spaziergang reagierte, wenn man ihn ansprach - also nutze die Chance und hab einfach Geduld.

                        LG
                        Sabina
                        Du magst das Talent für große Dinge haben, aber das Leben besteht aus den kleinen.
                        Deng Ming-Dao
                        taoistischer Philosoph

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                          #13
                          edit: machste ja eh. bei uns gucken die leute auch immer wie ein auto, wenn ich ihnen die schlepp erkläre. der arme hund. ja nee, is klar, is natürlich besser, wenn er vors auto rennt. oder vor fahrräder

                          lass dich nicht ins bockshorn jagen!
                          Viele Grüße, Astrid mit Mattis

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                            #14
                            Lass die anderen reden. Ich wurde auch wie ein Alien angeguckt, weil bei uns kaum einer ne Schleppleine benutzt. Zusätzlich hatte ich noch die Hundepfeife dabei, Clicker und eben sein Futter.
                            Aber: Ich hab mein Ziel erreicht, Arno ist weitaus zuverlässiger als die meisten anderen Hunde, die ich hier so kenne. Wobei die meisten von Anfang an bei ihren Leuten sind.
                            Und das ist doch alles was zählt, denn ich muss mit meinem Hund leben und ich hab die Verantwortung dafür, daß ihm nix passiert und er möglichst auch keinem anderen Lebewesen Schaden zufügt .
                            Ich höre auch heute noch ab und zu blöde Bemerkungen wenn Arno auf einen Pfiff hin immer eine Belohnung bekommt. Aber auch die kommen immer von Leuten, die ihre eigenen Hunde nur mit Zwang an die Leine bzw. zu sich bekommen.
                            Schön ist es dann, wenn man Leute trifft, die Arno am Anfang erlebt haben und bestätigen welche große Schritte er bzw. wir zusammen gemacht haben.
                            Also lass dich nicht beirren, es ist dein Hund und dein Weg.
                            Gruß aus dem Norden
                            Wilma mit dem Seelenpflaster Yaron (immer begleitet von Fellow, dem Dr. Dr. Arno und der Rumänenhyäne Levi)

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                              #15
                              ich habe zwei Hunde aus Irland. Eine ehemalige Streunerin und einen Hund der mit vielen anderen in einer Scheune groß geworden ist, kaum andere Reize, schon bei der ersten Läufigkeit tragend geworden und halb verhungert beschlagnahmt.
                              Bei diesen Hunden als auch fast allen Pflegehunden aus Irland
                              war es so, dass fast das Hauptproblem zu Anfang war, dass diese
                              Hunde andere Prioritäten hatten.
                              So hat zu Anfang jede Mülltonne mehr Reiz ausgeübt als ich.
                              Sie hatten fast alle keine Prägung zum Menschen und wenn für sie wichtige Dinge kamen war der Mensch eben Nebensache-dass hat sich aber meistens nach 3 Monaten geändert und nach einem Jahr konnte ich merken, dass sie so langsam Zuhause angekommen sind und nach 3 Jahren waren sie endlich richtig Zuhause und ein Aussenstehender würde nicht merken, wie sie augewachsen sind.
                              lg
                              Petra

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