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Leinenaggresivität und Halti

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    #16
    Original geschrieben von Sam&Tyson
    Wenn ich dich richtig verstanden habe kommuizierst du ihm das du gerne haettest das er ein bisschen ansprechbarer ist, mit Halti....hmm....er wird fuer einen Hauch von Besinnung gelobt, bei uns hat es andersherum funktioniert, er wurde fuer einen Hauch von Unbesinnung, wenn er im Geiste nicht mehr bei mir war korrigiert, heisst bei den ersten Anzeichen, wenn er schleicht und fixiert, [...]
    Okay, einverstanden. Aber wie korrigierst Du, wenn keine Kommunikation mehr möglich ist?

    Situation: Wind von hinten, viel Lärm (weil Stadtfest), unübersichtliche Kurve. Fremdhund steht plötzlich vor uns (ca. 20m Abstand). Paul geht sofort in Schleichhaltung und ist ab dann nicht mehr ansprechbar.
    Ich sage "Nein!", ich rufe ihn zu mir, ich kommandiere ihm "Platz!" - null Reaktion.

    Er kann den anderen Hund definitiv nicht vorher wahrgenommen haben und der Abstand ist einer bei dem er in Übungen durchaus noch ansprechbar ist. Es ist ihm also nicht prinzipiell unmöglich, weil er schon auf 180 ist.

    Und zur Frage warum er sich überhaupt so verhält... wie soll ich das jemals rauskriegen? Das einzige was offensichtlich ist: er hatte wohl zeitlebens wenig Kontakt zu Artgenossen, denn er stellt sich bei Spielaufforderungen reichlich ungeschickt an.

    Grüße,
    Melanie
    Grüße von Melanie mit Paul und Ella

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      #17
      Hallöchen,

      ich hatte 9 1/2 Jahre einen fast 70 kg schweren Bernhardiner Rüden, der in seiner "Sturm- und Drangzeit" auf andere Rüden furchtbar aggresiv reagiert hat.

      Wenn möglich, bin ich immer auf Feld, Wiese, gegenüberliegende Strassenseite ausgewichen, meterweit von einem anderen Hund entfernt. Aber das war super anstrengend, und manch entgegenkommender Hund ohne Leine ("meiner tut nichts") ist uns gefolgt und ich habe Blut und Wasser geschwitzt.

      Dann bin ich von einer befreundeten Tiertrainerin in den Umgang mit dem Halti eingewiesen worden. So hatten wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich habe keine Panik mehr bekommen, wenn ich "kilometerweit" vor mir einen anderen Hund entgegenkommen gesehen habe, und mein T.J. hat sich mit Halti ganz toll führen lassen. Wir konnten endlich entspannt spazieren gehen.

      Ich persönlich kann der Benutzung eines Haltis nur positives abgewinnen.

      LG Petra & Der Grieche Thalis
      Liebe Grüße Petra mit dem Griechen Thalis im Herzen und dem Rumänen Merlin im Leben
      Egal wie wenig Geld und Besitz Du hast, einen Hund zu haben macht Dich reich. (Louis Sabin)

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        #18
        Okay, einverstanden. Aber wie korrigierst Du, wenn keine Kommunikation mehr möglich ist?
        wie ich vorher schon geschrieben habe, gar nicht, dann ist es zu spaet.


        Situation: Wind von hinten, viel Lärm (weil Stadtfest), unübersichtliche Kurve. Fremdhund steht plötzlich vor uns (ca. 20m Abstand). Paul geht sofort in Schleichhaltung und ist ab dann nicht mehr ansprechbar.
        Ich sage "Nein!", ich rufe ihn zu mir, ich kommandiere ihm "Platz!" - null Reaktion.
        Ganz ehrlich warum setzt du deinen Hund so einer Reizflut aus, kann er Hundebegegnungen in Reizarmer Umgebung "kommentarlos" begegnen, wenn nicht dann erzeugst du fuer deinen Hund nur einen groesseren Konflikt.

        Meiner Meinung nach sollten solche Begegnungen erst in reizarmer Begegnung klappen, immer, bevor ich mit dem Hund in solche Situationen reingehe, denn wenn es in reizarmen Gebieten nicht klappt wird es auf dem Stadtfest sicher nicht klappen.

        Neues Verhalten zu festigen geht in meiner Erfahrung nicht in Reizueberflutung.

        Wenn er auf Kommandos Null Reaktion zeigt dann waere fuer mich der erste Schritt Platz und Komm in reizarmer Umgebung zu trainieren bis es auf das erste Hoerzeichen sitzt, immer!

        Mach doch mal folgenden Test geh aufs Feld, leg deinen Hund ins Platz (was aufs erste Hoerzeichen klappen soll), wirf Leckerlis um ihn, schmeiss seine Lieblingsspielzeuge, gehe 10 Schritte weg, liegt dein Hund dann immernoch, nicht nur halb sondern Bauch auf Boden?

        Wenn diese Ablenkungen kein Problem sind dann kann man diese Kommandos unter Artgenossenkontakt einzusetzen, wenn nicht machst du dich deinem Hund gegenueber unglaubwuerdig.


        r kann den anderen Hund definitiv nicht vorher wahrgenommen haben und der Abstand ist einer bei dem er in Übungen durchaus noch ansprechbar ist. Es ist ihm also nicht prinzipiell unmöglich, weil er schon auf 180 ist.

        Und zur Frage warum er sich überhaupt so verhält... wie soll ich das jemals rauskriegen? Das einzige was offensichtlich ist: er hatte wohl zeitlebens wenig Kontakt zu Artgenossen, denn er stellt sich bei Spielaufforderungen reichlich ungeschickt an.
        Meine Meinung wenn du dir nicht sicher ist ob man sowas rauskriegen kann-glaub mir dein Hund spuert das-wuerde ich solche Situationen nicht ohne Trainer trainieren, das frustriert nur.

        Ich weiss es kennen mich einige im Forum persoenlich und Tyson auch sie wissen, wie er vor dem Training mit Rueden war und jetzt, es ist moeglich er muss nicht jeden Rueden moegen, aber kommentarlos daran vorbeigehen, was er mittlerweile kann, so gut das er als "Trigger" fungiert wenn andere in der Hundeschule mit Rueden solche Begegnungen stellen, um das Verhalten zu aendern.

        Das haette ich aber nicht ohne Trainer geschafft!

        Wenn du magst kann ich dir ein gutes Maniskript per email schicken es ist zu gross um es hier rein zu stellen, aber das hilft dir vielleicht weiter.
        "The privilege of a lifetime is being who you are."
        Joseph Campbell

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          #19
          Original geschrieben von Sam&Tyson
          Meiner Meinung nach sollten solche Begegnungen erst in reizarmer Begegnung klappen, immer, bevor ich mit dem Hund in solche Situationen reingehe, denn wenn es in reizarmen Gebieten nicht klappt wird es auf dem Stadtfest sicher nicht klappen.
          Das hab ich wohl missverständlich geschrieben. Wir waren natürlich nicht auf dem Stadtfest. Das war bestimmt 2km von uns weg. Trotzdem war es relativ laut, auch im Wald auf unserer Standardrunde.

          Platz klappt. Mit Leckerli hab ich noch nicht ausprobiert, aber bis ans Ende der Schleppleine weggehen (auch außer Sicht) klappt ebenfalls.

          Und wir haben auch eine Trainerin, die ich für kompetent halte.

          Wenn ich vielleicht demnächst mal in den Mitgliederbereich darf, kann ich Dir meine Mailadresse mal per PM schicken. Dann wäre es lieb, wenn Du mir das Manuskript schicken würdest.

          Aktuell von heute morgen: Begegnung mit einem tobenden Wollknäuel. Praktischerweise hatte ich Paul schon vorher am Halti und wir haben ihn recht lange vorher gesehen. Paul konnte noch einige Meter ruhig neben mir her laufen (was er vorher nie geschafft hat) und ist auch ausgiebig dafür gelobt worden. Erst als der Kleine ihm zu nahe kam wollte er wieder loslegen. Mit Halti konnte ich ihn aber so halten, dass er keinen Meter Boden gut gemacht hat und nach 4-5 Bellern eingesehen hat, dass es erfolglos ist. Dann hat er auch Blickkontakt zu mir aufgenommen und hat sich auf mein (da zum erstenmal gegebenes) Kommando gesetzt, was wieder ausgiebig belobt wurde.

          Ich finde das sowohl für ihn als auch für mich stressfreier.
          Grüße von Melanie mit Paul und Ella

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            #20
            Einer Bekannten hat das Buch "Click to Calm" sehr gut geholfen. Vielleicht bringt das bei euch auch was?
            Viele Grüße, Astrid mit Mattis

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              #21
              Das hab ich wohl missverständlich geschrieben. Wir waren natürlich nicht auf dem Stadtfest. Das war bestimmt 2km von uns weg. Trotzdem war es relativ laut, auch im Wald auf unserer Standardrunde.

              Platz klappt. Mit Leckerli hab ich noch nicht ausprobiert, aber bis ans Ende der Schleppleine weggehen (auch außer Sicht) klappt ebenfalls.

              Und wir haben auch eine Trainerin, die ich für kompetent halte.

              Wenn ich vielleicht demnächst mal in den Mitgliederbereich darf, kann ich Dir meine Mailadresse mal per PM schicken. Dann wäre es lieb, wenn Du mir das Manuskript schicken würdest.

              Aktuell von heute morgen: Begegnung mit einem tobenden Wollknäuel. Praktischerweise hatte ich Paul schon vorher am Halti und wir haben ihn recht lange vorher gesehen. Paul konnte noch einige Meter ruhig neben mir her laufen (was er vorher nie geschafft hat) und ist auch ausgiebig dafür gelobt worden. Erst als der Kleine ihm zu nahe kam wollte er wieder loslegen. Mit Halti konnte ich ihn aber so halten, dass er keinen Meter Boden gut gemacht hat und nach 4-5 Bellern eingesehen hat, dass es erfolglos ist. Dann hat er auch Blickkontakt zu mir aufgenommen und hat sich auf mein (da zum erstenmal gegebenes) Kommando gesetzt, was wieder ausgiebig belobt wurde.

              Ich finde das sowohl für ihn als auch für mich stressfreier.
              Ich habe das Gefuehl wir drehen uns im Kreis, schau mal ob die Punkte fuer dich verstaendlich sind:

              Um dem Hund konfliktfreies Lernen zu ermoeglichen muss ich wenn er Kommandos in Reizstarker Umgebung nicht ausfuehrt, einen Schritt zurueckgehen und die Kommandos und reizaermerer Umgebung absichern, ein abgesichertes Kommando heist immer aufs erste Hoerzeichen, egal bei welches Ablenkung.

              Fuer mich macht es eine gute Trtainerin aus wenn sie dir die allerersten Signale und das ist nicht fixieren oder anschleichen zeigen kann, wie sollst du besser mit deinem Hund kommunizieren, wenn dein Hund schleicht sagt er "ich uebernehm das du das mir nicht zugehoert/bist unfaehig das zu uebernehmen/regeln" was du nicht wargenommen hast war ein Signal von ihm das er mit grosser Wahrscheinlichkeit nur noch fuer eine 1/10 Sekunde zeigt weil du nie darauf regiert hast, das Signal sagt vielleicht "da ist Gefahr (Hund) was machen wir jetzt", von dir keine Reaktion, also uebernimmt er die Situation, wenn dir deine Trainerin diesen Moment nicht zeigen kann, kannst du vielleicht das Verhalten ausmerzen aber nicht mit deinem Hund kommunizieren.

              Dann hast du die Handlung deines Hundes "das Austicken" vielleicht im Griff, durch das Halti, aber du hast nicht kommuniziert dein Hund fuehlt sich immernoch ALLEIN GELASSEN in dieser Situation.

              Dein Hund hat einen Konflikt wenn er an der Leine ist und Artgenossen begegnet, was immer die Ursache ist er denkt er muss das haendlen weil er dir in dem Punkt nicht zutraut das du es kannst, heisst es fehlt Fuehrung, wenn du ihm ein Halt draufschnallt verwischst du das Problem, bzw. es kommt ein zweiter Konflikt fuer ihn hinzu, er kann die Lage auch nicht mehr haendeln.

              Das ist kein konfliktfreises lernen, verstehst du wie ich das meine? Auch wenn es besser aussieht mit Halti, dein Hund hat auf einmal 2 Konflikte, du kommunizerst nicht mit ihm, heisst er sagt sich ich regle das, dann ziehst du ihm den Kopf rum und er kann es nicht regeln.

              Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen alles andere sollte eine Trainerin machen, ich schicke dir gerne die Datei wenn du deine email hier reinschreibst, viel Erfolg!
              "The privilege of a lifetime is being who you are."
              Joseph Campbell

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                #22
                Okay, das hört sich durchdacht an. Ich glaube ich hatte wirklich nicht verstanden, was Du mit "konfliktfreiem Lernen" meintest.

                Jetzt habe ich nur zwei (Gedanken)probleme.

                Erstens: dieses Verhalten hat er vermutlich in den ersten 4 Jahren seines Lebens gut gelernt (also dass er bei Hundebegegnungen allein gelassen wird und es selbst regeln muss, meine ich) und überträgt es jetzt auf mich. Das kann auch heißen, dass er vielleicht gar keine Signale mehr aussendet oder wirklich sehr versteckt oder kurz.
                Gut, das könnte man üben indem man eine Situation herstellt wo ich früher als er weiß, dass da ein Hund auf uns zukommt. Dann könnte ich mit ihm anfangen zu "reden" noch bevor er die Notwendigkeit dazu sieht.

                Zweitens (und viel größer): selbst wenn ich wüsste, wann er Hilfe braucht, ich wüsste gar nicht, wie diese aussehen sollte. Also was braucht er? So dominant wie er anderen gegenüber ist, glaube ich nicht recht, dass er Angst hat. Dagegen spricht auch (mMn), dass er umso ärger tobt je gelassener das Gegenüber ist. Aber was dann? Was ist an der kurzen Leine sooo viel schlimmer als an der Schlepp? Und welche Hilfe bräuchte er um sich nicht allein gelassen zu fühlen?
                Das meinte ich mit: ich weiß gar nicht, woher es kommt, also was der eigentliche Auslöser ist und wie ich dem begegnen sollte.

                Bzw. mir fällt gerade was ein: er hat gelernt hinter mir/uns zu laufen, weil es eine Stelle auf unserer Strecke gibt, die bei Nässe unangenehm rutschig ist. Um das nicht mit der einen Stelle zu verknüpfen, üben ich das auch zwischendurch mal mit ihm. Bei einer solchen Gelegenheit (also ich vorne) kamen uns mal gleich drei Hunde entgegen und Paul verhielt sich geradezu mustergültig (zumindest für seine Verhältnisse).
                Das könnte ich natürlich versuchen zu nutzen. Aber leider funktioniert das "hinten laufen" noch nicht so gut - außerdem bleibt immer noch das oben genannte erste Problem.

                Meine Aufgabe ist wohl also ihm Vertrauen zu vermitteln, dass er sich auf mich verlassen kann.

                Danke für Deine Mühe!

                Melanie
                Grüße von Melanie mit Paul und Ella

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                  #23
                  Hallo Melanie,

                  freut mich das es fuer dich verstaendlich war!

                  Der erste Punkt der wichtig ist du musst ihm kein Vertrauen vermitteln sondern Fuehrung daraus resultiert dann Vertrauen in dich.
                  Fuehrung hat nichts mit Dominanz zu tun oder wer zuerst durch die Tuer geht sondern das er anerkennt das du fuehrst, du wichtige (heisst fuer ihn wichtige) Entscheidungen triffst.

                  Heisst z.B. du fuehrst indem du die Entscheidung triffst dass er in der Ablage bleibt wenn ein "gefaehrlicher" Hund vorbeikommt, dafuer muss die Ablage aber gesichert sein.
                  Du fuehrst, dein Hund erkennt deine Fuehung an wenn er einen Hund sieht den er mag (wenn es sowas gibt) und nicht zu ihm hinrennt/in der Leine haengt, sondern dich anschaut, Dir die Entscheidung ueberlaesst ob er hindarf, dann kannst du ihn freigeben oder auch nicht, das meine ich mit Fuehrung.

                  Und da kann ich dir leider uebers internet nicht weiterhelfen dass muss man sich anschauen,aber ich kann dir (meine) Trainer nennen die dir da helfen koennen.

                  Der Punkt ist ich wuerde erst an Fuehrung generell arbeiten, festigen bevor ich mit ihm in Situationen reinghen wuerde in denen er jahrelang gelernt hat das er sich nur auf sich selbst verlassen kann, und da hast du sicher Recht seine Kommunikationssignale werden nur ganz kurz vorhanden sein.

                  Wo genau in eurem Zusammenleben Fuehrung fehlt kann man nur feststellen wenn man sich das Mensch Hund Team in Person anschaut (und in der email ist es noch genauer beschrieben)

                  Denn so wie er reagiert liegt es Nahe das in anderen Bereichen auch Fuehrung fehlt.

                  Auch welche Hilfe er braucht kann man einfach nicht generell sagen, das muss man sehen ansonsten backt man sich nur noch mehr Probleme.

                  Den Hund hinten laufen zu lassen ist Fuehrung, das ist ein guter Ansatz und gutes beobachten!!!

                  Heisst ich gehe vorne ich regle das schon, in Hundebegegnungen wird er mehr Hilfestellung brauchen, trotzdem wuerde ich das hinter dir gehen unter Kommando setzen, heisst Hoerzeichen und unter wachsender Ablenkung ueben bis es abgesichert ist, es wird dein Problem nicht loesen ist aber ein Anfang.

                  Vielleicht schaffe ich es die Woche ein paar Videos zu drehen mit meinem Hundi um dir zu zeigen was ich meine und vielleicht hilft Bine mir sie ins Netz zu stellen, aber...ich weiss ich wiederhole mich...wo Fuehrung fehlt, welche Hilfe er braucht das geht in meiner Erfahrung nur mit Trainer, wir haben dafuer 2 Std gebraucht, ansonsten wuerde ich wahrscheinlich da heute noch dran rumdoktern:-).
                  "The privilege of a lifetime is being who you are."
                  Joseph Campbell

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                    #24
                    Hallo,

                    mir ist schon klar, dass wir noch eine Weile brauchen werden, bis er sich sicher geleitet fühlt. Aber genau das ist ja auch mein Ziel. Ich will keinen Hund, der aus Angst gehorcht sondern einen, der in bestem Vertrauen annimmt, dass ich das richtige für ihn entscheide.

                    Ich glaube auch, dass wir dabei auf dem richtigen Weg sind, denn es gibt Situationen in denen er die Sicherheit bei mir sucht. Zum Beispiel sind wir bei einer Tour Pferden (auf ner Koppel) begegnet. Da die zwei recht neugierig waren bin ich hingegangen und Paul natürlich neugierig mit. Aber als sich das eine (noch dazu sehr große) für ihn zu interessieren begann und den Kopf runter nahm, bekam er Angst: hat sich auf den Boden gedrückt und kläffte. Ich hab mich dann zwischen ihn und das Pferd gestellt und bin mit ihm ein bissel weg vom Pferd. Als er sich beruhigt hatte, stand er dann an mein Bein gelehnt (was er sonst nie tut) und guckte sich die Sache an.

                    Natürlich üben wir schon kräftig, damit Kommandos soweit gefestigt sind, dass sie auch in "gefährlichen" Situationen sitzen. Aber das dauert sicher auch noch eine Weile.

                    Und bis dahin brauchte ich halt irgendein Mittel um ihn (und mich) vor gefährlichen Situationen bei Begegnungen mit anderen Hunden zu bewahren (die ich einfach nicht verhindern kann). Wir müssen zwar nur eine relativ wenig befahrene Straße überqueren, aber leider ist genau das auch der Punkt wo man häufig Hunden begegnet. Und wenn er an der kurzen Leine doch mal zu nahe an einen Hund herankommt und vielleicht (ich weiß ja nichtmal, ob er das tun würde) mal so nen kleinen Beagle schnappt, dann hat er mit Sicherheit bei einigen Haltern hier gleich nen Verfahren am Hals, dass er einen Maulkorb tragen muss. Darum das Halti.
                    Ich zieh ihm damit auch nicht den Kopf rum oder versuche ihm sonstwie meinen Willen aufzuzwingen. Wenn Du ein anderes und vielleicht weniger aggresives Mittel (außer Krafttraining ) weißt um einen 35kg-Hund zu halten: her damit!

                    P.S.: Stellt sich noch die Frage, wie man als Unwissender einen guten Trainer findet...
                    Grüße von Melanie mit Paul und Ella

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                      #25
                      Vielleicht noch ein kleiner Tip, der bei meinem ganz gut klappt:

                      ES kommt ein Hund, Kaio guckt, bereit evt. zu schleichen.

                      Im gleichem Moment mache ich ihn auf den Hun aufmerksam!

                      Kaio - guck mal! Da kommt ja der Sammy! (oder sonst irgendein Name, der mir grad einfällt). Und das mit hoher und ganz freudiger Stimme. Klingt verrückt, aber für meinen Hund war die Tatsache, das ich es toll finde, wer uns da grad entgegenkommt ein Zeichen, die Ohren zu spitzen undneugierig und freundlich interessiert dahin zu gucken.

                      Dann hängt es natürlich sehr vom Verhalte´n des entgegnkommenden Hundes ab was weiter passiert. KAio hat es jedenfalls sehr oft rausgeholt und ansprechbarer gemacht.

                      Allerdings verlangt es viel von einem selbst in so einer Situation dem Hund zu vermittel, das man sich freut,d as da ein Hund ist!

                      Wegen des Trainers - wo wohnst du denn?

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                        #26
                        Hi Melanie,

                        ich kann dir keine neuen Tipps geben, ich kann dir nur Mut zusprechen, durchzuhalten.

                        Paul ist ja noch nicht so lange bei euch. Und du machst dir auch viele Gedanken und tust viel. Der Erfolg wird sich irgendwann einstellen.

                        Nicht verzweifeln, einfach weitermachen!

                        Kurz nachdem Mister aus dem TH zu uns kam, zeigte sich seine schlimme Leinenagri. Was du so beschreibst, erkenne ich alles wieder. Und obwohl er "nur" 8 Kg wiegt, war es echt heftig!

                        Mister ist heute genau 8 Monate bei uns und erst seit Kurzem zeigt er deutliche Besserung in seinem Verhalten. So können wir heute auch mal ohne Theater an anderen Hunden vorbei gehen. Natürlich nicht an allen Hunden - Lieblingsfeinde gibt es immer - und auch nur, indem ich 100%ig aufmerksam bin.
                        Das wird wahrscheinlich auch so bleiben.

                        Ich find auch gut, dass du sagst, du willst, dass Paul dir aus Vertrauen folgt, nicht aus Angst.
                        Und da kann ich dir nur aus vollem Herzen zustimmen.

                        Ich bin ganz am Anfang "falschen Propheten" gefolgt.
                        Die Trainerin aus dem TH hatte mir den Alpha-Wurf angeordnet. Das ist bei allem ihr Patentrezept.
                        Nach zweimaliger Anwendung habe ich gemerkt, wie sehr mich das zurückwirft und wie ich aufgebautes Vertrauen verspiele.

                        Danach habe ich gesagt. NIE WIEDER!!!

                        Auch wenn es länger dauert, ich will keinen Hund, der aus Angst hört!

                        Darum, du machst das schon richtig!

                        LG Elli

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                          #27
                          P.S.: Stellt sich noch die Frage, wie man als Unwissender einen guten Trainer findet...
                          Auf dein Bauchgefuehl hoeren, haette ich das getan waere mir bzw. meinem Hund viel erspart geblieben.

                          Schau die den Trainer mit seinem Hund an, arbeitet der Hund gerne mit ihm, ist gerne in seiner Naehe, oder beides nur mit Angst oder Leckerlis, hat der Hund Vertrauen zu seinem Fuehrer, ist es ein harmonisches Team.

                          Ich bin in der Hundeteamschule seit einem Jahr, nach mehreren Trainern mit Alphawurf aehnlichen Techniken, ich koennte mich heute noch dafuer....aber ich dachte es wird ja ein bisschen besser *gg*.

                          Heute weiss ich ich haette auf mein Bauchgefuehl hoeren sollen, wenn ich mir Anita und Micha anschaue mit ihren Hunden kann ich ohne Einschraenkung sagen, da will ich auch hin, nicht nur vom Koennen her sondern auch und besonders von der Bindung und Fuehrung die beide zu ihren Hunden haben, da geht dir einfach das Herz auf, sie koennen dir alles zeigen, mit ihren Hunden was sie dir beibringen wollen, sie LEBEN das was sie LEHREN.

                          Ich weiss ja nicht wo du wohnst aber fuer mich wuerde sich jeder Weg dahin lohnen.
                          "The privilege of a lifetime is being who you are."
                          Joseph Campbell

                          Kommentar


                            #28
                            ...nochmal zum Halten, ich weiss ja nicht wie schwer dein Hund ist, Tyson wiegt 33kg ich 57kg.

                            Das besste war ich dir erstmal raten kann ist nimm die Leine in die Hand, schliese die Hand und halte sie an deinen Solarplexus das ist der Koerpermittelpunkt und damit kannst du am sichersten die Balance halten bzw. ihn halten.
                            "The privilege of a lifetime is being who you are."
                            Joseph Campbell

                            Kommentar


                              #29
                              @ all,

                              es hatten mich eingie pn-nt wegen der email die ich Melanie angeboten hatte das Angebot gilt natuerlich fuer alle wer mag, einfach pn schreiben oder mir die email geben.
                              "The privilege of a lifetime is being who you are."
                              Joseph Campbell

                              Kommentar


                                #30
                                Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir richtig aufgehoben sind.
                                Ich werd sie nochmal konkret auf Pauls Kommunikationssignale VOR dem Ausrasten ansprechen.

                                35kg ist genau die richtige Gewichtsklasse Ich werd mir nen Hüftgurt nähen... ähnlich wie nen Klettergurt, wenn ihr wisst, was ich meine. Da kann er dann ziehen soviel er will (standfesten Untergrund vorausgesetzt).

                                Und keine Bange, mein Dickschädel ist mindestens so groß wie Pauls und ich werd' nicht aufgeben.

                                Es ist auch nicht so, dass ich Angst vor Hundebegegnungen hätte. Von daher wird es mir nicht schwer fallen vor Begeisterung zu quietschen, wenn ich einen anderen sehe - das probiere ich nachher mal aus

                                Wohnen tun wir in Marburg.

                                Melanie
                                Grüße von Melanie mit Paul und Ella

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