Hättet Ihr ein paar Tipps für mich?

[Heidi55]

Hallo Ihr Lieben
da ich nicht richtig weiß, wohin mit der Frage, stell ich sie einfach in die Gaststube in der Hoffnung, daß recht viele Antworten und Hilfestellungen kommen.

Bei meinem Kampfdackel steht folgendes Problem:

Immer wenn es regnet, die Autos recht laut sind und noch dazu mit Licht kommen, bellt er die Autos an wie ein Verrückter.

Ich hatte wegen diesem Problem schon im vorigen Jahr unseren Trainer zu und nach Hause bestellt.
Aber seltsamerweise, als wir dann zu dritt unterwegs waren, gab Wuff keinen Ton von sich.
Schon als der Trainer an unserer Wohnungstür schellte, kam kein Laut vom Dackelchen, er legte sich brav in seinen Korb.
Also konnte mir der Mensch da auch nicht weiter helfen, weil er nicht sehen bzw. sagen konnte, was da von mir falsch gemacht wird.

Ich habs schon mit allem probiert, Worte wie "Nein", "Aus" verhallen dann ungehört, ebenso wie Beruhigungsversuche, mich dazu hocken etc. alles war vergeblich.

Das Schlimme dabei ist, daß wir an einer vielbefahrenen Hauptstraße wohnen und da auch entlang müssen, wenn wir in eine ruhigere Umgebung wollen.

Ich hab es auch mit einer Geräusch-CD versucht, das hat auch Null Erfolg gebracht.

Am Wochenende hatte sich die Situation richtig hochgeschaukelt, je mehr Autos kamen, um so mehr bellte und zerrte der Hund, und umso wütender wurd ich nachher am Ende.

Für ein paar Tips wär ich Euch sehr dankbar und wenn noch Fragen sind, werd ich sie gerne beantworten.

LG und vielen Dank schon mal im Vorab

Heidi55

[Skunky]

Könnte es sein, dass er bei euch der Chef ist? Der Trainer strahlte eben so viel Autorität aus, dass dein Hund kurzfristig diesen Posten sehr gerne an ihn abgegeben hatte.

[Tanja1970]

Hallo Heidi,

auch wir hatten das Problem anfangs.
Gehe überhaupt nicht darauf ein. Laufe täglich mit ihm die Straße rauf und runter und sei du dabei ganz relaxt und tue so, als wenn nichts wäre.... Zwischendurch mal ein bißchen arbeiten (Sitz, Platz, etc.)

LG
Tanja

[wulfow]

Hallo Heidi!

Du beschreibst die Situation so, als ob sie etwas besonderes ist. Klar ist sie das, doch nicht nur für den Hund sondern auch für dich. Denn du weißt, wie er reagiert und agierst damit auch im Vorfeld schon entsprechend "unsicher". (Unterstelle ich nun einfach mal) Hund reagiert darauf und schon hast du das geschilderte Verhalten.

Ich würde es damit Tanja halten: Ganz entspannt die Straße lang laufen, vielleicht mehrfach am Tag, und gar nicht auf die Marotte eingehen (Bestenfalls ein ruhiges "Ist gut"). Es ist eine Geduldsache, doch irgendwann wird Dackelchen merken, daß er mit seinen Eskapaden nichts erreicht. Aber das dauert...

Liebe Grüße,
Wulf und Hexe und Merlin

[Heidi55]

Hallo Ihr Drei
ich danke Euch erstmal für Eure Antworten und hätte dazu noch zu sagen daß er unser erster Hund ist und wir mit Sicherheit ganz viele Fehler gemacht haben.
Ich kann mich noch an einen Satz erinnern von einem Nachbarn, der mir sagte: "Oh, ein Kurzhaardackel, das sind schwierige Hunde".
Wir haben auch schon so manche "Klippe umschifft" und vieles war nicht immer leicht. Aber was ist schon "Leicht" - ein relativer Begriff.

Nun ist es so, daß wir zu Hause und im Garten etc. einen wirklich völlig unauffälligen Wuff haben, er ist brav, folgsam, geht auf seinen Platz und bleibt auch da. Ist niemals bösartig oder aggressiv gegenüber anderen Menschen oder Hunden.

Aber ich glaube, daß er die Autos an sich als "jagdbare" Objekte ansieht.
Er ist auch nicht der Hund, den ich im Wald bedenkenlos von der Leine lassen würde, da kommt er an die Schleppleine.
Auf übersichtlichem Terrain ist es anders, da genügt ein Pfiff und Hundi macht im vollen Lauf kehrt marsch und sitzt vor mir ab.
Aber im Wald bin ich mir nicht sicher und da laß ich solche Experimente lieber bleiben.

@ Tanja
an der Straße müssen wir tagtäglich vorbeimarschieren, ich hatts auch schon drauf und hab mich mit ihm an die Straße gestellt, hab Löcher in die Luft geschaut und Hundi hat sich da einen abgestrampelt. Ich dachte, es wird doch irgendwann mal weniger, er muß doch einfach resignieren. Das Gegenteil war der Fall, er hatte sich dann so reingesteigert, daß ich dann abgebrochen hab und bin weiter gegangen.

@Wulfow
ich weiß nicht, ob es vielleicht daran liegen könnte, wir müssen hier sozusagen hastig über alle Ampeln rennen, sonst schafft man als normaler Fußgänger die Grünphase gar nicht.
Hinzu kommt, daß sich manche Autofahrer noch einen Sport draus machen, wenn sie sehen, daß Wuffi sich da einen abhaspelt, noch richtig Gas zu geben und dann noch abfeiern.
Ist schon einige Male gewesen, daß man uns fast den A... abgefahren hätte. Ich bin schon ohne Hund gestresst, wenn ich hier über die Straße muß - mit bellendem Dackel wirds natürlich noch schlimmer.

@Skunky
ich glaube nicht, daß er bei uns der "Boss" ist, denn er ist wirklich folgsam, läßt sich aus jedem Hundespiel abrufen, gespielt wird immer nach unseren Regeln.

Was eben das eigenartige an der ganzen Geschichte ist, daß er die Autos wirklich nur dann anbellt, wenn es regnet und die Autos mit Licht ankommen.
Bei trockenem Wetter keine Probleme, da stört ihn die Blechlawine nicht. Ob das dann mit dem veränderten Geräuschpegel zusammenhängt?

So nun genug, ist ja eine Menge geworden.

LG Heidi55

[Margot u. Jerry]

Ich glaub ich würd mir Hundi einfach unter den Arm klemmen beim Überqueren der Straße. Vielleicht hat er dann weniger Angst?
Hab ich mit meinem Kurzen auch schon gemacht. Paar Meter weiter hatte er sich beruhigt und wir konnten entspannt weiter gehen.
LG
Margot

[wulfow]

Hallo Heidi!

Ich mußte eben doch erst mal lachen, sorry.

daß er unser erster Hund ist und wir mit Sicherheit ganz viele Fehler gemacht haben.

Die Fehler wirst du auch beim zweiten und 580sten Hund machen, halt andere. Jeder Hund ist anders als alle, die man vorher hatte. Das macht es auf der anderen Seite aber auch so spannend. Finde ich jedenfalls...

Dackel sind bestimmt nicht die einfachsten Hunde, doch kann man sie auch mit viel Wissen um die Rasse, ihre Eigenarten (z.B. Jagdtrieb) und die individuelle Persönlichkeit des Hundes recht gut in den Griff bekommen. Wichtig ist in meinen Augen ein souveräner Halter und ganz klare Grenzen.

Idee:

wir müssen hier sozusagen hastig über alle Ampeln rennen, sonst schafft man als normaler Fußgänger die Grünphase gar nicht.

Dann versuche es mal an einer anderen befahrenen Straße. Fahre dort mit dem Auto hin, am besten nach einer Gassirunde, und schaue mal, wie sich euer Hund dort verhält.

Hintergrund:
Wenn er dort ganz anders reagiert, dann ist es ein "Territorialproblem". Wenn er gleich reagiert, dann ist es ein Grundsatzproblem. Doch dann hast du zwei völlig verschiedene Lösungsansätze.

Und je ruhiger DU bleibst, desto eher bekommst du dieses Problem in den Griff.

Liebe Grüße,
Wulf und Hexe und Merlin

[Ramina]

Hallo,

wenn es regnet, kann ich nur sehr schlecht Auto fahren. Schon gar nicht wenn es dunkel ist; sprich, wenn es dunkel ist und regnet kann ich gar kein Auto fahren, weil ich nichts sehe. Durch die Regentropfen wird das licht wohl irgendwie anders gebrochen, glaube ich.

Vielleicht hat eure Dackel einfach was an den Augen? Es ist ja seltsam, dass es nur auftritt wenn es regnet UND ein Auto mit Licht kommt...

[Heidi55]

Hallo nochmal

@Wulfow
der Tipp mit einer anderen Straße, daß ich da nicht von selber drauf gekommen bin ich werds auf alle Fälle ausprobieren, und dann schaun mer mal.
Ja, Du hast sicher Recht, daß jeder Wuff anders ist, einen anderen Charakter hat und dementsprechend auch die Fehler andere sind, die gemacht werden.
Meine Freundin hatte z.B. nen Skye-Terrier - der absolute Traumhund in den Händen meiner Freundin. Er lief perfekt bei Fuß ohne Leine, reagierte auf jedes Wort.
Sein Brüderchen hingegen war so derart aggressiv und bissig, daß sich an den wirklich niemand mehr heranwagte außer der Halter.

@Ramina
das mit den Äuglein ist ein Rat, da wär ich überhaupt nicht drauf gekommen. Aber möglich wär es schon.
Werd mir einen Termin in der Augensprechstunde machen und auf alle Fälle abchecken lassen. Falsch kann es bestimmt nicht sein.

Achso, @ Wulfow nochmal
den Jagdtrieb, den er wirklich nun mal hat, hab ich durch diverse Auslastungsspiele der Nase einigermaßen im Griff. Ich hatte auch vor, ein Antijagdtraining mit ihm zu machen, leider ist hier niemand im Umfeld, der so etwas anbietet.
Am Besten klappt es mit dem Nichtjagen, wenn er unterwegs was zum Apportieren mit sich trägt.
Ich hab so eine kleine Tasche, da ist seine "Klotüte" drin, die trägt er dann ganz stolz.

LG Heidi55