Kastrieren:-((((

[tautiptoe]

Hallo,

ich hoffe, ich setze mich jetzt nicht in die Nesseln mit meinem allerersten Beitrag, aber ich bin nicht so ein konsequenter Kastrationsgegner wie Ihr scheinbar alle.

Da ich seit einigen Jahren im Tierschutz aktiv bin, weiß ich leider nur zu gut, daß man Interessenten und neuen Besitzern halt nur VOR den Kopf gucken kann.

Auch wenn noch soviel geredet wird, daß man sich seiner Verantwortung bewußt sei, Hündin natürlich nicht frei laufen lasse, wenn sie läufig sei und Zuhause natürlich getrennt würde - Die Welpen, die urplötzlich dann da waren, sprachen dann doch eine andere Sprache...

Für mich gilt daher als Konsequenz, daß - soweit aus medizinischer Hinsicht möglich - nur noch kastrierte Tiere vermittelt werden.

So trifft man sicherlich auch einmal Leute, die wirklich verantwortungsvoll genug wären, aber letztendlich geht mir der Punkt vor, eben keine weiteren Welpen, die später vielleicht im Tierschutz landen, zu riskieren.

Viele Grüße
Marion

[Anja & Janosch]

Hallo Sofawolf,
warum ich überhaupt gefragt habe.
Ich beschäftige mich auch seit einiger Zeit wieder mit dem Thema Kastration.
Als Hundetrainerin rate ich nicht so schnell zu Kastration.

Ich habe einen 13 Mon. alten Antikdoggenrüden (Dogo Canario/Cane Corso) der bis zum 8 Monat total auf mich bezogen und lernfreudig war. Seit dem ist es aber vorbei damit.

Es ist nicht so, dass er z..b bei Hündinnen aufreitet, auch bei meiner nicht.
Er ist nur extrem abgelenkt draußen, trotz stetigen Übens. Sobald irgendetwas, egal was (Hunde, Menschen, Kinderwagen etc) auftauchen, ist er nicht mehr ansprechbar.
Er hat aber alles als Welpe kennengelernt.

Er ist nur noch am Schnüffeln um Markieren und interessiert sich nicht mehr für die tollsten Leckereien, obwohl er eigentlich sehr verfressen ist.

Ich habe das Gefühl, er nimmt überhaupt nichts mehr war und lernt auch nichts dazu. Obwohl wir viel Üben.

Ich werde jetzt erst einmal die Schilddrüse untersuchen lassen und dann weiter gucken.

LG
Anja

[Sofawolf]

@ marion

ich kann das absolut nachvollziehen, aber immer noch vergessen die meisten, das es zumindestens bei rüden nicht nur die kastration sondern auch die sterilisation gibt. der eingriff verhindert effektiv eine fortpflanzung und hat keinerlei einfluss auf das normale hündische verhalten. ich gebe allerdings zu, das ich mich im bezug auf hündinnen damit noch nicht weiter befasst habe.

bei meinem (noch intaktem) tierschutzhund habe ich mir expliziet diese option offen gehalten. sollte er sich in zukunft so entwickeln, das eine kastration für ihn in frage kommt, dann ist das eben so, ansonsten wird er sterilisiert und gut ist.

@ anja

strupp kam ja erst in dem alter zu mir, aber anfangs war ich auch nur das lästige anhängsel am anderen ende der leine. alles andere war interessanter als ich, leckerlies oder spielzeug. ich weiß nicht obs einfach daran lag, dass er neu bei mir war oder am alter, aber es hat sich auf jedenfall wieder gebessert. ok, wenn viele hündinnen läufig sind, muss ich ihn auch mal ermahnen, aber ansprechbar bleibt er auf jedenfall.

auch wenns schwer fällt, aber warte noch ein halbes jahr und schau wie er sich entwickelt. solange es "nur" lästig ist, würde ich da nichts überstürzen. doggenartige sind ja doch ehr spätzünder und vermutlich steckt deiner gerade mitten in der pupertät.

[tautiptoe]

Hallo Susanne,

Sterilisation ist sicherlich auch eine Möglichkeit. Wobei ich persönlich für mich sage, daß ich einen Hund, der eh in Narkose gelegt wird, dann auch gleich kastrieren lasse. So ist die Gefahr einer Pyometra, Prostatakrebs etc. gleich mit gebannt.

Aber auch hier gibt es unterschiedliche Meinungen und das ist ja auch gut so.

Wobei ich ausdrücklich betonen möchte, daß ich Kastrationen bzgl. angestrebter Verhaltensänderungen absolut ablehne. Außer, das Verhalten steht mit starkem Sexualtrieb in Zusammenhang und der Hund leidet ersichtlich.

Viele Grüße

[schnecke]

Meine beiden Hunde sind auch kastriert - und zwar ganz bewußt.

Der Rüde war nie problematisch, aber unsere Nachbarn rundum haben allesamt Hündinnen............ und ich war nicht neugierig, dass ich den Kerl dann immer suchen geh, wenn irgendwo ne Hündin läufig ist. Es war ein reines Sicherheitsdenken im Sinne des Hundes damals.

6 Jahre später kam dann die Hündin zu uns und eigentlich wollte ich sie erst mit 1,5 Jahren kastrieren lassen, da ich wiederum nicht neugierig drauf war, mich in der Läufigkeit nichtmehr aus meinem eigenen Hof raus zu trauen (dem Nachbarn ergings so - der war belagert und konnte sein Haus nichtmehr verlasse................). Naja, was soll ich sagen - trotz strengster Aufsicht während der 1. Läufigkeit wurde sie trächtig - mir ist heute noch schleierhaft WIE (manchmal glaube ich, die unbefleckte Empfängnis gibts doch ) - vorallem, da unser Rüde ja eindeutig Besitzansprüche an sie gestellt hat, der gesamte Hofzaun mit Strom (vom Pferdezaun) gesichert war und der Hund nur unter Aufsicht am Hof war, bzw. an der Leine außerhalb........ na egal - ich kam jedenfalls erst so in der 4-5. Woche drauf, da war ohnehin alles zu spät. Fazit: 14 Babys............

Ich würde, wenn ich wiedermal ne Hündin habe, WIEDER die Kastration durchführen lassen!!!!!!!!!!!! Bzw. würd ich die Hündin sterilisieren lassen (weiß jetzt einen TA, bei uns, der das macht)

Für mich stellt sich immer die Frage, was ist "schlimmer" (und zwar für den Hund!) - ein Lebenlang Sexualtrieb zu haben und NIE zu dürfen, oder von vorneherein ohne diesen Trieb zu leben................ ausgenommen natürlich immer ausgewählte Zuchttiere. Ich weiß, ich bin da a bissl stark von den Pferden geprägt. Da müssen zwar immer nur die Hengste "dran glauben", aber Hengste laufen nicht kilometerweit zu ner rossigen Stute........ da ists irgendwie "einfacher".

[Sofawolf]

ich denke es gibt genug gründe für und gegen eine kastration. sowohl gesundheitliche als auch verhaltenstechnische. man mag dazu stehen wie man möchte - letztendlich kann man niemanden von seiner überzeugung abbringen, aber ich würde niemals einen hund kastrieren nur weil jemand sagt das ich das machen soll obwohl es keinen wirklichen grund dafür gibt.

Original geschrieben von schnecke
Da müssen zwar immer nur die Hengste "dran glauben", aber Hengste laufen nicht kilometerweit zu ner rossigen Stute........ da ists irgendwie "einfacher".

erzähl das mal meiner reitbeteiligung, die ich vor ettlichen jahren hatte. nach dem der bauer ihn 3 dörfer weiter bei einer rossigen stute von der koppel geholt hat, ist er doch mal auf den gedanken gekommen ob es nicht doch ein klopphengst ist

[schnecke]

Na super, sofawolf. aber da fällt mir ein, ich hab heuer ein Fohlen von ner Stute bekommen, wo keiner wußte dass sie trächtig ist (jaja, ich zieh sowas an, aber DAS ist nicht bei mir passiert, sondern bei den Vorbesitzern)!
Und das, obwohl sie mit keinen "echten" Hengsten mehr im Offenstall war, sonder "nur" frisch (3 Wochen) kastriertes Junggemüse (sprich: Junghengste) rumlief...................................

Ja, es mag jeder dazu stehn, wie er mag. Wegen Verhaltensproblmen (außer eben übertriebener Sexualtrieb), oder einfach, weil das jemand sagt, würd ich auch nicht kastrieren lassen. Ich habe meine eigenen, ganz persönlichen Gründe dafür gehabt und bin glücklich so, wie es ist.

Der Rüde wird übrigens 9 und hat kein Gramm zuviel. Er hat sich auch im Verhalten nicht geändert und wenn ihm ne läufige Hündin "ihren Hintern unter die Nase hält" dann deckt er sie, mit allem was dazu gehört.

Bei der Hündin kann ichs schwer sagen, da sie durch die Welpen ohnehin psychisch und physisch völlig durcheinander war. "Figurprobleme" hatte sie auch schon vorher - liegt vermutlich an dem allesfressenden Golden in ihren Genen.

[Sternenstaub]

Also mein Zweit-TA sieht das so *g*:

http://www.hamburger-fortbildungstag...n_Teil_II.html

http://www.hamburger-fortbildungstag...n_Teil_II.html

Huch... öhm ist das jetzt so ok?
Dirk Schrader ist mit seinen Söhnen Steven und Phillip einer der genialsten TÄ, die ich bisher kennen gelernt habe - alleine von der persönlichen Einstellung und Handlungsweise her.
Falls der Link gelöscht wird: es handelt sich um die Tierklinik Hamburg - Rahlstedt, Dirk Schrader. Auch auf der HP unter das Übliche davor, dann "Kritische-Tiermdizin" und dann das dahinter.
Ein Blick auf seine Seiten lohnt und er befürwortet uneingeschränkt barfen :-)

[alliba]

hallo bianca!

danke für den tollen link!!!

liebe grüße
alex

[Anja & Janosch]

@ anja


auch wenns schwer fällt, aber warte noch ein halbes jahr und schau wie er sich entwickelt. solange es "nur" lästig ist, würde ich da nichts überstürzen. doggenartige sind ja doch ehr spätzünder und vermutlich steckt deiner gerade mitten in der pupertät. [/B]

Hallo Susanne,
ja, er ist voll in der Pubertät. Deshalb bin ich da auch noch sehr verhalten.
Mein TA meinte, wenn, dann überhaupt erst ab 1,5 Jahren.
Habe im Moment auch das Gefühl, es wird etwas besser. Leberwursttube geht wieder

LG
Anja

[tautiptoe]

eigentlich ist es schon strafbar, aber es werden halt 1000 Gründe zur Kastration vorgeschoben.

Hierzu wollte ich noch gern sagen, daß lt. Tierschutzgesetz eine Kastration zur Vermeidung von unerwünschtem Nachwuchs zulässig ist:

TSchG, §6 Absatz 1 Nr. 5


(1) 1Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres.

2 Das Verbot gilt nicht, wenn

1.
der Eingriff im Einzelfall

....
5.
zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.

Quelle Bundesministerium der Justiz

[Sofawolf]

Original geschrieben von tautiptoe
Hierzu wollte ich noch gern sagen, daß lt. Tierschutzgesetz eine Kastration zur Vermeidung von unerwünschtem Nachwuchs zulässig ist:

ich denke kein tierschützer muss sich sorgen machen wenn er einen hund kastrieren lässt und auch der ottonormalbürger landet deswegen nicht im knast. auch wenn der gesetzgeber mal wieder ein hintertürchen eingebaut hat, sollte es doch wenigstens zum nachdenken anregen.

[connor]

Aber,
ein Rudenbesitzer muß sich eigentlich doch keine Gedanken machen, daß sein Rüde urplötzlich schwanger wird.

Gruß
Thomas

[tautiptoe]

ich denke kein tierschützer muss sich sorgen machen wenn er einen hund kastrieren lässt und auch der ottonormalbürger landet deswegen nicht im knast. auch wenn der gesetzgeber mal wieder ein hintertürchen eingebaut hat, sollte es doch wenigstens zum nachdenken anregen.

Sicherlich, nur liest man immer wieder, wie hier oben auch, daß die Kastration generell strafbar sei.

Das wollte ich nur mal klarstellen.


@ connor

Sicher wird ein Rüde nicht schwanger, aber wenn ich meinen Hund z.B. frei laufen lasse und er an eine läufige Hündin "gerät", kann es schnell zu spät sein.

Sind sie erst einmal im Akt drin, kann es aus gesundheitlicher Sicht (des Hundes) gefährlich sein, sie mit Gewalt zu trennen ("hängen")

(Die Hündin meiner Schwägerin ist im Park von einem Rüden buchstäblich vergewaltigt worden. Man stelle sich (ungelogen!) einen Rottweiler auf einer Chihuahua-Mixhündin vor... Meine Schwägerin hatte kein Chance und die Hündin erst recht nicht... :-( )

Und wenn mein potenter Rüde leidet, weil ihm vielleicht laufend der Duft läufiger Hündinnen in die Nase steigt, dann würde ich mir überlegen, was für den Hund schlimmer ist. Es gibt durchaus Rüden, die dann absolut nicht zur Ruhe kommen, nicht mehr fressen etc...

Gruß
Marion

[connor]

@ Marion,
ich habe meine Rüden im Griff. Die leben 2 mal im Jahr für 3 Wochen mit einer Hündin im gleichen Haus und der gleichen Wohnung. Es ist noch keiner verhungert.
Ich glaube es ist für jemanden der eine Hündin hat zumutbar, etwas die Öffentlichkeit zu meiden wenn die Hündin läufig ist. (zumindest über die Standzeit)

Gruß
Thomas