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Antibiotika bei Verdacht auf Lupus

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    Antibiotika bei Verdacht auf Lupus

    Hallo liebe Fories,
    ich habe eine Berner/Aussie-Hündin, Daisy, die Verdacht auf Systemischen Lupus erythematodus oder eine Mischform mit Pemphigus, also Pemphigus erythematodus, hat.

    An diesem Verdacht auf Lupus "arbeiten" wir schon seit Mai 2007. Daisy, 5-7 Jahre alt, ( bei uns seit Dezember 2006) musste im Januar 2007 kastriert werden, hatte eine Östrogenvergiftung, Zysten in Gebärmutter und an den Eierstöcken, die Blutwerte waren mieserabel und es kam auch noch ein Mammakarzinom dazu.
    Die Wunden heilten sehr schlecht und sie bekam einen massiven Hautausschlag, der dann mit verschiedenen AB ( synulox, Cephalexin) bis April behandelt wurde. Ohne großen Erfolg. Dann war er plötzlich weg. Verdacht auf Pemphigus!
    Es folgte eine relativ beschwerdefreie Zeit, dann Husten, Röntgen und Verdacht auf Lungentumor. Trotzdem AB. 4 Wochen später erneutes Röntgen, Tumor wurde bestätigt, wieder 4 Wochen später erneutes Röntgen- Tumor war verschwunden- also konnte es kein Tumor sein- Verdacht auf Rippenfellentzündung. Dann wieder Hautausschlag und wunde geschwollene Pfoten, dazu geschwollene Gelenke und ein mieses Allgemeinbefinden. Außerdem hat sich in dieser Zeit die Nase fast komplett entfärbt und sie hatte das erste Mal Juckreiz - im Gesicht und unter dem Kinn.
    Schließlich Behandlung mit Cortison als Low-Dosis. Anfangs Erfolg, dann Stagnation- schrittweise Erhöhung der Dosis aber keine Besserung. Absetzen des Cortisons- keine Veränderung. Dann Ausschlussdiät mit Kartoffeln und Pferdefleisch ( Alle Hunde werden gebarft). Grundsätzlich wurde das Hautbild etwas besser, aber der Ausschlag verschwand nicht völlig- kam und ging in abgeschwächter Form. Das Fell wurde sehr struppig trocken, durchsetzt mit Schuppen und dazu ein völlig verfilztes Unterfell.
    Zur Ausschlussdiät kam deswegen ein Öl hinzu. Die Besserung hielt sich in Grenzen.
    Die Diät lief bis zum 18. Dezember, wir sind aber immernoch dabei- sie bekommt jetzt wieder Gemüse dazu- keine Verschlechterung.
    Seit Mitte Dezmeber hat sie nun eine Brustentzündung anfangs mit blutigem Sekret aus einer Zitze, also wieder AB ( Synulox) mit kaum Erfolg, nur die Sekretbildung hat schnell wieder aufgehört. Aber die Hitze und die Schwellung sind geblieben. Dann Novalgin bei einem Notfalltermin, als die Schwellungen sehr stark waren und sich über den ganzen Bauch verteilt hatten und Daisy nicht mehr fressen mochte. Das brachte durchschlagenden Erfolg. Aber nur für 2 Tage, dann kamen die Schwellungen wieder. Erneut AB diesmal Baytril- kein Erfolg- dann vor einer Woche Umstieg auf Novalgin in Tablettenform und rasche Besserung- aber Novalgin geht natürlich nicht als Dauermedikament. Unter der Entzündung hat sich wieder ein Tumor gebildet, der entfernt werden sollte nach Abklingen der Entzündung- der Termin wäre heute morgen gewesen, aber nach einem ausführlichen Gespräch haben wir die Op gemeinsam mit den TA ausgesetzt, denn das Risiko, dass Daisy wieder auf die AB reagiert ist sehr hoch und wenn dann die Wundheilung nicht mehr funktioniert, bliebe nur noch einschläfern.
    Das ist Daisys Geschichte.

    Ich bin mir schon im klaren, dass Daisy wohl nie ganz gesund werden wird, und wenn ihr Tumor nicht mehr operiert werden kann, die Uhr vielleicht auch tickt, aber auch Hunde mit Lupus müssen doch irgendwie operiert werden können.

    Auch sonst bin ich für alle Tipps zum Thema SLE mehr als dankbar.


    Liebe Grüße Anne
    Liebe Grüße von Anne und ihrer Viererbande.

    #2
    Hallo, Anne!

    Bei Verdacht auf Lupus -> keine AB.

    Cortison und Immunsuppressiva, evtl. "Anti-Malariamittel" sollten die Therapie der Wahl sein, je nach Ausprägung der Erkrankung, Schubstufe etc.

    Wurde selber jahrelang mit AB vollgestopft - sinnlos. Nur mehr Schübe, über die sich letztendlich auch Baktus und Karius (oder wie hießen die fiesen Mundgesellen nochmal?) etc. nur freuten. Gegen Virusinfektionen sind AB machtlos, Lupus-Schübe werden jedoch häufig durch virale Infektionen ausgelöst. Nicht Bakterien.

    Gemein, oder? Da stammt der Hund schon vom Wolf ab und muß sich dann auch noch mit Lupus plagen. Im I-Net gibt es zwischenzeitlich sehr viele, gute Infos (-> google nach SLE, LE LED...), es gibt auch Selbsthilfegruppen (Humanbereich), wo man trotzdem für sein Tier auch viel erfahren kann.

    Lupus hat, egal ob im human- oder vet.-med.-Bereich, sehr viele verschiedene Gesichter, viele Ärzte sind damit überfordert. Witzig fand ich, daß mein TA gleich diagnostizierte (bei mir!), während ich mit der eigenen Verdachtsdiagnose damals zum Hausarzt gehen mußte nach jahrelanger Odyssee.

    Auffällig ist, daß syst. Lupus hauptsächlich bei weiblichen Säugern (Östrogene?!) im geschlechtsreifen bzw. gebährfähigem Alter gehäuft auftritt. Und von Lebewesen zu Lebewesen variierende Symptomatiken mit sich bringt, Lupus ist also nicht = Lupus!

    Doch, auch ein Lupi kann operiert werden! Eine Narkose bedeutet NICHT gleich neuer Schub, doch sollten die Blutwerte, insbesondere Nierenfunktion, vorher abgeklärt werden (Lupus-Nephritis, Dysfunktionen, auch Leberwerte!).

    Tja, und was für mich am schlimmsten ist: Sonne/UV-Strahlung meiden, immer Sonnenschutz verwenden. Bin jetzt also selber ein ex-Brownie, dabei taten mir Sonne, Wärme immer so gut (dachte ich). Leider gibt es Langzeitschäden, die es zu vermeiden gilt, selbst wenn man nichts spürt, der Körper reagiert früher oder später (auch beim syst. Lupus, nicht nur beim Discoiden).

    Es gibt auch spezielle Schutzbrillen für Hunde (Sjögren-/Sicca-Syndrom), Cremes und man sollte eben lieber morgens und abends, nicht in der Sonne, laufen, Vampir werden also.

    Welche Blutuntersuchungen sind bei Deiner Hündin gemacht worden und wie kam der Arzt auf Lupus? Kannst Du die Werte hier mal einstellen oder mir per pN oder gerne auch an sambia ät online punkt de (ohne Leerzeichen etc.) mailen? Habe mir gerade selber etwas mehr Fachliteratur besorgt über Lupus, ich denke, da kann man zwischen Mensch und Hund schon gut Brücken schlagen, wenn man die Vergleichwerte/Normalwerte hat und ein Resümee daraus ziehen - Deiner Süßen viell. auch helfen bei der zukünftigen Medikation etc., über Austausch würde ich mich sehr freuen!

    Ja doch, es gibt diese "Mischkollagenosen", Pemphigus mit einem blande Lupus, Rheumafaktor positiv aber nicht überwiegend etc., ist sehr schwer, da hinter zu kommen. Tierärzte sind da aber oft plietscher als Human... - warum? Im vet.-med. Bereich kann viell. besser verdient werden - da sind wir Halter ja ALLE Privatpatienten.

    Würde mich über eMail + Austausch freuen!

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