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    Epilepsie

    Hallo,

    ich bin neu hier und möchte euch folgenden Fall "vorstellen":

    Es geht um einen ausgewachsenen Rüden einer Bekannten, der im Februar Anfälle hatte.
    Hier seine "Vorgeschichte":

    Rüde, 3 Jahre unkastriert, bisher "kern-gesund" (keine Krankheitsanzeichen), stark übergewichtig (bei einer Widerristhöhe von ca. 50 cm 30 kg).

    Am Morgen von Karnevalls-Dienstag (05.02.) entdeckten die Besitzer, das der Hund sich mehrmals übergeben und Kot (Durchfall) hatte. Dies muß in den frühen Morgenstunden passiert sein, da der Besitzer erst um 04.00 Uhr morgens nach Hause kam und zu diesem Zeitpunkt die Wohung noch sauber war).

    Dem Hund ging es soweit wieder gut (kein weiteres Erbrechen und Durchfall). Eine Woche später (Mittwoch, 13.02) bekam der Rüde seinen "ersten" Anfall. Sein Herrchen war anwesend und natürlich geschockt: Der Hund krampfte, verlor Kot und Urin und war nicht ansprechbar. Nach diesem Krampf (ohne Zeitangabe) war der Hund erst mal orientierungslos und erholte sich dann langsam.

    Eine Vorstellung beim TA war "Verdacht auf Epi", in den nächsten Tagen wurde der Hund "auf den Kopf gestellt", d.h. Blutuntersuchungen (welche weiß ich nicht), Ultraschall am Gehirn (Tumorverdacht) und noch einiges mehr: Ergebnis: organisch ist der Hund gesund, die Blutwerte waren alle gut, ein Trauma lag ebenfalls (lt. Angabe der Besitzer) nicht vor.

    Der Hund wurde nicht medikamentös behandelt.

    Bis zum Freitag, 22.02. (abends) blieb der Hund Anfallsfrei, dann bekam er allerdings im Abstand von ca. 8 Stunden Anfälle (jeweils Samstag und Sonntags 2). Montags (25.02.) wurde er wiederholt dem TA vorgestellt und auf Luminal (oder Luminol??) eingestellt
    (1/2 Tablette morgens und abends). Seit diesem Sonntag abend (24.02.) ist der Hund anfallsfrei.

    Dazu möchte ich noch bemerken:

    Das Verhalten des Hundes hat sich zwischen dem ersten und letzten Anfall verändert: Er zeigte Angst vor bekannten Dingen, bellte nicht mehr (vorher wurde alles verbellt, was sich bewegte) und war körperlich natürlich schwach.
    Vom letzten Anfall bis jetzt kommt er immer näher an sein altes Verhaltensmuster: Er wird wieder sicherer - auch in fremder Umgebung, ist nicht mehr so schlapp und fängt wieder an zu bellen.

    Wegen seines starken Übergewichts wurde er im November auf ein anderes Futter umgestellt. In diesem Futter wurde lt. Stiftung Warentest Schimmelpilzgifte gefunden.

    Nun meine Fragen:
    1) Kann es sein, das diese Tabletten von "jetzt auf gleich" wirken?
    (Lt. TA wäre trotz der Gabe einige Tage mit Anfällen zu rechnen,
    weil der Körper sich erst einstellen müsste).

    2) Der Hund ist sehr übergewichtig, das neue Futter hat einen
    hohen Zuckeranteil - gibt es dort Zusammenhänge, die man
    nicht mit einem "einfachen" Blutbild feststellen kann?

    3) Kann man einen evtl. Hirntumor auch mit Ultraschall erkennen?
    (Wäre ein CT nicht angebrachter)?

    4) Falls dieses Futter tatsächlich Schimmelpilzgifte enthält, wäre
    eine "schleichende Vergiftung" ein möglicher Grund für die
    Anfälle? (Der Hund bekommt seit dem 1. Besuch beim TA ein
    anderes Futter).

    Ich hoffe, ihr könnt meine Fragen beantworten - ich selbst bin noch nie mit Epilepsie konfrontiert worden und bin daher ahnungslos.

    LG
    Bianca

    #2
    Zu 3. kann ich Dir nur sagen das man mit Ultraschall sicher keinen Gehirntumor feststellen kann, da Ultraschallwellen nicht den Knochen durchdringen können. Wenn man einen Gehirntumor ausschließen will müßte man schon ein MRT machen.

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      #3
      Hallo!!
      Definitiv kann man einen Tumor im Kopf nicht mit Ultraschall erkennen!!Dazu muss ein Ct oder MRT gemacht werden.
      Beim Blutbild wäre noch bazuklären ob ein Schilddrüsenprofil gemacht wurde?!
      Urinuntersuchung auf Shunt,wurde die durchgeführt?
      Es könnte sein,dass sich durch die Schimmelpilze eine Art Vergiftung im Körper ausgebreitet hat,auch das kann Epilepsie auslösen.
      Zuckerhaltiges Futter ist zwar nicht gesund,aber es wird keine Epi auslösen,wenn die Werte im Körper nicht erhöht sind.Calciumspiegel überprüft?
      Ich denke,wenn wirklich ALLES durch einen Fachtierarzt-Tiierneurologen-ausgeschlossen ist,würde ich erst dann Medikamente geben.Speziell beim Luminal braucht der Körper WOCHEN,bis sich ein bestimmter Speigel ,der wirksam ist,aufgebaut hat.Also von ein paar Luminal anfallsfrei,das kann dann nicht von den Medis kommen.

      LG
      Duncan IW Mai 2010,Gordon Iw 2/2007,Eddy IW 10/2005-7/2010, Iw Sam 4/1989-4/1999,IW Flash 5/1994-5/2004, Terence 6/2004-10/2006

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        #4
        Hm das hört sich ganz genauso an wie bei meinem letzten Rotti...
        Nein die Tabletten wirken nicht von jetzt auf gleich,es dauert ne Weile bis der Wirkstoffspiegel im Blut hoch genug ist.
        Hunde mit Epi sollten am besten Gedreidefrei gefüttert werden,ich gehe mal nicht davon aus daß das Futter vom TA das ist?Ich wünsche Deiner Bekannten viel Kraft und alles Gute !!
        Viele Grüße Anja

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          #5
          Hallo

          vielen Dank für die Antworten

          Ich weiß nicht genau was untersucht wurde und das neue Futter kommt nicht vom TA (er hatte eine Futterumstellung erst mal für unnötig befunden), sie haben auf ein "gängiges" Futter gewechselt.

          Wegen dem Ultraschall wunderte ich mich auch!

          Mich ärgert vor allem die Einstellung der Besitzer: Der Hund ist jetzt Anfallsfrei - der Rest ist jetzt mal "egal" (etwas zu hart ausgedrückt, kommt der Sache aber nahe).

          Falls die Anfälle zurückkommen (was hoffentlich nicht passiert), werde ich ihnen raten, das sie nochmals die Werte testen lassen sollen.

          LG
          Bianca

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            #6
            Hallo!!
            Nicht nur das Überprüfen der übrigen Werte soll gemacht werden,du musst sie unbedingt zu einem Neurologen schicken.Es gibt quer in D verteilt sehr gute spezialisierte Tierneurologen,lasst den Hund DORT untersuchen und die nötigen Werte machen,alles andere ist für die Katz!!Sorry,aber die wenigsten "normalen TÄ" kennen sich auf diesem Gebiet wirklich aus.Es lohnt auf alle Fälle einen Neurologen aufzusuchen.

            LG und alles Gute
            Daniela
            Duncan IW Mai 2010,Gordon Iw 2/2007,Eddy IW 10/2005-7/2010, Iw Sam 4/1989-4/1999,IW Flash 5/1994-5/2004, Terence 6/2004-10/2006

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              #7
              Original geschrieben von Terence
              Sorry,aber die wenigsten "normalen TÄ" kennen sich auf diesem Gebiet wirklich aus.Es lohnt auf alle Fälle einen Neurologen aufzusuchen.

              LG und alles Gute
              Daniela
              Tja das musste ich damals auch leider festestellen.
              Bianca Du kannst Deinem Bekannten ausrichten daß so wie sich das anhört die Anfälle auf jeden Fall wieder kommen....
              Viele Grüße Anja

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                #8
                Hallo Daniela,
                mein Hund Ritchy hat seit ca. 3 Jahre auch Epi, zum Glück aber nicht so stark. Seit er allerdings Luminaletten bekommen hat, ist er komplett frei von Anfällen. Ich muss "Buddy" Recht geben und komplett getreidefrei füttern. Sowohl Ritchy als auch die Hündin einer Freundin , die auch an Epi leidet, bekommen keinerlei Sorten von Getreide (auch kein Pseudo-Getreide). Auch sollte darauf geachtet werden, dass der Hund keinen großartigen "Stress"( auch evtl. beim Toben) hat, da hierdurch die Epilepsie auch hervorgerufen werden kann.

                Hat dein Bekannter mal an Rohfütterung gedacht? Wäre hinsichtlich der Krankheit und der "Figurprobleme" optimal.

                Viele Grüße,
                Sonja
                LG, Sonja mit den Engeln Bobby und Ritchy für immer im Herzen https://www.gesundehunde.com/forum/c...ies/flower.gif

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                  #9
                  Darf ich mal ganz schüchtern fragen, um welche Rasse es sich handelt? Ich hoffe ja mal schwer nicht um einen BC?
                  Liebe Grüsse von Saskia, Saybia und Skju

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                    #10
                    Nein, der Hund wurde noch nie roh gefüttert wäre aber sicher angebrachter, um den Getreidegehalt wirklich auszuschließen.

                    Doch, es handelt sich um einen BC. Allerdings ist Epilesie ja nicht Rassebedingt, Mischlinge oder andere Rassen sind leider auch von der Krankheit betroffen.
                    Genetisch ist die Epi auch weitestgehend auszuschließen. Auf Nachfrage ist kein verwandter Hund betroffen.
                    Ich habe selber zwei BC´s und kenne viele Zweibeiner, die ebenfalls Border Collies besitzen - ich kenne außer diesen Rüden keinen mit Epilepsie.

                    LG
                    Bianca

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                      #11
                      TJA,wenn du schreibst,dass du die Gentische Epilepsie ausschleießen kannst,dann muss ich sagen-alle Achtung -das würde ich mal so niemals behaupten!

                      Gruß
                      Duncan IW Mai 2010,Gordon Iw 2/2007,Eddy IW 10/2005-7/2010, Iw Sam 4/1989-4/1999,IW Flash 5/1994-5/2004, Terence 6/2004-10/2006

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                        #12
                        Hallo Bianca

                        Möchte keine Angst machen aber gerade für BCs sieht es schlecht aus, wenn sie Epi haben (darum ja meine Frage). Denise Nardelli weiss da sehr viel drüber, mail sie doch vielleicht mal an. Sie hat uns erst vor kurzem viel darüber erzählt, BCs sind da anders, die lassen sich nicht wirklich gut behandeln, ein Medikament wirkt und dann schon bald nicht mehr.

                        Sie hat auch ein Video gezeigt von einem Anfall, sah grauslig aus.

                        Hier noch ein Zitat der HP der Uni München:

                        "In den letzten Jahren ist in Deutschland und in der Schweiz das häufige Auftreten von epileptischen Anfällen beim Border Collie aufgefallen. Dabei wird oft auch eine sehr schwere therapieresistente Form der Epilepsie beobachtet. Eine genetische Ursache wird vermutet, ist bisher aber nicht sicher nachgewiesen. Beim individuellen Patienten müssen daher immer auch andere Krankheiten, die ebenfalls zu epileptischen Anfällen führen können, ausgeschlossen werden."

                        Hoffe Denise kann euch weiterhelfen... Armer Kerl!

                        Drücke euch die Daumen!
                        Liebe Grüsse von Saskia, Saybia und Skju

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                          #13
                          Hallo,

                          danke für den Tip mit Denise! Ich werde ihn beherzigen

                          Wegen dem genetischen:
                          Bei dem Hund sind die Eltern, Großeltern, Geschwister und Halbgeschwister bekannt und keiner von ihnen zeigt(e) bisher Aufälligkeiten. Auch "Linienmäßig" ist nichts bekannt.

                          Natürlich kann er "der" Hund sein, bei dem es ausbrach, aber müssten dann nicht erst mal mehr "Fälle" bekannt sein, um zu sagen "es ist genetisch"?

                          Wie wird das überhaupt getrennt??

                          LG
                          Bianca

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                            #14
                            Die Epilepsie wird aufgeteilt in die Primäre und die sekundäre Epilepsie.
                            Die Primäre ist erblich bzw liegt vor,wenn ALLE neurologischen und physischen Untersuchungen KEINEN Befund ergeben.
                            Zur sekundären zählen bsp Diabetes,Shunt,Gehirntumor,Schilddrüsenüber-oder Unterfunktion........
                            du siehst,eine genaue Diagnose ob primär oder sekundär lässt sich nicht davon ableiten,ob jemand aus der verwandtschaft Epi hatte oder nicht.Die Epi kommt meist durch Träger zustande/oder Epileptiker selber,aber die Träger kannst du nicht erkennen geschweige denn identifizieren,denn es gibt noch keinen Gentest.

                            LG
                            Daniela
                            Duncan IW Mai 2010,Gordon Iw 2/2007,Eddy IW 10/2005-7/2010, Iw Sam 4/1989-4/1999,IW Flash 5/1994-5/2004, Terence 6/2004-10/2006

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                              #15
                              Dann können also viele Hunde Träger sein, aber phänotypisch gesund?!?
                              Es ist ja dann schier unmöglich zu sagen, "Mein Hund ist frei", nur weil er keine Anfälle zeigt. Sehe ich das so richtig??

                              Wie ist es dann mit der ideopathischen Epilepsie???

                              Danke jedenfalls für die "Aufklärung"!

                              LG
                              Bianca

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