Gedeckte Hündin gegen Herpes impfen?

[Anjuli]

Hallo liebe Leute,
uns ist folgendes in die Hände gefallen:

" Das infektiöse Welpensterben - tödliche Infektionskrankheit von Welpen aufgrund einer Infektion mit dem Hunde-Herpesvirus
Eine Impfung gegen das Welpensterben ist jetzt möglich.
Muttertierimpfung
Durch die Impfung der trächtigen Hündin werden Antikörper gebildet, welche die Welpen über die Muttermilch aufnehmen und vor einer Infektion/ Erkrankung schützen
Das Impfschema:
2 Impfungen/ Trächtigkeit
1. Impfung: 1.Tag der Läufigkeit bis Tag 10 nach dem Decktermin
2. Impfung 1 - 2 Wochen vor dem Geburtstermin "

Was haltet Ihr davon? Pro oder Contra?

Fröhliche Ostern!
Claudia

[Grumpy Biblue]

Guten Morgen,
wie häufig sind denn solche Herpesinfektionen eigentlich?
Impfungen sind für mich allgemein ein schwieriges Thema; Tollwut sehe ich noch ein, doch alle 2 Jahre werde ich von meiner TA zu weiteren Impfungen fast genötigt : Zwingerhusten, Staupe etc
Das Argument lautet, durch eine geschlossenen Impfdecke würde ein Wiederaufflammen dieser Infektionen verhindert.
Das klingt wahrscheinlich hart, doch manchmal frage ich mich, ob ein bisschen Darwinsche Selektion nicht auch was gutes hätte; bzw ob das Interesse der Tierärzte wirklich hauptsächlich die Gesundheit der Tiere ist.....

[margot]

Original geschrieben von Grumpy Biblue

Das klingt wahrscheinlich hart, doch manchmal frage ich mich, ob ein bischen Darwinsche Selektion nicht auch was gutes hätte;

… das denkst du genau so lange, bis dein welpe betroffen ist oder du miterlebst, wie ein wurf nach und nach über die regenbogenbrücke geht und du machtlos zusehen musst … die gesamte hundezucht - und auch der mensch - ist schon sehr weit weg von darwinismus. der darwinistische ansatz ist für mich ein bisschen wie nichtschwimmer ins wasser werfen …

aus gegebenem anlass hab ich zu dem thema herpes vor ein paar monaten ziemlich intensiv recherchiert. es gibt verschiedene möglichkeiten, gegen herpes vorzugehen. das problem ist, dass die infektion für erwachsene hunde unauffällig und auch ungefährlich ist. ungemütlich wird es, wenn die hündin während der trächtigkeit das erstemal infiziert wird. dann können föten resorbiert werden oder die welpen in den ersten tagen/wochen elendiglich zugrunde gehen, weil sie die körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können und sich noch nicht gegen die infektion wehren können.

eine herpesimpfung bei erstgebärender hündin, die herpesnegativ ist, würde ich persönlich machen lassen. damit kann die hündin antikörper bilden und an die welpen weitergeben.

es gibt inzwischen auch eine herpesimpfung für welpen. doch der nachweis, ob es wirklich herpes ist, gestaltet sich im fall des falles eher schwierig.

ob ich bei jedem decken nachimpfen lassen würde? - wahrscheinlich nicht. frag mich, wenn es soweit ist.

lg,
margot

[molosser]

Original geschrieben von margot
eine herpesimpfung bei erstgebärender hündin, die herpesnegativ ist, würde ich persönlich machen lassen. damit kann die hündin antikörper bilden und an die welpen weitergeben.

Die Antikörper kann man aber nur eine begrenzte Zeit lang messen. Somit ist der Titertest für mich ziemlich sinnlos. Die Hündin könnte sich dennoch schon mit Herpes angesteckt haben, auch wenn ich es an den Titern nicht mehr sehen kann.

Ich würde keine meiner Hündinnen impfen lassen gegen Herpes.

Wenn die Hündin deswegen die Welpen verliert, dann soll es wohl so sein. Sterben deshalb die Welpen obwohl ich versucht habe sie behandeln zu lassen, dann ist es so. Immer noch besser, als wenn der Welpe später den Besitzern nur Kummer macht.

Die ganzen Gifte haben doch letztendlich nur die Probleme gebracht, warum soll ich dann wissentlich solche Gifte verabreichen? Gesünder werden die Hunde dadurch bestimmt nicht. Es wirkt sich vielleicht nicht in der ersten Generation aus, aber sicher in den folgenden. Die ganze Mühe, die man sich als Züchter macht, sei es mit gesundem Futter, alternativen Behandlungen, etc. macht man sich doch so nur Zunichte.

Ich vertraue lieber auf die Gesundheit meiner Hunde und auf eine artgerechte Haltung. Das mag in den Augen Mancher falsch sein, sicher, aber dennoch bin ich der Überzeugung, dass der Welpenkäufer und Züchter einen höheren Preis zahlt, wenn die Hunde in dem Maße zugedröhnt werden.

[Grumpy Biblue]

Natürlich ist es hart, wenn die eigenen Hunde betroffen sind.
Doch zumindest in der Humanmedizin ist nachgewiesen, daß Sagrotan und Wahllos-gegen-alles-Impfen für Allergien und schwache Immunsysteme verantwortlich gemacht werden können.

[cnocgreina]

hallo!

ich hatte letztes jahr einen herpes-wurf, und will sowas nie mehr erleben.... BIS wir heraus gefunden haben was es wirklich war schaut man einfach zu wie ein welpe nach dem anderen stirbt, ohne irgend etwas dagegen tun zu können....

nach dem wurf habe ich meine hündinnen getestet, sie waren herpes-negativ, die vermutung liegt also nache das sie sich den virus beim TA eingefangen haben (seitdem lasse ich mir von keinem TA der welt mehr einreden es wäre eine gute idee die welpen mit in die praxis zu nehmen...)

ich habe beim nächsten wurf nicht geimpft, eben wegen der negativen blutprobe, eine garantie ist das allerdings nicht, herpes ist eine tröpfchen-infektion, kann also jederzeit und überall passieren...

der virus kann aber nur dann "aktiv" werden im welpen wenn die körpertemperatur unter ungefähr 38° sinkt - was bei einem welpen bis zur etwa 3. lebenswoche der fall ist. sinn würde es also machen die welpen konstant warm zu halten, dh seitdem habe ich wärmedecke unter dem wurflager, einen heizstrahler vor der wurfbox und eine rotlichtlampe in der ecke hängen, die die welpen von grösserer entfernung heraus wärmt - sicher ist sicher!

allerdings ist es ein balanceakt, für den kreislauf der hündin die nach der geburt sowieso geschwächt ist sind diese temperaturen eine zusätzliche belastung, dh wäremdecke und rotlichtlampe auf jeden fall so einrichten das nur die welpen gewärmt werden, und die hündin in regelmässigen abständen in kühlere regionen bringen, bzw auf jeden fall genügend bewegen (was ohnehin selbstverständlich sein sollte)

bezüglich erst-impfung während der trächtigkeit - rein aus dem bauch raus würde ich es nict machen....

lg nadine

[molosser]

Das ist tragisch, wenn ein Wurf an Herpes stirbt, da gebe ich Dir Recht.

Dennoch bin ich der Meinung, dass jeder Wirt ein passendes Milleu braucht um existieren zu können.
Und Welpen würde ich nur in Notsituationen in die TA-Praxis bringen.

Die Entscheidung dafür oder dagegen ist schwer, sicher, deshalb sollte man sich vor einer Entscheidung auch ganz genau mit dem Thema auseinandersetzen. Alle Pros und Contras abwägen und nichts halbherzig tun. Nur wer voll hinter seiner Entscheidung stehen kann und zwar aus Wissen, kann seine Entscheidung auch vertreten, egal in welcher Hinsicht.

[Terence]

Original geschrieben von molosser




Wenn die Hündin deswegen die Welpen verliert, dann soll es wohl so sein. Sterben deshalb die Welpen obwohl ich versucht habe sie behandeln zu lassen, dann ist es so. Immer noch besser, als wenn der Welpe später den Besitzern nur Kummer macht.

Ich vertraue lieber auf die Gesundheit meiner Hunde und auf eine artgerechte Haltung. Das mag in den Augen Mancher falsch sein, sicher, aber dennoch bin ich der Überzeugung, dass der Welpenkäufer und Züchter einen höheren Preis zahlt, wenn die Hunde in dem Maße zugedröhnt werden.

Bianca!!!
Stimme dir voll und ganz zu!
Bei meinem Hund war es zwar kein Herpes,aber die Mutter weigerte sich,die Welpen zu säugen.Die Züchterin trug ihr die Welpen hin und legte sie an.Instinktiv wusste die Mutter,dass diese Welpen wohl wenig Überlebenschance haben. 4 davon wurden krank,2 starben mit knapp 2 Jahren.Sagt doch schon alles,wie die Natur noch funktioniert.

[molosser]

Original geschrieben von Terence
Bianca!!!
Stimme dir voll und ganz zu!
Bei meinem Hund war es zwar kein Herpes,aber die Mutter weigerte sich,die Welpen zu säugen.Die Züchterin trug ihr die Welpen hin und legte sie an.Instinktiv wusste die Mutter,dass diese Welpen wohl wenig Überlebenschance haben. 4 davon wurden krank,2 starben mit knapp 2 Jahren.Sagt doch schon alles,wie die Natur noch funktioniert.

Ja, genau. Und an Deinem Beispiel sieht man auch schön, was daraus werden kann, wenn man der Natur ein Schnippchen schlagen will.

Wir hatten auch eine Hündin in dem Wurf, die erst von Mama stark betüddelt wurde und dann weggeschoben wurde. Es war hart für mich, das kann ich nicht leugnen. Ich habe zwei Wochen gebraucht, das zu verdauen, aber ich habe es akzeptiert.

Das gleiche ist es für mich mit der Impfung. Ohne das passende Milleu wird sich kein Lebewesen anstecken, ganz gleich wie viele Erreger lauern. Halte ich meine Tiere gesund und möglichst chemiefrei, dann bieten sie kein passendes Milleu. Sollte dennoch ein Erreger (ganz gleich welcher), Glück gehabt haben, zu meinen Hunden durchzudringen, z.B. auf Grund von Stress, dann greife ich zur Homöopathie und habe bislang damit die besten Erfolge erzielt, vor allem langfristig gesehen.

[Anjuli]

Vielen Dank für Eure Antworten ! Man hat laaange überlegt und abgewägt und sich letztlich entschieden, nicht gegen Herpes zu impfen.
Viele Grüße,
Claudia

[cnocgreina]

gute entscheidung!!!!



viel glück für den wurf, wann ist es denn soweit, und um welche rasse handelt es sich überhaupt???

lg nadine

[molosser]

Original geschrieben von Anjuli
Vielen Dank für Eure Antworten ! Man hat laaange überlegt und abgewägt und sich letztlich entschieden, nicht gegen Herpes zu impfen.
Viele Grüße,
Claudia

Es ist auch keine leichte Entscheidung. Und jeder muss sie für sich selbst und mit seinem Wissen und Gewissen tragen. Ob nun pro oder Contra, jeder muss selbst dazu Informationen finden.

[die Lupo]

Hallo, bin neu hier, will aber trotzdem meinen "Senf" dazugeben

Wir haben vor 2 Jahren erstmalig gegen Herpes impfen lassen, auf anraten meiner TA. Nachdem ich danach mit verschiedenen Hundeleuten und -züchtern hier in der Gegend gesprochen habe, kamen immer mehr Herpesfälle zu Tage. Leergebliebene Hündinnen, verworfen, leere Fruchthüllen, kümmernde Welpen bis zum Tod. Hier in unserer Gegend ist es nicht selten und da wir mit unseren Hunden viel unterwegs sind und auf Hundeplätzen nunmal eine recht hohe Ansteckungsgefahr besteht, gibt es für mich gar kein Zweifel das richtige zu tun.
Auch diesmal haben wir wieder impfen lassen, die zweite Impfung kommt demnächst und ich finde es völlig ok so. Nur durch konsequente Impfungen sind viele tödliche und ansteckende Krankheiten (auch beim Menschen) ausgerottet worden. Ich halte seit über 25 Jahren Hunde und hatte bisher weder einen "Impfschaden" noch eine Infektion mit einer "geimpften" Krankheit.

Auf den Züchterseminar unsere RZV wurde ebenfalls über die Herpesinfektion eingegangen. Ein Züchter hat anscheinend nicht geimpft, ihm ist der ganze Wurf eingegangen!

[molosser]

Original geschrieben von die Lupo
Ich halte seit über 25 Jahren Hunde und hatte bisher weder einen "Impfschaden" noch eine Infektion mit einer "geimpften" Krankheit.

Herzlichen Glückwunsch!

Du bist die erste Person seit Monaten, die sagt, dass ihre Hunde keine Folgen nach der Impfung hatten. Wie sieht es aus bei den Welpen aus den Würfen?

Ob Impfungen Leid oder Segen sind, darüber kann man sich vortrefflich streiten. Lies doch mal auf www.elabi.de , solange Du noch nicht in den Mitgliederbereich kommst.

Btw. die ganzen Allergien, Schilddrüsenprobleme, etc. die seit den Impfungen so auftreten, halte ich für einen guten Grund auf so viele Impfungen wie möglich zu verzichten.

Sofern es in Eurer Gegend so viele Herpesfälle gibt, haben sich die Hunde wahrscheinlich schon vor der Impfung angesteckt. Eine Impfung halte ich da für sehr fragwürdig, doch dazu sollte sich jeder selbst informieren.

Davon ab: ohne das passende Milleu keine Infektion

Und was kommt eigentlich, wenn "wir" Herpes eliminiert haben? Die Staupe ist ja schon am aussterben...danach kam Herpes...was kommt dann? Mir scheint, es wird immer schlimmer statt besser...

[Anjuli]

@ Nadine: es sind Sloughis (arabische Windhunde)