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PDA (Persistierender Ductus arteriosus)
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Hallo Jenny,
mein Hund hat auch einen PDA, der durch "Zufall" bei der Untersuchung für die Zuchtzulassung mit bereits fast 3 Jahren erst entdeckt wurde. Er zeigte keinerlei offensichtliche Symptome, noch nicht einmal übermässiges Hecheln, obwohl sein Herz bereits sehr stark vergrößert war und die Luft- und Speiseröhre nach oben drückte. Wir haben uns für die OP mit Coilverschluß entschieden. Das ist die wesentlich teurere OP-Methode, aber so wie unser Kardiologe uns erklärte, die einzige, die bei einem so "alten" Hund Sinn macht, weil die Herzklappen bereits schon stark in Mitleidenschaft gezogen sind und die Gefahr eines Herzklappenabrisses bei der konventionellen Methode zu groß ist. Die konventionelle Methode wird nur bei Hunden bis zu einem Alter von max. 1 Jahr empfohlen. Außerdem wird der Coilverschluß nur minimalinvasiv durchgeführt. Wir hatten die OP im November und mein Hund hat die OP sehr gut überstanden. Wir konnten ihn bereits 2 Tage nach der OP wieder in der Klinik abholen. Die OP-Narben waren bereits nach 10 Tagen so gut verheilt, daß man sie wirklich suchen mußte. Die erste Kontrolle hatten wir im Februar und der PDA ist schon deutlich sichtbar kleiner geworden und auch das Herz bildet sich langsam wieder zurück. Also alles so wie es sein soll!
Bei der Coilmethode wird eine Metallspirale in den Shunt gesetzt, um die sich neues Gewebe bildet. Deswegen dauert es auch etwa 12 - 24 Monate, bis der Shunt verschlossen ist. Uns wurden damals folgende Kliniken genannt, die einen Coilverschluß machen und in erreichbarer "Nähe" liegen: Gießen, München oder Nijmegen. Empfohlen wurde uns Gießen, da dort wohl die meisten Erfahrungen mit dem Coilverschluß vorliegen.
Wie es in Österreich aussieht, kann ich dir leider nicht sagen. Du solltest dich aber mal mit München in Verbindung setzen bzw. mal deinen Kardiologen über den Coilverschluß interviewen.
Die größte Gefahr liegt tatsächlich in der OP selbst. Wenn diese gut überstanden wurde, ist der PDA einer der "problemlosen" Herzfehler. Wenn der Durchfluß erst einmal verschlossen ist, sind die Prognosen gut bis sehr gut, daß der Hund ein normales Hundealter erreicht.
Wir haben die OP nicht bereut und Herr Hund ist noch fitter als vorher geworden und er war vorher schon keine Schlaftablette.
Wenn ihr die finanziellen Möglichkeiten habt und die operierende Klinik eine positive Prognose stellt, laßt die OP machen.
Fühl dich mal ganz doll gedrückt, ich weiß, wie furchtbar es ist, so unerwartet eine solche Diagnose zu bekommen!
Und falls du noch weitere Fragen hast, immer her damit!
LG
MartinaLiebe Grüße
Martina mit dem "Steinchen" und Spunky im Herzen und Bungee (dem Kaenguruh oder auch der irre Ungar) an der Seite
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Gast
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Wie hoch das Risiko ist, hat uns auch keiner gesagt, nur das es vorhanden ist. Ich weiß, das mein Hund während der OP reanimiert werden mußte. Die minimalinvasive Methode ist aber sicherlich deutlich weniger risikoreich (es werden nur 2 kleine Schnitte in der Leiste gemacht) im Gegensatz zu OP am offenen Herzen. Und die Heilungsaussichten nach der OP sehr gut.
Prognose bei uns war eine Lebenserwartung von etwa einem 3/4 Jahr ohne OP gegen eine normale Lebenserwartung von weiteren 5 - 6 Jahren und mehr. Deswegen war sofort klar, daß wir die OP machen lassen. Das Problem beim PDA ist ja, daß das Blut immer noch falsch zirkulieren kann und das der Vorhof entsprechend mehr Arbeit hat, um das Ganze zu kompensieren, dadurch wird der Vorhof immer größer (mein Hund ist gerade mal 50 cm hoch und hatte einen Vorhof, bei dem ein IW nicht mehr zur Zucht zugelassen würde) und die Mitralklappen immer weiter auseinandergezogen werden. Das konnte man auch sehr gut auf den Bildern mit dem Farbdoppler sehen.
Die OP hat in Gießen etwa 2500 Euro gekostet (München soll angeblich etwas günstiger sein, genau weiß ich es nicht, weil Gießen für uns deutlich näher liegt).
Die Nachuntersuchungen kosten nochmals um 150 Euro. Zusätzlich haben wir derzeit noch Kosten für Medikamente von ca. 50 Euro im Monat. Das wird aber weniger bzw. ganz wegfallen, wenn der PDA sich richtig verschlossen hat und das Herz wieder auf eine erträgliche Größe geschrumpft ist.
Unserem Hund merkte man auch nichts an und der Kardiologe konnte es nicht fassen, daß er bei der Herzvergrößerung weder Herzhusten noch Ohnmachtsanfälle hatte.
Nach der OP wird der Hund 24h ins künstliche Koma gelegt, damit durch die OP-Schnitte keine Bakterien eindringen können, die in dem Fall direkt aufs Herz schlagen würden (Menschen müssen sich nach so einer OP wohl auch 24h ruhig verhalten). Bereits am nächsten Tag konnten wir ihn nachmittags wieder abholen, da er nur am Morgen leichtes Fieber hatte. Er bekam für die nächsten Tage noch Antibiotika und sollte geschont werden (das hat er von selbst gemacht) und eben nicht übermässig an den Narben lecken. Ansonsten gab es nichts zu beachten. Und außer der Tatsache, daß man heute bei meinem langhaarigen Hund noch sieht, wo er bis auf die Haut geschoren wurde, um die Defibrillatoren während des Komas anzubringen, ist er heute ein noch fitterer Hund.
LG
MartinaLiebe Grüße
Martina mit dem "Steinchen" und Spunky im Herzen und Bungee (dem Kaenguruh oder auch der irre Ungar) an der Seite
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Gast
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Hast du zufällig auch einen Hütehund? Die sind nämlich teilweise noch härter im Nehmen.
Eine gute Seite zum Thema ist:
http://www.tierkardiologie.lmu.de/besitzer/pda.html
Hat dein Hund denn Veränderungen am Herzen? Und wie wurde genau untersucht?
Bei uns wurde direkt während der ersten Untersuchung das Herz auch komplett vermessen. Sprich nochmal mit der TÄ, u.U. sollte sie sich mal mit München beraten bzw. nimm den Weg nach München auf dich und hole dir sicherheitshalber eine 2. Meinung ein.
LG
MartinaLiebe Grüße
Martina mit dem "Steinchen" und Spunky im Herzen und Bungee (dem Kaenguruh oder auch der irre Ungar) an der Seite
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Gast
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Hallo,
meine Celina hatte auch einen PDA. Ihr ging es vor der OP sehr, sehr schlecht. Die Tierklinik wollte sie einschläfern lassen und meinten eine OP würde so ein kleiner Hund (1,3kg) in einem solchen Zustand niemals überleben.
Wir sind trotzdem nach Gießen in die Uniklinik und sie haben Celina gleich am nächsten Tag operiert. Die Ärzte dort sind Top, ich kann die Klinik nur empfehlen.
Celina wurde 3h operiert, da sie auch noch einen abnormalen Venenverlauf hat und die Tierärzte doch über die Arterie gehen mussten. Sie hat aber alles gut überstanden und ist heute so fit wie noch nie. Die Veränderung ist enorm.
Bei uns lagen die Kosten bei 2100€.
Unterschied zu München, liegt meines Wissens darin, das München nach einer anderen Methode arbeitet, die wohl belastender sein soll. München hätte Celina z.B. gar nicht operiert, da sie für ihre Methode zu klein war.
SabineGrüße Sabine mit der Fußhupenbande und
Engelchen Celina im Herzen
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Gast
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Auf den Thread von Sabine wollte ich dich auch noch aufmerksam machen.
Und was ich noch vergessen habe: In Gießen sagte man uns, daß die OP natürlich das größte Risiko ist, allerdings hatte ich bei den Gesprächen mit den TAs vor Ort, eher das Gefühl, daß es trotzdem relativ selten vorkommt, daß ein Hund während der OP verstirbt. Natürlich habe ich mir vorher und auch am Tag der OP vor Angst fast in die Hose gemacht.
Allerdings ist er z.B. im Gegensatz zu Sabines Celina, die ja wirklich nur eine handvoll Hund ist, immer ein ansonsten gesundheitlich sehr robuster Hund war und ist, der außer dem angeborenen Herzfehler keinerlei gesundheitliche Probleme hat. Auch eine Babesiose hat er im letzten Jahr sehr gut und schnell (mit der richtigen Behandlung) verkraftet.
@ Sabine
Habe das Foto von Celina im Brutkasten in Gießen gesehen. Sie ist ja eine kleine, süße Maus. Schön, daß es ihr so gut geht!
LG
Martina
P.S.: Noch zur Berichtigung, die Klinik in den Niederlanden war Utrecht nicht Nijmegen.Liebe Grüße
Martina mit dem "Steinchen" und Spunky im Herzen und Bungee (dem Kaenguruh oder auch der irre Ungar) an der Seite
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Hallo Martina.
Ja sie ist wirklich winzig, sieht ganz schön übel aus, wie sie da im Brutkasten liegt. Sie hat aber nach der OP gut zugenommen und ist frech wie Oskar.
Also ich habe den Schritt zur OP nie bereut.
Also mir hatte die Ärztin auch gesagt, das die Hunde die OP normalerweise immer gut überstehen. Und wenn der Hund noch so fit ist, sollte das Risiko genauso hoch wie bei einer normalen Narkose sein.
Celina ging es ja zum Zeitpunkt der OP richtig schlecht. Sie konnte kaum laufen und ist in Ohnmacht gefallen. Nur deshalb haben sie Celina gleich aufgenommen und operiert. Sonst haben sie ja eine recht lange Warteliste in Gießen.
SabineGrüße Sabine mit der Fußhupenbande und
Engelchen Celina im Herzen
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Hallo Jenny,
ich kopier dir hier mal von meiner HP die Gechichte von meinr Luna rein :
...Luna war anfänglich völlig unauffällig. Sie war der 2. schwerste Welpe des gesamten Wurfes und entwickelte sich bis zur 4. Woche ganz normal. Allerdings fiel mir in der 3. Woche auf das sie häufiger erbricht als ich anfing zur Muttermilch hinzu zu füttern.
Zuerst dachte ich mir nichts dabei und versuchte es weiter. Da Luna allerdings nicht weiter zunahm, jedoch stetig wuchs, machte ich mir zunehmend Gedanken und bin in der 4. Woche zum Tierarzt gegangen.
Dort wurde dann aufgrund meiner Schilderung Röntgenaufnahmen gemacht mit Kontrastmittel und ohne.
Die Aufnahmen ohne Kontrastmittel zeigten nichts. Mit Kontrastmittel sah man allerdings einen Knick der Speiseröhre. Ich wurde zu einer Klinik in Spießen-Elversberg verwiesen und sprach dort mit Luna vor. Die 2 Tierärzte (welche heute immer noch meine absolute Hochachtung haben) erklärten mir in einem längeren Gespräch was mit Luna los ist, was man machen kann und wie groß die Chancen waren.
Sie hatte einen persistierenden Ductus botalli (ein Gefäßproblem, kein eigentlicher Herzfehler, welches sich aber auf die Herz-Kreislauf-Funktion auswirkt. Ein größerer PDA bedeutet einen Links-Rechts-Shunt, bei dem Blut aus dem arteriellen Kreislauf (Körperkreislauf) direkt wieder in den Lungenkreislauf gelangt. Dadurch kann es zu Herzinsuffizienzzeichen und einer vermehrten Infektanfälligkeit kommen.) bei gleichzeitigem Vorliegen der Rechtsaorta und einer daraus folgenden funktionellen Stenose (Eine Stenose ist eine Verengung)und Dilatation (versteht man das Aufdehnen einer Engstelle in einem röhrenartigen Organ des Körpers) des Oesophagus (Speiseröhre). Als Laie auf dem Gebiet brach für mich eine Welt zusammen, zumal ohne OP keine Chancen zum Überleben bestanden und mit OP auch nur 50/50.
Nach einer langen Nacht und vielen Gesprächen, vielen Tränen und Knuddeleinheiten für Luna entschied ich das ich nie damit leben könnte ihr einmal nicht die Chance gegeben zu haben das Leben zu leben. Also vereinbarten wir einen weiteren Termin in Spießen-Elversberg zur weiteren Besprechung. Luna war mit 4 Wochen noch viel zu winzig um eine OP dieser Größenordnung zu machen.
Wir sollten Luna mind. bis zur 8. Woche bringen, nach Möglichkeit soviel drauffüttern wie machbar war, allerdings flüssig/breiig.
Das taten wir auch. Die folgenden 4 Wochen kauften wir das beste an Welpenmilch was es auf dem damaligen Markt gab, ein sehr teurer Spaß, aber Luna war mir das wert. Ebenso kauften wir Astronautennahrung. Wir stopften alles was ging in den Mixer, pürrierten das auf’s Kleinste und fütterten Luna im sitzen auf dem Schoß. Luna nahm allerdings nicht weiter zu, konnte ihr Gewicht aber halten und wuchs weiter.
So kam es das sie mit 8 Wochen leider nur 2kg wog. Sah natürlich schrecklich dürr aus und es wurde höchste Eisenbahn das endlich was passierte. So konnte das nicht weiter gehen. Diese Wochen waren schrecklich für mich. Ich musste Luna, der das ja natürlich nicht passte, beim füttern ihrer Geschwister trennen, seperat füttern was ihr nicht gefiel und sie sozusagen dann Zwangsernähren durch aufgefüllte Spritzen, weil sie teilweise keine Lust hatte das alles selbst zu schlabbern. Eine grausame Zeit. Als Luna dann endlich OP-fähig war, übergab ich sie am 25.11.2003 schweren Herzens und tränenreich in die Hände der Ärzte. Wohlwissend, das es das letzte mal sein könnte das ich sie sehe. Selbst wenn sie die OP schafft, war es klar das sie mindestens noch 10 Tage in der Klinik bleiben musste und Besuch nicht gut gewesen wäre für sie, weil sie dann zuviel Aufregung gehabt hätte. Die Zeit in der die Op war, ging einfach nicht um. Nach 4 Stunden kam der ersehnte Anruf, das Luna die OP überlebt hätte und wir jetzt noch 10 Tage bangen müssten, ob sie auch den Willen zum Leben hat.
Sie hatte ihn und von da an holte Luna sehr schnell alles versäumte auf. Es war eine reine Augenweide wie sie sich entwickelte, wie sehr sie das Leben genoß und mir damit das Gefühl gab, das Richtige getan zu haben...
Die OP laut aller zusätzlichen Kosten waren laut meiner Züchterin damals 1200 €
Luna ist heute 4,5 Jahre und ausser dem Megaoesphagus ein ganz gesunder Hund
Schönen Gruß
Andrea + Tupfenmonster
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