Zusammenbrechen- Achtung: lange Geschichte

[zumsel]

Hallo zusammen,
nachdem ich heute endgültig völlig verzweifelt bin, möchte ich mich an Euch wenden, ob nicht hier jemand mit den Symptomen etwas anfangen kann & mir einen Tipp geben kann. Achtung: es dauert etwas länger...
Habe einen Schäferhund-Mix von noch nicht einmal 2,5 Jahren, eigentlich mit immer guter Kondition und guter Laune, ein gaaanz lieber. Einziges Problem waren immer wiederkehrende Durchfälle, die wir meist (außer als Welpe, da sind wir gleich zum Tierarzt) erstmal klassisch mit 1 Tag Null- Diät, dann mit Schonkost, Kohletabletten versucht haben, in den Griff zu bekommn. sehr oft sind wir dann allerdings nach 3 Tagen doch zum Tierarzt, und nach Buscopan- + Antibiotikaspritze (da bin ich aber nicht ganz sicher, bekommt man ja oft nicht so genau gesagt) wird das immer schlagartig besser. Das ist aber nur die erläuternde Vorgeschichte...

Vor 3 Wochen, nach einem sehr, sehr ausgiebigen Rennen + Toben den ganzen Tag mit seinem besten Kumpel, hat er morgends erst vorne leicht gehumpelt und ist dann nach etwa 200m zitternd in der Wiese zusammengebrochen. Habe ihn dann nach Hause geschleppt, genötigt (er lief dann ganz kuze Strecken wieder) und wir sind zum TA. Dort gab es Antibiotika + ?, am nächsten Tag sind wir wieder hin, da es ihm nicht besser ging, wieder Antibiotika, Blutabnahme wg. Borrelioseverdacht und 1 Tag darauf wiederum + das Ergebnis der Blutuntersuchung: alles okay, kein Befund (Rest Blutbild auch i.O.), Verdacht auf Cauda Equina, Überweisung. Habe mich dann mit einer Tierphysiotherapeutin in Verbindung gesetzt, die ihn neurologisch untersucht + massiert hat und mich zu einer anderen TÄ geschickt hat. Dort wurde er dann komplett geröntgt, kein HD, ED, keine Athrosen, nur ein aufgegaster Magen/Darm und sehr fester Bauchraum wurden festgestellt. Daraufhin Buscopan, viele Besuche der TPT, Traumeel, Magnesium phosphoricum. Während dieser Zeit ging es ihm langsam besser, d.h. er ist wieder etwa eine Stunde gelaufen (aber natürlich ohne Spiel+Spaß + gaanz langsam gesteigert) und nicht mehr zusammengebrochen. Allerdings hat er immer noch gebrummt beim Hinlegen, so daß ich sicher war, daß er noch Schmerzen hat und irgendwas nicht stimmt. Außerdem hat die TPT eine hohe Schmerzempfindlichkeit "ganz hinten", also Dickdarm, Blase....festgestellt. Dann bekam er wieder richtig schlimmen Durchfall und bei einem Spaziergang ist er auch noch unglücklich gestürzt + wieder Zusammengebrochen. Wieder zur TÄ, wieder Bauchraum geröntgt, nochmal großes Blutbild, Sammelprobe Kot = alles völlig i.O., nur ganz leicht erhöhte ALT-Werte.

Die letzten Tage will er nun eigentlich gar nicht mehr vor die Tür: nach etwa 20m macht er einen krummen Rücken, die Beine steif, und setzt/legt sich dann zitternd hin. Allerdings im Hof will er spielen, da fühlt er sich wohl sicher. Wegen dieser Symptomatk haben wir ihn heute operieren lassen: der Gedanke war, daß etwas im Darm reizt, er deshalb Schmerzen beim Laufen hat, den Bauch und die Beine anspannt und vor Schmerz sitzenbleibt.

Das ist es nicht - es ist alles okay im Darm, nur Milz und Gallenblase sind recht groß, was bei einem Schäferhund aber wohl normal ist und sie sind auch nicht komisch verändert oder so...... Jetzt hat er auch noch Wundschmerzen und ich (könnte) heule(n).
Nächste Idee ist ein CT in einer Tierklinik, um wegen einem Bandscheibenvorfall o.ä. zu schauen. Ich weiß nicht mehr..........
Bei einer Tierheilpraktikerin waren wir zwischendurch auch. Da ich mich dann so an der Idee des Fremdkörpers festgehalten habe, hatte ich das ein wenig ad acta gelegt - nun traue ich mich gar nicht, mich wieder bei ihr zu melden ...Schäm...
Sie hatte Phosphorus verordnet, was allerdings in der Zeit, genommen wurde, als es ihm dann wieder schlechter ging.

Ich bin völlig ratlos und kaputt - hat irgendjemand eine, und wenn auch noch so klitzekleine Idee???

LG Doro & Carlo, dem ich soooo gerne endlich helfen will
(und Entschuldigung für den langen Bericht, aber kürzer hab ich es nicht hinbekommen)

[naturfan]

Hallo Doro,
das ist ja ganz schlimm. Ich kann mir vorstellen, wie du leidest. Am schlimmsten ist die Hilflosigkeit, wenn man nicht helfen kann.

Jetzt aber zu deinem armen Wuffi. Was ich an deiner Geschichte nicht verstehe, mit was für einer Begründung der Tierarzt Antibiotika gegeben hat.
Du hast gesagt, das dein Hund den ganzen Tag getobt hat. War es denn sehr heiß an dem Tag, hat es genug getrunken? Vielleicht hat er einfach zuviele Mineralien verloren (denke mal daran wie Menschen nach einem Marathonlauf zusammenbrechen) Die ganzen Antibiotikabehandlungen, Röntgen usw. machen ja einen gesunden Hund schon krank.

Ich muß jetzt leider weg, alles gute, melde dich nochmal, vielleicht fällt mir dann noch etwas ein.

LG Hannelore

[zumsel]

Hallo Hannelore,
Danke für Deine lieben Worte.

Ich glaube das Antibiotika war etwas hilflos gemeint. Genau wie dann später der Test auf Borrelien - habe mich mit den Symptomen beschäftigt und das hätte es gar nicht getroffen. Aber nun bin ich ja bei einer anderen TÄ und das eigentlich Schlimme ist, daß auch sie nicht weiterkommt, nachdem die Geschichte nun schon so lange geht. Ihr vertraue ich sehr und sie kümmert sich ganz intensiv, und trotzdem....
Nein, an dem ersten Tag des Auftretens hatte das auch nichts mit Elektrolytmangel o.ä. zu tun - die beiden kommen immer Trinken, und außerdem war ja eine Nacht dazwischen, bevor es dann passiert ist. Abends war er fit und alles okay.

Nicht helfen zu können ist schlimm - er brummt immer beim Hinlegen, und wenn wir aus dem Garten zurückkommen und er schwankt und kann nicht mehr - da zerreißt es mich jedesmal.

LG Doro

[marianne]

Hallo Doro,
Cauda Equina kann man - soviel ich weiss - mit Röntgen nicht feststellen, wohl aber mit MRT.

Aber der aufgegaste Bauch?
Wurde der Kot auch auf Einzeller getestet? Giardien Kokzidien und wie sie alle heissen?
Alles Gute für Deine Fellnase

[claudi22]

Hallo Doro,

mensch, das klingt nicht so schön. Kein Wunder, dass Du Dir Sorgen machst - es ist einfach schrecklich, wenn man so hilflos ist und nichts tun kann
Ist denn der Rücken auch geröngt worden? So ein bisschen klingt das auch nach Spondylose Symptomen.

[Sille]

Ich werde auch den Cauda Equina Verdacht nicht los - Spondylose wäre auch möglich, aber die massiven Probleme auch im Darmbereicht sprechen eher für Cauda ...

P.S. Naja, soo verkehrt finde ich den TA mit Antibiotoka nicht - wenn der Hund eventl. mit nem Infekt zusammenbricht ist ein Antibiotika schon das Mittel der Wahl.

[zumsel]

Hallo Ihr -

also, es ist quasi alles getestet und geröntgt - Spondylosen hätte man wohl sehen müssen - da ist aber nichts. Gegen Cauda spricht lt. der "neuen" TÄ das plötzliche Auftreten - das hätte schleichend kommen müssen, mit unterschiedlich auftretenden Lahmheiten bzw. ist da wohl auch ein Nachschleifen der Hinterbeine typisch, so daß manche Hunde regelrecht einige abgewetzte Krallen haben.
Und ja - der Kot wurde bakteriologisch und parasitär untersucht - Fehlanzeige. Die Schilddrüse arbeitet auch wie sie soll, Leber, Niere, Blase- alles top.
Nach alldem hab' ich den gesündesten Hund der Welt .
Und die Sache mit dem CT hätte ich natürlich gern vermieden - wieder so eine hohe Strahlenbelastung und v.a. die Narkose, und wer weiß, was dann....Aber um sich nun noch die Wirbelsäule anzusehen, ist das wohl die einzige Möglichkeit. Und wenn ich es nicht mache, werfe ich mir das dann wieder vor. Und wenn, dann wahrscheinlich auch.....................Außerdem habe ich dann noch einmal einen anderen Arzt, der sich das ansehen kann, vielleicht hat er ja eine Idee. Aber da müssen wir ja jetzt erst wieder warten, wegen der Narbe und überhaupt heute der Aktion. Scheußlich.

LG Doro

[claudi22]

Hallo Doro,

ist es bei einem Bandscheibenvorfall (läuft auch unter CES, oder?) aber nicht so, dass der eher plötzlich kommt? Nach einer blöden Bewegung, nach einem Sturz etc.? Ich denke, das plötzliche Auftreten würde gerade für sowas sprechen.

[zumsel]

Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, sind CES und Bandscheibenvorfall 2 verschiedene Dinge...(?) Bandscheibenvorfall oder hoffentlich nur -vorwölbung ist ja momentan die Idee, weil das plötzlich kommt. Andererseits dürfte dann die Lähmung nicht zwischendurch mehr oder weniger verschwinden - im Hof will er ja sogar spielen + toben, bricht dann aber wieder beim "Spazierengehen" sofort zusammen...

LG Doro

[Majanero]

Au weia, das klingt aber nicht schön - unserer war auch gerade sehr krank, aber mittlerweile auf dem Weg der Besserung - ich drück Dir die Daumen, dass es Deinem Hund bald besser geht und Ihr herausfindet, was ihm fehlt!

[claudi22]

Hi Doro,

hmmm... ich bin mir da auch nicht sicher. Unter CES sind ja etliche Erkrankungen zusammengefasst und ich meine, da gehört der Bandscheibenvorfall auch dazu. Da es dabei oft um eine Quetschung von Nerven geht, kann es dann nicht sein, dass diese eben in bestimmten Situationen gequetscht werden und in anderen vielleicht nicht beeinflusst? Wobei dann der Unterschied zwischen Gassi gehen und auf eurem Hof spielen natürlich nicht sein dürfte... Hmmm...?!

[Dalmi 13]

Hallo Doro,
es tut mir sehr leid für Euch was da alles so passiert ist. Welcher Gedanke mich aber nicht losläßt ist der Durchfall, dann Krämpfe und/oder das Zusammenbrechen. Eine Freundin von mir hat eine Dogo-Argentino-Hündin die auch immer ganz schlimmen Durchfall hatte mit schlimmen Krämpfen. Bei dieser Hündin stellte sich im Nachhinein heraus das sie auf so ziemlich jedes Futter allergisch reagiert. Inclusive Geardien die sich als sehr hatnäckig herausstellten trotz intensiver Behandlung. Selbst wenn diese Hündin draußen am falschen Grashalm lutscht reagiert sie gleich wieder mit den genannten Symtomen. Ich hoffe sehr für Euch das man der Sache bald auf den Grund kommt. LG Magdalene

[zumsel]

Danke für Eure ganzen guten Wünsche.

Jetzt heißt es erstmal die OP verdauen - überrede ihn schon den ganzen Tag, was zu trinken + essen, mit sehr mäßigem Erfolg ;(
Ihm ist augenscheinlich dauerschlecht - da wollte ich auch nichts zu mir nehmen.
Wenn das bis morgen früh nicht besser wird, muß er noch mal eine Infusion bekommen. Ach Mensch........

Und über den Rest rätseln weiter alle. Die TÄ hat sich nochmal die ganzen Aufnahmen zur Hand genommen und kann absolut nichts finden, was auf Bandscheibe hindeuten würde. Dafür ist nun auch noch dazu unverständlich, daß ihm so schlecht ist und er dauernd rülpst. Aber nun gabs nur Reis und gedünstete Pute - leichter gehts ja gar nicht mehr.

Also geht es irgendwie immer weiter und so viel Licht sehe ich nicht am Ende des Tunnels.

Ciao, ciao
Doro

[wembley]

Was sagt denn die Bauchspeicheldrüse? Eine Unterfunktion kann Krämpfe und Übelkeit verursachen. Schäfertypische Erkrankung. Die Blutwerte alleine sagen nicht zwingend etwas aus.
Wünsche Gute Besserung!

[Ronja&Grisu]

Hallo Doro,

mein Rotti hat Morbus Addison, eine Erkrankung bei der die Nebennieren nicht mehr ausreichend Cortison produzieren.
Bei diesem Zusammenbruch, den Du geschildert hast, habe ich daran denken müssen. Ich schreib Dir mal kurz ein paar Symptome auf, dann kannst Du ja schauen, ob Dir irgendetwas vertraut vorkommt. Es ist eine Erkrankung, die relativ selten vorkommt und deshalb auch oft sehr spät diagnostiziert wird.

Symptome können z.B. sein:

wechselhafter Appetit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Muskelschwäche, Muskelzittern, verminderte Leistungsfähigkeit, Teilnahmslosigkeit. In Streßsituationen verschlimmern sich die Symptome.

Ist nur ein Schuß ins Blaue. Dadurch, dass mein Hund diese Krankheit hat, kann es natürlich sein, dass ich jetzt überall "Addison-Hunde" sehe.

Ich drücke Dir die Daumen, dass es Deinem Hund bald wieder besser geht.

LG Bettina