Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Suprelorin und Raufereien

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hallo Kathrin,

    ich kann mich durchaus in Deine Situation hineinversetzen . Und ich weiß auch, wievielen Hunden man täglich begegnet (es stimmt, das bemerkt man tatsächlich erst so richtig, wenn es bei Hundebegegnungen Probleme geben könnte).

    Meine zwei Hovawartrüden sind unverträglich mit anderen unkastrierten Rüden. Darum möchte ich keinen Kontakt mit wildfremden Hunden (von denen ich ja nicht weiß, was mir da entgegenkommt: Rüde, Kastrat, Hündin?).

    Wenn ich einen freilaufenden Hund sehe, rufe ich meine beiden unverzüglich heran, lasse sie absitzen und halte sie am Geschirr fest (ich halte sie NICHT an der Leine fest!). Sitzen deswegen, weil meine Hunde 41 und 45 Kilo wiegen und ich im Gehen eine instabilere Position hätte. Leine geht gar nicht, da ich keine 86 Kilo an der Leine zu halten vermag, die losstürmen (ich selber wiege 59 Kilo). Direkt am Geschirr dagegen kann ich sie auch dann sicher halten, wenn sie glauben, blöd machen zu müssen .

    Nun war es anfangs so, dass ich doch recht angespannt war bei Begegnungen mit fremden Hunden. Denn es gibt immer wieder Hundebesitzer, die z. B. glauben, mir demonstrieren zu müssen, wie toll doch IHR Hund hört. Sie stolzieren dann mit geschwellter Brust mit 1 Meter Abstand an mir und meinen beiden sitzenden Hunden vorbei, den eigenen Hund ohne Leine (!) im "Fuß"... und das ging nun bereits MEHRFACH exakt so lange gut, bis das "guck-mal-wie-toll-mein-Hund-das-macht"-Gespann exakt auf unserer Höhe war. Dann entscheidet sich der ach so toll erzogene Hund spontan um und beschließt, dass er es doch spannender findet, kläffend und geifernd auf die beiden fremden Hunde da zuzurennen.... schon mehr als einmal lag ich wegen solcher Aktionen im Dreck, denn dann gehen meine natürlich auch nach vorne. Und loslassen tu ich nie nicht .

    Oder es gibt eben die Hundehalter, die Du ja auch kennengelernt hast: "Hasso/Bello/Reheeex, komm her!" (Der Hund interessiert sich einen feuchten Kehricht für die Standortmeldungen seines Besitzers... und der Besitzer beschleunigt seinen Schritt NICHT! Macht auch sonst keine Anstalten, seinen Hund von meinen fernzuhalten).

    In solchen Fällen helfe ich dem Besitzer etwas auf die Sprünge, indem ich wahrheitsgemäß sage: "Wenn Ihrer ein Rüde ist und meine beiden blöd anmacht, fehlt er!". (Die Sprüche "Meine haben Flöhe/ansteckende Krankheiten" sind zwischenzeitlich ausgelutscht und ziehen nicht mehr).

    Nach diesem Satz wird der Besitzer in der Regel dann doch flott. Dass meine Hunde keine reißenden Bestien sind, weiß er in dem Moment dann ja nicht. Aber ich habe eben nicht ständig Lust, herauszufinden, ob sie just mit DIESEM Fremdling "nur spielen" wollen.

    Diese Erfahrungen mache ich nun nicht erst seit gestern. Und mir ist Folgendes dabei aufgefallen:

    Je entspannter ICH bin, desto gelassener reagieren meine Hunde auf den Fremdling! Ich weiß sehr wohl, das ist nicht gerade einfach, aber dennoch: Meine Versuche, gaaaanz ruhig (obwohl ich selber innerlich aufgewühlt war) und sehr leise zu meinen Hunden zu sagen: "Alles fein, alles okay, gleich gehen wir weiter" - in möglichst gleichgültigem, unbeteiligtem Tonfall - waren erfolgreich! Verkrampfe ich mich und meine Körperhaltung, stehe ich stocksteif und wortlos da und starre dem -unweigerlich herannahenden- Hund womöglich noch angstvoll entgegen - dann gehen meine beiden mit 100 % iger Sicherheit erstmal in den Fletsch-und-Brüll-Modus über.

    DAS ist etwas, wo ich meine, Du solltest/müsstest es einfach üben, um Deinem Hund wiederum zu vermitteln, dass er sich ebenfalls entspannen kann. Vielleicht mit Hunden, die Dein Hund noch nicht kennt, deren Besitzer sich aber für eine Trainingseinheit zur Verfügung stellt. Zum Üben wählt man natürlich Abstände, die groß genug sind, damit keiner der Hunde in (unnötigen) Streß gerät. Es geht bei dieser Übung, das betone ich nochmal, um DICH und Deine Gelassenheit, nicht um den Hund.

    Das Problem mit den "herrenlosen" Bauernhofhunden steht natürlich auf einem anderen Blatt. Da bin ich nach wie vor der Auffassung, dass hier der Weg zum OA der korrekte Weg wäre, zwecks ausbruchsicherer Unterbringung. Zumindest dann, wenn diese Hunde den Deinen tatsächlich angreifen und sogar verletzen. Das mußt Du Dir nicht bieten lassen!

    Ist etwas lang geworden, die Antwort, aber vielleicht konnte ich Dir vermitteln, dass ich durchaus Dein mulmiges Gefühl bei Spaziergängen nachvollziehen kann. , da ich selber eine geraume zeitlang ziemlich angespannt und nervös unterwegs war. Erfolg bringt aber eher die Arbeit an einem selber (ggf. auch mit dem Hund) als ein chemischer / operativer Eingriff.
    Zuletzt geändert von Zwei Hovis; 21.01.2009, 21:36.
    Liebe Grüße, Claudia
    The things you own-they end up owning you (Fight Club)

    Kommentar


      #17
      kann ich voll unterschreiben ,m du hast es auf den Punkt gebracht!

      LG
      Carmen
      "Die Spezialisten, die Experten mehren sich. Die Denker bleiben aus."
      Ingeborg Bachmann

      Kommentar


        #18
        Hallo nochmal,
        vielen Dank für die guten Tipps. Wir haben auch schon fleißig mit dem Training begonnen und uns gegen den Chip entschieden. War uns doch zu gruselig.

        Aber auch wenn ich jetzt gesteinigt werde, wir haben uns für eine Kastration entschieden und zwar aus mehreren Gründen.

        1. Ich habe mehrere Tierärzte besucht um verschiedene Meinungen einzuholen. Es wurde dabei auch eine leicht vergrößerte Prostata festgestellt, die ihm in den nächsten Jahre größere Probleme machen könnte. Das allein ist sicher kein Grund. Aber ich habe schon Angst einen richtig alten Hund in Narkose legen zu lassen. Und seine Zähne brauchen aufgrund seiner Vorgeschichte ebenfalls eine Behandlung unter Narkose (geht natürlich auch ohne Kastration )

        2. Ein Freund von uns lebt seit ein paar Jahren in Griechenland und hat dort einen ca. 6 Jahre alten Straßenhund aufgelesen, bzw. eigentlich hat der Hund sich die Leute ausgesucht. Dieser Rüde wurde in Griechenland (dort laufen ja nur unkastrierte unkontrollierte Rüden rum) mehrfach gebissen. Das letzte Mal hätte er es beinahe nicht überlebt. Der griechische Tierarzt meinte dann, dass sie den Hund kastrieren lassen sollten, falls sie ihn noch länger haben möchten. Seitdem (2 Jahre) war überhaupt nichts mehr. Er wird jetzt anscheinend von den anderen Rüden als nicht gefährlich eingestuft. Das ist jetzt zwar der einzige ähnliche Fall wie unserer, aber er gibt uns doch Hoffnung.

        3. In den letzten beiden Wochen gab es wieder zwei stressige Situationen. Einmal kam beim Wandern ein freilaufender Rüde vorbei und stänkerte. Das andere Mal gab es beinahe Ärger mit einem Rüden den er eigentlich schon seit einem Jahr kennt und mag. Konnten die beiden gerade noch rechtzeitig trennen. Das bestätigte meinen Verdacht, dass er schön langsam anfängt auch komisch und grummelig gegenüber anderen Herren zu werden. Eigentlich kein Wunder bei den vorangegangenen Ereignissen.


        Sicher gibt es jetzt Aufschreie, aber ich bin der Meinung man muss immer nach einer Lösung suchen, die für das jeweilige Menschen - Hund - Gespann geeignet ist. Und uns reicht es inzwischen einfach und wir sind dankbar für jeden Strohhalm. Wir haben uns auch gründlich bei vielen verschiedenen Fachleuten informiert, darunter auch Kastrationsgegner.

        Jetzt sind seit letztem Wochenende die Eier ab. Ich kann nur sagen es war völlig undramatisch. Er bekam eine sanfte Inhalationsnarkose bei seiner Lieblingstierärztin und schlummerte total relaxt und kuschelnd ein. Bei der OP war ich dabei, da ich früher mal im Pferde-OP gejobbt habe. Jetzt hat er noch dazu saubere Zähne, Ohren und Analdrüsen. Am Tag danach waren die Rehe schon wieder toll. Schmerzen hatte er wohl keine, wir durften ihn von Anfang an an der Wunde und an dem leeren Säckchen berühren. Auch in die Tierarztpraxis läuft er immer noch wedelnd und freudig rein.

        Sein Verhalten ist natürlich noch wie eh und je. Ich hatte ja Angst vor der Hormonumstellung aber momentan ist er einfach nur gut aufgelaunt.

        Unser weiterer Plan ist erst mal ein paar Wochen warten, bis er nicht mehr nach unkastriertem Rüden riecht und dann verstärkt Rüdenbegegnungen trainieren. Bin wirklich gespannt wie die anderen Herren dann auf ihn reagieren werden und auch wie er sich verhält. Es sind auch ein paar Trainingseinheiten mit unserer Hundetrainerin u.a. auf einer städtischen Hundewiese geplant.

        Ich werde Euch auf alle Fälle in den nächsten Monaten auf dem laufenden halten. Außer Ihr schmeißt mich gleich raus

        Grüße Kathrin und die Beiden

        Kommentar


          #19
          Hallo Kathrin,

          schön, das du eine Entscheidung treffen konntest. Und ich denke für euch beide ist es dann auch die Richtige.
          Ich wünsche euch viel Erfolg beim training toi toi toi

          liebe Grüße Ute
          Das einzige, das einen davon abhalten kann die Wahrheit zu finden, ist zu glauben man kenne sie schon

          Kommentar


            #20
            Ja danke! Ist schon mal gut wenn man eine Entscheidung weniger zu treffen hat!

            Kommentar


              #21
              Hallo Kathrin,

              kann dich sehr gut verstehen, da es uns ganz ähnlich geht.
              Ich habe mir auch schon oft gedacht, ob unser Hund einfach sicherer leben würde, wenn er kastriert wäre – also einfach nicht mehr nach Rüde riecht ...

              Da bei ihm jetzt zudem noch eine vergrößerte Prostata festgestellt wurde, haben wir uns dazu entschlossen, diesen Suprelorin-Chip setzen zu lassen (wir sind derzeit noch auf der Suche nach einem TA, dem dieser auch bekannt ist und der ggf. Erfahrung hat) – vor einer direkten Kastration habe ich Angst, wg. der Narkose, da unserer wirklich nicht mehr der Jüngste ist und auch das evtl. der Schuss nach hinten losgehen könnte ...

              Wir haben einerseits die Hoffnung, dass er von Rüden dann in Ruhe gelassen wird, da er eben nicht mehr nach Rüde riecht ...
              Andererseits haben wir auch Bammel, dass er dann von Rüden bedrängt wird, weil er eben eher nach Hündin riechen könnte...
              Auch habe ich schon mal gehört, dass es Hündinnen gibt, die keine kastrierten Rüden mögen – und das wäre ja der absolute Horror, wenn er dann von Hündinnen attackiert werden würde ...

              Halt uns doch bitte auf dem Laufenden, wie es bei euch weitergeht. Wie dein Rüde nun auf andere Rüden reagiert und wie das Umfeld nun auf deinen kastrierten Rüden reagiert.


              LG,
              Duna

              Kommentar


                #22
                Hallo Weidu

                ich hatte auch große Angst vor der Narkose, aber irgendwie war mir der Chip dann unheimlicher.
                Ich habe den Eingriff aber nicht wie bei einer Kastration üblich mit einer reinen Injektionsnarkose sondern mit einer Inhalationsnarkose durchführen lassen. Bei dieser Narkose wird die Narkose mit einer Spritze eingeleitet, danach wird der Hund intubiert (Schlauch in die Atemröhre) und die Narkose wird über Narkosegas aufrechterhalten. Diese Art der Narkose ist viel besser zu kontrollieren und deshalb sanfter. Zudem kann bei Narkosezwischenfällen sofort problemlos beatmet werden.
                Ich würde mich bei einem älteren Hund immer für diese Variante entscheiden. Es hat aber nicht jeder TA die Gerätschaften.

                Auf alle Fälle war diese Narkose tausendmal weniger gefährlich als die Not-OP nach einer heftigen Attacke vor einem knappen Jahr. Und wenn ich ihm so eine weiter Not-OP ersparen konnte war es mit das wert. Ähnlich denke ich auch über den Chip. Es ist sicher das geringere Übel - falls es an dem Geruch liegt.

                Wurde dein Hund schon oft gebissen?

                Wie alt ist denn Dein Hund? Ich dachte mir bei meinem nämlich, falls der Chip wirkt und hilft werde ich ihn eh kastrieren lassen und dann wäre er mindestens ein halbes Jahr älter....
                Kann mich also gut in Deine Lage versetzen. Im Nachhinein muss ich sagen habe ich mir aber wohl eher zu viele Gedanken gemacht. Die Sache ist doch viel undramatischer als bei einer Hündin.

                Bis jetzt habe ich eine Veränderung festgestellt: Seine Freunde (kastrierte Rüden) "küssen" ihn mehr und er kuschelte die letzten Tage endlich mal wieder mit seinem besten Freund am Boden (Sie knabbern sich dann immer am Hals und in den Ohren). Die letzten Monate war er nur auf seinen Hintern und sein bestes Stück fixiert und hatte auch irgendwie den Drang ständig aufpassen zu müssen nicht untergebuttert zu werden. (Kann aber auch sein, dass Woche für Woche die letzte böse Beißerei mehr in Vergessenheit gerät)

                Heute kam ein unkastrierter Nachbarshund (DSH), der sich normalerweise nicht von ihm wegscheuchen lässt und gerne mal Spannungen aufbaut. Konnte ihn heute das erste Mal wegscheuchen ohne dass er zu uns hinlief. Weiß aber nicht ob das schon Wirkungen sind. Denke ein bisschen anders riecht er schon.

                Falls Du möchtest lass mit doch deine E-Mail-Adresse irgendwie zukommen, dann können wir uns weiter austauschen. Weiß leider garnicht wie das bei diesem Forum funktioniert.
                Anscheinend wohnst Du ja auch in Oberbayern...

                Ach ja, ich kenn auch Hündinnen, die unkastrierte nicht mögen, da sie von ihnen oft belästigt wurden. Unsere ist so eine und findet ihren Mitbewohner "unten ohne "gar nicht so übel.
                Grüße Kathrin

                Kommentar


                  #23
                  Und ich kenne Hündinnen, ich habe selber zuhause eine davon, die kastrierte Rüden nicht mehr als Rüden sehen und sie deshalb schwerstens attackieren.
                  Außerdem habe ich einen intakten Rüden, der kastrierte Rüden bedrängt, beleckt und versucht aufzureiten, weil er denkt diese seien Hündinnen. Ich hoffe für deinen Rüden das ihm das erspart bleibt, denn das würde seiner Psyche mit Sicherheit nicht besonders guttun, er denkt nämlich noch er sei ein Rüde und wird es kaum vestehen von der Konkurrenz plötzlich angebaggert zu werden.
                  Liebe Grüße
                  Laura




                  Allen ist das Denken erlaubt,
                  vielen bleibt es erspart

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo Kathrin,

                    von der Inhalationsnarkose habe ich auch schon gehört, nur unser Hund wird in drei Monaten leider schon zwölf – er ist zwar ansonsten noch sehr fit, aber ihn in diesem Alter noch "richtig" kastrieren zu lassen – da ist auch mein Mann total dagegen...
                    Ich kenne doch viele Rüden die eben nicht gerade gut auf andere zu sprechen sind und das die Besitzer diese immer unter Kontrolle haben, darauf kann man sich leider nicht immer verlassen, zumal hier auch (Hof)hunde alleine rumrennen – wir sind sozusagen ständig am kucken und ggf. auf der Flucht ..., bzw. die Strecken, die wir gerne gehen würden, die meiden wir – aber heutzutage trifft man ja schon überall Hunde ... und fremden Freilaufenden traue ich sowieso nicht mehr (irgendwie hab ich auch das Gefühl, dass es viieeel mehr Rüden als Hündinnen gibt).
                    Zumal unserer ein Westie ist und bei einer körperlichen Auseinandersetzung, aufgrund seiner Größe (und auch Alters) sowieso keine Chance hat. Eigentlich will er ja nur noch seine Ruhe haben und "nette" Hunde treffen – einfach mal kurz schnuppeln und dann wieder weitertappeln... Vielleicht ist das auch nur ein Wunschtraum von mir, dass er, wenn er nicht mehr nach Rüde riecht, einfach von anderen unkastrierten Rüden nicht mehr angegriffen wird....

                    Ich hab mal auf dein Profil geklickt um dir evtl. irgendwie eine Nachricht zu schreiben und meine Mailadresse mitzuteilen, aber da kommt dann eine Meldung, dass ich keine Zugriffsberechtigung habe...?
                    Kann uns da vielleicht jemand weiterhelfen????


                    @ Laura: Ich kenne ja auch Hündinnen, die weitgehend mit Hündinnen unverträglich sind und eben auch mit kastrierten Rüden.
                    Ist diese bei deiner Hündin auch so? Dass diese auch keine Hündinnen mag, oder ist diese nur mit kastrierten Rüden nicht verträglich?

                    Das kastrierte Rüden oft sehr gut für andere Rüden riechen, diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Das sind dann aber meistens die Rüden, welche schon ziemlich früh kastriert wurden. Deswegen hoffe ich mal, dass unserer - aufgrund seines Alters - dann nicht so einen Geruch entwickelt.

                    Bzw. da ist mir dann auch der Chip lieber, da dies ja keine Kastration für die Ewigkeit ist. Kommt halt auch drauf an, wie sich dann seine Prostata entwickelt.


                    LG
                    Duna

                    Kommentar


                      #25
                      Ich denke, daß die Begegnung mit dem DSH einfach entspannter war, weil du entspannter warst.
                      Ich finde es sehr merkwürdig, daß eine Trainerin in deinem Fall zur Kastration geraten hat.
                      Du hattest geschrieben (habe das eben erst alles durchgelesen), daß du die Hunde nicht lautstark vertreiben wolltest, damit dein Hund nicht erstrecht grantig wird. Das verstehe ich nun überhaupt nicht.
                      Du bist doch der Rodelführer und für die Sicherheit deiner Hunde verantwortlich. Also mußt du doch die Situation bestimmen. Kommt Gefahr, nehme ich meinen Hund hinter mich und verscheuche den Angreifer. Aber du hast deinen Hund das alleine regeln lassen, indem du ihn los machst.
                      Wenn du das nun nach der Kastra auch so handhabst, wird dein Hund sicher wieder leiden müssen, wenn andere ihn bedrängen.
                      Da würde ich mir eher mal eine kompetentere Trainerin suchen.
                      Grüße von Dagmar mit Sidney

                      Kommentar


                        #26
                        Hallo papau,

                        ich kann Dich gut verstehen wie Dir zumute ist. Der zweite Dackel von meinen Eltern wurde von einem Chow - Chow ( auch noch der Hund von meiner Tante) totgebissen! Einfach so ohne Grund! Der Hund stürzte sich ohne irgendwelche Vorwarnungen auf den kleinen Kerl und verbiss sich in die Kehle unseres Seppels. Er lebte noch zwei Tage, ihr könnt euch sicher vorstellen was da in unserer Familie los war!
                        Meine Eltern schafften sich wieder einen Dackel an, aber mein Vater hat immer Angst um seinen Hund - er geht auch nur mit Stock und anderen " Waffen" spazieren! Und er ruft, falls Menschen mit unangeleinten Hunden unterwegs sind, den Besitzern zu die Hunde festzumachen - und wehe die reagieren nicht - ich war einmal dabei, ich war äußerst beeindruckt wie mein sonst so ruhiger Daddy zur Bestie werden kann.
                        Aus Angst wird der Hund auch nie losgemacht, das finde ich nicht so gut, aber dieser eine tödliche Vorfall hat Narben hinterlassen!
                        Ich wünsche Dir und Deinem Hund alles Gute!!
                        hubsi

                        Kommentar


                          #27
                          Hallo,

                          da hier offensichtlich niemand aus Erfahrung sprechen kann, sondern vielfach leider wieder nur mit Pauschal-Urteilen gekommen wird, möchte ich etwas dazu schreiben.

                          Zum einen unterscheidet sich die Wirkungsweise von Suprelorin deutlich von der sogenannten Hormonspritze. Es werden keine Hormone zum Überlagern gegeben, was ja oft auch nicht zum Erfolg führt, sondern die Bildung von Testosteron wird schon im Ansatz unterdrückt. Der Botenstoff wird quasi blockiert. Also kann man beide Methoden nicht vergleichen.

                          Unser (Deck-)Rüde ist sehr triebstark und auch kein Freund anderer intakter Rüden, allerdings weil er mit zunehmender Geschlechtsreife auch mehrfach grundlos von diesen Angegriffen wurde. Irgendwann tendierte er leider dazu Agriff als beste Verteidigung zu betrachten und war nur noch bei sehr souveränen Rüden halbwegs stressfrei.
                          Er hat erstmals im Frühjahr 2006 Suprelorin gesetzt bekommen. Ich wollte ihn damals eigentlich kastrieren lassen, aber Frau Dr. Münnich von der Fortpflanzungsklinik (FU Berlin) hat mir diese Alternative angeboten.
                          Zunächst hatte unser Rüde eine ziemliche Erstverschlimmerung. Die wurde damals vom Hersteller noch für zwei Wochen angekündigt, dauerte aber ca. sechs Wochen. Danach konnten wir sehen, wie sich die Kastration auswirken würde. Und entgegen aller Unterstellungen hier hat sich tatsächlich einiges geändert. Dadurch dass andere Rüden nicht mehr ständig Streit gesucht haben, wurde er deutlich gelassener. Zeitweise bin ich mit ihm und unserer Hündin durch das gut gefüllte Auslaufgebiet an den Dachsbergen gelaufen, ohne dass es irgendwelche Probleme gab. Und auch das komplette "Auf-Durchzug-Schalten" beim Anblick einer (nicht mal läufigen) auserwählten Hündin und deren unangemessene Belästigung war vorbei.
                          Also kann ich von daher aus eigener Erfahrung bestätigen, dass eine Kastration bei hormonbedingten Konflikten mit Artgenossen sehr wohl helfen kann. Und ich denke, dass Suprelorin hier eine gute Möglichkeit ist, das zu testen, bevor man den entgültigen Schnitt macht.
                          Kritisch hingegen sehe ich die Kastration zur Problembewältigung bei Aggressionen gegen den Menschen, massiver Angstaggressionen oder ständigem Ungehorsam (auch ohne Anwesenheit fremder Hunde). Das da eine Kastration irgendetwas bewirkt, wage ich stark zu bezweifeln.
                          Als bislang einzig deutlich sichtbare Nebenwirkung hatten wir eine Verschlechterung der Fellqualität. Viele Rüden unserer Rasse haben bis zum Eintritt der Pubertät an Hals, Brust, Bauch und Innenseiten der Oberschenkel nur sehr dünnes Haar, was fast nackt wirkt und dieses Fell bekam er unter dem Einfluss des Implantats.

                          Es kam die Frage auf, was ist wenn es nicht wirkt. Nun, die Wirkung ist vollständig reversibel. Etwa zwei Monate nach Nachlassen der Wirkung (etwa acht-neun Monate nach dem Einsetzen) war unser Rüde tatsächlich wie vorher. Fell ist gewachsen, er hatte noch zwei gesunde Würfe und wieder das gleiche Verhalten wie vorher.

                          Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde, er hat momentan sein drittes und letztes Implantat drin und das auch nur weil ich ihn im nächsten Jahr letzmalig Decken lassen werde. Danach wird er endgültig kastriert, da ich zum einen nicht bergeweise leere Implantathüllen in ihm haben möchte (die kommen weder raus, noch lösen sie sich auf), er auch nicht jünger wird (Narkoserisiko steigt), aber er zum anderen aus meiner Sicht aber deutlich mehr Lebensqualität hat, wenn er nicht ständig unter Strom steht. Auch wegen unserer intakten Hündin.

                          Warum ich ihn nicht gleich hab kastrieren lassen? Nun man möge mir hier Egoismus unterstellen, dass ich ihn nicht gleich endgültig aus der Zucht nehmen wollte. Wir haben nun mal eine sehr seltene Rasse, die in ihrem Heimatland auch als "vulnerable Breed" eingestuft ist. Er hatte zudem auch sehr guten Nachwuchs.

                          Falls noch einer Fragen zu Suprelorin hat, kann er die gerne stellen.

                          Liebe Grüße
                          Nikola
                          Viele Grüße
                          Nikola mit Shanti & Laney - und Mia, Tony & Filou für immer im Herzen

                          Kommentar


                            #28
                            Weitere Infos kann man auch hier bekommen:

                            http://www.vetmed.fu-berlin.de/einri...ion/index.html

                            LG
                            Nikola
                            Viele Grüße
                            Nikola mit Shanti & Laney - und Mia, Tony & Filou für immer im Herzen

                            Kommentar


                              #29
                              Ich würde mich gern in den Thread einklinken - allerdings aus einem anderen Grund.

                              Unser 2jähriger Rüde Wasco hatte gerade wieder zwei epileptiforme Anfälle (die Geschichte ist unter dem entspr. Thread zu lesen) - die endgültige Diagnose Epilepsie ist aber noch nicht gestellt (ich denke aber, dass es so ist). Nun habe ich auch mehrfach von der sog. hormoninduzierten E. gehört und dass nicht wenige Ärzte anraten, die Rüden zu kastrieren, gerade 2 Jahre ist wohl ein häufiges Einstiegsalter dafür.

                              Nun habe ich eben auch von diesem Chip gelesen, das wäre für mich eine Variante, ob das überhaupt Sinn macht (wollte eigentlich den Hund nicht kastrieren - wenn es aber medizinisch begründet ist, würde ich es tun lassen). Noch habe ich das Thema nicht mit der TÄ besprochen, ich kann erst morgen wieder hin. Gibt es vielleicht Erfahrungen diesbezüglich bei jemandem von euch?

                              Unser Wasco hat durchaus Probleme mit anderen Rüden - sonst habe ich allerdings nicht festgestellt, dass er irgendwie "oversexed" ist. Vielleicht liegt es auch an einer relativ geringen Hundedichte hier.

                              Ich danke euch schon mal.
                              Liebe Grüße von Katja mit Wasco

                              Kommentar


                                #30
                                @ Nikola:
                                Kannst du vielleicht mal berichten, wie andere fremde Hündinnen in der Zeit auf deinen implantierten Rüden reagiert haben? Wurde er noch als Rüde angesehen, oder eher als Hündin vom Geruch her, oder als Neutrum?
                                *** am Kopf kratz ***

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X