Hallo Kathrin,
ich kann mich durchaus in Deine Situation hineinversetzen . Und ich weiß auch, wievielen Hunden man täglich begegnet (es stimmt, das bemerkt man tatsächlich erst so richtig, wenn es bei Hundebegegnungen Probleme geben könnte).
Meine zwei Hovawartrüden sind unverträglich mit anderen unkastrierten Rüden. Darum möchte ich keinen Kontakt mit wildfremden Hunden (von denen ich ja nicht weiß, was mir da entgegenkommt: Rüde, Kastrat, Hündin?).
Wenn ich einen freilaufenden Hund sehe, rufe ich meine beiden unverzüglich heran, lasse sie absitzen und halte sie am Geschirr fest (ich halte sie NICHT an der Leine fest!). Sitzen deswegen, weil meine Hunde 41 und 45 Kilo wiegen und ich im Gehen eine instabilere Position hätte. Leine geht gar nicht, da ich keine 86 Kilo an der Leine zu halten vermag, die losstürmen (ich selber wiege 59 Kilo). Direkt am Geschirr dagegen kann ich sie auch dann sicher halten, wenn sie glauben, blöd machen zu müssen .
Nun war es anfangs so, dass ich doch recht angespannt war bei Begegnungen mit fremden Hunden. Denn es gibt immer wieder Hundebesitzer, die z. B. glauben, mir demonstrieren zu müssen, wie toll doch IHR Hund hört. Sie stolzieren dann mit geschwellter Brust mit 1 Meter Abstand an mir und meinen beiden sitzenden Hunden vorbei, den eigenen Hund ohne Leine (!) im "Fuß"... und das ging nun bereits MEHRFACH exakt so lange gut, bis das "guck-mal-wie-toll-mein-Hund-das-macht"-Gespann exakt auf unserer Höhe war. Dann entscheidet sich der ach so toll erzogene Hund spontan um und beschließt, dass er es doch spannender findet, kläffend und geifernd auf die beiden fremden Hunde da zuzurennen.... schon mehr als einmal lag ich wegen solcher Aktionen im Dreck, denn dann gehen meine natürlich auch nach vorne. Und loslassen tu ich nie nicht .
Oder es gibt eben die Hundehalter, die Du ja auch kennengelernt hast: "Hasso/Bello/Reheeex, komm her!" (Der Hund interessiert sich einen feuchten Kehricht für die Standortmeldungen seines Besitzers... und der Besitzer beschleunigt seinen Schritt NICHT! Macht auch sonst keine Anstalten, seinen Hund von meinen fernzuhalten).
In solchen Fällen helfe ich dem Besitzer etwas auf die Sprünge, indem ich wahrheitsgemäß sage: "Wenn Ihrer ein Rüde ist und meine beiden blöd anmacht, fehlt er!". (Die Sprüche "Meine haben Flöhe/ansteckende Krankheiten" sind zwischenzeitlich ausgelutscht und ziehen nicht mehr).
Nach diesem Satz wird der Besitzer in der Regel dann doch flott. Dass meine Hunde keine reißenden Bestien sind, weiß er in dem Moment dann ja nicht. Aber ich habe eben nicht ständig Lust, herauszufinden, ob sie just mit DIESEM Fremdling "nur spielen" wollen.
Diese Erfahrungen mache ich nun nicht erst seit gestern. Und mir ist Folgendes dabei aufgefallen:
Je entspannter ICH bin, desto gelassener reagieren meine Hunde auf den Fremdling! Ich weiß sehr wohl, das ist nicht gerade einfach, aber dennoch: Meine Versuche, gaaaanz ruhig (obwohl ich selber innerlich aufgewühlt war) und sehr leise zu meinen Hunden zu sagen: "Alles fein, alles okay, gleich gehen wir weiter" - in möglichst gleichgültigem, unbeteiligtem Tonfall - waren erfolgreich! Verkrampfe ich mich und meine Körperhaltung, stehe ich stocksteif und wortlos da und starre dem -unweigerlich herannahenden- Hund womöglich noch angstvoll entgegen - dann gehen meine beiden mit 100 % iger Sicherheit erstmal in den Fletsch-und-Brüll-Modus über.
DAS ist etwas, wo ich meine, Du solltest/müsstest es einfach üben, um Deinem Hund wiederum zu vermitteln, dass er sich ebenfalls entspannen kann. Vielleicht mit Hunden, die Dein Hund noch nicht kennt, deren Besitzer sich aber für eine Trainingseinheit zur Verfügung stellt. Zum Üben wählt man natürlich Abstände, die groß genug sind, damit keiner der Hunde in (unnötigen) Streß gerät. Es geht bei dieser Übung, das betone ich nochmal, um DICH und Deine Gelassenheit, nicht um den Hund.
Das Problem mit den "herrenlosen" Bauernhofhunden steht natürlich auf einem anderen Blatt. Da bin ich nach wie vor der Auffassung, dass hier der Weg zum OA der korrekte Weg wäre, zwecks ausbruchsicherer Unterbringung. Zumindest dann, wenn diese Hunde den Deinen tatsächlich angreifen und sogar verletzen. Das mußt Du Dir nicht bieten lassen!
Ist etwas lang geworden, die Antwort, aber vielleicht konnte ich Dir vermitteln, dass ich durchaus Dein mulmiges Gefühl bei Spaziergängen nachvollziehen kann. , da ich selber eine geraume zeitlang ziemlich angespannt und nervös unterwegs war. Erfolg bringt aber eher die Arbeit an einem selber (ggf. auch mit dem Hund) als ein chemischer / operativer Eingriff.
ich kann mich durchaus in Deine Situation hineinversetzen . Und ich weiß auch, wievielen Hunden man täglich begegnet (es stimmt, das bemerkt man tatsächlich erst so richtig, wenn es bei Hundebegegnungen Probleme geben könnte).
Meine zwei Hovawartrüden sind unverträglich mit anderen unkastrierten Rüden. Darum möchte ich keinen Kontakt mit wildfremden Hunden (von denen ich ja nicht weiß, was mir da entgegenkommt: Rüde, Kastrat, Hündin?).
Wenn ich einen freilaufenden Hund sehe, rufe ich meine beiden unverzüglich heran, lasse sie absitzen und halte sie am Geschirr fest (ich halte sie NICHT an der Leine fest!). Sitzen deswegen, weil meine Hunde 41 und 45 Kilo wiegen und ich im Gehen eine instabilere Position hätte. Leine geht gar nicht, da ich keine 86 Kilo an der Leine zu halten vermag, die losstürmen (ich selber wiege 59 Kilo). Direkt am Geschirr dagegen kann ich sie auch dann sicher halten, wenn sie glauben, blöd machen zu müssen .
Nun war es anfangs so, dass ich doch recht angespannt war bei Begegnungen mit fremden Hunden. Denn es gibt immer wieder Hundebesitzer, die z. B. glauben, mir demonstrieren zu müssen, wie toll doch IHR Hund hört. Sie stolzieren dann mit geschwellter Brust mit 1 Meter Abstand an mir und meinen beiden sitzenden Hunden vorbei, den eigenen Hund ohne Leine (!) im "Fuß"... und das ging nun bereits MEHRFACH exakt so lange gut, bis das "guck-mal-wie-toll-mein-Hund-das-macht"-Gespann exakt auf unserer Höhe war. Dann entscheidet sich der ach so toll erzogene Hund spontan um und beschließt, dass er es doch spannender findet, kläffend und geifernd auf die beiden fremden Hunde da zuzurennen.... schon mehr als einmal lag ich wegen solcher Aktionen im Dreck, denn dann gehen meine natürlich auch nach vorne. Und loslassen tu ich nie nicht .
Oder es gibt eben die Hundehalter, die Du ja auch kennengelernt hast: "Hasso/Bello/Reheeex, komm her!" (Der Hund interessiert sich einen feuchten Kehricht für die Standortmeldungen seines Besitzers... und der Besitzer beschleunigt seinen Schritt NICHT! Macht auch sonst keine Anstalten, seinen Hund von meinen fernzuhalten).
In solchen Fällen helfe ich dem Besitzer etwas auf die Sprünge, indem ich wahrheitsgemäß sage: "Wenn Ihrer ein Rüde ist und meine beiden blöd anmacht, fehlt er!". (Die Sprüche "Meine haben Flöhe/ansteckende Krankheiten" sind zwischenzeitlich ausgelutscht und ziehen nicht mehr).
Nach diesem Satz wird der Besitzer in der Regel dann doch flott. Dass meine Hunde keine reißenden Bestien sind, weiß er in dem Moment dann ja nicht. Aber ich habe eben nicht ständig Lust, herauszufinden, ob sie just mit DIESEM Fremdling "nur spielen" wollen.
Diese Erfahrungen mache ich nun nicht erst seit gestern. Und mir ist Folgendes dabei aufgefallen:
Je entspannter ICH bin, desto gelassener reagieren meine Hunde auf den Fremdling! Ich weiß sehr wohl, das ist nicht gerade einfach, aber dennoch: Meine Versuche, gaaaanz ruhig (obwohl ich selber innerlich aufgewühlt war) und sehr leise zu meinen Hunden zu sagen: "Alles fein, alles okay, gleich gehen wir weiter" - in möglichst gleichgültigem, unbeteiligtem Tonfall - waren erfolgreich! Verkrampfe ich mich und meine Körperhaltung, stehe ich stocksteif und wortlos da und starre dem -unweigerlich herannahenden- Hund womöglich noch angstvoll entgegen - dann gehen meine beiden mit 100 % iger Sicherheit erstmal in den Fletsch-und-Brüll-Modus über.
DAS ist etwas, wo ich meine, Du solltest/müsstest es einfach üben, um Deinem Hund wiederum zu vermitteln, dass er sich ebenfalls entspannen kann. Vielleicht mit Hunden, die Dein Hund noch nicht kennt, deren Besitzer sich aber für eine Trainingseinheit zur Verfügung stellt. Zum Üben wählt man natürlich Abstände, die groß genug sind, damit keiner der Hunde in (unnötigen) Streß gerät. Es geht bei dieser Übung, das betone ich nochmal, um DICH und Deine Gelassenheit, nicht um den Hund.
Das Problem mit den "herrenlosen" Bauernhofhunden steht natürlich auf einem anderen Blatt. Da bin ich nach wie vor der Auffassung, dass hier der Weg zum OA der korrekte Weg wäre, zwecks ausbruchsicherer Unterbringung. Zumindest dann, wenn diese Hunde den Deinen tatsächlich angreifen und sogar verletzen. Das mußt Du Dir nicht bieten lassen!
Ist etwas lang geworden, die Antwort, aber vielleicht konnte ich Dir vermitteln, dass ich durchaus Dein mulmiges Gefühl bei Spaziergängen nachvollziehen kann. , da ich selber eine geraume zeitlang ziemlich angespannt und nervös unterwegs war. Erfolg bringt aber eher die Arbeit an einem selber (ggf. auch mit dem Hund) als ein chemischer / operativer Eingriff.
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