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Wesenveränderung nach Kastration

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    Wesenveränderung nach Kastration

    Es dreht sich um die Kastration meines 7 Jahre alten Griffonmix-Rüden. Da ich mit Kastrationen und deren Auswirkungen noch nicht viel Erfahrung habe, wollte ich das hier mal kurz schildern.

    Mein Rüde Nello ist vor 4 Wochen kastriert worden, der Grund hierfür waren eine stark vergrößerte Prostata mit Zystenbildung und daraus erfolgende Kotabsatzprobleme.

    Schon wenige Tage nach der Kastration büßte er vollständig seinen Hundegeruch ein. Er riecht jetzt nach nahezu gar nicht mehr, was schade ist, denn er roch immer sehr angenehm.

    Auch wenige Tage nach der OP wurde er ungemein fressgierig. Mein TA meinte noch, es könnte an der Cortisonspritze liegen, nun ist das ja aber schon 4 Wochen her und die Futtergier ist geblieben, nichts ist mehr sicher vor ihm. Während ich sein Futter zubereite steht er gierig neben mir und sabbert (!) den ganzen Boden voll. Nachts schleicht er durchs Haus um zu gucken, ob nicht vielleicht die Katzen was übrig gelassen haben.

    Nun dachte ich, dass vielleicht wenigstens ein positiver Effekt (natürlich neben der Gesundung seiner Prostata) ein konzentrierteres Suchverhalten in der Rettungshundestaffel (Mantrailer) sein könnte, da er ja deutlich weniger markiert und schnüffelt. Aber im Gegenteil: er wirkt eher etwas träge und scheint eher auf schnellen Futtererfolg aus zu sein, denn auf längeres Suchen mit anschließender Belohnung durch das Opfer. Früher war der Weg sein Ziel (Finderwillen). Vor der OP war er trotz des Markierens und Schnüffelns gut lesbar für mich, nun scheint er eher spazieren zu gehen. Auch zu hause ist er viel träger geworden.

    Am liebsten sind ihm derzeit sein Dummytraining, da es ja dort Belohnung gibt…

    Nun wird er auch noch bei Fütterung seiner bisher normalen Futterration dicker, was eine Reduktion bedeutet, also noch mehr Kohldampf.

    Mir tut der arme Kerl weiklich leid. Er legt mir völlig fremde Verhaltensweisen an den Tag. Sein ganzes Sein scheint sich nur noch ums Fressen zu drehen.

    Sind so drastische Verhaltensveränderungen normal nach einer Kastration? Normalisiert sich das wieder, wenn sich der Körper erst auf die hormonellen Veränderungen eingestellt hat?

    Viele Grüße von
    Katja

    #2
    Tut mir leid, wenn sich das bei deinem Rüden so auswirkt. Bei Luc, kastriert mit 4 Jahren hat es nur Verhaltensverbesserung gebracht, d.h. er ist viel gelöster, fröhlicher, aufgeweckter also nur ins Positive.
    Vielleicht dauert es aber noch, bis sich die Hormone wieder eingependelt haben, so schnell geht das ja nicht...........


    Liebe Grüße Beate
    Liebe Grüße Beate

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      #3
      Hallo,

      leider hat es sich offensichtlich noch nicht bei allen Tierärzten herumgesprochen, daß es sinnvoll ist, erst einen Hormonstatus zu erstellen und dann zu kastrieren, sowohl beim Rüden als auch bei der Hündin!

      Unser Igor wurde vor einigen Jahren auch kastriert (damals wußten wir auch noch nichts über die Thematik), offensichtlich hatten wir einen günstigen Zeitpunkt erwischt, denn bei ihm war weder eine Verhaltensänderung festzustellen, noch daß er gefräßiger wurde.

      Mein Tip wäre nun, einen Hormonstatus zu erstellen und dabei auch die Schilddrüsenwerte abzuklären, denn sollten diese nicht ok sein, so ist da durchaus etwas positives, über eine Einstellung mit den entsprechenden Medikamenten, zu erreichen.
      Petra und die 3 Terröre

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        #4
        Hi
        Vor 9 Jahren zeigte mein Rüde mit ca einem Jahr "aggressives Verhalten",
        Übrigens mein erster Hund. Im Hundeverein drängte man damals auf Kastration, damit das aggressive Verhalten weniger wird.
        Leon zeigte nach der OP mit ca 2 Jahren keine Verhaltensänderung und auch normales Rüdenverhalten. Er hat sogar später unsere Hündin in der Läufigkeit versucht zu decken.
        Übrigens bin ich nicht mehr in dem Hundeverein, glaube nicht mehr alles und Leon hat sich durch liebevolle konsequente Erziehung geändert.
        Karin
        Karin aus DK

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          #5
          Hallo Karin,

          beim Hund von Nellobello lag eine med. Indikation für die Kastration vor, hier geht es nicht um dafür oder dagegen
          Petra und die 3 Terröre

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            #6
            Hallo Petra,

            das interessiert mich:


            Zitat von Birlie Beitrag anzeigen
            (...)sinnvoll ist, erst einen Hormonstatus zu erstellen und dann zu kastrieren, sowohl beim Rüden als auch bei der Hündin!
            Das bedeutet, dass es beim intakten Rüden hormonelle Schwankungen gibt
            und es einen guten bzw. schlechten Zeitpunkt für eine Kastration aus medizinischen Gründen gibt?
            Weißt du da noch mehr bzw. wo kann ich weiterlesen?

            Suko ist intakt und wird 9 Jahre alt. Ich hoffe, dass ich ihn nicht irgendwann mal kastrieren lassen muß.
            ..jedenfalls will ich das jetzt mal genauer wissen...mit dem guten und schlechten Zeitpunkt...
            LG Gudrun
            https://www.gesundehundeforum.com/co...lies/dizzy.gifSlainte, Mila und Stuart…. Oskar, Didge und Suko im Herzen

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              #7
              Hallo Petra,

              schließ mal Gudrun an, weitere Infos würden mich auch interessieren.
              Viele Grüße
              Angelika mit Benni im Herzen......
              und Oskar mit 13 Jahren noch fit....

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                #8
                Hallo,

                ich kümmere mich um genauere Details, kann allerdings einige Tage dauern, darum bitte nicht ungedüldig werden
                Petra und die 3 Terröre

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                  #9
                  LG Gudrun
                  https://www.gesundehundeforum.com/co...lies/dizzy.gifSlainte, Mila und Stuart…. Oskar, Didge und Suko im Herzen

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                    #10
                    Wir haben dann wohl auch Glück gehabt.
                    Paul hat sich garnicht verändert, aber nach der Kastration auch leider nicht weiter entwickelt.
                    Das Labi-Staubsauger-Gen war vor und nach der Kastration aktiv. Zunehmen tut er auch nicht mehr als vorher auch, Fell ist kein ausgesprochenes Babyfell, allerdings schon recht weich. Aber da er ein Mix ist, kann ich dazu auch nicht wirklich sagen, wie es aussehen sollte.
                    Liebe Grüße,
                    Birgit mit Charly und Chico an der Seite und immer im Herzen mein Knopfauge Paul, mein liebes Mäuschen Mandy, die sanfte, ruhige JoJo, die schöne Lisa und mein kluges Pünktchen

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                      #11
                      Hallo Petra,

                      das isdt interessant. Dachte, das sei nur bei einer Hündin wichtig. Nicht einmal in der berliner Uniklinik hätte man darauf geachtet... ?!

                      Schilddrüse ist abgeklärt, da sein Vater eine leichte Unterfunktion hat. Bei Nello ist alles ok, wenn auch im Grenzbereich.

                      Es kann auch sein, dass es an der ihm verabreichten Cortisoninjektion vor 4 Wochen, gleich nach der kastration liegt, denn sowas kann ja auch Heißhunger machen, wie ich erfahren habe.

                      Mehr Infos über Hormonstatus beim Rüden würden mich natürlich auch interessieren,danke.

                      Das mit medikamenten zu regeln, finde ich jetzt auch nicht so günstig, da ja wieder in dern Hormonhaushalt eingegriffen werden müsste.

                      Lieben Gruß
                      Katja

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                        #12
                        Hallo,

                        also ich habe mich jetzt etwas schlauer gemacht

                        Beim Rüden ist es nicht sooo einfach einen Hormonstatus zu erstellen, denn z. B. Testosteron hat eine relativ kurze "Halbwertszeit" d. h. so schnell wie es aufgebaut wird (z. B. beim Wahrnehmen einer läufigen Hündin), so schnell ist dieses Hormon auch wieder abgebaut, es sei denn der Rüde steht unter einer Dauerduftglocke.

                        Allerdings scheint auch hier die Schilddrüse als hormonbildendes Organ ein nicht unwesentlicher Faktor zu sein und man weiß heute, daß z. B. nach einer Kastration die SD-Werte sinken können.

                        Zitat von Nellobello Beitrag anzeigen
                        Schilddrüse ist abgeklärt, da sein Vater eine leichte Unterfunktion hat. Bei Nello ist alles ok, wenn auch im Grenzbereich.
                        Ich würde dennoch nochmals die SD-Werte von Nello testen lassen (T3, fT3, T4, fT4, TSH), denn oftmals werden, von nicht so ganz versierten Tierärzten die Werte "als im Grenzbereich" bzw. als normal bezeichnet, obwohl die Werte doch schon deutlich unter den Referenzwerten liegen und ggf. sind die Werte von Nello nach der Kastration weiter nach unten gerutscht.

                        Zitat von Nellobello Beitrag anzeigen
                        Das mit medikamenten zu regeln, finde ich jetzt auch nicht so günstig, da ja wieder in dern Hormonhaushalt eingegriffen werden müsste.
                        Wenn es die richtigen Medikamente bzw. Hormone sind, ist ja dagegen nichts einzuwenden, es sei denn du möchtest einen trägen, dicken Hund.
                        Petra und die 3 Terröre

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                          #13
                          Hallo Petra,

                          danke fürs Schlaumachen

                          Die Schilddrüsenwerte habe ich im Berliner Universitätsklinikum abchecken lassen - ich hoffe doch dass die das hinbekommen.

                          Nun ist´s aber natürlich noch wichtiger, das regelmäßig kontrollieren zu lassen, was ich natürlich tun werde.

                          Seine Gefräßigkeit und das damit einhergehende unvorstellbare Sabbern vor lauter Jieper ist mittlerweile zurückgegangen - gottseidank. Vermutlich lag das am Cortison und nicht an der Kastration selbst.

                          Träge ist er auch nicht, da mache ich mir erstmal keine Sorgen.

                          Liebe Grüße

                          Katja

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                            #14
                            Sammy hat sich nach der Kastration nur zum positiven entwickelt. Er war vorher nur unter Stress, wenn Hündinnen in der Nähe waren, egal wie alt !!!
                            Er ist aufmerksamer, gelehriger, entspannter und fröhlicher geworden.
                            Er hat auch eine Schilddrüsenunterfunktion !! Bekommt Forthyron 400 2 x 300 microgramm / Tag. Damit kommen wir gut klar !!
                            Fressen kann er immer - besonders wenn ich nicht hinschaue und die Tür zur Küche steht offen, da gehts an Katzenfutter !!!!!! Er neigt auch etwas zum dicksein !! Da muss ich total aufpassen, was nicht immer so klappt.
                            (Ich bin manchmal eine schlechte Hundemutti )

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                              #15
                              Um mal einigen Vorurteilen und "altbackenen" Meinungen entgegen zu wirken:

                              Kastration wird, nach neuesten Erkenntnissen, zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat empfohlen! Dies gilt für Rüden wie Hündinnen gleichermassen.

                              Weshalb wird dies so empfohlen?

                              Bei Rüden:
                              Kastration bringt nur einen direkten und ausgeprägten Effekt wenn diese VOR der Geschlechtsreife des Rüden passiert.
                              Je länger man wartet oder je später die Kastration erfolgt, umso weniger effektiv ist diese in Bezug auf das Wesen des Hundes!
                              Da mein Mann Hundeführer im bewaffneten Sicherheitsdienst ist und unsere Rottis als Sprenstoffspürhunde eingesetzt werden ist ein ausgeprägter Spieltrieb erwünscht .... darauf basiert die Ausbildung zum Spürhund.
                              Und wann sind Hunde am verspieltesten? Genau, im Jungendalter.
                              Die alte Mähr vom Rüden der faul und träge wird durch Kastration ist nicht haltbar und trifft wenn, dann nur in vereinzelten Fällen zu.
                              Übrigens, eine Kastration ist auch für eine Schutzhundausbildung nicht abträglich! Die Kastration verändert nur das Aggressionsverhalten gegenüber Geschlechtsgenossen ..... das Aggressionsverhalten gegenüber Menschen wird NICHT beeinflusst!

                              Bei Hündinnen:
                              Grundsätzlich ist die Ausprägung auf das Wesen und Verhalten einer Kastration bei Hündinnen eher zu vernachlässigen.
                              Die beiden Hauptargumente für eine Kastration bei Hündinnen ergeben sich aus der Erleichterung bei der Hygiene und dem absoluten minimieren (>0,5%) von Gesäugekrebs.
                              Der ebenfalls althergebrachte Irrglaube das man damit bis nach der ersten Läufigkeit warten soll ist ebenfalls völlig falsch und wissenschaftlich unhaltbar.
                              Im Gegenteil, der Vorteil der Gesäugekrebsreduktion ist durch das warten bis nach der ersten Läufigkeit völlig dahin!

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