Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Kehlkopflähmung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Kehlkopflähmung

    Hallo ihr,

    bei unserer Shepherd- Hündin, die schon etwas älter ist, wurde eine Kehlkopflähmung festgestellt. (genaues Alter unbekannt, da TH- Hund).

    Sie zeigt seit einiger Zeit laute Atemgeräusche beim Hecheln und sie sog die Luft oft sehr stark ein.
    Beim Schwimmen, Fressen oder Bellen kam es häufig zum Verschlucken.

    In der Tierklinik wurde eine Bronchoskopie gemacht, bei der der Arzt eine beginnende Kehlkopflähmung diagnostizierte.

    Eine Behandlung dagegen gibt es wohl nicht. Wir sollen den Hund schonen, wenn er schlimmer wird, rät er zu einer OP:
    Die Kehlkopflappen (oder wie auch immer man diese beiden Schließbänder nennt), die bei einer KKL nicht mehr richtig öffnen und schließen, werden nach außen genäht. Das bringt zwar keine Heilung, aber verhindert dies "Erstickungssymptome".

    Bei unserem Hund ist es soweit, dass wir bald operieren lassen wollen (allerdings nicht im Sommer).
    Sie hatte ein paar Mal jetzt sogar eine leicht blaue Zunge, wobei die Symptome besser werden, sobald sie ins Wasser geht (Abkühlung).
    Gestern haben wir uns beim Spaziergang in fremdem Terrain übelst verlaufen und der Hund war vollkommen geschafft, wir mussten sehr langsam laufen, am Ende habe ich sie sogar getragen.

    Meine Fragen:
    Hat jemand Erfahrungen mit KKL?
    Wie gefährlich/ akut kann das werden?
    Wie sollte man sich mit dem Hund verhalten?
    Was passiert eigentlich genau bei einer KKL?
    Hat jemand Erfahrungen mit der OP (Risiken, Heilung, Wohlbefinden danach,...)?
    Gibt es Alternative Unterstützungsmöglichkeiten für den Hund?

    Ich wäre um Erfahrungswerte sehr dankbar, leider haben wir teilweise verpasst, dem TA diese Fragen zu stellen, manche Dinge fallen einem halt auch erst hinterher ein...

    #2
    Schau' mal hier http://www.gesundehunde.com/forum/sh...lkopfl%E4hmung

    LG
    Ute
    Lieben Gruß
    Ute

    Kommentar


      #3
      danke für den Link, das ist hilfreich!

      Aber mir bleiben trotzdem noch Fragen:

      Warum bekommt der Hund bei einer KKL eigentlich so schlecht Luft, was passiert da?

      Hat jemand Erfahrungen mit der Tierklinik Sandpfad in Wiesloch/ Heidelberg in Bezug auf KKL?

      Über weitere Erfahrungsberichte würde ich mich auch freuen!

      Kommentar


        #4
        bei einer kehlkopflähmung sind die stimmbänder gelähmt, daher können sie nicht bewegt werden, wie es physiologisch optimal wäre. die beiden stimmbänder liegen aber vor der luftröhre .. ergo ist es für den hund schwer, voll durchzuatmen. es kommt bei dieser position der stimmbänder, die durch lähmung eingeschränkt ist, immer die gleiche menge luft in die lunge. bei starker belastung müssten beide stimmbänder aber über muskelarbeit im kehlkopf maximal auseinander gespreiztr werden, das passiert normalerweise sozusagen automatisch ... der kehlkopf ist schon eine anatomische meisterleistung mit der möglichkeit der feinjustierung. bei gelähmten stimmbändern geht das leider nicht. daher die idee, die stimmbänder wie beschrieben zu operieren. allerdings besteht dann auch immer ein bisschen die gefahr, dass speisen in die luftröhre gelangen. denn bei nahrungsaufnahme verschliessen normalerweise die stimmbänder die luftröhre zum schutz. aber ein alternative gibt es leider nicht. die lähmung ist neurologisch bedingt irreversibel.

        Kommentar


          #5
          Zitat von Cyrus Beitrag anzeigen
          allerdings besteht dann auch immer ein bisschen die gefahr, dass speisen in die luftröhre gelangen. denn bei nahrungsaufnahme verschliessen normalerweise die stimmbänder die luftröhre zum schutz.
          Ist das definitiv immer so? Ich kann mich an Nickys Bronchoskopie erinnern, die Stimmbänder zeigten eine deutliche Asymetrie, klappten nicht richtig zur Seite, aber schlossen sich auch nicht richtig.
          Also denke ich doch, dass die Gefahr des Verschluckens doch schon jetzt besteht und nicht erst durch die OP, oder?

          Wenn diese Dinger die Stimmbänder sind, und diese per OP zur Seite genäht werden, kann der Hund dann überhaupt noch bellen???
          (Das ist meiner Maus nämlich seeeeehr wichtig! )

          Kommentar


            #6
            die frage ist ja immer, ist die lähmung beider bänder vollständig oder auf beiden seiten nur auf dem vorderen oder hínteren abschnitten ... hiernach richtet sich dann auch, inwiefern derzeit schon die beweglichkeit der stimmbänder eingeschränkt ist.

            wie das OP-ergebnis und seine folgen aussehen, weißt du leider erst nachher

            Kommentar


              #7
              ... und wg bellen .. ja der stimmton könnte sich schon ändern .. ich kann dir jetzt nicht sagen, ob sie dann mehr eindruck schindet als jetzt

              Kommentar


                #8
                Grüße,

                ich weiß, dass es in der Tierklinik Duisburg Kaiserberg eine Ärztin gibt (heißt glaube ich: Frau Dr. Klesty), die auf diesem Gebiet bei OP´s Spezialistin ist.

                gruß
                sabine

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Cyrus Beitrag anzeigen
                  ... und wg bellen .. ja der stimmton könnte sich schon ändern .. ich kann dir jetzt nicht sagen, ob sie dann mehr eindruck schindet als jetzt
                  Soviel mir bekannt ist, sollen Hunde nach der OP nicht mehr bellen weil die Gefahr besteht, daß die angenähten Bänder dann abreißen.
                  Babsi mit Wendy
                  ~ in loving Memory Ferdinand 21.09.2003 - 03.03.2015 ~ Jana 02.03.2001 - 19.06.2014 ~ Cimberly 14.07.2006 - 11.12.2013 ~ Bruno 14.01.1997 - 17.04.2009 ~

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von JanaBabsi Beitrag anzeigen
                    Soviel mir bekannt ist, sollen Hunde nach der OP nicht mehr bellen weil die Gefahr besteht, daß die angenähten Bänder dann abreißen.
                    Oh mein Gott, das wird nicht funktionieren! Ich habe niemals einen bellfreudigeren Hund gesehen... In jeder Lebenslage: Will Futter, hat Spaß, regt sich auf, etc.
                    Wie soll man das denn einem Hund verbieten?...

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Knochenwolf Beitrag anzeigen
                      Wie soll man das denn einem Hund verbieten?...
                      Das weiß ich leider nicht - aber ich könnte mir vorstellen, daß das Bellen eventuell auch mit Schmerzen oder einfach einem "komischen Gefühl" verbunden ist, daß der Hund es dann von alleine lässt. Aber das ist nur eine Vermutung.
                      Babsi mit Wendy
                      ~ in loving Memory Ferdinand 21.09.2003 - 03.03.2015 ~ Jana 02.03.2001 - 19.06.2014 ~ Cimberly 14.07.2006 - 11.12.2013 ~ Bruno 14.01.1997 - 17.04.2009 ~

                      Kommentar


                        #12
                        Oh jeh *puh*, das steht doch zum Teil alles in dem genannten Link.
                        Wie kommt man eigentlich darauf, daß die Stimmbänder gelähmt sind, wenn hier von Kehlkopflähmung die Rede ist? (Das gleiche wurde gerade in einem Thread mit gleichem Thema im Mitgliederbereich behauptet.) Würde es dann nicht Stimmbandlähmung heißen? In der Tat konnte mein Hund damals kaum noch bellen und knurren, die Stimmbänder können durchaus in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber operiert wird an denen nichts, gelähmte Stimmbänder führen auch nicht zu Atemnot und OP-Bedarf!

                        Gelähmt sind bei der KKL die Aryknorpel, das sind die beiden Kehldeckel, die beim Atmen geöffnet sind und beim Schlucken reflexartig schließen. Sie haben, wie mir kürzlich mein Lieblings-TA erzählte, vier Muskeln zum Schließen und nur zwei zum Öffnen. Diese Muskeln zum Öffnen sind gelähmt. Meist sind beide Aryknorpel gelähmt oder teilweise gelähmt. Wenn einer noch komplett intakt ist, benötigt man auch keine OP. Bei der OP wird der Aryknorpel seitlich festgenäht, der stärker betroffen ist.
                        Diese OP kann die Stimmbänder soweit schädigen, daß der Hund anschließend keine Stimme mehr hat. Es gibt aber wirklich Schlimmeres, nämlich ein Hund, der kurz vorm Ersticken ist und regelmäßig aus Luftnot zusammenbricht. Mein Hund hatte nach der OP zunächst keine Stimme mehr. Man soll auch für die erste Zeit dafür sorgen, daß der Hund keine Bellversuche macht. Das dürfte nicht schwer sein, indem man Situationen vermeidet, die den Hund zum Bellen animieren. Wenn der Hund gehorsam ist, kann man es ihm auch einfach verbieten. Die OP liegt bei uns jetzt knapp zwei Jahre zurück, seit ca. einem halben Jahr hat mein Hund seine Stimme wieder.
                        Ganz wichtig ist ein erhöhter Napf beim Fressen und Saufen, und zwar für den Rest des Hundelebens. Auch Trockenfutter ist nicht so prickelnd, zumindest nicht, wenn feine Krümel an der Oberfläche der Kroketten/Bröckchen sind. Man muß sich immer vor Augen halten, daß der Hund nun seine Kehldeckel nicht mehr vollständig schließen kann, dadurch besteht die Gefahr des Verschluckens.

                        Operieren kann das kaum ein "normaler" TA, das wird in Unikliniken gemacht oder eben in der Klinik am Kaiserberg von Frau Dr. Klesty durchgeführt. Ich würde immer letztere vorziehen, sie hat die meiste Erfahrung darin, und wenn es keine Komplikationen gibt, kann man den Hund am Tag der OP wieder mit nach Hause nehmen. Außerdem macht sie die Kehlkopfspiegelung zur Diagnosestellung und die OP in einer Narkose. In der TiHo Hannover z.B. mutet man dem Hund zwei Narkosen zu (an zwei Terminen) und behält den Hund auch noch für eine Woche und für teuer Geld dort!

                        LG
                        Ute
                        Lieben Gruß
                        Ute

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von zippy Beitrag anzeigen
                          Oh jeh *puh*, das steht doch zum Teil alles in dem genannten Link.
                          Wie kommt man eigentlich darauf, daß die Stimmbänder gelähmt sind, wenn hier von Kehlkopflähmung die Rede ist? (Das gleiche wurde gerade in einem Thread mit gleichem Thema im Mitgliederbereich behauptet.) Würde es dann nicht Stimmbandlähmung heißen? In der Tat konnte mein Hund damals kaum noch bellen und knurren, die Stimmbänder können durchaus in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber operiert wird an denen nichts, gelähmte Stimmbänder führen auch nicht zu Atemnot und OP-Bedarf!
                          das Synonym für die KKL ja auch Stimmbandlähmung oder Laryngoplegie.

                          Bei einer Kehlkopflähmung ist die Kehlkopfmuskulatur teilweise oder vollständig gelähmt. Die Lähmung der Muskulatur bedingt je nach Umfang eine ein- oder beidseitige Fehlstellung der Stimmbänder und deren Beweglichkeit ... daher also die Stimmbandlähmung.
                          Ursache für die KKL ist häufig die Schädigung des Nervus lanryngeus recurrens (Infektionen, Tumore, Stoffwechsleerrkankungen ..) Dieser Nerv und seine Äste versorgen die gesamte KK-Muskulatur.

                          Die betreffende KK-Muskulatur bewegt für die Bewegung der Stimmbänder die Aryknorpel. Sind diese KK-Muskel gelähmt, sind auch die Aryknorpel unbeweglich ... mit entsprechender Folge für die Beweglichkeit der Stimmbänder.

                          Kommentar


                            #14
                            Ein Synonym ist das nicht, höchstens ein Zusatz. Das Synonym für Kehlkopflähmung ist Laryngoparalyse.
                            Leider Habe ich weder ein deutsches Wort für Lyryngoplegie noch ein lateinisches für Stimmbandlähmung gefunden. Vielleicht klärst Du mich zumindest über die deutsche Bedeutung der "Laryngoplegie" auf, würde mich freuen, in meinem Pschyrembel steht auch nichts dazu.
                            Auch die Ursachen, die die AOK da nennt, sind bei Hunden eher andere. Habe das vor kurzem bei meinem TA im "Praktikum der Hundeklinik" zu lesen bekommen. In meiner Uraltausgabe steht das leider nicht so schön drin. Gemerkt habe ich mir daraus nur die KKL als Sekundärerkrankung der Polyneuropathie, weil dies auf meinen eigenen Hund zutrifft. Er hat nun eine weitere Sekundärerkrankung dazubekommen, so daß ich mich mit dem ganzen Thema erneut beschäftigte.

                            LG
                            Ute
                            Lieben Gruß
                            Ute

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von zippy Beitrag anzeigen
                              Ein Synonym ist das nicht, höchstens ein Zusatz. Das Synonym für Kehlkopflähmung ist Laryngoparalyse.
                              Leider Habe ich weder ein deutsches Wort für Lyryngoplegie noch ein lateinisches für Stimmbandlähmung gefunden. Vielleicht klärst Du mich zumindest über die deutsche Bedeutung der "Laryngoplegie" auf, würde mich freuen, in meinem Pschyrembel steht auch nichts dazu.
                              Auch die Ursachen, die die AOK da nennt, sind bei Hunden eher andere. Habe das vor kurzem bei meinem TA im "Praktikum der Hundeklinik" zu lesen bekommen. In meiner Uraltausgabe steht das leider nicht so schön drin. Gemerkt habe ich mir daraus nur die KKL als Sekundärerkrankung der Polyneuropathie, weil dies auf meinen eigenen Hund zutrifft. Er hat nun eine weitere Sekundärerkrankung dazubekommen, so daß ich mich mit dem ganzen Thema erneut beschäftigte.
                              LG
                              Ute
                              Plegie ist das altgriechische wort für Lähmung oder Paralyse,
                              Larynx ... auch griechisch
                              und Mediziner bedienen sich sowohl im lateinischen, im griechischen als auch im altgriechischen.

                              alles findet man nicht im Internet .. oder bei der AOK , manchmal ist die Basis für breites Wissen eine fundierte Ausbildung

                              es gibt für die KKL beim hund auch nicht nur eine ursache, dass das spektrum beim hund anders ist als beim menschen ist jetzt nicht wirklich ungewöhnlich.
                              in der humanmedizin sind die verschiedenen ursachen aber besser untersucht, weil die diagnostischen möglichkeiten umfänglicher sind.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X