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    unser Chico

    Hallo zusammen,

    unser Chico wurde von unserer TS-Orga nach Deutschland vermittelt. Er war im Strassengraben gefunden worden. Die Leute nahmen ihn mit, fütterten und badeten ihn und brachten ihn dann zu uns.

    In unserer Auffangstation war er ca. 2 Monate bevor er ein Zuhause in Deutschland gefunden hat.

    Dort angekommen zeigt er am folgenden Tag dieses Verhalten:

    http://www.youtube.com/watch?v=u7C0f3X_E90

    Das wiederholt sich 6-7 Mal, dann macht er völlig erschöpft eine Pause von ca. einer halben Stunde und dann fängt es wieder an.

    Er wurde inzwischen gründlichst untersucht, geröntgt, dem Orthopäden vorgestellt, mit AB behandelt und sogar ein MRT wurde gemacht. Alles ohne Befund!

    Hat jemand so etwas schon gesehen und hat vielleicht einen Tipp?

    Wir sind völlig ratlos

    #2
    Ich finde, das sieht aus wie eine Wahrnehmungsstörung, also einer Störung im Gehirn. Ich kann mich dunkel an ein Video erinnern, wo ein kleiner Hund seinen Fuss ähnlich als fremdes Lebewesen wahrnimmt und ihn nach einem erfolglosen Zähnefletschen angreift.
    Was genau wurde denn untersucht? Und welche Diagnosen wurden auf Grund der Untersuchungsergebnisse verworfen?

    Das ist jetzt aber keine große Hilfe. Ich drücke die Daumen, dass sich die Ursache bald finden und hoffentlich auch behandeln lässt.

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      #3
      Hallo Usch,

      was passiert denn wenn Du ihn wärend dessen ansprichst und versuchst ihn abzulenken ??

      Das sieht für mich nach einer Stressreaktion aus.
      Viele Hunde fangen bei Stress mit stereotypen Dingen an - Füße lecken, Schwanz fangen, Schatten fangen, Luft schnappen oder einfach nur im Kreis rennen etc.

      Diese Stressreaktionen sind irgendwann so verinnerlicht, daß sie zu einer Art "Tick" werden und vom Hund selbst nicht mehr zu unterbrechen sind. Du musst ihm da raus helfen.

      Meiner Meinung nach und nur auf die Ferne würde ich Dir einen Hundepsychologen ans Herz legen und dem Hund keine Ballspiele oder ähnliche stressverursachenden Dinge machen. Alles schön ruhig und gediegen damit das ausgeschüttete Cortisol wieder runterfährt.

      Sollte es sich tatsächlich um Stress handen, wird es sehr lange (mehrere Monate) dauern bis der Hund wieder auf Normalnull ist.

      EDIT: Ich hab nochmal Deinen Post gelesen. Er war 2 Monate bei Euch und hat das nicht gemacht und hat jetzt in seinem neuen Zuhause angefangen??
      Babsi mit Wendy
      ~ in loving Memory Ferdinand 21.09.2003 - 03.03.2015 ~ Jana 02.03.2001 - 19.06.2014 ~ Cimberly 14.07.2006 - 11.12.2013 ~ Bruno 14.01.1997 - 17.04.2009 ~

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        #4
        Also als Laie sieht das für mich so aus, als wenn irgendwas an seinem Hinterteil sich so anfühlt, als würde es nicht zu ihm gehören ?
        Ein Gefühl, als wenn ein anderer Hund etwas macht was er nicht einordnen kann ?

        Wenn er schon dahingehend untersucht wurde, bin ich auch ratlos, einem Neurologen vorstellen ???
        Ein Hund im Bett knuddelt und verschmutzt das Laken, aber dafür glättet und reinigt er die Seele !
        Doris mit Lucy, Jessy, Buzelmann und Lina im Herzen

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          #5
          Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Hund kein organisches Problem hat, sondern eine enorme Verhaltensstörung. Man muss sich mal überlegen, was der arme Kerl alles mitgemacht hat. Jetzt hat er wahrscheinlich zum 1. Mal in seinem Leben Geborgenheit. ICH würde versuchen, dass ich ihn sofort abrufe oder ablenke, wenn er noch am Anfang (beim Knurren) dieses Verhaltens ist. Man könnte ihn rufen und ihm dann ein Leckerlie geben. Wenn man Glück habt, wird das Verhalten seltener, ganz verschwinden wird es evtl. nicht.

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            #6
            Zitat von usch57 Beitrag anzeigen

            In unserer Auffangstation war er ca. 2 Monate bevor er ein Zuhause in Deutschland gefunden hat.

            Dort angekommen zeigt er am folgenden Tag dieses Verhalten:
            Nur noch mal zum Verständnis, der Hund war 2 Monate in der Auffangstation, kommt dann nach Deutschland( wahrscheinlich per Flieger) und fängt am nächsten Tag mit diesem Verhalten an?
            Ich denke in dem Fall wie "Luycmaus" ich würde etwas am Hinterteil vermuten, bekam der Hund vor dem Flug eine Spritze ins Hinterteil? und kam dann in die Transportbox? Vielleicht brannte es, er konnte sich nicht viel bewegen und behält dies im Gedächtnis!
            Um dieses Verhalten zu unterbrechen, würde ich, da ja laut Untersuchungsergebnissen nichts heraus gekommen ist, versuchen durch ein Signal( z.B. Pfiff+Leckerli) ihn aus diesem Verhaltensmuster herauszubekommen.
            Viel Glück
            Vera
            LG Vera mit Mona und Amigo, mit Bijou im Herzen
            Man sieht nur mit dem Herzen gut(Antoine de Saint- Exupéry)

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              #7
              Hi , ich finde auch das es eher eine Verhaltensstörung ist . Man sieht
              ja öfter mal Hunde die so ein verhalten an den Tag legen . Ich würde ihn mehrmals am Tag mit einem Dummy/Ball trainieren . Und ihn mit was leckerem belohnen . Ich denke das man ihm dieses verhalten ganz gut abgewöhnen/vergessen lassen kann . Training würde ich sofort anfangen , bevor der sich oder andere ausversehen verletzt .
              Halt uns aber mal auf jeden fall am laufen , wie es bei euch
              weiter geht und wie es ihm geht ...

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                #8
                Hallo zusammen,

                vielen Dank für eure Antworten.
                Chico hat vor seiner Abreise im Flugzeug keine Spritze bekommen. Wir geben den Hunden, die zu Nervosität neigen, nur Bachblütendrops. Er hat dieses Verhalten bei uns nie gezeigt. Es kann auch nicht unbemerkt geblieben sein, weil er bei seiner Betreuerin am Haus lebte.
                Es ist, als ob von seinem Hinterbeinchen ein Impuls ausgehen würde, er spürt ihn kommen, dreht sich zum Beinchen, knurrt es an und dann beginnt er zu drehen.
                Im Augenblick bekommt er ein Mittel, das auch für Epilepsie eingesetzt wird und hat zwischenzeitlich eine "anfallsfreie" Zeit von 20 Stunden geschafft. Er ist in diesem Moment weder durch Ansprechen noch sonst irgendetwas ablenkbar. Diese "Aggression" richtet sich nie gegen Menschen oder andere Hunde, sondern nur gegen sein Hinterbein. Sämtliche Untersuchungen haben keine Ursache zutage gefördert.

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                  #9
                  Zitat von usch57 Beitrag anzeigen
                  Im Augenblick bekommt er ein Mittel, das auch für Epilepsie eingesetzt wird und hat zwischenzeitlich eine "anfallsfreie" Zeit von 20 Stunden geschafft.
                  Das spricht aber doch eher nicht für eine Verhaltensstörung ohne organische Ursache. *find* Was sagen die TA's? Es scheint ja Vermutungen zu geben, zumal er medikamentös behandelt wird. Auslöser für das Zeigen von Anfällen (auch Epilepsie) können ja unter anderem Stress sein. Evtl. war die Belastung durch den Flug Auslöser. Das würde auch erklären, warum er das Verhalten in Spanien nicht gezeigt hat. - Aber ich habe mich mit dem Thema bisher nicht näher beschäftigen müssen, habe daher nicht viel Ahnung und kann nur Vermutungen anstellen. Trotzdem halte ich an der Idee fest, dass es nicht "nur" eine Verhaltensstörung ist.

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                    #10
                    Hallo Usch,

                    das alles klingt doch sehr nach partieller Epilepsie.
                    Da ist nur ein Teil des Hirns betroffen und es kann zu stereotypen Bewegungsabläufen kommen, ohne Bewusstseinsverlust.
                    Auch die Phase der anschließenden Verwirrung ist wenig ausgeprägt oder fehlt ganz.
                    Dafür spricht wirklich, dass das Epilepsie-Medikament anschlägt.

                    Berichte bitte weiter, ja?
                    Viele liebe Grüße !

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                      #11
                      Zitat von chaos-rudel Beitrag anzeigen
                      Auslöser für das Zeigen von Anfällen (auch Epilepsie) können ja unter anderem Stress sein. Evtl. war die Belastung durch den Flug Auslöser. Das würde auch erklären, warum er das Verhalten in Spanien nicht gezeigt hat.
                      Das habe ich auch erlebt, Stress als Auslöser für epileptische Anfälle.
                      Meine verstorbene Hündin hatte 2 Anfälle (da war sie 6), kurz hintereinander.
                      Ausöser war der Tod ihrer "Adoptiv-Mama", noch dazu war sie läufig, was ja auch Stress ist.
                      Sie bekam keine Medikamente. Trotzdem blieb es bei diesen 2 Anfällen, sie wurde 15 Jahre alt.
                      Viele liebe Grüße !

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                        #12
                        Vielleicht nützt Dir die Reaktion von Salim: Er ist bei dem Video zuerst zur Tür gerannt, um zu schauen, ob jemand kommt. Dann hat er das Video auf dem Monitor, hinter dem Monitor und an den Lautsprechern verfolgt und abwechselnd seinen Kopf links und rechts schief gehalten wie zum Spiel.

                        Ich bin kein Mediziner. Aber bevor ich Epilepsie o. ä. vermute, würde ich es als eine Art Spiel ansehen, so wie den eigenen Schwanz fangen. Oder habt ihr noch nie mit dem Hund gespielt, indem ihr ihn angeknurrt habt?

                        Mach Dir weniger Sorgen und spiele mit Deinem Hund so oft es geht
                        Das meint jedenfalls Dein Salim (der mit seinen HSH Maximaßen sehr heftig und gerne spielt.)

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                          #13
                          Zitat von SALIM Beitrag anzeigen
                          Vielleicht nützt Dir die Reaktion von Salim: Er ist bei dem Video zuerst zur Tür gerannt, um zu schauen, ob jemand kommt. Dann hat er das Video auf dem Monitor, hinter dem Monitor und an den Lautsprechern verfolgt und abwechselnd seinen Kopf links und rechts schief gehalten wie zum Spiel.

                          Ich bin kein Mediziner. Aber bevor ich Epilepsie o. ä. vermute, würde ich es als eine Art Spiel ansehen, so wie den eigenen Schwanz fangen. Oder habt ihr noch nie mit dem Hund gespielt, indem ihr ihn angeknurrt habt?

                          Mach Dir weniger Sorgen und spiele mit Deinem Hund so oft es geht
                          Das meint jedenfalls Dein Salim (der mit seinen HSH Maximaßen sehr heftig und gerne spielt.)

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                            #14
                            Hallo,<br /> also ein Spiel kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen. Ich kenne keinen Hund, der beim Spiel so einen Gesichtsausdruck hat. Für mich deutet alles auf Stress hin und würde auch eher Richtung Stereotypes-Verhalten tippen. Auf gar keinen Fall würde ich nun mit Ballspielen o. ä. anfangen!!!!!!!!<br /> Rituale und Ruhe. Einen guten Verhaltenstherapeut würde ich dazu ziehen. Halte uns bitte auf dem Laufenden.<br /

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                              #15
                              Wenn das Medikament eine sedierende Wirkung hat , ist ja eigentlich klar, das der Hund dieses Verhalten nicht zu Tage bringt / bringen kann . Wenn er schon nicht ansprechbar ist , dann ist er wohl auch nicht in der Lage seinem alten Verhaltensmuster nach zu gehen . Mich würde noch intressieren welches Medikament er bekommt . Und möchte der TA ihn mit diesem Medikament die "Epilepsie" behandeln oder den Hund für eine Zeit ruhig stellen und somit evtl. das Verhaltensmuster "vergessen lassen / abgewöhnen "

                              Gruss von Boran ausm Norden

                              edit :
                              Ich habe immer noch das Gefühl das dies ein Autoaggressives verhalten ist .
                              Was bei Hunden gar nicht mal so
                              selten ist . Der wurde ja rüber geflogen hast du gesagt .
                              Autoaggressives verhalten kann ja unter anderem durch Stresssituationen ,
                              Isolation u.ä. ausgelösst werden . Ich würde auf jeden fall
                              den TA mal darauf anhauen ob er in der Richtung schon mal gedacht hat ...

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