Zitat von Nora&Steffi
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Barack
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Titerbestimmungen sind wie Du schon korrekt vermutest Steffi, sehr sinnvoll um den richtigen Impfzeitpunkt für die Welpenimpfung zu bestimmen. Da das für die meisten Züchter/Tierhalter "zu kompliziert" ist, gibt es in der Regel Impfschemata, die darauf bauen, dass die maternalen AK-Tierwerte bei Welpen zu bestimmten Zeiten fallen. Um die optimale durch Impfungen aktivierte Immunität zu schaffen, wird deshalb oft 8-12-16 geimpft. Oftmals besteht aber in der 8. Lebenswoche noch ein starker maternaler AK-Titer, der bei den meisten Welpen mit der 12. Woche soweit sinkt, dass eine Impfung eine Chance hat zu greifen. Allerdings passiert das nicht "auf Knopfdruck" und bei allen Welpen gleichzeitig, deshalb auch die Impfung in der 16. Woche als letzte Sicherheit.
Um sich auf eine Imfpung im Welpenalter beschränken zu können, wäre eine Titerbestimmung VOR der ersten Impfung sinnvoll.
Titerbestimmung sonst: Ist sinnvoll um zu prüfen ob eine TW-Impfung einen geforderten AK-Titer aufgebaut hat um z.B. nach Skandinavien oder GB zu reisen.
Ansonsten ist sie reiner Luxus (den auch ich meinem Hund 1 Jahr NACH der letzten Impfung gönnte), der aber auch nicht wirklich die von vielen haltern immer gewünschte Sicherheit geben kann. Es gibt Tiere, die NIE einen Titer aufbauen und die man "zu Tode impfen" könnte. In der Regel ist der Titer in 3-5 Wochen nach der Impfung am höchsten und kann dann fallen. Auch wenn nach einer Impfung bei deutlich späterer Titermessung kein Titer nachgewiesen wird kann TROTZDEM eine sterile Immunität bestehen. Der kausale Zusammenhang Titer == sterile Immunität ist meines bescheidenen Wissens (Vorträge bei Mo Peichl und Ron Schlutz) nur für Staupe und Parove nachgewiesen. Bei TW streiten die Gelehrten bzw. gibt es KEINE kausalen Nachweiss... (lustig, dass der Titer dann trotzdem für die Einreise nach GB und Skandinavien reicht, aber irgendwo muss man halt was definieren )Petra und Sir Brutus tief im Herzen und Minimausi auf dem Schoss
Terrier sind die beste Medizin -- Pinscher sind aber auch nicht schlecht
Und: ich bin seit Mai 2011 kein Admin mehr, bitte jemand anderen fragen
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Barack
Zitat von brutusfunk Beitrag anzeigenTiterbestimmungen sind wie Du schon korrekt vermutest Steffi, sehr sinnvoll um den richtigen Impfzeitpunkt für die Welpenimpfung zu bestimmen. Da das für die meisten Züchter/Tierhalter "zu kompliziert" ist, gibt es in der Regel Impfschemata, die darauf bauen, dass die maternalen AK-Tierwerte bei Welpen zu bestimmten Zeiten fallen. Um die optimale durch Impfungen aktivierte Immunität zu schaffen, wird deshalb oft 8-12-16 geimpft. Oftmals besteht aber in der 8. Lebenswoche noch ein starker maternaler AK-Titer, der bei den meisten Welpen mit der 12. Woche soweit sinkt, dass eine Impfung eine Chance hat zu greifen. Allerdings passiert das nicht "auf Knopfdruck" und bei allen Welpen gleichzeitig, deshalb auch die Impfung in der 16. Woche als letzte Sicherheit.
Um sich auf eine Imfpung im Welpenalter beschränken zu können, wäre eine Titerbestimmung VOR der ersten Impfung sinnvoll.
Titerbestimmung sonst: Ist sinnvoll um zu prüfen ob eine TW-Impfung einen geforderten AK-Titer aufgebaut hat um z.B. nach Skandinavien oder GB zu reisen.
Ansonsten ist sie reiner Luxus (den auch ich meinem Hund 1 Jahr NACH der letzten Impfung gönnte), der aber auch nicht wirklich die von vielen haltern immer gewünschte Sicherheit geben kann. Es gibt Tiere, die NIE einen Titer aufbauen und die man "zu Tode impfen" könnte. In der Regel ist der Titer in 3-5 Wochen nach der Impfung am höchsten und kann dann fallen. Auch wenn nach einer Impfung bei deutlich späterer Titermessung kein Titer nachgewiesen wird kann TROTZDEM eine sterile Immunität bestehen. Der kausale Zusammenhang Titer == sterile Immunität ist meines bescheidenen Wissens (Vorträge bei Mo Peichl und Ron Schlutz) nur für Staupe und Parove nachgewiesen. Bei TW streiten die Gelehrten bzw. gibt es KEINE kausalen Nachweiss... (lustig, dass der Titer dann trotzdem für die Einreise nach GB und Skandinavien reicht, aber irgendwo muss man halt was definieren )
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Zitat von Barack Beitrag anzeigenSind keine oder nur noch weniger maternale Antikörper vorhanden wäre das der perfekte Impfzeitpunkt...
Bei TW streiten die Gelehrten bzw. gibt es KEINE kausalen Nachweiss...
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Zitat von Nora&Steffi Beitrag anzeigen
Gibt es denn keine Challenge Studien?
ich sage es ja ungern aber steht wirklich im Buch von Mo
ist nicht böse gemeint
Und zum Thema Challenge-Studien: die, die ich kenne sind nur zu Staupe und Parvo (eben die Ron gemacht hatte). Und ich finde es inzwischen sehr schwierig (aus ethischer Sicht, als TA oder angehender ist das sicher etwas anders empfunden): bei einer Challange-Studie werden Tiere geimpft und dann bewusst infiziert UND es werden UNGEIMPFTE Tiere als Kontrollgruppe infiziert (die in der Regel erkranken und sterben), um eben sicher zu sein, das der Erreger auch wirklich der Krankheitserreger war. Muss man wirklich für die eigene gedankliche Sicherheit eine Challenge-Studie fordern? Die Imfpstoffe sind ja nun wirklich schon lange auf dem Markt und funktionieren gut und zuverlässig bei gesunden Tieren.Petra und Sir Brutus tief im Herzen und Minimausi auf dem Schoss
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Und: ich bin seit Mai 2011 kein Admin mehr, bitte jemand anderen fragen
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Zitat von brutusfunk Beitrag anzeigenich sage es ja ungern aber steht wirklich im Buch von Mo
ist nicht böse gemeint
Zitat von brutusfunk Beitrag anzeigenUnd zum Thema Challenge-Studien: die, die ich kenne sind nur zu Staupe und Parvo (eben die Ron gemacht hatte).
Zitat von brutusfunk Beitrag anzeigenUnd ich finde es inzwischen sehr schwierig (aus ethischer Sicht, als TA oder angehender ist das sicher etwas anders empfunden):
Jetzt ist es doch zu lang geworden.
Zitat von brutusfunk Beitrag anzeigenbei einer Challange-Studie werden Tiere geimpft und dann bewusst infiziert UND es werden UNGEIMPFTE Tiere als Kontrollgruppe infiziert (die in der Regel erkranken und sterben), um eben sicher zu sein, das der Erreger auch wirklich der Krankheitserreger war.
Zitat von brutusfunk Beitrag anzeigenMuss man wirklich für die eigene gedankliche Sicherheit eine Challenge-Studie fordern? Die Imfpstoffe sind ja nun wirklich schon lange auf dem Markt und funktionieren gut und zuverlässig bei gesunden Tieren.
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<<<<Und zum Thema Challenge-Studien: die, die ich kenne sind nur zu Staupe und Parvo (eben die Ron gemacht hatte).<<<
Es gibt Challenge-Studien zu allen Haustierimpfstoffen. Für die Zulassung ihrer Produkte müssen die Hersteller Belastungsinfektionen bei geimpften und ungeimpften Versuchstieren machen (und zwar - gottseidank - nur an einer kleinen Anzahl von Versuchstieren). Wie das abzulaufen hat, ist für jeden Impfstoff im "Europäischen Arzneibuch" (European Pharmacopeia") geregelt.
Challenge-Studien gibt es also schon sehr lange. Zu Tollwutimpfstoffen beispielsweise aus den 70er und 80er Jahren. Schon damals wurde der Impfschutz über Zeiträume von bis zu fünf Jahren untersucht.
Darüber hinaus (also unabhängig von den für die Zulassung nötigen Versuchen) wurden in diversen Studien von Herstellern und unabhängigen Wissenschaftlern Untersuchungen über Zeiträume von über drei Jahren gemacht (für die relevanten Impfungen wie SHP und T). Und es gibt ein paar Titerstudien, bei denen die Impftiter von Hunden gemessen wurden, deren letzte Impfung bis zu 15 Jahre zurücklag. Die größte dieser Studien ist die von Twark/Dodds (Javma 2000; s. Lit-Liste HimV 2, S. 152 f.).
<<<<ei einer Challange-Studie werden Tiere geimpft und dann bewusst infiziert UND es werden UNGEIMPFTE Tiere als Kontrollgruppe infiziert (die in der Regel erkranken und sterben)<<<
Genau. Mir reicht es, was es an Challenge-Studien gibt.
Als zum Beispiel Scott und Geissinger ihre Challenge-Studie zur Seuche- und Schnupfenimpfung bei Katzen veröffentlichten (Schutz mindestens 7,5 Jahre), da wurde ja von interessierter Seite viel dagegen gepöbelt. Eines der Pseudoargumente war, es seien ja nur so wenige Versuchstiere in der Studie gewesen. ABER: Bei den Zulassungsstudien zB für Katzenseuche-Impfstoffe verlangt die European Pharmacopeia Versuche an weniger als 10 Katzen. Scott und Geissinger hatten 35 plus 17 Tiere in den verschiedenen Phasen ihrer Studie.
Noch eine Anmerkung generell zu Titern: Impftiter sind nur ein Surrogatmarker, also eine - technisch relativ einfache - Behelfsgröße zur Bestimmung des Impfschutzes. Auch bei Tollwut ist es so, daß der Impfschutz nicht allein auf den Impfantikörpern beruht, sondern auch auf der zellulären Immunität. Aber man hat sich bei Tollwut darauf geeinigt, den Impftiter zur entscheidenden Meßgröße zu machen, weil es technisch anders gar nicht machbar wäre, den Impfschutz - als Voraussetzung für die Einreise in bestimmte Länder - zu bestimmen.
LG,Mo
Never doubt that a small group of thoughtful committed citizens can change the world. Indeed it's the only thing that ever has. (Margaret Mead)
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Zitat von Nora&Steffi Beitrag anzeigen
Oder ist die nachträgliche Tollwutimpfung bei den Tieren nicht möglich?Sabine
3 Australian Shepherds,
1 English Shepherd und 13 Packziegen auf Tour
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Eine nachträgliche, also postexpositionelle Tollwutimpfung ist natürlich auch bei Tieren möglich. Sie ist aber verboten.
Selbstverständlich sind bei allen Challenge-Studien ungeimpfte controls dabei. Und welcher Challenge-Erreger verwendet werden muß, ist ebenfalls behördlich geregelt.Mo
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Zitat von JessyCH Beitrag anzeigenEs geht jetzt hier vorallem um Hunde aber ich frage jetzt doch mal in diesem Thema.
Wie impft ihr eure Katzen? Meine ist "Freigängerin", 7 Jahre alt und wurde bis jetzt jährlich gegen Schnupfen-Seuche/Leukose geimpft.
Ist das denn wirklich nötig?
LG,Mo
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Zitat von Mo Peichl Beitrag anzeigenEine nachträgliche, also postexpositionelle Tollwutimpfung ist natürlich auch bei Tieren möglich. Sie ist aber verboten.
Klar, für gewöhnlich stellt man das Tier erst vor, wenn es klinische Symptome aufzeigt und dann ist es eh zu spät. Aber beim Menschen macht man die postex ja schon dann, wenn er von einem Fuchs gebissen wurde.
Die ganze Überlegung ist jetzt eh rein theoretisch, weil die Hunde, die Kontakt haben mit Füchsen ohnehin gegen Tollwut geimpft sind (und unsere Füchse ja auch großenteils Tollwut geimpft sind).
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Hi Steffi,
ich denke, das Verbot zur Behandlung bei TW-infizierten Tieren kommt aus dem Präventionsgedanken: man will ja auch mit den entsprechenden Vorschriften bezüglich Impfungen diese nicht "zum Wohl des Tiers" sondern zur Prävention einer Übertragung auf den Menschen. Bei dem Verbot der Behandlung steht meiner bescheidenen Meinung also der Schutz des Menschen höher als das Leben des infizierten Tieres, auch wenn medizinisch gesehen sicher nix gegen eine postexponentielle Behandlung bei Tieren spräche.
Gruss
PetraPetra und Sir Brutus tief im Herzen und Minimausi auf dem Schoss
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Zitat von brutusfunk Beitrag anzeigenich denke, das Verbot zur Behandlung bei TW-infizierten Tieren kommt aus dem Präventionsgedanken
Und es ist durchaus vorgekommen, daß Haustiere bei TollwutVERDACHT
(= Kontakt mit einem tollwutverdächtigen oder klar tollwutkranken anderen Tier)
gekillt wurden, also bevor Symptome einer TollwutERKRANKUNG hätten auftreten können.
LG,Mo
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Zitat von Mo Peichl Beitrag anzeigenDie größte dieser Studien ist die von Twark/Dodds (Javma 2000; s. Lit-Liste HimV 2, S. 152 f.).
Zitat von Mo Peichl Beitrag anzeigenAls zum Beispiel Scott und Geissinger ihre Challenge-Studie zur Seuche- und Schnupfenimpfung bei Katzen veröffentlichten (Schutz mindestens 7,5 Jahre), da wurde ja von interessierter Seite viel dagegen gepöbelt. Eines der Pseudoargumente war, es seien ja nur so wenige Versuchstiere in der Studie gewesen.
Zitat von Mo Peichl Beitrag anzeigenABER: Bei den Zulassungsstudien zB für Katzenseuche-Impfstoffe verlangt die European Pharmacopeia Versuche an weniger als 10 Katzen. Scott und Geissinger hatten 35 plus 17 Tiere in den verschiedenen Phasen ihrer Studie.
Selbst 35 plus 17 Tiere sind nicht gerade viel.
Zitat von Mo Peichl Beitrag anzeigenAuch bei Tollwut ist es so, daß der Impfschutz nicht allein auf den Impfantikörpern beruht, sondern auch auf der zellulären Immunität.
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Zitat von Mo Peichl Beitrag anzeigenUnd es ist durchaus vorgekommen, daß Haustiere bei TollwutVERDACHT
(= Kontakt mit einem tollwutverdächtigen oder klar tollwutkranken anderen Tier)
gekillt wurden, also bevor Symptome einer TollwutERKRANKUNG hätten auftreten können.
Aber da komm ich wieder auf die Ausgangsfrage zurück: Mal angenommen ein Hund hatte Kontakt mit einem tollwütigen Fuchs. Seine letzte Impfung liegt mehr als drei Jahre zurück, er hat aber noch einen ausreichenden Tollwuttiter. Fällt er dann in die Kategorie geschützt oder nicht geschützt? Also rechtlich gesehen.
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