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Epilepsie

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    #91
    Hallo,

    ich weiß nicht so genau, ob mein Beitrag hier willkommen ist. Eigentlich müßte die Überschrift lauten:

    "Wie die Epilepsie meines Hundes meiner Tochter das Leben gerettet hat"

    Dumm, wie ich vor vielen Jahren noch war, ließ ich sowohl die Hunde, als auch die Kinder, regelmäßig impfen. Mein Rottweiler war gerade vier, als er plötzlich um Mitternacht, am 12. November, während der letzten Runde, anfing zu krampfen. Der Anfall dauerte ungefähr 5 Minuten. Er hatte Schaum vor dem Maul und Harn verloren. Danach war er sehr benommen und schlief ungewöhnlich lange. Nun begann für meinen Mann und mich die Suche nach einem geeigneten Tierarzt. (So ähnlich wie "Cicero" rät.) Während der Eine meinte, Luminal wäre angebracht, riet der Andere davon ab. Alle erdenklichen Untersuchungen wurden gemacht, und kein Tierarzt konnte die Ursache finden. Seltsam war, dass der Hund die Anfälle alle zwei Wochen, zum Vollmond und zum Neumond, hatte. Zwei unserer Tierärzte waren der Ansicht, mit zwei Anfällen im Monat könnte der Hund leben, ohne dass man ihn auf Luminal einstellen müsste. (Mit Luminal ist das wohl so eine Sache. Viele Psychiatrie-Patienten leiden sehr darunter.) Im darauffolgenden Januar hatte unser Rotti einen ganz schlimmen Anfall. Es blieb eine halbseitige Lähmung zurück. Er konnte sich kaum noch bewegen, und auch eine Narkose, die der Tierarzt gab, brachte keine Besserung. So riet der Tierarzt zum Einschläfern. Wir baten uns, aller Vernunft zum Trotz, eine Bedenkzeit aus. Ich heulte das ganze Wochenende und war durch den Kummer zu keinem klaren Gedanken fähig. Es war so schwer! Nichts half, der Termin Montag Mittag rückte immer näher und unser Hund war ein hilfloses Bündel Elend. Trotzdem ging ich, wie jeden Morgen, zum Briefkasten. Zwischen der üblichen Post lag eine Broschüre eines Homöopathie-Vereins. Ich blätterte in dem Heftchen und fand ein Schreiben eines Heilpraktikers über Epilepsie bei Hunden. Die ersten Anfälle würden ungefähr 70 Tage nach der Impfung auftreten. Ich kontrollierte den Impfpass und prompt: Der Hund war am 30 September geimpft worden. Der erste Anfall war am 12. November. (Das Datum wusste ich deshalb so genau, weil an diesem Tag meine Mutter aus dem Ausland zurück kam.) Der Heilpraktiker nannte auch die entsprechende Arznei. Ich schöpfte neue Hoffnung, sagte den Termin beim Tierarzt ab und besorgte mir das Mittel in der Apotheke. Es war ein Wunder: Als Erstes veränderten sich die Augen des Hundes. Sie waren nicht mehr so tief eingesunken. Nach drei Tagen konnte er sich wieder einigermassen bewegen, und nach einer Woche war von der Lähmung nichts mehr zu sehen! Also ging ich zu allen(!) beteiligten Tierärzten, um ihnen davon zu berichten. Obwohl ich bis dahin immer gern gesehen war (schließlich war ich auch ein gut zahlender Kunde), war keiner an meinem Bericht interessiert. Auf meinen Verdacht mit dem Impfschaden reagierten 4 ausgesprochen grantig! Nur einer zog diese Möglichkeit in Betracht und beschimpfte mich wenigstens nicht. Ganz klar, dass wir den Hund nicht mehr impfen ließen. Drei Jahre später, dem Hund ging's gut und er hatte nie wieder gekrampft, mussten wir, wegen einem Todesfall, dringend ins Ausland. Berlin war damals noch eingemauert und man benötigte allein schon für die Transitstrecke einen gültigen Impfpass. Also ging ich mit dem Hund zum netten Tierarzt, und bat ihn, mir die Impfung einfach so einzutragen. Dazu war er aber nicht bereit. Ich ließ mich bequatschen, weil der Tierarzt meinte, er hätte jetzt einen völlig neuen Impfstoff, bei dem er noch nie "Ausfälle" beobachtet hätte. Der Hund wurde also geimpft und prompt erlitt er drei Tage später wieder einen Krampfanfall. Ich gab die homöopathische Arznei erneut, doch diesmal half sie nur begrenzt. Immerhin verliefen die Anfälle nicht ganz so schlimm wie seinerzeit im Januar, aber so ein- bis zweimal im Monat krampfte er. Pünktlich zu Mitternacht, zum Voll- und zum Neumond. Jedesmal machte mir mein Mann die schlimmsten Vorwürfe, denn er hätte sich mit Sicherheit nicht bequatschen lassen.

    In dieser Zeit bekam unsere Tochter die letzte Schluckimpfung gegen Polio. Zwei Wochen später, sie stand im Flur, begann sie zu zittern, verdrehte ihre Augen und fiel hin. Ein Krampfanfall! Wir rasten zum Kinderarzt, der die sofortige Einweisung in die Kinderklinik veranlasste. Erst, als mein Kind bewusstlos am Tropf hing, konnte ich wieder klar denken. Ich brauchte dringend das homöopathische Mittel vom Hund. Mein Mann brachte es mir in die Klinik und ich legte meiner Tochter vorsichtig das Globuli auf die Zunge. Ein Wunder geschah: Sie öffnete die Augen, sah mich an, und konnte den Blick auch halten. Ich rief nach der Ärztin und diese reagierte ebenfalls sehr überrascht auf diese unerwartete Besserung. Noch am gleichen Tag konnte ich mit dem Kind die Klinik verlassen.

    Eines weiß ich: Meine Tochter darf nie mehr in ihrem Leben geimpft werden. (Sie ist mittlerweile 25 Jahre alt und beruflich erfolgreich.)

    Nun noch etwas ganz Trauriges: Keine zwei Wochen nach dem Vorfall mit meiner Tochter erlitt unser Rotti einen schlimmen Krampfanfall zu ungewohnter Zeit. Statt nachts, um die Mittagszeit, wo ausgerechnet keiner zu Hause war. Als ich um 13.30 Uhr mit den Kindern nach Hause kam, lag er tot in der Küche. Es war, als ob er nur darauf gewartet hätte, dass ich meine Lektion gelernt hatte. So, als ob er nur gekommen wäre, um das Leben meiner Tochter zu beschützen.

    Viele Grüsse
    Mia
    (Selbst jetzt kommen mir beim Schreiben noch immer die Tränen.)

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      #92
      Diese Geschichte hat mich sehr erschüttert......aber ich verstehe dich, wahrscheinlich hätte ich mich auch bequatschen lassen vom TA- fühl dich

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        #93
        @miamai
        ich weiß nicht, wie andere das sehen, aber mir ist deine Geschichte willkommen, zumal man auch daraus lernen kann.

        Aber bei mir weiß ich genau, dass es nicht an Impfungen lag, weil keine vorgenommen wurden. Und die Anfälle scheinen wirklich ein sehr seltenes Phänomen bei meiner jetzt diagnostizierten Krankheit zu sein, denn ich habe bzw. ich wurde von einer anderen Hundehalterin, deren Diagnose PV seit 2 Jahren feststeht, gefunden.
        Wir haben uns bisher erst ein bisschen ausgetauscht, aber Anfälle waren bei ihrem Hund jedoch nicht der Fall, sondern eher andere neurologische Ausfälle wie Hinterbeine weggeknickt und ähnliches.

        Zumindest stehen unsere jeweiligen Tierkliniken und Haustierärzte nicht mehr alleine mit ihrem Unwissen da, es gibt jeweils noch ein Gegenstück.

        Hämatokritwert im Moment bei 61 %, bin ich zufrieden mit, ansonsten alles wie immer. Appetit könnte mehr sein, was auch immer wieder mit meiner mäkeligen Püppi wieder los ist . Nächste Woche versuche ich wieder eine andere Futterstrategie, mal sehen, wie die so klappt.

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          #94
          Liebe Chaos,

          Deine Geschichte hat mich auch sehr berührt. Gerne, nur zu gerne, würde ich Dir helfen. Ich weiß, dass meine Geschichte eine völlig andere ist. Deswegen war ich mir ja auch nicht sicher, ob ich sie in Deinen Thread stellen soll. Nun bin ich beruhigt.

          Ich kann Dir auch nicht mit den Blutbildern dienen, da ich diese, in meinem Zorn, in die Tonne schmiss.

          Einer, der von uns zugezogenen Tierärzte, vertrat sogar die Meinung, man könne beim Hund nicht von Epilepsie sprechen, da sich diese Krankheit im geistigen Bereich abspielen würde. Tiere verfügten lediglich über Instinkte, aber nicht über intellektuelle und geistige Fähigkeiten. Aus diesem Grund könne man lediglich von "Krämpfen" sprechen.

          Wie ich gehört habe, soll dieser Tierarzt mittlerweile verstorben sein. Ob er jetzt, im Jenseits, schlauer geworden ist?

          Viele Grüsse
          Mia

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            #95
            Weißt du Miamai, ob deine Geschichte nun eine andere ist oder nicht, so ein Austausch zeigt doch, das Anfälle aus den unterschiedlichsten Gründen auftreten können und noch lange nicht die Krankheit Epilepsie im Endeffekt sein muss. Epilepsie war es nicht bei dir und bei mir ist sie es im Grunde auch nicht. Der Threadname ist im Nachhinein falsch.

            Aber was wir hier alle gemeinsam haben ist der Austausch. Natürlich muss bei unseren nicht unbedingt das alles sein, was bei anderen Hunden ist, aber wir können uns gegenseitig Hilfestellung geben, Anregungen geben und vielleicht auch einen Aha-Effekt hervorrufen.

            Das mit dem Impfen und Anfällen habe ich schon öfter gelesen, deine weitere Geschichte ist noch mal ein Hinweis darauf, dass man niemals zu engstirnig denken sollte und auch mal den eigenen Menschenverstand und -gefühl vor dem eines Mediziners einsetzt.

            Und ich glaube, helfen tun wir uns hier alle jeder auf seine Art ein bisschen. Ich kann bei anderen überhaupt nicht mitreden, die haben Probleme, von denen ich noch nie was gehört habe. Seit insgesamt 20 Jahren hab ich Hunde, jedoch war meine erste Hündin sagenhaft gesund und das ganze 14 Jahre lang. Ich hatte nie Probleme mit Tierärzten, nie Probleme mit Erziehung oder ähnlichem, niemals Probleme mit anderen Hunden. Manchmal kommt es mir so vor, als ob meine Maja ein perfekter Hund war, andererseits denke ich immer wieder, wie naiv ich doch war, eben weil ich keine Probleme hatte.
            Jetzt sieht die Sache anders aus, davon mal abgesehen, dass meine Püppi nun krank ist, so merke ich doch an ihrer Art und Weise und Eigenheiten, dass ich sie nicht erzogen habe (das war meine große Hündin) und komme mir mitunter wahnsinnig dumm vor, wenn ich mir hier so die Threads alle durchlese und merke: wow, haben die alle Ahnung und was die so alles anstellen
            Andererseits weiß ich um die Eigenheiten meiner Kleinen und passe auf, ich bin garantiert nicht der perfekte Hundeführer, aber ich muss es auch nicht sein, ich habe einen kleinen Hund und wenn die nicht spurt, hab ich sie schwups an meiner Hand.
            Bei einem großen Hund wie meiner Maja sah es natürlich anders aus, aber die hörte auch aufs Wort. Und sollte ich mir in Zukunft einen weiteren Hund oder auch Hunde *träum* zulegen, dann werde ich mit Sicherheit viele Anregungen hier aus dem Forum mitnehmen und großen Wert auf Erziehung legen.

            Aber ich schweife ab, wo war ich? Achja mit dem Helfen Ich bin nur ein kleines Licht, mir hilft es wirklich schon, wenn ich merke, dass ich hier schreiben darf und es dann und wann auch einen interessiert, was in meinem kleinen unbedeutendem Imperium abläuft.

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              #96
              Wie sagt man so? Kommando zurück, alles nochmal auf Anfang oder so ähnlich.

              Heute mittag hatte sie wieder Anfälle, damit ist die ganze Theorie hin, dass die Anfälle von der Krankheit ausgelöst wird bzw. bei einem bestimmten Hämatokritwert. Der war Donnerstag ja bei 61 und heute bei 59. Also liegt es nicht daran. Mein Arzt war leider nicht da heute, aber die andere Ärztin in der Klinik und nu sieht es wohl so aus, als ob die Püppi beides hat. Denn die Anfälle kamen jetzt pünktlich nach 4 Wochen.

              Und jetzt bin ich so ziemlich am Ende, weil ich nicht weiß, wie es weitergeht.

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                #97
                Zitat von Chaos Beitrag anzeigen
                Wie sagt man so? Kommando zurück, alles nochmal auf Anfang oder so ähnlich.

                Heute mittag hatte sie wieder Anfälle, damit ist die ganze Theorie hin, dass die Anfälle von der Krankheit ausgelöst wird bzw. bei einem bestimmten Hämatokritwert. Der war Donnerstag ja bei 61 und heute bei 59. Also liegt es nicht daran. Mein Arzt war leider nicht da heute, aber die andere Ärztin in der Klinik und nu sieht es wohl so aus, als ob die Püppi beides hat. Denn die Anfälle kamen jetzt pünktlich nach 4 Wochen.

                Und jetzt bin ich so ziemlich am Ende, weil ich nicht weiß, wie es weitergeht.

                So darfst Du das nicht sehen. Eine Erkrankung auf 1 bis 2 Variablen zurückzuführen und dann eine klare Ursache-Wirkungsbeziehung auf eine bestimmte Ausprägung eines Paramters (=Laborwert) zurück zu beziehen, ist leider falsch. Wenn Medizin soooo einfach wäre ..., ist es aber nicht.
                Und der Unterschied von 61 zu 59 ist zu vernachlässigen, da die Werte sowieso abh. sind von vielen anderen Effekten, wie ich ja auch schon beschrieb.

                Man muss hier schon nach den Wahrscheinlichkeiten gehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die PV die Anfälle auslöst. Dass Dein Hund zufällig nun auch eine idiopathische Epi haben könnte, ist schon eher konstruiert, als wirklich anzunehmen. In der Humanmedizin sind epileptische Anfälle bei PV auch nicht so selten. Mögliche Ursache von Epilepsie bei PV sind Blutgerinnsel in Hirngefäßen (z.B. Hirnvenenthrombosen aber auch arterielle Gefäßverschlüsse) oder entstandene Hirnläsionen z.B. nach Mikroinfarkten im Hirngewebe. Diese Läsionen lösen sich nicht wieder von alleine auf! und sind dann ziemlich häufig sogar DIE Ursache von plötzlich auftretenden Krampfanfällen. So kann eine Hirnläsion , z.B. nach einem Unfall mit Sturz auf den Kopf, erst Jahre später zu Anfällen führen, wenn man schon gr nicht mehr an den Unfall denkt.

                Bei Deinen Hund können durch Durchblutungsstörungen infolge der PV also sehr wohl Läsionen im Hirn völlig bestehen und daher unabhängig vom Hkt-Wert immer wieder Anfälle auftreten.

                Monatlich wiederkehrenden Anfälle sind auch nicht ungewöhnlich, auch völlig unabhängig von der Ursache. Ich bin selber Ärztin, habe selber einen Epihund, war auch lange völlig ratlos, man konnte schon fast den Kalender nach den Anfällen stellen, die TÄe hatten keine Antwort. Fast auf den Tag genau jeden Monat, ich dachte irgendwann, es ist der Mond. Es hat uns nur nichts geholfen. Man ist so machtlos.
                Ich habe mich dann auch mal mit Kollegen und Wissenschaftlern in unserer Uniklinik unterhalten, die im Schwerpunkt mit an Epilepsie erkrankte Kinder in der Neurologie behandeln. Monatliche Zyklen sind dort tatsächlich auch sehr häufig, Ursache ist ungeklärt, man beobachtet es, man weiß aber nicht wieso. Diese Abstände sind aber im Vergleich immer noch besser als völlig unregelmäßige Anfälle. Irgendwann weiß man das sogar zu schätzen, weil man dann den Restmonat ruhiger wird

                Unser Hund hat keine chronisch systemische Erkankung. Allerdings hat sich nach 1,5 Jahren im MRT heraus gestellt, dass er einen chronischen Abszess unter dem rechten Auge hat und sich hierdurch leider eine Hirnvenenthrombose entwickelt hat, was leider recht typisch ist. Das ist leider irreversibel. Der Thrombus sitzt fest. In der Humanmedizin könnte man invasiv versuchen, den Thrombus "irgendwie" zu behandeln, in der Tiermedizin ist man nicht soweit, und erfolgreich geht das sowieso i.d.R. auch nur, wenn der Thrombus "frisch" ist.

                Auch nicht zu vergessen ist: Man sieht im normalen Kontrastmittel-MRT immer nur die großen Gefäßverschlüsse. Auch bei Deinem Hund ist das so. Und er wird sehr wahrscheinlich Gefäßverschlussprobleme durch die PV haben. Es wurden z.B. Studien mit Kleinkindern durchgeführt, bei denen man lange keinerlei Ursache für die oft schweren Anfälle gefunden hat, das MRT war dann eigentlich unauffällig. Es wurden dann aber bei vielen dieser kleinen Patienten erst mit Hilfe von modernen PET-Hirngefäßuntersuchungen unter Anwendung von Kontrastmittel tatsächlich doch Mikrogefäßverschlüsse im Hirn festgestellt, die im Kontrast-cMRT unentdeckt blieben. Man kann nur leider dennoch nichts machen. Diese Untersuchungsmöglichkeiten gibt es aber nicht in der Tiermedizin, allerhöchstens experimentell in der Forschung, aber nicht in der Routine.

                Es ist schon eine schwere Aufgabe ... ich wünschte, ich hätte den Supertipp für Euch.

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                  #98
                  Was ich noch fragen wollte:

                  Bekommt Dein Hund immer noch keine Antiepileptika?
                  Bei Anfällen solltet Ihr das doch überlegen.
                  Das "Mistzeug" Phenobarbital ist für Deinen Hund vielleicht eine Chance, keine oder weniger Anfälle zu haben. Besser wird es ohne nicht. Im Gegenteil, auch wenn man es nicht wahrhaben will, aber die Epilepsie ist selbstverstärkend. Mit zunehmender Anzahl an Anfällen sinkt die Reizschwelle für neue Anfälle. Wenn Ihr keine Antiepileptika gebt, dann werden die Anfälle sehr wahrscheinlicher durch die vorhandenen defekte im Hirn häufiger, es kommen Clusteranfälle .... und vielleicht irgendwann ein Status. Alles schon hier erlebt
                  Falls Dein Hund auch unter dem typischen Juckreiz bei PV leidet, könnte das Pheno evtl. auch hier helfen, denn man vermutet, dass durch das Pheno Enzyme stärker ausgeschüttet werden, die Juckreiz auslösende Hormona antagonisieren.

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                    #99
                    Zitat von Miamai Beitrag anzeigen
                    Hallo,
                    .....
                    Nun noch etwas ganz Trauriges: Keine zwei Wochen nach dem Vorfall mit meiner Tochter erlitt unser Rotti einen schlimmen Krampfanfall zu ungewohnter Zeit. Statt nachts, um die Mittagszeit, wo ausgerechnet keiner zu Hause war. Als ich um 13.30 Uhr mit den Kindern nach Hause kam, lag er tot in der Küche. Es war, als ob er nur darauf gewartet hätte, dass ich meine Lektion gelernt hatte. So, als ob er nur gekommen wäre, um das Leben meiner Tochter zu beschützen.

                    Viele Grüsse
                    Mia
                    (Selbst jetzt kommen mir beim Schreiben noch immer die Tränen.)
                    Hallo Mia,
                    mir sind auch die Tränen gekommen, als ich Deine Geschichte gelesen habe. So traurig ... wirklich sehr traurig.

                    Ich kenne dieses sinnlose "Daufhinweisen" bei TÄen auch. Ich habe das mittlerweile aufgegeben. Es ist nicht möglich, die zu belehren, nicht mal , wenn man vom Fach ist.

                    Was Deinem Hund passieren musste, tut mir auch sehr sehr leid.
                    Unser Hund bleibt auch genau aus diesem Grund nicht mehr alleine. Ich habe sehr große Angst, dass ich irgendwann nach Hause käme ... Es ist natürlich eine große Einschränkung für uns. Überdie Grenze geht es wg des Impfproblems gar nicht mehr.

                    LG

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                      Hallo Ihr Lieben,

                      meinem Rotti bin ich mein Leben lang dankbar für das Opfer, das er erbracht hat, um meiner Tochter das Leben zu retten. Nur durch diese leidvolle Erfahrung war ich im entscheidenden Moment in der Lage, das richtige Mittel einzusetzen.

                      Das Leben hat etwas Magisches an sich...

                      Je älter ich werde, desto besser erkenne ich die Zusammenhänge. Meine Augen sind mittlerweile weitsichtig geworden. Sie zwingen mich, über den Maulwurfshügel des alltäglichen Krimskrams hinaus zu blicken.

                      Manchmal scheint das Leben schwer zu sein. Man möchte helfen, und man schafft es nicht.

                      Viele Grüsse
                      Mia

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                        Epilepsie

                        Mein Hund bekommt auch keine chem. Antiepileptika.
                        So lange es geht lasse ich sie rein von der THP behandeln.
                        Der TA hat die normalen Untersuchungen gemacht, alles o.B. organisch vollkommen gesund.
                        Falls ich was brauche, hat er alles in der Praxis, ich muß mich nur melden. Aber er meint auch solange wir anders zurechtkommen sollen wir es ruhig probieren. Er kennt meinen Hund und wenn was ist, kommt er selbstverständlich auch jederzeit ins Haus. Bei ihrem Bandscheibenvorfall mit kurzzeitigem organischen zusammenbruch kam er sogar am ersten Tag gleich 2x zu Besuch, Infusionen usw. (Er weiß, daß ich immer zuverlässig und sofort bezahle sobald die Rechnung da ist) Wenn etwas ist, dar ich jederzeit auch nachts anrufen.
                        Ebenso bei der THP, auch sie kam ins Haus als es Raja schlecht ging. Beide wissen voneinander und auch was mein Hund jeweils bekommt. Ich spiele gerne mit offenen Karten.
                        Nur die Diagnose " Impfschaden" hat der TA nicht anerkannt. Er meint primäre Epi.
                        Je nachdem ob Raja gesund wird oder nicht werden wir mit der Zeit sehen, welche Diagnose am Ende stimmt. Da er Arzt ist und kein Hellseher bin ich auch nitcht sauer, wenn seine Meinung nicht richtig war. Ich hoffe es sogar weil lt. Züchterin in Rajaßs Linien bisher keine Epi vorkam. Und von den HUnden von ihr, von denen ich weiß wo sie leben ist auch nichts. Aber mehr als abwarten was die Zeit bringt kann man eh nicht.
                        Liebe Grüße Anja ohne Hund Kiray im August 23 verstarb mit 13 (Kaukasin Raja gest.3/12 fast 8 Jahre; Kaukase Drago gest.9/05 14)
                        Tiere sind denkende Wesen, nur nicht immer unserer Meinung

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                          Mein Hund bekommt auch keine chem.Antiepileptika..

                          Er wird seit 8 Jahren nur naturheilkundlich behandelt und ich würde immer wieder diesen

                          Weg gehen :-))

                          Man weiß leider so wenig über Epilepsie und da Vorraussagungen geben wie was verlaufen

                          wird ist gottseidank auch nicht immer richtig :-))

                          Gabi und Bertchen

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                            Ja, und ich reduziere Phenobarbital gerade zurück - erfolgreich. Mein Ziel ist es, irgendwann ganz darauf zu verzichten. Ob ich das erreichen werde, weiß ich nicht.

                            Hanusch hat sicher eine Abhängigkeit von dieser Droge entwickelt. Deshalb muss das Zurückdosieren sehr vorsichtig und über eine sehr lange Zeitspanne erfolgen - vielleicht erlebt er es noch. Er ist 14 Jahre alt, bekommt seit vier Jahren Phenobarbital - wenig erfolgreich.

                            Hanusch bekam mit und ohne Phenobarbital Anfälle, Serien, Status und entwickelte in der Folge eine ganze Reihe Organdefizite, die ich immer wieder behandeln musste. Kaum hatte ich eine Luminal-Baustelle repariert, tat sich die nächste auf.
                            Hanusch hat Pheno nicht geholfen. Ich habe es ihm auch nicht freiwillig gegeben. Er bekam vor vier Jahren einen Status und wurde in der Klinik auf Pheno eingestellt. Die Anfälle blieben aber nicht allzu lange aus. Es folgten die Serien, und es folgte der nächste Status, trotz Pheno, und obwohl die Dosis ständig erhöht wurde.
                            Das Komische ist, dass es ihm jetzt mit weniger Phenobarbital viel besser geht. Man steckt nicht drin. Wie es bei anderen ist und wirkt, sich auswirkt, kann ich nicht beurteilen. Bei uns ist es nun mal so.

                            Hanusch ist seit seinem 4. Lebensjahr Epileptiker.
                            So richtig schlecht ging es ihm erst, nachdem er Phenobarbital bekam. Mit den anderen Antiepileptika ist es nicht besser, wenn man sich mal umhört. Damit bleiben die Anfälle auch nicht aus.

                            Ich habe keinen Rat, will auch keinen davon abhalten, seinem Hund Pheno zu geben, manchmal bekommt man sonst keinen Fuss in die Tür, das weiß ich auch, doch so lange mein Hund nur im monatlichen Rhythmus Anfälle bekäme, keine Serien und keinen Status, würde ich ihm kein Pheno geben. Ich würde suchen, suchen, suchen, die wenigsten Hunde brauchen Antiepileptika, weil sie keine Epilepsie haben, sondern epileptiforme Anfälle.

                            LG
                            Liebe Grüße Anna - Hanusch und Sante unvergessen im Herzen

                            Besser ein noch so winziges Licht anzünden, als die Dunkelheit beklagen (Sokrates)

                            Kommentar


                              Ich hatte ja 7 Monate auch die Hoffnung, wir schaffen es irgendwie mit Homöopathie und ohne Pheno. Leider war alles völlig nutzlos
                              Und dann kam unerwartet der erste fette Cluster, als ich schon zuversichtlich war mit dem Gedanken "1 bis 2 Anfälle pro Monat, damit können wir leben". Ich vergesse nie, wie Cyrus die ganze Nacht vor Schmerzen wimmerte, und es kam ein Anfall nach dem nächsten. und da schwand mein Wiederstand und Pheno wurde am Morgen zum "rettenden" Medikament in einer Phase, als dann auch das Diazepam komplett versagte. Viele Anfälle nacheinander sind leider extrem hirnschädigend. Wenn das einmal aufgetreten ist, hat das Hirnleiden ein höheren Schweregrad erreicht. Erst nachher habe ich zugeben müssen, dass das verhasste Medikament, manchmal leider nicht zu vermeiden ist.
                              Ich träume auch davon, dass er mal sehr sehr lange keine Anfälle haben wird, und ich dann wieder reduzieren kann.

                              Hier haben wir nun auch nochmal einen ganz andere Erkrankung, als Ursache für die Anfälle. Die PV ist nicht homöopathisch zu behandeln!!!! Sie gilt als eine "kleine Schwester" einer malignen leukämischen Erkrankung und ist ebenfalls unheilbar und verläuft progredient mit entsprechender Prognose.
                              Wenn die Anfälle pro Monat zunehmen ... was soll man dann machen? 5 -7 und mehr Anfälle in Serie in 24 -48 h weiterhin komplett unbehandelt lassen? Oder doch ein Therapieversuch zur Anfallsminderung?

                              Kommentar


                                Ich danke euch allen für eure Antworten und Anregungen und wirklich, das bedeutet mir viel und ich werde drüber nachdenken, aber ich denke auch, das es mir nicht viel nützen wird.
                                Hier im Forum wird wenig darauf eingegangen und ich bewunder echt die Leute, die alles machen können, ohne Rücksicht auf die finanzielle Seite, aber ich muss leider daran denken, denn ich bin mittlerweile echt erschöpft. Auch wenn ich die Untersuchungen und Aderlässe im Moment in der Klinik auflaufen lassen kann, so kann man doch nicht unberücksichtigt lassen, dass weitere Untersuchungen - wenn es denn die Klinik überhaupt noch mitmacht - mich nicht nur für 2011 fesseln, sondern auf Jahre, immerhin ist die laufende Behandlung inkl. der notwendigen Untersuchungen für die PV schon ziemlich teuer und nimmt im Moment meinen gesamten 400 Euro Job schon in Anspruch.
                                Ich hab alles verkauft, was ich hatte, ich hab mich selber eingeschränkt und ich bereue es auch nicht, aber ich glaube, dass ich irgendwo einen Schlußstrich ziehen muss und vielleicht sagen muss: ok, ich versuche es mit Medikamenten, lasse weitere Untersuchungen wie MRT oder CT oer Homöopathie sein und beschränke mich auf die notwendigsten Sachen und hoffe auf das Beste, obwohl mein Herz in mir schreit, dass es die einfachste Lösung ist und nicht die richtige.

                                Ich hab zwar heute mit der Klinik darüber gesprochen, aber ich kann kaum erwarten, dass sie mit weiteren hunderten Euro in Vorleistung gehen und meine laufende Behandlung auch noch machen, nur weil ich eine verrückte Hundemutter bin.

                                Und nicht nur im Sinne von welche Untersuchungen wären sinnvoll und welche Medis oder nicht, sondern auch, welche Arbeit kann ich machen und wie noch mehr Geld verdienen in meiner Situation muss ich jetzt auch noch überlegen. Im Moment stehe ich einfach neben mir, denn sowas wie heute - nicht arbeiten - kann ich mir kaum erlauben. Und es tut mir in der Seele weh, dass ich nicht in der Lage bin, das richtige zu tun für meine Püppi.
                                Ich hab mein Kind großgekriegt, ich hatte Glück mit meiner Maja, aber jetzt versage ich auf der ganzen Linie, weil ich nicht das richtige Polster habe und das macht mich am meisten fertig.

                                Ich komme mit der Krankheit PV klar, ich komme mit der Epilepsie klar, damit komme ich zurecht, ich komme aber nicht damit zurecht, wenn ich nicht alles was notwendig ist, tun kann, versteht ihr das?

                                Bitte seid mir nicht böse, der Tag war einfach zu hart heute und ich genieße jetzt lieber den Spaziergang.
                                Nachdem die Wirkung vom Diazepam jetzt abgeebbt ist, ist meine Maus wieder fresssüchtig und will spazierengehen und sich austauben, den Gefallen tue ich ihr jetztund mir wird frische Luft auch gut tun.

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