Kotfressen und allerlei Müll

[sarana]

Ich habe ein Problem mit meiner Hündin Saphira- sie kommt aus Ungarn von der Tötungsstation und wird demnächst 8 Jahre alt.
Andauernd muss ich aufpassen, dass sie nicht irgendeinen Scheissr frisst oder sogar ihren eigenen Kot, was auch schon vorkam.

Ich hab bis letzte Woche Diboflocken mit Hundefütter gegeben, ab und an mal rohe Hähnchenherzen oder Rinderhack, nun barfe ich wieder komplett. Der Dünnschiss, den sie hatte, ist nun weg aber das Ungeniessbares- Zeug-Fressen leider nicht. Wer weiss Rat?

[Sybille&Bonnie]

Was frisst sie denn genau - nur Kot?

[sarana]

nee, plastik, pappe, handtücher, viel grass, wenn sie draussen ist ,sie räumt liebend gerne mülleimer aus, letztens hat sie ihre flauschdecke angefressen, einen lederkorb angefressen, das innenleben gefressen usw.- es ist einfach grauslig. ich hab sie voletztes jahr, nach dem plötzlichen tod meiner sarah, von einer tierhilfeorganisation bekommen. sie war auf der tötungsstation.

[Benni]

Ich hab bis letzte Woche Diboflocken mit Hundefütter gegeben, ab und an mal rohe Hähnchenherzen oder Rinderhack, nun barfe ich wieder komplett.

Unser Oskar aus Spanien, war auch so ein Kandidat, der alles fraß und sich in jeder Schei....., die rumlag, wälzte.

Seit dem er voll gebarft wird, mit Pansen, Blättermagen und die ganze Fleischpalette rauf und runter.....Gemüse und Obst natürlich auch......macht er um jeden Scheisserhaufen einen großen Bogen.

K1 Tropfen gebe ich auch , die nmM auch dazu beitragen, dass Hunde mit dem Schei...... fressen aufhören.

[Nathalia]

Hallo, ich würde am Grundbefehl "aus" arbeiten. So wie Du ihre Fütterung beschreibst, ist es keine Mangelerscheinung, sondern eine Angewohnheit, die sie in der Vergangenheit zum Überleben brauchte.

[Jessy81]

Ich glaube nicht das es mit einem einfachen AUS Befehl getan ist.
Sicherlich hat sie lange Zeit so um ihr Überleben kämpfen müssen und sie ist acht Jahre alt, da wirst du sie nicht vom Verschlingen abhalten, wenn sie irgendeine Gelegeheit hat an etwas für sie Fressbares zu kommen!

Das Fressen von Kot ist wahrscheinlich das geringste Problem. Ist halt total ekelig für uns! Aber gefährlich wird es mit unverdaulichem Müll oder giftigen Sachen!

[Nathalia]

Ob eklig oder giftig unterscheidet der Hund nicht. Grundgehorsam ist das Maß aller Dinge und kann im Alltag das Zusammenleben enorm erleichtern. Das Verbot alles mögliche zu fressen, muß dem Hund regelrecht eingeimpft werden. Da ist Ausdauer vom Tierhalter gefragt. Das wird eine anstrengende Zeit, aber hoffnungslos ist das nicht.

[Bates_Paula]

Auf jeden Fall "nein" und "aus" übenübenüben bis zum abwinken, kann unter Umständen lebensrettend sein! Meine Hündin hat auch alles gefressen als ich sie bekommen habe, hat uns 2 Vergiftungen eingebracht.

Blättermagen oder grüner Pansen kann helfen, Harzer Roller kannst du auch versuchen, aber das wirkliche Problem liegt wohl eher in ihrer Vergangenheit als in einer Mangelerscheinung oder Magenproblemen.

Da sie anscheinend wirklich ALLES frisst, wird das üben mit einer präparierten Strecke wohl nur begrenzt was bringen, aber du kannst es zumindest versuchen:
such dir ein Stück, auf dem nichts los ist an Hundedurchgangsverkehr, schick jemanden vor (außer Sichtweite des Hundes), der an vorher vereinbarten Stellen Leckerchen auslegt, wenn sie diese fressen will "nein" + "aus" und biete ihr im Tausch etwas an, damit sie verstehen lernt, dass es sich lohnt, die Beute links liegen zu lassen und stattdessen auf dein Kommando zu hören.
Bei Paula-Paula habe ich mit Fleischwurst- und Käsewürfeln begonnen, nach einigen Monaten hat auch ein ordinäres Frolic + Freude gereicht, heute guckt sie zwar angesäuert, wenn sie etwas (für sie) Tolles liegen lassen oder wieder ausspucken muss, aber sie macht es in 9 von 10 Fällen.

Strecke danach natürlich wieder räumen.

[Nathalia]

"aber sie macht es in 9 von 10 Fällen" genau so ist es bei uns auch. Ricco macht im Moment auch Diät und ist super hungrig. Da muß ich halt immer wieder das "aus" durchsetzen. Ist anstrengend, aber ich habe auch einfach Angst, dass er etwas Giftiges frißt.

[Bates_Paula]

Bei ihr ist es so, dass sie abschätzt, wie schnell ich bei ihr sein kann, ist die Distanz groß genug, gibt sie Fersengeld (man sieht die kleine faltige Stirn wirklich arbeiten!).
Bei meinem Rüden musste ich mir da nie einen Kopf machen, bis zu seiner Kastration, da durfte ich dann auch praktisch wieder bei 0 beginnen, aber bei ihm ist es einfacher, da ich ihn von Welpe an habe => die Kommandos sitzen einfach, da reicht schon das "nein" und er spuckt was immer er hat wieder aus, und ja, dafür bin ich dankbar!!

Ist anstrengend, aber ich habe auch einfach Angst, dass er etwas Giftiges frißt.

Bei Paula-Paula war es 1x Rattengift und 1x ein präparierter Fleischköder, und beide Male ist mir der Arsch echt auf Grundeis gegangen, weil ich Angst hatte, dass ich sie verliere, obwohl ich bei dem Köder sofort dafür gesorgt habe, das sie ihn wieder erbricht, trotzdem hatte sie einige Tage Probleme mit Muskelkrämpfen und Durchfall.

[Cleo2000]

Hallo Petra

der damalige Hund meines Stiefsohnes fras auch so ziemlich alles, was an "unverdaulichem" und ungenießbarem rum lag.
Da er ihn erst übernommen hatte, dachte er auch zuerst, es wäre so eine Macke vom ihm.
Später stellte sich heraus, dass er voller Würmer war

Viele Grüße
Katy

[Küwalda]

Hallo,
meine Pflegehündin hatte auch alles gefressen. Sogar Putzlappen mit denen ich Pansensaft aufgewischt hatte...
Sie stammte aus Rumänien und hat diese Hölle nur so überleben können, unter anderem auch nur weil sie Kanibalismus kannte...
Je mehr ich versucht habe das Fressen draußen zu unterbinden, umso bessere Strategien hat sie entwickelt sich unauffällig und schnell irgendeinen Müll reinzuwürgen.

Im Fall meiner Hündin denke ich inzwischen dass es nahezu aussichtslos ist, einem Hund der schonmal solchen Hunger leiden musste dass er seine Artgenossen gefressen hat, solch ein Verhalten abzugewöhnen. Das gehört für mich in die Kategorie der Macken die man mit viel Geduld etwas mildern, aber vielleicht nicht völlig wegtherapieren kann...

Hätte ich es nochmal mit einem solchen Hund zu tun würde ich die Sache anders angehen. Anstatt "Nein" und "Aus" zu rufen (womit ich leider Meideverhalten ausgelöst hatte...) , würde ich eher für das Auffinden solcher "Leckereien" belohnen und versuchen umzulenken. Also dass es dann als Belohnung etwas viel Besseres von Dir gibt.
Sind aber nur so meine Gedanken dazu...

Liebe Grüße und viel Erfolg!

Regina

[Bates_Paula]

würde ich eher für das Auffinden solcher "Leckereien" belohnen und versuchen umzulenken. Also dass es dann als Belohnung etwas viel Besseres von Dir gibt.

Nichts anderes habe ich geschrieben, nichts desto trotz gibt es Kommandos, die fluppen müssen, ansonsten gibt es keinen Freigang (gut, meine laufen praktisch immer frei), wobei ich auch eine Hündin kenne, die selbst angeleint ein wandelnder Mülleimer und viel zu schnell und unauffällig bei der Aufnahme ist.

Meine Hündin bringt mir heute freudestrahlend volle Windeln, benutzte Damenbinden, Kondome etc. (was immer sie so im Gebüsch finden kann), denn das apportieren haben wir auch über das Tauschprinzip trainiert, gut, da ist noch Potential zum verfeinern da, aber ich bin auch schon dafür dankbar.

[Scholli1975]

Hallo,
um die Situation wieder in den Griff zu bekommen halte ich eine Ablärung durch eine THP mit Bach-Blüten Erfahrung unterstützend für sehr sinnvoll.
Da sie nun in einer situation aufgewachsen ist, in der sie sich alles suchen mußte , um zu überleben und warscheinlich mit ihrer Beute eher flieht , als sie aus dem Maul zu lassen, sollte eine Therapie unterstützend zu vertrauensbildenden Maßnahmen mit Bach-Blüten sinnvoll sein.
Viel Glück

[Frau Wuff]

Hi!

Google mal unter "Unsere Leica frisst Sch..." auf der 2. Seite des Foreneintrags wird eine Methode erklärt, die auch von anderen dort als wirksam beschrieben wird. Sie ist völlig gewaltlos - man schlägt zwar, aber nur auf das ein, was auf dem Boden liegt. ;-= Neugierig, lest selbst. Ich würde es auch mit der Methode versuchen, wenn ich dieses Problem hätte. Chilli frisst gerne Katzenkot, an den kommt er aber nur bei uns im Garten. Da er noch jung ist und nur kurz auf der Straße in Griechenland gelebt hat, hat sich bei ihm das Verhalten noch einigermaßen kontrollieren lassen.
Gestern hatte er z.B. ein Hörnchen (ich hab's erkannt, ein Schokohörnchen vom besten Bäcker der Stadt, echt lecker) gefunden, hatte es im Maul und schaute so fragend zu mir hoch. Wie immre sagte ich pfui und erwartete, dass ich es ihm wieder schimpfend aus dem Maul pulen müsste. Aber nix da. Er lies es los! Ich habe mich total gefreut und im eine handvoll Leckerlies gegeben.
Ich hoffe, dass ich ihn irgendwann soweit habe, dass er auch draußen nix aufnimmt ohne meine Erlaubnis. Auch zuhause darf er nur fressen, wenn es ihn jemand erlaubt.

LG Christina