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Wer hat Erfahrung mit einem Schwanz jagenden Hund?

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    #31
    Hallo Shishi, meine Erfahrung mit einem Dreher:

    meinen früheren DSH bekam ich als Welpe, ihren Vater kannte ich persönlich: ich arbeitete in der Zwingeranlage, wo er gehalten wurde.

    Der Vater jagte im Zwinger seinen Schwanz, verbiß sich manchmal darin. Meine Hündin fing damit mit ca. 6 Monaten an, und zwar sowohl in langweiligen Situationen (im Zwinger) oder in Streßmomenten. Meine Hündin hatte nie Kontakt - auch keine Sicht - zum Vater. Also bin ich sicher, daß das Rutejagen genetisch ist und nichts mit Unter- oder Überforderung zu tun hat.

    Wie Du es ja schon tust hilft nur interessantere Alternativen anzubieten (bei Langeweile) oder in Erregungs-Situationen das Verhalten zu unterbinden.


    Dein Hund ist ja wirklich noch nicht so lange bei Dir, das wird sich selbstverständlich alles noch einspielen. Das Schwanzjagen ist dann eine Marotte, aber kein Problem mehr. Wird schon!

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      #32
      @Windkind
      Die Haltung im Zwinger ist eine der Hauptursachen für Stereotypien. Auch bei Zootieren ist es verbreitet und bei Pferden, die überweigend in der Box stehen, auch bei einigen Tierheimhunden. Offen und frei gehaltene Tiere entwickeln in der Regel sehr selten Stereotypien. Die Hunde versuchen dem artfremden Eingesperrtsein durch stressabbauende Handlungen zu entkommen. Es ist also keine genetische Veranlagung sondern in deinem Fall haltungsbedingt. In einem späteren Stadium zeigen die betroffenen Tiere die nicht situationsangepasten Handlungen auch in anderen Alltagssituationen. Was genetisch bedingt ist, ist zum Teil die stressfähigkeit. Stressanfällige Hunde neigen veremehrt zu Stereotypien, die sich oftmals an den rassebedingten Eigenarten/Schwerpunkten orientieren. Heißt beim beutefixierten Schäferhund das Jagend nach dem eigenen Schwanz und z.B. beim Hütehund Bordercollie das Hüten von Lichtpunkten, Schatten oder das stundenlange Anstarren dieser Stellen.
      Viele Grüße von Kirsten mit dem Betzebubbel

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        #33
        Weil das Thema vorhin mal aufkam: Homöopathie oder auch Bachblüten können bei seelischen Problemen, Stress oder ähnlichem durchaus gut unterstützen. Das muss aber genau auf den Hund abgestimmt werden, es gibt kein Allheilmittel, das für ein bestimmtes Verhalten passt. Such dir am besten eine/n klassisch arbeitende/n THP und gönn dem Hund eine Behandlung.
        Liebe Grüße von Stefanie, Lily und Malou

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          #34
          Ist dass der junge Schäfer aus dem Tierheim Stuttgart???

          Der war doch dort auf einer Pflegestelle! Frag doch dort mal nach was sie gemacht haben wenn er dass Schwanzjagen gemacht hat.



          Ansonsten kann ich allen anderen nur Beipflichten, einen triebigen Hund sollte man nicht allzu viel Aktion bieten. Das macht die Hunde nur noch verrückter.

          Unsere Staff Hündin ist auch ne Triebsau. Allerdings hat sie keine Stereotypen Verhaltensweisen.
          Sie bekommt an Tagen wo wir keine Hundeschule haben nur max. 10-15min Unterordnungsübungen am Stück (am Tag), der Rest ist einfaches Gassi.
          Abends spielen wir im Wohnzimmer ne Weile oder es wird ein Trick eingeübt. Danach gibts das Abendgassi und Ruhe is.

          Die Hundeschule würde ich allerdings nicht ausfallen lassen. Ich würde den Hund Schrittweise an diese Stresssituation gewöhnen. Und zwar in ganz kleinen Schritten.
          Ich hatte vor meiner jetzigen Hündin eine Staff-Hündin mit Stereotypen Verhalten die auch noch sehr hoch im Trieb stand. Diesem Hund konnte ich dennoch neue Situationen angenehmer und Stressfreier gestalten indem ich sie langsam herangeführt habe an neue Dinge. Stück für Stück. Das geht, man muss nur langsam dabei vorgehen.

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            #35
            @klippdas: Meine TÄ hat mir einen sehr ausführlichen Bogen mitgegeben. Wenn ich den ausgefüllt und sie ihn ausgewertet hat stellt sie mir eine Mischung speziell auf ihn zu :-)
            @ammstaff-mama: Kennen wir uns? Ja ist er? Und mit der Pflegestelle stehe ich in bestem Kontakt Ist dort aber nicht so aufgefallen, wobei es dann aber doch auf einem Video drauf war, das sie mir gegeben hatte, bereits mit 4 Monaten! Aber ich glaube, da hat er das auch nicht "nötig" gehabt, er hatte ja den anderen Hund zum Stress abbauen
            Übrigens 10-15 Minuten UO am Stück habe ich mit dem Wicht noch nie gemacht! Halt im alltäglichen Gassigehen integriert, zwei, drei Wiederholungen, mehr nicht. Hundeschule habe ich auch mit der Trainerin abgesprochen, erst mal nicht, für die Sozialkontakte wähle ich Spaziergänge auf denen er unterschiedlichste Hunde trifft und Erziehung kann ich auch :-) Wir haben ausgemacht, wenn er entspannter ist, dann starten wir wieder. Das mit der Hundeschule mache ich eh bloß, damit sie ihn im Blick hat, falls sich was komisch entwickeln sollte - man weiß halt doch trotz aller Bemühungen von R. mehr zu erfahren recht wenig von ihm.

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              #36
              Die Situation lässt sich so leicht nicht beurteilen. Viele Fälle von stereotypen Verhaltensweisen kommen auf Grund von Langerweile oder zu großen Stress. Bewegung baunt nun mal Stress ab. Langeweile würde ich in diesem Fall ausschließen. Ich denke bei so jungen Hunden ist es wichtiger sie mit einer Sache aus wirklich altersgerecht auszulasten, anstatt jeden Tag das ganze Programm in allen erdenklichen Varianten abzuverlangen. Der Grad zwischen auslasten und überfordern ist nämlich sehr schmal. Ich würde ihn in Zukunft in gestressten Situationen auch nicht mehr alleine in die Box sperren. Vielmehr würde ich es damit versuchen zusammen zur Ruhe zu kommen. Es gibt einfache Möglichkeiten soetwas zu tun. Meine Lieblingsbeschäftigung ist abends zusammen atmen. Klingt komisch geht aber super. Mit leichtem Druck auf den Brustkorb legen (reicht auch nur der Kopf) und den Hund in seinem Atemrythmus dem eigenen anpassen. Man muss ein bisschen über dann klappt das auch und ich schlafe regelmäßig auf Hund und zusammen auf dem Teppich ein weil wir beide so entspannt sind.
              Für ihn ist sein ganzen Leben bisher sehr turbolent mit vielen Veränderungen abgelaufen, Entspannung muss man eben auch lernen.
              Kalle (*2002) Skalli (*2009) Dion (*2011)

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                #37
                Zitat von Shishi Beitrag anzeigen
                @klippdas: Meine TÄ hat mir einen sehr ausführlichen Bogen mitgegeben. Wenn ich den ausgefüllt und sie ihn ausgewertet hat stellt sie mir eine Mischung speziell auf ihn zu :-)
                @ammstaff-mama: Kennen wir uns? Ja ist er? Und mit der Pflegestelle stehe ich in bestem Kontakt Ist dort aber nicht so aufgefallen, wobei es dann aber doch auf einem Video drauf war, das sie mir gegeben hatte, bereits mit 4 Monaten! Aber ich glaube, da hat er das auch nicht "nötig" gehabt, er hatte ja den anderen Hund zum Stress abbauen
                Übrigens 10-15 Minuten UO am Stück habe ich mit dem Wicht noch nie gemacht! Halt im alltäglichen Gassigehen integriert, zwei, drei Wiederholungen, mehr nicht. Hundeschule habe ich auch mit der Trainerin abgesprochen, erst mal nicht, für die Sozialkontakte wähle ich Spaziergänge auf denen er unterschiedlichste Hunde trifft und Erziehung kann ich auch :-) Wir haben ausgemacht, wenn er entspannter ist, dann starten wir wieder. Das mit der Hundeschule mache ich eh bloß, damit sie ihn im Blick hat, falls sich was komisch entwickeln sollte - man weiß halt doch trotz aller Bemühungen von R. mehr zu erfahren recht wenig von ihm.
                nein, wir kennen uns nicht. mein tipp mit der pflegestelle sollte auch kein angriff sein. ist nur leider oft so dass man dort nicht nachfragt wenn probleme da sind. gut dass dies bei euch nicht so ist.

                ich habe die geschichte von deinem kleinen auf der homepage des th stuttgart mitverfolgt deshalb dachte ich es kann nur dieser sein, als ich deine beschreibungen las.

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                  #38
                  @felicitas Danke für Deine Anregungen. Bei uns ist es so, dass der Kleine aufgrund seiner OP einfach 5 Wochen lang in der Box bleiben musste, da hatte ich ihn noch nicht, aber möglicherweise war das mit der Auslöser für sein Verhalten neben der genetischen Disposition (und ja die scheint es zu geben, denn auch mir wurde schon von mehreren Fachleuten gesagt, dass Schäfis dazu neigen). Somit ist die Situation bei mir nicht der Entstehunsgrund - nachweislich hat er das schon gemacht, bevor er bei mir war!!!! Er war aber auch erst ca drei Monate alt, als er die lange Boxenzeit hatte - einfach sehr unglückliche Umstände! Somit ist das allein in die Box für ihn auch eher etwas Vertrautes und deshalb kann er da sehr gut runter kommen und entspannen. Darum mache ich das ja. Sämtliche Versuche, dass ich mit ihm zusammen runter komme sind gescheitert und es hatte sich eine Verhaltenskette aufgebaut - war irgendwie auch blöd Und das Entspannen üben wir jeden Abend, weil ich ihn immer ein bisschen massiere, wegen der körperlichen Defizite Du siehst, auch da lernt er und kann das mittlerweile auch echt genießen
                  @ Amstaff-Mama: Wie klein die Welt ist, dass Du ihn da gleich wieder erkannt hast, allein von der Beschreibung -

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                    #39
                    @ Pekingente, damit kein falscher Verdacht aufkommt: ich bin gegen reine Zwingerhaltung. Das war meine erste Hündin, und während ich zur Arbeit war, war die Hündin entweder im Gelände, wo ich arbeitete, an einem Laufseil, oder eben in einem Zwinger mitten in der Zwingeranlage. Heute habe ich ganz andere Möglichkeiten...

                    Übrigens forschen in Finnland Genetiker nach dem "Schwanz-jagen-Gen"!

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                      #40
                      Zitat von Windkind Beitrag anzeigen
                      @ Pekingente, damit kein falscher Verdacht aufkommt: ich bin gegen reine Zwingerhaltung. Das war meine erste Hündin, und während ich zur Arbeit war, war die Hündin entweder im Gelände, wo ich arbeitete, an einem Laufseil, oder eben in einem Zwinger mitten in der Zwingeranlage. Heute habe ich ganz andere Möglichkeiten...

                      Übrigens forschen in Finnland Genetiker nach dem "Schwanz-jagen-Gen"!
                      Also wie schon geschrieben, das musste ich mir auch schon oft anhören, dass es ja ein Schäfer sei und die wären dafür prädistiniert Hätte mir das nicht mal einer früher sagen können, dass Schäferhunde bekloppt sind??

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                        #41
                        Zitat von Windkind Beitrag anzeigen
                        Hallo Shishi, meine Erfahrung mit einem Dreher:

                        meinen früheren DSH bekam ich als Welpe, ihren Vater kannte ich persönlich: ich arbeitete in der Zwingeranlage, wo er gehalten wurde.

                        Der Vater jagte im Zwinger seinen Schwanz, verbiß sich manchmal darin. Meine Hündin fing damit mit ca. 6 Monaten an, und zwar sowohl in langweiligen Situationen (im Zwinger) oder in Streßmomenten. Meine Hündin hatte nie Kontakt - auch keine Sicht - zum Vater. Also bin ich sicher, daß das Rutejagen genetisch ist und nichts mit Unter- oder Überforderung zu tun hat.

                        Wie Du es ja schon tust hilft nur interessantere Alternativen anzubieten (bei Langeweile) oder in Erregungs-Situationen das Verhalten zu unterbinden.


                        Dein Hund ist ja wirklich noch nicht so lange bei Dir, das wird sich selbstverständlich alles noch einspielen. Das Schwanzjagen ist dann eine Marotte, aber kein Problem mehr. Wird schon!
                        Danke Windkind, ich hoffe irgendwie auch, dass die Zeit einiges richten wird, wenn er dann auch sicherer hier ist. Vor allem macht er es ja auch, beim Gassi gehen -vor lauter Freude?- Auf jeden Fall kann es da weder Über noch Unterforderung sein, würde ich mal sagen.
                        Zumindest habe ich jetzt das Auto hinten "blickdicht" gemacht, dann muss er sich unterwegs schon mal nicht aufregen

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                          #42
                          Ich habe mal einen Interessanten Artikel gelesen. Sehr traumatische Erlebnisse können die DNA dahingehen verändern, dass eine Angst mit vererbt wird. Dies wurde an Mäusen nachgewiesen. Vielleicht hat sich auch beim Schäferhund (der ja früher noch mehr ein reiner Zwingerhund war) etwas ähnliches manifestiert, so das ein Schwanz-jag Gen entstanden ist. Nur mal ein Denkansatz.
                          Kalle (*2002) Skalli (*2009) Dion (*2011)

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                            #43
                            So, mal ein kleines Update, also ich mache außer Gassi gehen und ein bisschen spielen nix mehr mit dem "Kleinen". Er bekommt jetzt Fischölkapseln und in die Box, oder an die Leine, wenn er anfängt zu drehen. Draußen bekam er immer gleich ein Spieli in die Schnauze, denn beim Kauen konnte er sich auch abreagieren. Und was soll ich sagen, es grenzt an ein kleines Wunder, er dreht kaum bis gar nicht mehr. Beim Gassi gehen brauchen wir das Spieli nicht mehr - er entdeckt gerade, dass Gassi gehen eine spannende Angelegenheit sein kann, wenn man sich für die Gerüche um einen herum interessiert Manchmal dreht er sich draußen noch kurz, aber wirklich kurz und er hört von alleine auf. Sogar eine Besuchersituation- wir waren bei einer Freundin, die er nicht kannte- hat er super gemeistert. Er hat zwar kurz seinen Schwanz angeschaut und überlegt, aber ließ sich durch Spielzeug ablenken und konnte sich sogar irgendwann hinlegen und entspannt schlafen Ich bin soooooooo froh. Danke für eure Tipps und Unterstützung - es geht aufwärts

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                              #44
                              Freut mich, dass es bei euch vorwärts geht!
                              Liebe Grüße von Frieda mit Aky und Cino an meiner Seite und Vasco für immer im Herzen.
                              Wenn du einsam bist, dann suche jemanden, der noch einsamer ist. Ihr werdet einander trösten, miteinander aufbrechen und die Welt verändern.

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                                #45
                                Suuuuper!
                                LG Rahel
                                mit Ciuffa, Fiocca und Dolce

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