Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wer hat Erfahrung mit einem Schwanz jagenden Hund?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Wer hat Erfahrung mit einem Schwanz jagenden Hund?

    Guten Abend liebe Mitglieder und Gäste dieses Forums,
    ich habe mich neu hier angemeldet, da meine Freundin meinte, hier gibt es viele kompetente Leute
    Ich habe seit 2 Monaten einen Langhaarschäferhund aus dem Tierheim. Er ist 7 Monate alt und kam durch einen Autounfall ins Tierheim. Die Brüche an den beiden linken linken Beinen sind gut verheilt, allerdings musste er in der Zeit, also in einem Alter von 3-4 Monaten 5 Wochen in der Box bleiben. Neben seinen ganzen körperlichen Problemen, macht mir am meisten zu schaffen, dass er immer in Stresssituationen (Stress ist hier aber auch, wenn ich heim komme und er sich freut) anfängt seinen Schwanz zu jagen. Zwei Wochen lang war es so schlimm, dass er sich kaum unterbrechen ließ und ich schließlich Hilfe bei einer Verhaltenstherapeutin suchte. Ihr Urteil war irgendwie vernichtend, denn eigentlich bräuchte dieser Hund einen Platz irgendwo auf dem Land, wo jeder Ta gleich abläuft. Mein erster Impuls war, das bin ich nicht. Mein zweiter ist nun aber ich werde mein Leben etwas mehr strukturieren und den Kompromiss eingehen müssen, dass er auch phasenweise viel allein zu Hause sein wird, da es ihn stresst in fremden Umgebungen zu sein. (macht ihm aber wirklich nix aus, habe es extra gefilmt -er pennt seelig ) Und außerdem ist es seit diesem Termin komischerweise schlagartig weniger geworden Wenn er im Haus kreiselt kommt er halt für eine Weile in die Box - da beruhigt er sich, draußen lass ich eine Drehung durchgehen, danach für eine Zeit an die Leine.
    Meine Frage nun, hat irgendjemand von euch Erfahrungen mit einem Hund, der seine Erregungskontrolle nicht steuern kann, denn das scheint das Problem zu sein. Neurologisch und das Blutbild waren scheinbar unauffällig. Was kommt auf mich zu, was muss ich beachten, bzw. wie kann ich ihn unterstützen? Ich würde ihm ungern gleich die vollen medikamentösen Hämmer geben, um ein Umlernen zu unterstützen. Gibt es etwas pflanzliches, damit der Hund sich grundweg mal weniger stresst?
    Ich weiß, dass sind viele Fragen, aber ich habe nun beschlossen, er bleibt. Mit den ganzen Baustellen, die er sonst noch hat, würde ihn vermutlich eh niemand wollen und außerdem ist er echt lieb und witzig und hat sich sowieso schon in mein Herz gezeckt
    Danke für eure Hilfe und vielleicht könnten die Ad's den Beitrag auch im Mitgliederbereich irgendwie posten, damit er mehr Leuten zugänglich ist?
    Susan mit Yari-Danis

    #2
    Die entscheidende Frage ist: iat es eine Zwangshandlung oder eine Stereotypie? Die beiden Krankheitsbilder müssen ganz unterschiedlich therapiert werden. Mein Rüde leidet an diversen Zwangshandlungen unter anderem 24 Stunden Pfotenbeißen. Der Hund ist eine Strafe Gottes, unser Leben seit wir ihn haben sehr diszipliniert und durchorganisiert, für Aussenstehende schwer verständlich und meist nicht nachvollziehbar, aber ich liebe ihn trotzdem und wir werden zusammen irgendwann auch den letzten Gang gehen!
    Viele Grüße von Kirsten mit dem Betzebubbel

    Kommentar


      #3
      Danke erst einmal für deine schnelle Antwort. Bin gerade am Überlegen, aber wie unterscheidet sich die Zwangshandlung von der Stereotopie? Kannst du mir da Näheres zu sagen?
      Danke und lieben Gruß unbekannterweise

      Kommentar


        #4
        Danke erst einmal für deine schnelle Antwort. Bin gerade am Überlegen, aber wie unterscheidet sich die Zwangshandlung von der Stereotopie? Kannst du mir da Näheres zu sagen? Und was genau musstet ihr umstellen? Wie alt ist euer Hund und seit wann hat er die Störungen? Hattet Ihr ihn von klein auf?
        Danke und lieben Gruß unbekannterweise

        Kommentar


          #5
          Huhu,

          mein Labrador hat das Schwanzjagen als Junghund auch gezeigt.
          Bei ihm war es einfach Stress und chronische Unterforderung, ja das beides gepaart.
          Mit Auslastung, klaren Strukturen und Durchhaltevermögen haben wir das gut unter Kontrolle gebracht.
          Liebe Grüße von Frieda mit Cino und Shadow an meiner Seite und Aky und Vasco für immer im Herzen.

          Kommentar


            #6
            Irgendwann kam doch mal eine Sendung vom Rütter, in der sich auch der Hund ständig gedreht und in den Schwanz gebissen hat.
            Ich kann die Sendung nicht mehr finden, vielleicht googelt jemand besser...
            Freundliche Grüße Kerstin
            Ich komme aus Ironien, das liegt an der sarkastischen Grenze. Wenn ihr mich sucht, ich steh im Lexikon unter: Provokant, biestig und ironisch.

            Kommentar


              #7
              Kurz gesagt:

              Stereotypien: erlernte Verhaltensweisen, die Stress abbauen, bei der Handlung sinkt die Herzfrequenz. Hunde lassen sich relativ leicht aus der Handlung lösen und bleiben meist ansprechbar.
              http://de.wikipedia.org/wiki/Stereotypie_(Medizin)

              Zwangshandlungen: innerer Drang, eine bestimmte Handlung machen zu müssen. Die Hunde lassen sich nur mit körperlichem Eingreifen von den Handlungen abbringen. Jede Form von Manipulation verstärken den Drang noch weiter.
              http://de.wikipedia.org/wiki/Zwangss...angshandlungen

              Per Definition ist eine Stereotypie „das abnormale Wiederholen einer bestimmten motorischen Reaktion“ und das Zwangsverhalten „das abnormale Wiederholen eines bestimmten Verhaltensziels


              Hier findest du einen ausführlichen Überblick zu diesem Thema:
              http://www.polarhunde-nothilfe.com/W...wissen_arv.htm
              Viele Grüße von Kirsten mit dem Betzebubbel

              Kommentar


                #8
                Na, jetzt wird es aber echt verzwickt, denn dann ist mal das Eine, aber in der schlimmen Phase war es wohl eher das Andere. Im Moment lässt er sich teilweise auch durch ein Nein unterbrechen, manchmal funktioniert es eben nur mit in die Box steckenDanke für den Link!
                Also Unterforderung würde ich ein bisschen ausschließen, der hatte echt volles Programm, das ist jetzt eher etwas runter gefahren, damit er entschleunigen kann. Also zum Beispiel lasse ich die Hundeschule gerade weg. Das mit dem Ruetter habe ich glaub gefunden.
                http://www.vox.de/medien/sendungen/h...undeprofi.html
                Aber aufgrund seiner körperlichen Konstitution (vermutlich Arthrose, HD, eventuell kommt noch was mit der Wirbelsäule, der Arzt wollte aber noch 3 Monate warten mit CT und das Herz ist auch nicht ganz unauffällig) ist Auslastung bis zur Erschöpfung auch keine Lösung. Zu seiner Auslastung:
                Ich gehe mit ihm spazieren, mindestens 2- 2,5 Stunden am Tag, verteilt auf 4 mal. Bei den Spaziergängen gibt es Übungen, Suchspiele, oder auch Zerr.- und Wurfspiele (sollte er nicht, aber er macht es doch sooo gern und ein bisschen Lebensqualität darf auch sein). Ach ja und Fange spielen Zweimal die Woche geht er in die Physio mit Schwimmen. Zu Hause nicht täglich oder gar stündlich aber immer wieder, je nachdem, ob er es gerade "braucht" Denkaufgaben und Fange spielen im Garten. Ich denke eigentlich nicht, dass das für einen 7 Monate alten Hund zu wenig ist? Der muss ja auch mal ruhen zwischendurch.

                Kommentar


                  #9
                  Würde eher sagen für einen 7 Monate alten Hund ist das deutlich zu viel...
                  Liebe Grüße von Frieda mit Cino und Shadow an meiner Seite und Aky und Vasco für immer im Herzen.

                  Kommentar


                    #10
                    Na, jetzt wird es aber echt verzwickt, denn dann ist mal das Eine, aber in der schlimmen Phase war es wohl eher das Andere. Im Moment lässt er sich teilweise auch durch ein Nein unterbrechen, manchmal funktioniert es eben nur mit in die Box steckenDanke für den Link! Wirklich SEHR interessant, zumindest habe ich jetzt viele mögliche Ursachen und weiß, dass ich mit meiner Reaktion darauf schon mal gut was verändert habe. Wie gesagt der Tagesablauf wird, soweit möglich auch noch verändert.
                    Also Unterforderung würde ich ein bisschen ausschließen, der hatte echt volles Programm, das ist jetzt eher etwas runter gefahren, damit er entschleunigen kann. Also zum Beispiel lasse ich die Hundeschule gerade weg. Das mit dem Ruetter habe ich glaub gefunden.
                    http://www.vox.de/medien/sendungen/h...undeprofi.html
                    Aber aufgrund seiner körperlichen Konstitution (vermutlich Arthrose, HD, eventuell kommt noch was mit der Wirbelsäule, der Arzt wollte aber noch 3 Monate warten mit CT und das Herz ist auch nicht ganz unauffällig) ist Auslastung bis zur Erschöpfung auch keine Lösung. Zu seiner Auslastung:
                    Ich gehe mit ihm spazieren, mindestens 2- 2,5 Stunden am Tag, verteilt auf 4 mal. Bei den Spaziergängen gibt es Übungen, Suchspiele, oder auch Zerr.- und Wurfspiele (sollte er nicht, aber er macht es doch sooo gern und ein bisschen Lebensqualität darf auch sein). Ach ja und Fange spielen Zweimal die Woche geht er in die Physio mit Schwimmen. Zu Hause nicht täglich oder gar stündlich aber immer wieder, je nachdem, ob er es gerade "braucht" Denkaufgaben und Fange spielen im Garten. Ich denke eigentlich nicht, dass das für einen 7 Monate alten Hund zu wenig ist? Der muss ja auch mal ruhen zwischendurch.

                    Kommentar


                      #11
                      Ok, was genau meinst du ist zu viel? Die Spaziergänge, oder deren Länge? Wie gesagt, die Dankspiele und das Fangen zu Hause und auch die Spiele, Übungen unterwegs sind jetzt nicht so viel, wie es sich vielleicht anhört Wenn uns halt mehr Radfahrer entgegen kommen wird die Übung, hinlegen beim Anblick von Radfahrern öfter ausgeführt Also wirklich je nach Situation und auch echt, wie er drauf ist. Es gibt auch Tage, da will ich so gut wie nix von ihm, vor allem wenn ich merke, der kann grad auch nicht. Einzig wirklich feste Komponenten sind die Spaziergänge und die Physio - die braucht und liebt er :-) Ach ja und wenn er Physio hat, fallen die Spaziergänge natürlich kürzer aus, oder auch wenn wir unterwegs andere Hund treffen, mit denen er spielt, da laufe ich dann keine großen Runden mehr

                      Kommentar


                        #12
                        Ok, was genau meinst du ist zu viel? Die Spaziergänge, oder deren Länge? Wie gesagt, die Denkspiele und das Fangen zu Hause und auch die Spiele, Übungen unterwegs sind jetzt nicht so viel, wie es sich vielleicht anhört Wenn uns halt mehr Radfahrer entgegen kommen wird die Übung, "Hinlegen beim Anblick von Radfahrern" öfter ausgeführt Also wirklich je nach Situation und auch echt, wie er drauf ist. Es gibt auch Tage, da will ich so gut wie nix von ihm, vor allem wenn ich merke, der kann grad auch nicht. Einzig wirklich feste Komponenten sind die Spaziergänge und die Physio - die braucht und liebt er :-) Ach ja und wenn er Physio hat, fallen die Spaziergänge natürlich kürzer aus, oder auch wenn wir unterwegs andere Hund treffen, mit denen er spielt, da laufe ich dann keine großen Runden mehr
                        Scheint es immer noch zu viel?

                        Kommentar


                          #13
                          Hi,

                          ich habe - GsD - keinerlei Erfahrungen mit einem an Stereotypien oder Zwangshandlungen leidenden Hund - aber dein Programm ist für einen 7 Moante alten Hund echt heavy.... - so viel mach' ich nicht mal mit meinen ausgewachsenen Hunden....

                          Ich kann dich aber verstehen - als ich meine Hündin ganz "frisch" hatte (Ersthund), hatte ich auch ständig das Gefühl, sie bewegen und ihr was bieten zu müssen (zumal sie von der Straße kam).
                          Sie hält auch jedes Programm, dass man mit ihr durchzieht ohne Murren und Anzeichen von Erschöpfung udrch (selbst 7 Stunden-Wanderunge mit 800 Höhenmeter Steigung oder mehrere zweistellige Kilometer am Rad).
                          Mittlerweile habe ich aber ein ganz gutes Gefühl dafür entwickelt, was sie wirklich braucht und möchte - und das ist durchaus auch mal ein bis zwei oder mehr Ruhetage am stück, nach solchen Anstrengungen.
                          Auch müssen es nicht mehr solche Gewalt-Touren sein - sie ist auch mit kurzen, aber erlebnisreichen oder längeren Schlendrian-Touren zufrieden.

                          Ich hatte selbst nie einen Welpen, da auch mein Zweithund schon erwachsen zu mir kam - meine mich aber erinnern zu können, dass als "Faustregel" gilt, dass man einen Hund ca. 5 Minuten pro Lebensmonat am Tag/Stück bewegen sollte.
                          Das hieße also für deinen Hund 35 Min. am Stück als längste Tour und dann nur noch kleine Pip-Gassi-Runden zusätzlich zum Lösen und ein bißchen Schnuppern.

                          Sicher werden sich hier noch andere, erfahrenere Leute auf dem Sektor "Welpe/Junghund" melden - ich denke aber auch schon so sagen zu können, dass dein Programm viel zu gewaltig ist.

                          Versuch' es mal mit deutlicher Entschleunigung, straffer Kürzung des Programms und mindestens drei "Ruhe"tagen in der Woche, d.h. an diesen Tagen wirklich nur Gassi und nicht noch Fangen, Bringen, Köpfchenspiele....

                          Gruß
                          Nicole

                          Kommentar


                            #14
                            Huhu,

                            naja für einen solchen Hund ist es eben immens wichtig, ganz viel Ruhe zu bekommen.
                            Zu viel bespaßen ist da eben eher kontraproduktiv. Bin ja immer der Meinung ein Hund braucht Bewegung und Beschäftigung, aber es sollte eben auch Ruhezeiten geben, die wirklich Stunden am Stück betragen und nicht ständig irgendwelche Action.

                            Mein alter Rüde (der ja auch solche Verhaltensweisen zeigte) hatte durchschnittlich 2 Stunden Bewegung inkl. Bespaßung und der Rest des Tages war einfach nur Ruhe angesagt.
                            Natürlich gab es auch Tage, wo wir viel länger unterwegs waren, aber das waren eher die Ausnahmen. Das hat erst zugenommen, als diese Verhaltensweisen eben kein Problem mehr waren.

                            Mein "Neuer" ist da leider ähnlich gestrickt und ein zu viel ist eher kontraproduktiv.
                            Liebe Grüße von Frieda mit Cino und Shadow an meiner Seite und Aky und Vasco für immer im Herzen.

                            Kommentar


                              #15
                              Ich schrieb ja, ich glaube, das hört sich mehr an, als es ist :-) Also um es auf den Punkt zu bringen. Das Meiste was wir am Stück bisher gelaufen sind, war eine gemütliche Stunde und damit meine ich wirklich gemütlich gehen, mit Pausen. Und wenn so ein großer Spaziergang statt fand, dann gibt es keinen zweiten in der Größenordnung für den Tag :-) Vielleicht habe ich auch die Zeit etwas falsch zusammengerechnet :-( Ähm räusper, ja habe ich, naja wer rechnen kann ist klar im Vorteil :-( Also Korrektur, die Laufzeit am Tag beträgt ca. 1,5 - 2h :-) Wie gesagt, an den Tagen, wo er Physio hat beschränkt es sich auf morgens und mittags eine halbe Stunde und abends nur noch kurz Pippi um den Block :-) Und er ist tagsüber 4-5 Stunden alleine, in denen er ausgiebig pennen kann, auch nach dem Mittagsspaziergang ist Pause angesagt :-)
                              Die anderen Sachen laufen wirklich nur, wenn er will! Also wenn er mir klar signalisiert, du ich würde jetzt gern mit dir Fange spielen, dann registriere ich dass und fange kurze Zeit später an, mit ihm zu spielen :-) Aber auch nicht ewig, vielleicht 5 Min und so groß ist unser Garten nicht :-) Genauso mit den Denkspielen, wenn er durch die Bude läuft und offensichtlich nach einer Beschäftigung sucht, dann geb ich ihm halt eine bevor er den Stock zerkaut. Und einen gefüllten, eingefrorenen Kong oder den Futterball liebt er auch :-)

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X