Hallo!
Mein Ranger hat seit Anfang Juli sowas wie epileptische Anfälle.
Sie erfolgen fast immer beim Spazieren gehen oder kurz danach, ganz selten kommt es vor, daß er morgens vorm Gassi und Fressen schon "komisch" ist.
Erst dachten wir an Kreislaufprobleme wegen des wechselhaften Sommers (spielt sicher auch eine Rolle).
Das erste große Blutbild war soweit ohne Befund, außer daß die Eosinophilen erhöht waren und ich Ranger daraufhin entwurmt habe und wegen Verdacht auf eine Gräser-Allergie erstmal andere Gassirunden gegangen bin.
Ein Herzultraschall mit Farbdoppler und ein Röntgenbild ergaben ein leicht vergrößertes Herz, aber keine Flüssigkeitsansammlungen im Brustraum sowie eine beginnende DCM, aber noch nix Gravierendes.
Beim Schilddrüsentest (easyLAB) ergab der T4-Wert 1,4 -> noch im Rahmen
Ranger´s Anfälle kamen Anfangs etwa alle 10 bis 14 Tage.
Nach einem Grand Mal Mitte August waren wir direkt in der Tierklinik, es wurde Epilepsie diagnostiziert und Ranger wurde auf Luminal gesetzt.
Das war ein Schlag ins Gesicht. Schlimm genug, wenn einen der eigene Hund eine halbe Stunde lang nicht mehr erkennt. Hätte ich da gewußt, was Luminal für ein Zeug ist und schwer abhängig macht...
Die nächsten anderthalb Wochen hatten wir einen Zombie im Haus, der nur rausgehen wollte weil es danach was zu Essen gab. Die Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel wurden häufig bestätigt.
Weil die Anfälle nach dem Zombie-Modus wiederkamen, und das jetzt ein bisschen häufiger, haben wir unter Aufsicht meines Haustierarztes das Luminal langsam über Wochen hochdosiert, bis der Wirkspiegel laut Bluttest erreicht sein sollte. Die Anfälle gingen nach den Dosiserhöhungen weg, der Hund wurde kurzzeitig schlapper und die Anfälle kamen wieder, sobald der Hund wieder aktiver drauf war.
Zwischenzeitlich machten wir einen mehrwöchigen Versuch mit Karsivan, um Ranger´s Durchblutung zu verbessern, hat aber auch nix geholfen.
Als wir Karsivan wieder ausschlichen hatte Ranger 10 Tage lang keinen Anfall, warum auch immer.
Irgendwie habe ich den Eindruck, daß nach bisher jeder Anfallspause von ein paar Tagen die Anfälle vermehrt zurückkommen.
Wie, wenn sich etwas im Kopf zusammenbraut, dann entlädt sich langsam etwas, pusht sich hoch zu einem intensiveren Anfall - und dann ist oft mindestens ein Tag Pause, der Hund meistens recht unlustig drauf.
Ein weiteres Blutbild von easyLAB Ende September ergab wieder keinen konkreten Anhaltspunkt, was mit Ranger los sein könnte.
Ich weiß nicht, inwieweit Luminal und Karsivan Werte verfälschen können.
Die Unregelmäßigkeiten waren:
Kalium: 3,6 (normal 3,9 - 5,8)
ALT (GPT): 129,4 (< 122)
Pankreas: 42 (normal 57 - 126)
Eosinophile waren wieder leicht erhöht, deshalb haben wir vorsorglich auf getreidefreie Kost umgestellt.
Zuvor bekam Ranger eingeweichtes Lever´s Trockenfutter, das ist zumindest ohne Aromen und Farbstoffe, ich dachte, so schlecht kann das dann nicht sein. Nassfutter hat er früher immer ungefähr in der Konsistenz ausgeschieden wie es vorn in ihn rein gekommen ist.
Zur Zeit bekommt er 800g Dosen von Best Meat und manchmal von Rinti, mehrmals in der Woche gebe ich ihm gekochte Kartoffeln und Karotten dazu oder statt der Dose, was er scheinbar gut verträgt. Manchmal hat er Durchfall, wenn es aus Zeitgründen keine "Beilage" dazu gibt.
Leckerlies gibt es nur in Form von Yummies und diesen halbzähen Hautstangerln. Weil seine Reißzähne schon etwas abgeschliffen sind, verzichtet Ranger nun auf Kauknochen und Kauchips. Für die Zahnpflege gibt es getrocknete Hautstücke und was man halt so kriegt an nicht ganz so harten Natursnacks.
Seit etwa 14 Tagen bekommt Ranger Vetmedin zur Stärkung des Herzmuskels. Der TA meinte, probieren wir es mal aus, weil Ranger ein wenig schlapp war und ich während einigen Anfällen schonmal Herzaussetzer von 4 Sekunden erfühlen konnte. Ich habe den Eindruck, er ist jetzt aktiver (unruhiger und lästiger ). Allerdings ist das Wetter auch beständiger und kühler, das macht die Tiere ja oft "knackiger".
Status quo ist nun:
Ranger hatte im November bis jetzt außer an 2 Tagen mindestens einen Petit Mal. Tage, an denen er nur kurz mal ins Leere schaut oder mit dem Kopf kurz wackelt habe ich nicht mitgezählt. Im Oktober hatte er zusammengerechnet 14 Tage Anfälle, 14 Tage nix oder minimale Absencen.
Keine gute Rechnung.
Tablettendosen im 12-Stunden-Rhythmus sind:
100 mg Luminal
5 mg Vetmedin
Vitamin B-Komplex zum Ausgleich
Wir gehen nur noch Gassirunden, die er kennt. Wir gehen maximal eine halbe Stunde am Stück. Spielen führt zu Anfällen, ebenso intensives Wälzen sowie Buddeln.
Ranger kommt oft erst zuhause in seiner gewohnten Umgebung aus einem Anfall raus, darum fahren wir nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln und bleiben in einem Radius von etwa 10 Minuten bis nach Hause.
Die Anfälle dauern von wenigen Minuten bis zu mittlerweile fast 2 Stunden, wenn es sich reinsteigert. Er hat dazwischen immer lichte Momente. Er ist dabei nie aggressiv, ganz im Gegenteil. Zusätzlich würde er in einem Anfall wohl bis zum Anschlag fressen.
Ich konnte ihn schon öfters mit Futter aus einem Anfall herausholen bzw bei Bewußtsein halten. Wenn wir draußen sind, ist es manchmal das einzige, was er noch registriert. Meistens ist er aber ansprechbar, wirkt nur ein bisschen verblödet.
Ich habe das Gefühl, er lernt mit den Anfällen umzugehen und nimmt es relativ gelassen. Leider lernt sein Gehirn gleichzeitig, Anfälle zuzulassen.
Es wird immer schwieriger, die Ursache von der ganzen Geschichte herauszufinden. Die Krampfneigung durch gewisse Reize ist ja jetzt ins Gehirn gebrannt, manchmal reicht es scheinbar schon, wenn eine bestimmte Erwartungshaltung nicht erfüllt wird.
Trotz allen Einschränkungen hat Ranger immer noch so eine Lebensfreude, springt sofort auf, wenn es rausgeht, frißt mit mehr Leidenschaft als je zuvor, genießt das Kuscheln, etc.
Ich weiß, daß seinem Anfallsleiden eine organische Erkrankung zugrunde liegen muß. Sei es ein Gehirntumor oder sowas ähnliches oder eine bis dato noch nicht entdeckte Stoffwechselgeschichte.
Würde es konstant mit ihm bergab gehen, hätte ich sicher bereits die letzte Entscheidung getroffen. Aber es ist eine Achterbahnfahrt und er hat einfach jeden Tag aufs Neue richtig Bock auf das Leben (und Essen).
Er war immer ein sehr aktiver Hund, außer Zusammenflicken und einmal einen Bluterguß punktieren waren wir nur zum Impfen beim Tierarzt. Die letzte Impfung war übrigens im Mai nach einer mehrjährigen Pause. Nach der Impferei ging es ihm oft 2 Tage nicht so besonders. Dieses Jahr habe ich ihn vor meinem Urlaub impfen lassen müssen, natürlich Kombi, ich Idiot.
Von daher kann ich auch einen Impfschaden nicht ausschließen. Mit den TAs kann man darüber leider nicht reden.
Morgen früh wird vom komplett nüchternen Ranger Blut abgezapft und der Glukosewert bestimmt.Da seine Anfälle oft auch Schwächeanfällen nahe der Ohnmacht gleichen und ich in der letzten Woche immer eine Körpertemperatur von im Schnitt 37,4° C gemessen habe, könnte es sich auch um ein Insulinom handeln.
Inzwischen wäre ich für jeden handfesten Hinweis auf eine Grunderkrankung dankbar.
So, das ist jetzt ein halber Roman geworden. Ich hoffe, irgendjemand von Euch interessiert sich für unsere Geschichte und kann uns vielleicht Ratschläge oder Gedankenanregungen geben! Außerdem tut es gut, sich den ganzen Mist mal von der Seele zu schreiben.
Vielleicht weiß der eine oder andere auch, wie und ob man Ranger´s Nervenkostüm auf homöopathische Weise unterstützen kann, ohne dabei den schulmedizinischen Mittelchen wirkungstechnisch in die Quere zu kommen.
Drückt uns bitte die Daumen für morgen beim Vet!
Guates Nächtle!
Barbara und Ranger
Mein Ranger hat seit Anfang Juli sowas wie epileptische Anfälle.
Sie erfolgen fast immer beim Spazieren gehen oder kurz danach, ganz selten kommt es vor, daß er morgens vorm Gassi und Fressen schon "komisch" ist.
Erst dachten wir an Kreislaufprobleme wegen des wechselhaften Sommers (spielt sicher auch eine Rolle).
Das erste große Blutbild war soweit ohne Befund, außer daß die Eosinophilen erhöht waren und ich Ranger daraufhin entwurmt habe und wegen Verdacht auf eine Gräser-Allergie erstmal andere Gassirunden gegangen bin.
Ein Herzultraschall mit Farbdoppler und ein Röntgenbild ergaben ein leicht vergrößertes Herz, aber keine Flüssigkeitsansammlungen im Brustraum sowie eine beginnende DCM, aber noch nix Gravierendes.
Beim Schilddrüsentest (easyLAB) ergab der T4-Wert 1,4 -> noch im Rahmen
Ranger´s Anfälle kamen Anfangs etwa alle 10 bis 14 Tage.
Nach einem Grand Mal Mitte August waren wir direkt in der Tierklinik, es wurde Epilepsie diagnostiziert und Ranger wurde auf Luminal gesetzt.
Das war ein Schlag ins Gesicht. Schlimm genug, wenn einen der eigene Hund eine halbe Stunde lang nicht mehr erkennt. Hätte ich da gewußt, was Luminal für ein Zeug ist und schwer abhängig macht...
Die nächsten anderthalb Wochen hatten wir einen Zombie im Haus, der nur rausgehen wollte weil es danach was zu Essen gab. Die Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel wurden häufig bestätigt.
Weil die Anfälle nach dem Zombie-Modus wiederkamen, und das jetzt ein bisschen häufiger, haben wir unter Aufsicht meines Haustierarztes das Luminal langsam über Wochen hochdosiert, bis der Wirkspiegel laut Bluttest erreicht sein sollte. Die Anfälle gingen nach den Dosiserhöhungen weg, der Hund wurde kurzzeitig schlapper und die Anfälle kamen wieder, sobald der Hund wieder aktiver drauf war.
Zwischenzeitlich machten wir einen mehrwöchigen Versuch mit Karsivan, um Ranger´s Durchblutung zu verbessern, hat aber auch nix geholfen.
Als wir Karsivan wieder ausschlichen hatte Ranger 10 Tage lang keinen Anfall, warum auch immer.
Irgendwie habe ich den Eindruck, daß nach bisher jeder Anfallspause von ein paar Tagen die Anfälle vermehrt zurückkommen.
Wie, wenn sich etwas im Kopf zusammenbraut, dann entlädt sich langsam etwas, pusht sich hoch zu einem intensiveren Anfall - und dann ist oft mindestens ein Tag Pause, der Hund meistens recht unlustig drauf.
Ein weiteres Blutbild von easyLAB Ende September ergab wieder keinen konkreten Anhaltspunkt, was mit Ranger los sein könnte.
Ich weiß nicht, inwieweit Luminal und Karsivan Werte verfälschen können.
Die Unregelmäßigkeiten waren:
Kalium: 3,6 (normal 3,9 - 5,8)
ALT (GPT): 129,4 (< 122)
Pankreas: 42 (normal 57 - 126)
Eosinophile waren wieder leicht erhöht, deshalb haben wir vorsorglich auf getreidefreie Kost umgestellt.
Zuvor bekam Ranger eingeweichtes Lever´s Trockenfutter, das ist zumindest ohne Aromen und Farbstoffe, ich dachte, so schlecht kann das dann nicht sein. Nassfutter hat er früher immer ungefähr in der Konsistenz ausgeschieden wie es vorn in ihn rein gekommen ist.
Zur Zeit bekommt er 800g Dosen von Best Meat und manchmal von Rinti, mehrmals in der Woche gebe ich ihm gekochte Kartoffeln und Karotten dazu oder statt der Dose, was er scheinbar gut verträgt. Manchmal hat er Durchfall, wenn es aus Zeitgründen keine "Beilage" dazu gibt.
Leckerlies gibt es nur in Form von Yummies und diesen halbzähen Hautstangerln. Weil seine Reißzähne schon etwas abgeschliffen sind, verzichtet Ranger nun auf Kauknochen und Kauchips. Für die Zahnpflege gibt es getrocknete Hautstücke und was man halt so kriegt an nicht ganz so harten Natursnacks.
Seit etwa 14 Tagen bekommt Ranger Vetmedin zur Stärkung des Herzmuskels. Der TA meinte, probieren wir es mal aus, weil Ranger ein wenig schlapp war und ich während einigen Anfällen schonmal Herzaussetzer von 4 Sekunden erfühlen konnte. Ich habe den Eindruck, er ist jetzt aktiver (unruhiger und lästiger ). Allerdings ist das Wetter auch beständiger und kühler, das macht die Tiere ja oft "knackiger".
Status quo ist nun:
Ranger hatte im November bis jetzt außer an 2 Tagen mindestens einen Petit Mal. Tage, an denen er nur kurz mal ins Leere schaut oder mit dem Kopf kurz wackelt habe ich nicht mitgezählt. Im Oktober hatte er zusammengerechnet 14 Tage Anfälle, 14 Tage nix oder minimale Absencen.
Keine gute Rechnung.
Tablettendosen im 12-Stunden-Rhythmus sind:
100 mg Luminal
5 mg Vetmedin
Vitamin B-Komplex zum Ausgleich
Wir gehen nur noch Gassirunden, die er kennt. Wir gehen maximal eine halbe Stunde am Stück. Spielen führt zu Anfällen, ebenso intensives Wälzen sowie Buddeln.
Ranger kommt oft erst zuhause in seiner gewohnten Umgebung aus einem Anfall raus, darum fahren wir nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln und bleiben in einem Radius von etwa 10 Minuten bis nach Hause.
Die Anfälle dauern von wenigen Minuten bis zu mittlerweile fast 2 Stunden, wenn es sich reinsteigert. Er hat dazwischen immer lichte Momente. Er ist dabei nie aggressiv, ganz im Gegenteil. Zusätzlich würde er in einem Anfall wohl bis zum Anschlag fressen.
Ich konnte ihn schon öfters mit Futter aus einem Anfall herausholen bzw bei Bewußtsein halten. Wenn wir draußen sind, ist es manchmal das einzige, was er noch registriert. Meistens ist er aber ansprechbar, wirkt nur ein bisschen verblödet.
Ich habe das Gefühl, er lernt mit den Anfällen umzugehen und nimmt es relativ gelassen. Leider lernt sein Gehirn gleichzeitig, Anfälle zuzulassen.
Es wird immer schwieriger, die Ursache von der ganzen Geschichte herauszufinden. Die Krampfneigung durch gewisse Reize ist ja jetzt ins Gehirn gebrannt, manchmal reicht es scheinbar schon, wenn eine bestimmte Erwartungshaltung nicht erfüllt wird.
Trotz allen Einschränkungen hat Ranger immer noch so eine Lebensfreude, springt sofort auf, wenn es rausgeht, frißt mit mehr Leidenschaft als je zuvor, genießt das Kuscheln, etc.
Ich weiß, daß seinem Anfallsleiden eine organische Erkrankung zugrunde liegen muß. Sei es ein Gehirntumor oder sowas ähnliches oder eine bis dato noch nicht entdeckte Stoffwechselgeschichte.
Würde es konstant mit ihm bergab gehen, hätte ich sicher bereits die letzte Entscheidung getroffen. Aber es ist eine Achterbahnfahrt und er hat einfach jeden Tag aufs Neue richtig Bock auf das Leben (und Essen).
Er war immer ein sehr aktiver Hund, außer Zusammenflicken und einmal einen Bluterguß punktieren waren wir nur zum Impfen beim Tierarzt. Die letzte Impfung war übrigens im Mai nach einer mehrjährigen Pause. Nach der Impferei ging es ihm oft 2 Tage nicht so besonders. Dieses Jahr habe ich ihn vor meinem Urlaub impfen lassen müssen, natürlich Kombi, ich Idiot.
Von daher kann ich auch einen Impfschaden nicht ausschließen. Mit den TAs kann man darüber leider nicht reden.
Morgen früh wird vom komplett nüchternen Ranger Blut abgezapft und der Glukosewert bestimmt.Da seine Anfälle oft auch Schwächeanfällen nahe der Ohnmacht gleichen und ich in der letzten Woche immer eine Körpertemperatur von im Schnitt 37,4° C gemessen habe, könnte es sich auch um ein Insulinom handeln.
Inzwischen wäre ich für jeden handfesten Hinweis auf eine Grunderkrankung dankbar.
So, das ist jetzt ein halber Roman geworden. Ich hoffe, irgendjemand von Euch interessiert sich für unsere Geschichte und kann uns vielleicht Ratschläge oder Gedankenanregungen geben! Außerdem tut es gut, sich den ganzen Mist mal von der Seele zu schreiben.
Vielleicht weiß der eine oder andere auch, wie und ob man Ranger´s Nervenkostüm auf homöopathische Weise unterstützen kann, ohne dabei den schulmedizinischen Mittelchen wirkungstechnisch in die Quere zu kommen.
Drückt uns bitte die Daumen für morgen beim Vet!
Guates Nächtle!
Barbara und Ranger
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