Junghündin kastrieren - Ovarectomie oder Totaloperation?

[Rumpelstilz]

Hallo zusammen,

Bei unserer kleinen Berner Sennerin (7 Monate) steht jetzt die Frage der Kastration an. Wir haben auch einen Rüden und wollen keine Zucht aufmachen. Der eine Tierarzt schlägt nur Ovarectomie ( Eierstockentfernung) vor, das sei ein geringfügigerer Eingriff als die Totaloperation ( Eierstöcke + Gebärmutter raus).Der andere ist eher für die 2. Lösung. Wer hat Erfahrung mit einer Ovarectomie bei so grossen Hunden? Wie gross ist das Risiko der Inkontinenz und wie kriegt man das ggf.in den Griff? Kann eine Hündin trotz Eierstockentfernung an Gebärmutterentzündung erkranken?
Danke für eure Ratschläge
LG aus Frankreich
Eva mit den Bernern im Doppelpack

[JanaBabsi]

Warum lasst Ihr nicht den Rüden kastrieren ??

Bei der Hündin ist das ne riesengroße OP, beim Rüden nur ein kleiner Eingriff.

[Lilly 512]

Ich persönlich finde es etwas sehr früh.

Kann aber Deine Bedenken verstehen.

Erst einmal kann ich mich nur anschliessen, dass ich es auch vorziehen

würde den Rüden zu kastrieren.

Soll doch die Hündin kastriert werden, würde ich noch wenigstens bis zur

2. Hitze warten und damit nichts passiert dem Rüden einen Hormonchip setzen

lassen.

[Rumpelstilz]

Wir leben auf einem Bauernhof, Alleinlage, aber Nähe Wanderweg, mit vielen freilaufenden Hunden , auch bei den Bauern in der weiteren Nachbarschaft. Einzäunen geht nicht und ich habe keine Lust mich mit potentiellen Liebhabern auseinanderzusetzen, zumal das auch Ärger mit unserem Rüden geben könnte, wenn die dann hier auf der Matte Schlange stehen. Die Kastration für Rüden soll auch ziemlich schmerzhaft sein.

[Lilly 512]

Kann ich verstehen.

Eine Total OP ?

Ist es nicht so, dass die Gebärmutter entfernt wird und die Eierstöcke bleiben.

Bin mir nicht sicher, ob man bei der Hündin auch einen Chip setzen kann.

Normal kastriert man nicht so früh, wegen dem späteren Verhalten des

Hundes.

[*Eddie*]

Warum lasst Ihr nicht den Rüden kastrieren ??

Bei der Hündin ist das ne riesengroße OP, beim Rüden nur ein kleiner Eingriff.

Diese Frage habe ich mir auch sofort gestellt.
Bei einer Hündin ist es eine OP im Inneren des Hundes mit den dazu gehörenden Heilungsprozessen und beim Rüden ist es äußerlich. Außerdem kostet es weniger.

Schon mal an kastrationsbedingte Inkontinenz gedacht? Gerade große Hunde sind proportional häufiger betroffen. Ich rede hier aus Erfahrung. Aus reiner Dummheit und ohne Not ließ ich meine damalige Hündin kastrieren (TotalOP). Halbes Jahr später, zack, riesen Pippi-Flecke, trotz ausreichenden Spaziergängen mit Lösemöglichkeiten. Ihr waren diese "Ausläufe" immer total unangenehm und nicht wirklich mit Mitteln wie Caniphedrin zu lösen...

Ich hatte mich jedenfalls total über mich selbst geärgert....

[*Eddie*]

Die Kastration für Rüden soll auch ziemlich schmerzhaft sein.

... sagt der TA, der für die Kastration einer Hündin mehr Geld kassieren kann.

[Birlie]

... egal wie, ob bei einer Ovarektomie oder eine Ovarhysterektomie, der Bauchraum muß geöffnet werden und von daher wäre ich dafür auch die Gebärmutter zu entfernen - wer gibt die Garantie, daß die Hündin nicht doch irgendwann eine Pyometra kriegt?

[Steffen]

Hallo zusammen,

Bei unserer kleinen Berner Sennerin (7 Monate) steht jetzt die Frage der Kastration an. .......

Kauf dir dieses Buch und triff dann deine Entscheidung.

[Gabriela]

... egal wie, ob bei einer Ovarektomie oder eine Ovarhysterektomie, der Bauchraum muß geöffnet werden und von daher wäre ich dafür auch die Gebärmutter zu entfernen - wer gibt die Garantie, daß die Hündin nicht doch irgendwann eine Pyometra kriegt?

Davon hab ich noch nie gehört. Eine Gebärmutter bei einer kastrierten Hündin bildet sich zurück, da ist nichts mit Pyometra und wo soll die her kommen ohne Läufigkeit?

In Deutschland wird in der Regel bei jungen Hunden nur die Eierstöcke entnommen, vorallem bei großen Hunden (je mehr man aus dem Bauchraum entnimmt, desto mehr Platz hat die Blase um sich zu verlagern). Die Gebärmutter nur bei Hunden die mehrmals läufig oder sogar Trächtig waren und wenn Zysten oder ähnliches vor liegen.

LG
Gabi

[Bullebu]

Huhu,

ich schließe mich den anderen an.

Einen Hund so jung zu kastrieren ist einfach nicht gut. Die Hormone sind wichtig für die geistige und körperliche Entwicklung des Hundes.

Eine Kastration bereitet immer Schmerzen, aber der Hündin gewiss mehr als dem Rüden. Mein Rüde war nach zwei Tagen wieder so fit wie eh und je und hatte keinerlei Schmerzen. Mal abgesehen von den möglichen Komplikationen.

Ich würde persönlich eine "Total-OP" bevorzugen, wenn ich die OP eh machen lasse... Wobei es bei einer so jungen Hündin wahrscheinlich noch keine Veränderungen geben wird...

[Ginger]

Wenn du unbedingt kastrieren must, dann warte bis nach der 2ten Läufigkeit. Deine Hündin muß "fertig" sein zum kastrieren, den sonst wird sie sich körperlich und Geistig nicht richtig entwickeln.

Ich würde allerdings auch zum Rüdenkastrieren tendieren.

[aleachim]

Kauf dir dieses Buch und triff dann deine Entscheidung.

@steffen: was ist denn das fazit dieses buches?
(meine süße ist schon kastriert, daher möchte ich nicht ein buch zu diesem thema lesen ...)

meine 4 tierärzte hatten zu diesem thema 4 meinungen:
1. kastration nach der 2. läufigkeit (mein alter TA - meinte, hund müsste so richtig ausgewachsen sein)
2. kastration nach der 1. läufigkeit (war gängige meinung zur entsprechenden zeit meiner jetzigen hündin)
3. kastration VOR der 1. läufigkeit (kam gerade - aus USA - in mode zur entsprechenden zeit meiner jetzigen hündin)
4. keine kastration (homöopath - meinte, potentiell vorhandene tumortendenzen würden andere wege suchen ...).

LG aleachim

[Lotte 2009]

puh, ich muss mir das Buch kaufen.

Hier wurden im letzten Jahr 3 Hündinnen vor der ersten Läufigkeit kastriert.
Von 3 verschiedenen TÄ.

Mir wurde geraten es spätestens nach der 1.ten machen zu lassen - wenn ich es nicht vor der ersten will.

Naja, jetzt kommt die sechste und ich will immer noch nicht

[Birlie]

Davon hab ich noch nie gehört. Eine Gebärmutter bei einer kastrierten Hündin bildet sich zurück, da ist nichts mit Pyometra und wo soll die her kommen ohne Läufigkeit?

ach so, nur weil "du" davon nichts gehört hast, ist dies nicht möglich? Das ist keine Wissenschaft für mich und von daher genauso wenig haltbar oder nachweisbar wie mein Wissen.

Ich empfehle dir doch mal, das Buch "Hundereich" von Myriam Cordt zu lesen, insbesondere die Seiten 193 - 205, da ist u. a. folgendes zu lesen:

...wobei überraschenderweise eine Studie aus Utrecht, die eigentlich die Ovarektomie postuliert, mehr frühinkontinente Hündinnen nach Ovarektomie hatte...."

hier geht es zwar nicht um Pyometra, aber eben um weitere Nachteile einer Ovarektomie und wie gesagt, wenn der TA schon den Bauchraum eröffnet, dann sollte man auch die Cervix mitentfernen lassen.