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Ich könnte ihn im freien Feld kastrieren......

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    Ich könnte ihn im freien Feld kastrieren......

    Das ist natürlich übertrieben ausgedrückt

    Aber erstmal Hallo an Euch

    Ich habe einen Rüden 4,5 Jahre alt. Er kam seinerzeit relativ spät in die Pubertät. Ich meine irgendwas von 10 Monaten im Kopf zu haben. Diese Phase war auch harmlos.

    Allerdings muss ich jetzt feststellen, dass "je oller je doller" bei ihm total zutrifft. Er war schon immer an Mädchenpipi interessiert. Da wurde geschnüffelt, geleckt, mit den Zähnen geklappert und drüber markiert. An derselben Stelle wurde das zig mal hintereinander gemacht. Oder rechtes Bein und dann linkes Bein hoch und markieren. Ich hab das als leicht nervigen Spleen abgetan. Er hat schon immer gern und viel markiert und ich muss auch wegen einer Vorhautentzündung spülen. Geht mir zwar auch auf den Wecker, aber auch das war okay.

    Seit einigen Monaten wird das aber alles in der Häufigkeit und Intensität mehr. Ebenso verändert sich sein Verhalten und ich komme mir vor als hätte man den Hund ausgetauscht. Ich war gestern dergestalt angenervt, dass ich gebrüllt hab ihn wegzugeben. Ist natürlich Unfug, aber verdeutlicht evtl. die angespannte Situation und meinen Wunsch, dass sich was ändert.

    Jeder, der meinen Hund und mich beim Spaziergang trifft, beneidet uns um seine Wohlerzogenheit, sein soziales Verhalten und findet ihn überhaupt ganz toll. Das geht mir natürlich runter wie Öl und daran hat sich weitestgehend auch nichts geändert. Aber - er geht ab wie ein Zäpfchen und läuft wie an einer Schnur gezogen, wenn er einen sehr guten Geruch in der Nase hat. Ruft man ihn rein, sieht man, dass er geifert. Lasse ich ihn absitzen, ist ihm das in Hochzeiten der Erregung nur schwer möglich, er hat dann ausgeschachtet.

    Er läuft häufig mit verkrampfter Hinterhandmuskulatur, so als wären die Bömmelkes just doppelt so groß wie sie sind. Hektisch wird dann wieder markiert. Dabei versucht er mit dem Bein immer höher und höher zu kommen. Während einer solchen Aktion muss dann auch mal ein Haufen gelegt werden. Der kullert oft seitlich am Allerwertesten herab, weil das Bein noch in der Höhe ist. Oder die Vorderpfoten stehen tiefer während sein Po an einem Abhang in die Höhe gehalten und auf eine Erhebung (Hügel, Baumstamm etc.) gepieselt und gemistet wird. Dies scheint ihm aber auch auf den Magen zu schlagen bzw. die Verdauung anzukurbeln. Es wird auf solchen Spaziergängen immer wieder Kot, der immer dünner wird, abgesetzt. Wenn man ihn dabei sieht, wirkt das durchaus wie markieren. Ich bin ihm nur noch den Po am abwischen. Irgendwann ist der mal ganz weg.

    Nun haben wir noch winterliche Temperaturen, da sind die Gerüche natürlich besonders intensiv. Also spult er sich weiter auf. Es gibt KEINEN Spazierweg, wo er sich nicht in oben beschriebener Manier hochzieht. Demgemäß ist auch die Vorhautentzündung ganz schlimm. Ich mag gar nicht dran denken was ist, wenn noch mehr Hündinnen heiß werden. Er zeigt solche Aktionen aber auch, wenn die Hündin nicht heiß war. Es kann auch schon mal Pipi von einem kastrierten Rüden sein. Rufe ich ihn ins Gehorsam, dann ist das bis auf wenige Momente ausgezeichnet. Er lässt sich auch weiterhin trainieren. Entspannte Spaziergänge sind gar nicht mehr möglich, weil ich ihn permanent anrufen muss, weil er sonst über alle Berge ist. Streckenweise leine ich mittlerweile sogar an, weil er total aufgedreht ist, damit er ein wenig zur Ruhe kommt.

    Daheim ist er auch anders geworden. Er macht mehr auf "Erpressung". Er liegt überpräsent im Weg herum oder in krampfig verdrehter Haltung des Hinterteils. Schickt man ihn dann weg, legt er sich ähnlich in seinen Korb. Er scheint auch dabei erregt zu sein, denn wenn er sich ablegt, kommen ruckelnde Bewegungen aus der Hinterhand. Wir wohnen sehr ländlich und teilweise fordert er einen kurzen Spazierweg ein, wenn eine nette Dame aus dem Feld kommt/kam. Ebenso werde ich dann zum markieren durch die Ecken gezerrt. Immer häufiger hat er Dünnpfiff, was ich auf seine permanente Erregtheit bzw. Angespanntheit zurückführe.

    Kurioserweise sucht er jetzt streckenweise mehr meine Nähe, was ja an sich sehr schön ist, aber irgendwie auch nicht dieses entspannte Wesen hat. Das kann ich ganz schwer beschreiben, weil er vom totalen Eigenbrötler in diese Richtung mutiert ist. Mir gefiel sein Eigenbrötlerdasein früher nicht, aber ich habe es akzeptiert, dass er immer weit weg von mir gelegen hat. Derweil ist es anders, aber so komisch anders.

    Und er lutscht immer häufiger an seinem besten Stück herum. Letzte Nacht war es ganz grausig. Plötzlich schoss sein Korb (Weide auf Holzdielen) quer durch den Raum, weil er wie von der Tarantel gestochen aufsprang. Als ich dann nachschaute was ist, machte er einen komischen Eindruck und hatte wieder ausgeschachtet.

    Ich bin kurz davor ihm die Bömmelkes abmachen oder chemisch kastrieren zu lassen. Aber - ich hatte noch nie einen Rüden wo das nötig gewesen wäre und es behagt mir auch nicht. Aber so wie es jetzt ist, ist es auch unerträglich. Er unter Stress und ich total genervt. Daher meine Frage, ob hier einige sind, die homöopathisch diesbezüglich schon Erfolge verzeichnen konnte. Allgemein sagt man ja, dass Platinum da eine Möglichkeit wäre.
    Errare humanum est, turpe autem in vitiis recidisse.

    #2
    Hi,
    klingt lustig *sorry* stelle mir das alles gerade bildlich vor.

    Was Homöopathie angeht hab ich bei Rüden keine Erfahrung allerdings bei meiner Hündin die in der Läufigkeit extremen Sexualtrieb hat. Bei ihr hats geholfen...der Trieb ist nicht weg aber deutlich gemildert. Sie schreit nicht mehr jeden Hund schon auf 100m Entfernung an und geht in die Eisen um ihr Hinterteil zu präsentieren.

    Warum lässt du zu, dass er so übereifrig markiert und so lange an den leckeren Düften schnuppern kann? Ich wurde wohl schon das unterbinden.
    Gruß Susan, mit Bonny für immer im Herzen

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      #3
      Hallo,

      ich würde ihn erstmal gründlich durchchecken lassen.

      Blutbild incl. Hormonstatus (Schilddrüse, Geschlechtshormone) und Entzündungsparameter
      Klin. Untersuchung, Prostata, Hoden

      Mein Verdachtsmoment geht in Richtung Entzündung entweder im Bereich Prostata oder Hoden oder evtl. Tumor oder hormonelle Entgleisung.

      und ja, Homöopathie kann bei übersteigerter Sexualität helfen, aber da gehört ein Fachmann ran und nicht einfach nur eine Empfehlung aus irgend einem Homöopathiebuch. Denn Du greifst hier DEFINITIV in den Hormonhaushalt Deines Hundes genauso ein, wie Du es mit Kastration oder Chip tun würdest.
      Sabine
      3 Australian Shepherds,
      1 English Shepherd und 13 Packziegen auf Tour

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        #4
        Ja, so wie Sabine sehe ich das auch !



        Liebe Grüße


        BIRKE
        Wer hört wie Schmetterlinge lachen, der weiß wie Wolken schmecken !
        mit Finchen und Amber

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          #5
          ich würde ihn kastrieren lassen ..

          der arme Hund steht ja unter Dauerstress..

          Gabi und Berti

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            #6
            Warum kastieren, du weisst doch garnicht was es für Ursachen hat.
            Kastrieren ist kein Allheilmnittel

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              #7
              Wir fahren nachher mal zum Tierarzt und ich werde das mit ihm besprechen. Wenn käme eine Schilddrüsenüberfunktion bei meinem Hund in Betracht, was ja recht selten ist. Bis auf die erhöhte Sexualität und dass er gerne viel futtert (von klein auf) ist da aber nichts ähnlich.

              Mal schauen, was der Tierarzt meint. Vielleicht hat der noch einen ganz anderen Ansatz in petto. So kann es jedenfalls nicht weiter gehen. Da wird der Hund ja in der Pfanne verrückt und ich auch
              Errare humanum est, turpe autem in vitiis recidisse.

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                #8
                eine Schilddrüsenfehlfunktion ist bei Hunden leider mittlerweile sehr häufig. Merke, ich habe nicht von einer ÜBERfunktion gesprochen, sondern generell von einem Verdacht auf hormonelles Ungleichgewicht/hormonelle Störung.
                Sabine
                3 Australian Shepherds,
                1 English Shepherd und 13 Packziegen auf Tour

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                  #9
                  Zitat von Lucky_Luke Beitrag anzeigen
                  Er läuft häufig mit verkrampfter Hinterhandmuskulatur, so als wären die Bömmelkes just doppelt so groß wie sie sind. Hektisch wird dann wieder markiert. Dabei versucht er mit dem Bein immer höher und höher zu kommen. Während einer solchen Aktion muss dann auch mal ein Haufen gelegt werden. Der kullert oft seitlich am Allerwertesten herab, weil das Bein noch in der Höhe ist. Oder die Vorderpfoten stehen tiefer während sein Po an einem Abhang in die Höhe gehalten und auf eine Erhebung (Hügel, Baumstamm etc.) gepieselt und gemistet wird. Dies scheint ihm aber auch auf den Magen zu schlagen bzw. die Verdauung anzukurbeln. Es wird auf solchen Spaziergängen immer wieder Kot, der immer dünner wird, abgesetzt. Wenn man ihn dabei sieht, wirkt das durchaus wie markieren. Ich bin ihm nur noch den Po am abwischen. Irgendwann ist der mal ganz weg.

                  Tschuldigung, aber ich hab grad ein riesiges Grinsen im Gesicht. Herrlich geschildert.

                  Aber ich kann mir gut vorstellen, dass das alles andere als lustig ist. Bin gespannt was dabei rumkommt.
                  Wenn er "nur" hypersexuell veranlagt ist, würde ich ihn kastrieren lassen.
                  Evtl. erstmal chemisch, um zu sehen, ob sich was ändert. Derzeit scheint er ja im Dauerstress zu sein.
                  An Prostataproblem sollte auch gedacht werden. Aber das wird sicher heute direkt mit untersucht.
                  Grüße - Marianne mit Lennox und Una

                  Yukon, Kimba, Ayla, Baconga, Lady, Werra und Jacky auf der anderen Seites des Weges.

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                    #10
                    Warte die Ergebnisse der Blutuntersuchung ab.
                    Das ist erst mal Grundlage für alle weiteren Entscheidungen.

                    Eine Kastration löst nicht per se sämtliche "Probleme" mit
                    dem Sexualtrieb, der ja nicht nur über die "Hoden" gesteuert wird
                    sondern auch über das Hirn ;-).

                    Mein mit 1,2 Jahren vom Vorbesitzer kastrierter Rüde,
                    ist z.B. sehr sexuell. Er würde decken wollen und ist auch an
                    Markierungen von läufigen Hündinnen, vergleichbar mit einem Nichtkastraten, interessiert.
                    LG
                    Nicole
                    L.G. Nicole

                    Kommentar

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