Läufigkeitsprobleme,Pyometra,Kastration

[akita inu]

Ich habe eine 6,5 Jahre alte Akita Inu Hündin, welche alle 4,5 Monate
läufig wird.
Bei der letzten Läufigkeit wurde diese nach 4 Tagen abgebrochen.
Eine Woche später entdeckte ich eitrigen Ausfluß, fuhr dann in eine
Tierklinik, in welcher man dann durch U-Schall auf eine etwaige Pyometra
untersuchte. Zum Glück war dies nicht der Fall. Man behandelte dann
ohne weitere Untersuchung einfach mit AB. Außerdem riet man mir zur
Kastration, da laut deren Erfahrung die Läufigkeitsprobleme wieder-kommen.
Bin dann einige Tage später zueiner TA, die auf Geburten, Läufigkeiten und
Ähnliches spezialisiert ist.
Diese erklärte mir dann, daß eine Pyometra gar nicht möglich ist nach
einer abgebrochenen Läufigkeit, zumindest nicht nach 4 Tagen.
Ich wäre sehr interessiert wenn irgendjemand schon mal ähnliche Probleme gehabt hat, sowie Erfahrungen mit einer Pyometra,sowie
etwaige Vorzeichen derselben,(um frühzeitig reagieren zu können).
Außerdem wäre ich sehr interessiert an Erfahrungsberichten bzgl.
Kastration bei Hündinnen, die schon älter waren bei der OP, speziell
die Auswirkungen nach dem Eingriff sowohl körperlich als auch im
Verhalten.
Da ich leider nur in der Arbeit I-net habe, dauert es bei mir mit den
Antworten etwas länger.

LG akita inu

[PedrinoMama]

Hallo,
ich habe bei zwei Hündinnen unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Meine Deutsch-Draht-Haar/Riesenschnautzerhündin habe ich mit 2 Jahren aus dem Tierheim bekommen. Am 2. Tag ist sie zusammengebrochen und mußte mit einer "aufgebrochenen" Gebärmuttervereiterung notoperiert werden. Da ich sie erst einen Tag hatte, kann ich zu den Vorzeichen nichts sagen. Nach der Kastration war sie dann leider inkontinent...
Dann habe ich ein paar Jahre später die 12 Jahre alte Spitz-Hündin meiner Nachbarin übernommen, die ein paar Tage kränklich erschien und müde und schlapp, bis ich dann eitrigen Ausfluss entdeckte. Auch sie ist am gleichen Tag operiert/kastriert worden. Nach der Wundheilung, war die Hündin wieder fit und fidel und ist ohne Wesensveränderung oder Gewichtszunahme 18 Jahre alt geworden. Leider mußten wir sie dann vor 14 Tagen einschläfern lassen...
Petra

[akita inu]

An PedrinoMama


Danke für die Antwort!
Mein Beileid für deinen Verlust.
Ich darf gar nicht über so etwas nachdenken.

LG akita inu

[Majaberlin]

Meine Leonberger Hündin ist mit 10 Jahren kastriert worden, nicht wegen einer Pyometra, aber sie hatte ständig Scheinschwangerschaften nach jeder Läufigkeit (alle 4 - 5 Monate). Es ging ihr gar nicht gut. Der TA nannte mir noch eine Alternative - ein seeehr teures Medikament, was aber leider auch nicht ganz ohne Nebenwirkungen wäre und das sie nach jeder Läufigkeit brauchen würde. Ich habe wirklich sehr überlegt - aber angesichts meiner Hündin habe ich mich dann doch für die OP entschieden. Innenliegende Naht, es bildete sich zwar im Bauch etwas Wundwasser, das aber bald abgebaut wurde. Es ging ihr auch relativ schnell besser. Nach 14 Tagen war alles vergessen und ich bin froh, das gemacht zu haben. Ist ja jetzt schon wieder 1 1/2 Jahre her und bis auf kleine Bewegungprobleme und Cauda equina (kot-inkontinent hin und wieder) geht es ihr gut! Wenn man einen guten Operateur hat, würde ich das immer wieder machen lassen. Im Nachhinein sagte uns der TA, dass der Uterus total knotig war. Kein Krebs, aber vielleicht die Vorstufe, auf alle Fälle nicht normal. Also ich habe es nicht bereut!
Eine weitere LeoHündin von mir wurde mit 6 Jahren kastriert wegen Pyometra, hatte danach auch nie wieder Probleme und ist 12 1/2 Jahre alt geworden, für so einen großen Hund ein tolles Alter.

[Erbse27]

Hallo,

meine kleine Münsterländerin wurde nach der Läufigkeit auch immer Scheinschwanger und entwickelte zudem auch eine Gebärmutterentzündung. Unser TA riet uns damals zur Kastration. Sie war 3 Jahre alt. Danach inkontinent und nahm auch zu (was wir auch recht gut in den Griff bekamen). Ich emfand sie auch vom Wesen her als anders. Ich kann das schlecht beschreiben, sie war nicht mehr die Alte. Vielleicht sind die OPs nun schon besser geworden, das war alles Anfang der 90er Jahre. Und vielleicht ist die Häufigkeit einer Inkontinenz nicht mehr so hoch.
LG

[Barack]

So ne Veränderung hat mit der OP nix zu tun sondern das liegt an dem veränderten Hormonhaushalt...

[akita inu]

Danke für die Antworten!
Hatte bisher das Glück, daß meine Hündin nicht scheinschwanger wird,
bzw. bisher wurde. Zumindest fiel mir nichts auf und soweit ich weiß,
bemerkt man das ja schon.
Leider bin ich bisher noch nicht so weit, daß ich mich entschieden habe.


LG akita inu

[Sanhestar]

Hallo,

Scheinträchtigkeit ist ein normaler Vorgang, keine Krankheit!

Es gibt einzelne Hündinnen, bei denen sich die Scheinträchtigkeit problematisch entwickeln kann, bei den meisten bleibt es bei milden Verläufen, die mit Management gut kontrolliert werden können.

Gebärmutterentzündungen sind ebenfalls eher individuell zu betrachten und nicht übergeordnet etwas, womit jede Hündin irgendwann zu kämpfen hat.

Es gibt einige Risikofaktoren, die man während der Läufigkeit vermeiden kann, um die Erkrankung weiter zu reduzieren:

- kein schwimmen während der Läufigkeit
- keine Deckakte durch kastrierte Rüden
- kein Abspritzen der Läufigkeit

Symptome:

- typischerweise erst 4-10 Wochen nach der Läufigkeit
- viel Durst
- Abgeschlagenheit
- bei offener Pyometra fliesst Eiter aus der Scheide ab
- Bauch ist gespannt und schmerzhaft, vermehrt sich im Umfan
- Fieber, Blutwerte verändert

Ich halte seit Mitte der 1990er Jahre intakte Hündinnen und hatte nur eine Hündin, die - nach einem Deckakt durch einen kastrierten Rüden - eine Pyometra entwickelt hat. Daher sehe ich das Risiko als eher gering. Meine Hündinnen werden roh ernährt, nicht geimpft, schlank gehalten (vor allem nach der Läufigkeit, reduziert auch die Ausprägung der Scheinträchtigkeit).

[akita inu]

An Sanhestar !

Danke für Beitrag !
Was mich interessieren würde ist Deine Einstellung bzgl. Impfungen
oder warum Du nicht impfst ?
Bei mir ist es so, daß bei meiner Hündin bis ca. 3 Jahre geimpft wurde
und seit dem lasse ich es bleiben, da ich davon ausgehe das eine Grund-
immunisierung stattgefunden hat und diese bei einem gesundenm Tier
ausreichen sollte.

LG akita inu

[Sanhestar]

Hallo,

ich habe anfangs noch Minimalimpfungen gemacht bzw., wenn ich ältere Hunde übernommen habe, dann eben nicht weiter geimpft.

Mittlerweile sehe ich keinen Nutzen mehr in Grundimmunisierung: es werden Erreger und Trägerstoffe in die Tiere eingebracht, die mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Erreger, weil sie über künstliche Infektionswege = Injektion verabreicht werden, abgeschwächt, verändert.

Trägerstoffe, die toxisch sind, krebs- und allergieauslösend - nein Danke!

Bei meinen Katzen habe ich dies bereits seit den 1990er Jahren so gehandhabt und nun eben auch bei den Hunden.

[Mascha]

Also meine Hündin wurde mit 10 Jahren kastriert weil die Abstände zwischen den Läufigkeiten immer kürzer wurden und die Scheinträchtigkeiten immer schlimmer. Sie hatte nach Läufigkeit und Scheinträchtigkeit nur noch ca. 1 guten Monat dann ging das ganze Spiel von vorne los. Ausserdem entwickelte sie nach jeder Läufigkeit Mammatumore. Ich habe 2 x die Tumore bzw. Teile der Milchleiste entfernen lassen - Gott sei Dank gutartig aber nach jeder Läufigkeit waren neue Knoten da.

Sie hat die Kastration gut überstanden. Überhaupt keine Probleme. Sie hat sich weder im Wesen noch vom Fell her verändert. Allerdings hat sie ordentlich Gewicht zugelegt - aber das ist meine Schuld. Da arbeiten wir gerade dran.

Ich war auch immer gegen Kastration, aber im Nachhinein betrachtet, hätte ich es schon früher machen sollen. Diese ewigen Läufigkeiten und Scheinträchtigkeiten haben meine Hündin doch ziemlich geschlaucht.

Mir hat sie zum Schluss wirklich leid getan mit dem ewigen Hormon "Auf und Ab". Als junger Hund hatte sie keine Probleme - aber wie gesagt - im Alter wurde es von mal zu mal schlimmer.

Grüsse
Renate

[recordofon]

hallo, wir haben unsere hündin, die jetzt ein bissl über 2 jahre alt ist vor 1,5 monaten kastrieren lassen. sie war immer scheinträchtig und hatte milcheinschuß, der war wirklich stark - ist sie wo gelegen, waren dort nachher milchflecken. und sie war auch echt zickig, hat alle hunde angebellt, menschen, etc.
unser tierarzt ist gegen unüberlegte und nur der bequemlichkeit der hundebesitzerInnen dienender kastrationen, nach der 3. läufigkeit mit nachfolgender scheinträchtigkeit bzw. besser gesagt scheinmutterschaft und erfolgloser homöopathischer behandlung (verschiedene homöopathische mittel) riet auch er zu einer kastration. die hat unsere hündin gut überstanden, die ersten 2 tage waren schlimm, aber dann ging es aufwärts, jetzt ist sie wohlauf und wir können keine wesensveränderung feststellen. auf das gewicht wird geachtet, bisher keine zunahme.
wir waren hin- und hergerissen ob wir kastrieren lassen sollten oder nicht, eine gute entscheidungshilfe war das neue buch von der clarissa von reinhardt "kastration und sterilisation beim hund". für diese buch haben sie eine studie mit über 1.000 hündinnenbesiterInnen gemacht, ich fand das sehr aufschlußreich. vielleicht hilft es dir auch?

[Barack]

Sorry, aber das Buch von CvR ist das Letzte, was ich empfehlen würde.

Wissenschaftlich echt empfehlenswert ist das Buch "Kastration und Verhalten beim Hund" von Strodtbeck/Gansloßer

[recordofon]

sorry, aber das finde ich nicht. ich habe beide bücher gekauft und gelesen und finde das von der clarissa von reinhardt aufschlußreicher, nachvollziehbarer und weniger voreingenommen.

[Barack]

Aha... na dann...

Guck mal, ob du in dem CvR-Buch was zum Thema Cortisol findest Und dann guck mal, ob auch externe Studien verwendet wurden oder nur die eigene (eigene Interessen verfolgende) Studie.