Artus Herzkrank..

[merle77]

Oh man, es reißt einfach nicht ab.....
Artus Magendrehung (mit Entferung der Milz) ist jetzt fast ein Jahr her. (Deutsche Dogge, 3 Jahre)
Und nun schon wieder der nächste Schock... Wir waren bei Dr. Tobias in Hannover und haben Artus Herz schalllen lassen. Ergebnis: Mitralklappeninsuffizienz CHIEF B, Aortenstenose-und -insuffizienz. Prognose: Progression zu erwarten, Linksherzversagen. Therapie: ACE Hemmer...........................
Ich verliere langsam den Mut!!!! Warum immer er? Kann man durch eine schonendere Therapie als ACE Hemmer dem Hund helfen, oder müssen die wirklich sein? Was kann ich tun? Artus wird gebarft und bekommt außer alle 3 Jahre seine Tollwutimpfe keinerlei Impfungen!
Heißt der Spruch nicht: Einmal Dogge, immer Dogge? Da muß ich wirklich ernsthaft drüber nachdenken...
Ich danke schon mal für Eure Hilfe!!
Corinna

[Almut]

Hallo Corinna!

Ich würde dir zusätzlich eine klassisch Homöopathische Behandlung ans Herz legen. Ich habe 2 Herzpatienten, die ihre Medikamente deutlich reduzieren konnten.

Wenn ich dir eine Kollegin empfehlen kann, sag bescheid

[merle77]

Danke für die schnelle Antwort. Ja! Das hatte ich vergessen zu erwähnen, unsere Heilpraktikerin kommt am Mittwoch, um sich Artus anzuschauen. Wir werden ihn auf jeden Fall homöopathisch unterstützen!!

[pekingente]

ACEs sind auch beim Menschen in der Langzeittherapie gut verträglich und ein muss bei Linksherzinsuffizienz, um weitere Schäden zu vermeiden und kein Wasser in die Lungen zu bekommen. Bekommt ihr sonst wirklich nix außer den ACEs?

[Anja2]

Hallo Corinna!

Bei unserem Hund hat Weissdornextrakt den "Jet in den Vorhof" erheblich verringert und sein Herz gestärkt!

Wie schon geschrieben, sind auch die ACE-Hemmer aus der Tiermedizin heute gut verträglich; welches Medi habt Ihr denn bekommen?

[merle77]

Wir haben noch gar keine Medikamente bekommen, die müssen wir uns wohl vom Tierarzt holen. Unsere Heilpraktikerin meinte, ich solle ihm keine ACE Hemmer geben, die hätten zu viele Nebenwirkungen. Wir würden das auch homöopathisch in den Griff bekommen..

[Anja2]

Das verstehe ich jetzt nicht, der diagnostizierende TA hat Euch keine Medis gegeben? Warum, also gibt es dafür eine Begründung (seinerseits)?

Schau mal, das hat mir damals geholfen:

http://www.tierkardiologie.lmu.de/be...okardiose.html

Bei "Klasse 1" ist man inzwischen wohl davon überzeugt, dass eine vorzeitige Therapie keine Vorteile verschafft, Prophylaxe nicht möglich ist. Zwischen 1 und 2 ist es umstritten, ab 2 aber unumstritten notwendig, das Herz zu unterstützen.

Ich bin sehr für "alternative Medizin", aber ab einem gewissen Punkt würde ich keine Experimente machen. Unterstützend natürlich immer versuchen, so wenig wie möglich Chemie zu geben, aber wie gesagt kannst Du mit ACE-Hemmern heute sehr gut die Tiere einstellen.

Eine kurze laienhafte Erklärung noch, warum die Medis so wichtig sind: Bei Klappeninsuffizienz fließt ja das Blut zurück in den Vorhof. Der Körper merkt das fehlende Blut und versucht aus reinem Schutzmechanismus heraus, den dadurch mangelnden Druck - welcher dazu führen würde, dass nicht mehr der ganze Körper durchblutet werden kann - durch Wassereinlagerungen zu verhindern. Dadurch kommt es zB zu dem gefürchteten Lungenödem, was dann wieder mit Diuretika behandelt werden muss...
Es ist also sehr wichtig, nicht den Zeitpunkt zu verpassen, zu welchem man das Herz "nur" mit ACE-Hemmern (u. Homöopathie o.ä.) unterstützt.

Und da Dr. Tobias zu einer DER Choryphäen auf dem Gebiet der Kardiologie gehört, kann ich Dir nur empfehlen, sehr, sehr vorsichtig mit der Beratung "nur" durch eine HP zu sein.

[pekingente]

Wir haben noch gar keine Medikamente bekommen, die müssen wir uns wohl vom Tierarzt holen. Unsere Heilpraktikerin meinte, ich solle ihm keine ACE Hemmer geben, die hätten zu viele Nebenwirkungen. Wir würden das auch homöopathisch in den Griff bekommen..

Würde ich mit meinem Hund niemals nicht machen, zumal die Aussage definitiv falsch ist! Bei Mensch wie Hund hast du als Nebenwirkung Anfang manchmal nachlassende Libido, Schläfrigkeit und Antrieblosigkeit sowie manchmal Reizhusten.

Aber diese Medikamente sind Lebensverlängernd, diese bei entsprechender Indikation nicht zu geben wäre falsch. Sorry, aber mir Herzgeschichten geh ich nicht zum THP noch nicht mal zum normalen TA. Euer Spezialist war schon ein sehr guter, normalerweise gibt der auch die Medis mit für die erste Zeit. Ihr müsst auch nach einigen Tagen der Gabe zur Nachkontrolle, denn an die Dosis und die verschiedenen Medikamente im Mix muss man sich langsam rantasten und den Erfolg durch engmaschige Kontrollen verfolgen.

[Anja2]

Hallo Christine!

Grundsätzlich stimme ich ja mit Dir überein , aber vorsichtig mit ACE-Hemmern muss man schon sein; es können doch erhebliche Nebenwirkungen auftreten (daher ja auch die Studien und die Empfehlungen, bei Klasse 1 nicht zu therapieren). Das ist nur gut gemeint! Nicht, dass noch einer auf die Idee kommt, wegen der von Dir genannten harmlosen NB "einfach so" BB zugeben bzw. eine wie leider öfter vorkommende Falschdiagnose eines TA nicht hinterfragen zu müssen.

Bei der gestellten Diagnose kommt man aber wohl nicht darum, ACE-Hemmer einzusetzen.

[merle77]

@Anja2 Danke für den Link. Aber da steht es doch auch. Die Unterteilung in Stufe 1, 2 und 3. Artus zeigt keinerlei Symptome!!!! Er ist ein völlig "normaler" Hund, der auch gerne mal ein-hundert Bällchen wieder holt, ohne dabei zusammen zubrechen. Er hustet nicht, ist nicht schnell aus der Puste oder fühlt sich "platt"!!! Er sieht aus wie ein völlig gesunder Hund!!!

[Anja2]

Ja, natürlich, aber 1. bezieht sich das nur auf die Mitralklappeninsuffizienz (mit Aortenstenose-und -insuffizienz kenne ich mich gar nicht aus) und 2. bin ich davon ausgegangen, dass er Symptome hat; weshalb seid Ihr sonst zum Kardiologen?

Davon abgesehen: Zumindest im Verhältnis zu Dr. Tobias sind wir hier wohl alle nur Laien; sicher, auch ein "Super-TA" kann Fehler machen, keine Frage, aber er hat es sicher weder nötig, aus wirtschaftlichen Gründen derartige Diagnosen mit Therapieempfehlung zu stellen noch kann er es sich leisten, grobe Fehler zu machen.

Im Zweifelsfall hole Dir eine zweite, fachkundige (!) Meinung, aber, und das ist mein Rat an Dich, verlasse Dich in einem solchen Fall nicht einfach auf eine THP! Es gibt unbestritten sicher viele Gute, aber es sind keine Mediziner und mMn würde eine wirklich gute THP NIE auf die Idee kommen, eine solche Diagnose/Therapieempfehlung eines Spezialisten in Frage zu stellen, ohne bei der Untersuchung dabei gewesen zu sein bzw. die genauen Untersuchungsergebnisse zu kennen.

[merle77]

@Anja2 OK, ich habs verstanden. Werde mir Montag Beta Blocker bei meiner Tierärztin holen. Das Ganze wird mir zu gefährlich... Warum wir beim Kardiologen waren? Weil Artus als Deckrüde eingesetzt werden sollte. Bevor jetzt wieder alle aufschreien: Er hat eine offizielle HD Untersuchung vom DDC und eine Zuchtzulassung, ebenfalls vom DDC. (Deutscher Doggen Club) Nur ich wollte halt einen Schritt weiter gehen und wollte halt sein Herz untersucht haben. Es gibt genug kranke Doggen und ich wollte einen gesunden Hund zur Zucht zulassen. Das war wohl nichts. Selbstverständlich werde ich Artus nicht zum Decken anbieten. Das kann ich nicht verantworten. Andere können das, ich weiß! Traurig genug!! Egal! Bleibt er halt unsere Sofadogge, wir lieben ihn abgöttisch und ich hoffe, das können wir ihm noch lange zeigen....!!!!!

[Pudelrudel]

Hallo Corinna,

ich habe hier auch einen Herzkandidaten, der keine Symptome hat, aber trotzdem Grad 2-3. Er bekommt Fortekor (ACE-Hemmer), Dimazon (Entwässerungsmittel) und Vetmedin in sehr niedriger Dosierung nun seit 1 1/2 Jahren. Desweiteren wird er mit Crataegus-Globuli, Taurin und Vitamin B unterstützt. Seit der Diagnose gab es keinerlei Verschlechterung.

[Anja2]

Hmm, dann frag doch zu Deiner Beruhigung in Hannover nochmal nach, oder? Also warum trotz asymptomatischer Erkrankung bereits die Therapie angefangen werden soll.

Schau mal hier, da steht unter "Therapie", dass/warum trotz AsE behandelt wird:

http://www.tierklinik-kaiserberg.de/.../aortenstenose

Und bitte: Sei guten Mutes, gerade weil Ihr so früh seid - ist ja Zufallsbefund - und mit der geringsten Behandlung (das ist es wirklich!) Anfängen könnt, hat Artus sicher noch viele glückliche Jahre bei Euch!!

Edit: Das von Doris benannte Crataegus-Mittel ist übrigens Weissdornextrakt

[Rena und Arwen]

Merle - meine Hündin hat seit Geburt (im Alter von 9 Wochen entdeckt) eine Dysplasie der Mitralklappe mit Insuffizienz, eine Undichtigkeit der anderen Klappe sowie eine hochgradige Vergrößerung beider Vorhöfe und einen AV-Block ersten GRades. Ursprüngliche Lebenserwartung damals 3-4 Monate.

Ich hab sie mit 10 Monaten bekommt (der Herzfehler war mir damals bekannt) und sie wurde dann auf einen ACE-Hemmer eingestellt.

Damit hat sie einen normalen Blutdruck, die Vorhofvergrößerung hat sch fast komplett zurückgebildet. Der ganze Befund hat sich so verbessert, das sie jetzt kein erhöhtes Narkoserisiko mehr hat und eine relativ normale Lebenserwartung.

Sie wurde auch von Anfang an gebarft und ist mittlerweile ein toppfitter Hund - sie lebt völlig normal.

Wir sind in der Gießener Uniklinik in Behandlung und müssen nunmehr nur noch einmal järhlich dahin.

Sie nimmt jeden ABend eine halbe Ramipril (humanpräparat) wasmich im halben Jahr etwa 14 Euro kostet.

Ich lasse sonst fast alles homöopathisch behandeln - aber bei den Herzmedis mach ich keine Kompromisse - da bekommt sie eben den ACE-Hemmer wenn sie den braucht.


Warum ich das erzähle?

Das du Mut haben solltest und die Behandlung durchführen solltest. Wir haben in den 2 Jahren keinerlei Nebenwirkungen (ich selsbt übrigens auch nicht - ich nehme den gleichen ACE-Hemer bereits seit 14 Jahren).

Und bei einer Herzerkrankung steht erst mal im Vordergrund, das das in den Griff bekommen wird.

Nur Mut - so was ist noch kein Todesurteil und muss nicht bedeuten, das dein Hund nicht mehr lange lebt.